Apple Watch: Die Akkulaufzeiten für verschiedene Anwendungsbereiche

Apple hat der Apple Watch gestern ihren großen Auftritt gegeben. Große Überraschungen blieben aus, vor allem der Akku gilt bereits jetzt als größter Kritikpunkt. 18 Stunden bei normaler Nutzung, so erklärte es Tim Cook. Apple erklärt den Akku der Apple Watch auch noch einmal ausführlich auf einer speziellen Unterseite zur Watch. Hier wurden verschiedene Tests durchgeführt, die die Laufzeit besser veranschaulichen sollen.

Um auf 18 Stunden Laufzeit zu kommen, wurde folgendes Szenario durchgespielt: 90 Display-Aktivierungen durch Armheben, 90 Benachrichtigungen, 45 Minuten App-Nutzung und 30 Minuten Training mit Musik über ein BT-Headset von der Apple Watch aus. Das Ganze eben über einen Zeitraum von 18 Stunden. Das klingt nicht weltfremd, aber auch nicht so, dass man sagen könnte, ja, da komme ich über einen Tag, egal wie viel ich die Uhr nutze.

Die 18 Stunden sind aber nicht der einzige Wert, der von Apple angegeben wird. Nutzt man die Uhr zum Beispiel für Telefongespräche, sind lediglich 3 Stunden Nutzung möglich. Das ist wahrlich nicht viel. Überlege ich zum Beispiel, wie oft ich Anrufe auf dem Mac entgegennehme, ein Szenario, das ich mir auch gut mit der Uhr vorstellen kann, wird das eng. Ich telefoniere zwar keine drei Stunden am Tag, aber es gibt sicher genug Menschen, die mehr telefonieren.

Auch Akkuangaben zum Training mit der Apple Watch werden geliefert. Absolviert wurde im Test eine Trainingseinheit mit aktiviertem Herzfrequenzsensor. Hier wird eine Laufzeit von sieben Stunden erreicht. Das sollte selbst für langsame Marathonläufer ausreichen.

Bei der Audiowiedergabe direkt über die Apple Watch wird eine Akkulaufzeit von 6,5 Stunden erreicht. Keine iPod-Laufzeit, aber meiner Meinung nach durchaus akzeptabel. Die Uhr wird sicher bei wenigen Menschen als Haupt-Musikplayer am Handgelenk hängen.

Apropos Uhr, das ist die Apple Watch nebenbei nämlich auch noch. Für die reine Anzeige der Zeit gibt Apple eine Laufzeit von 48 Stunden an. Fünfmal pro Stunde wurde die Uhr für je vier Sekunden aktiviert, um die Zeit abzulesen.

Am interessantesten für Power-User dürfte jedoch der Gangreserve-Modus sein, in den die Apple Watch versetzt wird, wenn sie einen bestimmten Akkustand unterschreitet. Viermal pro Stunde lässt sich die Uhrzeit so für vier Sekunden noch weitere 72 Stunden ablesen. Die Apple Watch wird also keine Uhr, die am Ende des Tages mit leerem Akku und ohne Funktion am Handgelenk baumelt, sondern kann immerhin noch das machen, was eine Uhr im Allgemeinen machen soll, die Zeit anzeigen.

Die Apple Watch wieder aufzuladen, dauert im schlimmsten Fall (0 auf 100 Prozent) 2,5 Stunden, von 0 auf 80 Prozent werden 1,5 Stunden benötigt.

All diese Angaben beziehen sich übrigens auf das 38 mm-Modell der Apple Watch. Das 42 mm-Modell bietet laut Apple generell eine bessere Laufzeit, Apple teilt aber nicht mit, was dies in Zahlen bedeutet. Letztendlich wird sich bei jedem individuell zeigen, wie gut oder schlecht der Akku der Apple Watch ist – falls man sich denn eine Apple Watch zu den ausgerufenen Preisen zulegt.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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31 Kommentare

  1. @Christian, genialer Link! 🙂

  2. @Jü:
    nicht ganz, über 48h kannst Du die Uhrzeit 5x pro Stunde für 4 Sek. ablesen.;-)

    Ändert aber auch nichts an der Verwirrung, die auch bei mir herrscht. Kapiere das mit der Gangreserve auch nicht.
    Reines Uhrablesen bringt einem Ganze 16 Min. Display-An-Zeit (ich bin schwer beeindruckt 😉 )
    Die Gangreserve bringt es aber auf eine Display-An-Zeit von knapp über 19 Min.
    Es lohnt sich also, auf einmal Uhrablesen/h zu verzichten, gibt ganze 3 Min. mehr Display-An-Zeit 😉

  3. @lentille: zum Thema Wasserdicht – die Apple Watch ist IPx7 – musst dir was anderes suchen…

  4. danycagiva says:

    Ist ein tolles Gerät. Aber ich denke es ist halt mehr ein Gadget bzw. Spielerei. Bis es wirklich für jeden eine Ergänzung wird, wird es so 3 Generationen dauern. Beim Iphone war es erst das Iphone 4, welches wirklich Sinnvoll war. Ich warte auf jeden Fall 2 Jahre ab.

  5. Wenn man den Sensor aktiviert, hält das Ding noch nicht mal eine Wanderung durch, weil der Akku schon vorher schlapp macht. Also noch nicht mal als Fitnesstracker zu gebrauchen. Was für ein überteuerter Schrott.

  6. Mit anderen Worten:
    Wenn ich morgens 2h ins Fitnessstudio gehe ist der akku bei 30% bis 40%…
    Klasse!

  7. Zitat aus einen unabhängigen Online-Magazin:

    „Damit liegen die Akkulaufzeiten der Apple Watch deutlich hinter denen der Android-Wear-Konkurrenz. Android-Wear-Smartwatches können immerhin zwei bis drei Tage verwendet werden, ohne dass der Akku geladen werden muss. Das ist auch nicht sonderlich lange, aber damit ist zumindest sichergestellt, dass die Armbanduhr auch bei intensiver Nutzung einen Tag durchhält.“

    Schade, dass man solche kritisch-klaren Formulierungen hier im Blog nicht findet.

  8. @lentille: Lies mal die Android Wear Tests und schau, was ich zu den Akkus sage. Und auch wenn du 10x die gleichen Zitate bringst – sie werden dadurch nicht wahrer 😉 Und übrigens: 1x reicht 😉

  9. Aktuell gibt es nur eine Smartwatch an der sich die anderen Smartwatches orientieren sollten wenn es um Akku-Laufzeit geht: Pebble!

    Das man die überhaupt anbietet, egal ob Android Wear oder Apple Watch mit den Laufzeiten ist ein echter Witz.

    Und die Preise tun ihr übriges: schon die 349,-€ sind zu viel für die kleinste Edition, die Edelstahl Edition kostet so viel wie ein iPhone und über den Wucher der teuersten Edition brauchen wir gar nicht reden.

  10. Aber wir wissen natürlich auch, dass die Dinger trotzdem weg gehen werden, wie warme Semmeln, weil sie eben von Apple und damit Statussymbol sind. Verrückte Welt.

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