Apple iPhone: Proteste bei Foxconn bringen die Produktion durcheinander

Apple wird wohl in den nächsten Wochen weniger iPhones produzieren und ausliefern können. So gab es bei dem Zulieferer Foxconn in einem Werk im chinesischen Zhengzhou massive Proteste der Arbeiter. Über 20.000 Angestellte, größtenteils gerade neu Eingestellte, haben ihre Stellen deswegen aufgegeben. Die Unzufriedenheit wurde wohl einerseits durch die radikalen Anti-Corona-Maßnahmen geschürt, aber auch durch Unstimmigkeiten bei der Bezahlung.

Foxconn hatte sich für „einen technischen Fehler“ entschuldigt und Neueingestellten gar umgerechnet ca. 1.350 Euro geboten, wenn sie die Proteste aufgeben und stattdessen einfach das Werksgelände verlassen. Im entsprechenden Werk werden unter anderem die iPhone 14 Pro hergestellt. Es gilt laut Reuters als unwahrscheinlich, dass die Produktion noch im November auf vollwertigem Niveau weiterlaufen kann. Weder Foxconn noch Apple wollten die Vorfälle allerdings offiziell kommentieren. An der Börse reagierte man jedoch mit Pessimismus, denn Apples Aktie gab direkt um etwa 2 % nach. Händler wie Best Buy haben bereits erklärt, dass sie jetzt damit kalkulieren, dass die iPhone 14 Pro zu Weihnachten nur schlecht verfügbar sein werden.

Analysten der Firma KGI Securities haben erklärt, dass sie je nach Dauer der Probleme damit rechnen, dass ca. 10 Mio. weniger iPhones vom Band laufen könnten. Das würde die Auslieferungsmenge der Smartphones aus Cupertino im vierten Quartal 2022 um rund 12 % senken. Es seien bereits jetzt deutlich geringere Lagerbestände bei Apple bzw. in den Apple Stores vorhanden, als dies für diese Jahreszeit üblich sei.

Apple selbst hatte schon vor den Protesten bei Foxconn, nämlich Anfang November 2022, erklärt, dass man mit geringeren Auslieferungsmengen der iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max rechne, als zuvor prophezeit. Letzten Endes sind viele der hier wiedergegebenen Angaben aber natürlich auch spekulativ. Wir werden ja sehen, wie es am Ende um die Auslieferungsmengen und Verkaufszahlen der Apple iPhone 14 zum Jahresende steht.

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24 Kommentare

    • Absolut. Die Pixel werden zum Glück im Vietnam hergestellt.

    • Dummfug. Und nu?

    • Karma kommt irgendwann…

      Apples Probleme sind längst überfällig. Niemand sollte die Leute so behandeln wie es Tim getan hat. Jony Ive sollte man nicht so behandeln und die Quittung dafür kommt irgendwann.

      Dummfug ist nur der Kommentar der das schreibt!

      • Wolfenheimer says:

        Wie als ob du das Verhältnis zwischen zwei Menschen beurteilen konntest ohne auch nur einen davon persönlich zu kennen.

        • Legomio kann nicht mal Pixel und Apple irgendwie beurteilen. Er stänkert hier im Forum regelmäßig und sinnfrei. Apple böse, Google gut. Wurdert mich immer noch, warum die Kommentare von ihm hier veröffentlich werden.

          • Dem schliesse ich mich ohne Vorbehalt an. Die tiefe Verbitterung dieses Typen ist bestens geeignet, um die Stimmung runterzuziehen – und das ganz ohne Fakten. (Was irgendwie auch eine Leistung ist.)

      • Jony Ive hatte das Aussehen vor der Funktionalität.

        Seitdem er weg ist, haben wir wieder HDMI im MacBook Pro, die Laptops sind etwas dicker geworden, dafür aber mit einer besseren – alten – Tastatur.

  1. Das klingt mir hier zu geschönt. Die Proteste waren nicht unerheblich. Davor haben schon 100.000 das Gelände verlassen. Viele haben kein Essen bekommen. Corona Maßnahmen sind nicht vorhanden. Die Leute haben Corona Schutzmaßnahmen gefordert.

    • Andersherum wird ein Schuh draus. Welt: Bereits vor einigen Wochen kam es rund um das größte iPhone-Werk der Welt wegen strikter Corona-Regeln zu Unruhen.

      • Ist auch nicht das erste Mal, das er dort Problem gibt.

        Auf der anderen Seite sind in erster Linie mal die Firmen schuld, die dort fertigen lassen und für immer mehr Stückzahlen immer weniger zahlen wollen um den eigenen Profit zu maximieren. Warum lässt wohl Apple dort fertigen und nicht in den USA, dann würden iPhones das 3-fache kosten und die keiner mehr kaufen.

        • Anteil der Handarbeit ist beim iPhone-Preis sehr gering und spielt keine große Rolle.

          Wichtiger ist die ganze Logistik, denn alle Bestandteile des iPhones werden auch in China oder Taiwan produziert.

          Wenn man das Zusammenschrauben in die USA verlagert, muss man erstmal alles aus China in dir USA bringen.

          Apple geht aber das Problem an, iPhones werden bereits in Indien hergestellt.

  2. Irgendwann ist fertig mit der Ausbeutung. Die Arbeiter werden irgendwann mitbekommen wie viel Apple verdient. Faire Löhne sind bei Apple ein Fremdwort, sogar in der Stores wird in Relation wenig bezahlt. Es ziehen dunkle Wolken auf am Apple Horizont.

    • Ja genau und bei den anderen Firmen werden bombastische Löhne gezahlt. Lol

    • Hab die Chinesen auch schon erkannt und lassen in Afrika fertigen, mit dem Nebeneffekt, das die dort massiv Infrastruktur aufbauen um den Leute was gutes zu tun, aber sich direkt alle Rechte an Bodenschätzen sichern.

  3. Ausbeutung ist immer relativ. Wi hoch sind die Lebenshaltungskosten in china? Wie lange muß ein Arbeiter in china für sagen wir eine Monatsmiete oder ein Brot arbeiten? Nur wenn man diese zahlen kennt – ich kenne sie auch nicht , will das aber einfach mal denen die aufgrund absoluter Beträge in Dollar oder euro leichtfertig „Ausbeutung“ schreien zu bedenken geben – nur dann kann man beurteilen ob Arbeitnehmer fair bezahlt werden. In der Schweiz sind Renten und Löhne viel höher als in Deutschland – werde ich hier also ausgebeutet, nur weil ich keine schweizer Löhne bekomme ? ein Blick allein in die durchschnittlichen qm-Mieten z. B. in hamburg oder Basel zeigen dann sehr schnell wie man wirklich rechnen muß um „Ausbeutung“ festzustellen.

    • Dann schlag die Zahlen doch mal nach, dann wird dir klarer was hier mit Ausbeutung gemeint ist.

    • verstrahlter says:

      Ihr, ´Gläubigen´ habt schon recht; alle anderen argumentativen Weltbilder sind doch arg verdreht.

      Die Arbeiter dort haben damals bestimmt nur aus Langeweile bzw. Jux und Dollerei massiv Selbstmord verübt, u.A. auch wegen übermäßiger Freiheit und zu üppigem Lohn …

      Durchaus möglich, dass man nicht persönlich betroffen ist, das Thema nicht versteht, und/oder evtl. auch gar keine Lust hat sich überhaupt ernsthaft schlauzumachen …
      Ob es dann aber so unbedingt nötig ist, sich so ´unbewaffnet´ über andere zu stellen und solche Eindeutigkeiten zu leugnen bzw. verharmlosen? Welche Motivation genau steckt dahinter?

  4. Was man gerne übersieht, allen Protesten zum Trotz: Foxconn hat in China als Arbeitgeber einen sehr guten Ruf. Die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen sind vergleichsweise (!) top und die Arbeiter sehen tatsächlich ihre Kohle. Es gibt unzählige Beispiele von Wanderarbeitern, die ein halbes Jahr irgendwo geschuftet haben, vertröstet wurden und die man ohne Lohn verjagt hat – oder die zum Abschied eine Portion Prügel als Abfindung erhalten haben. Das ist alltäglich, China ist nicht Europa.

    Ich habe einmal einen TV-Beitrag zu Foxconn gesehen.* Die Leute stehen vor der Fabrik Schlange und reissen sich um die Jobs. Gemäss Foxconn sind die Fabriken in der Lage, täglich bis zu 6000 Leute zu rekrutieren, man stelle sich das vor!

    Also: Einfach mal aufhören, alles mit uns zu vergleichen, dann stimmen auch die Relationen.

    *Quelle verschollen

    • „vergleichsweise (!) top“ – ja im Vergleich zu was – anderen Firmen dort, dann stimmt es, aber sicherlich nicht zu anderen Ländern.
      Und die Leute stehen dort Schlange für Job, weil es nichts anderes gibt

      • Hallo Tom, „im Vergleich zu was – anderen Firmen dort, dann stimmt es, aber sicherlich nicht zu anderen Ländern.“ aber genau darum geht es. Wer gibt uns das Recht von „Ausbeutung“ zu reden wenn Arbeitnehmer in einem Land zu den dort gültigen Bedingungen angemessen bezahlt werden, z. B. im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern in vergleichbaren Branchen dieses Landes ? Wir haben in Deutschland Gesetze die sicherstellen sollen daß für Leiharbeiter die gleichen sozialen und arbeitsrechtlichen Mindeststandards eingehalten werden , wenn diese aus anderen Ländern nach Deutschland kommen und keine „Einwanderer“ sind. Wenn wir also wollen daß – unabhängig von Herkunft und Auftraggeber – sich die Arbeitsbedingungen nach den Regeln des Landes richten in welchem die Arbeitsleistung erbracht wird, müssen wir das auch umgekehrt anerkennen: jedes land hat die Hohheit seine Arbeitsbedingungen selber zu regeln bzw. mit seinen Arbeitnehmern auszuhandeln. Ein deutscher der in china arbeitet hat dort keinen Anspruch auf „deutsche“ Arbeitsbedingungen, weder urlaubsansprüche noch 38 -Stunden-Woche noch 13. Monatsgehalt – es sei denn sein Arbeitgeber bietet ihm das als individuelle leistung an. Das ist dann aber außerhalb bzw. oberhalb des Arbeitsrechtes des jeweiligen Landes. Solange sich aber der Arbeitgeber – und wenn es auch ein ausländischer Auftraggeber wäre – an die im Erbringungsland der Arbeitsleistung gültigen Gesetze und Tarifvereinbarungen hält, ist es unrecht vonn ausbeutung zu reden. Auch da hat jedes Land die Hoheit selber festzulegen was in seinen Grenzen als „Ausbeutung“ gilt. dieses unreflektierte überstülpen hiesiger Standards auf die Verhältnisse in anderen Ländern und Weltgegenden als „seligmachender deutscher oder europäischer Standard“ dem sich alle unterordnen müßten ist m. E. eine moderne Form des Kolonialismus, sozusagen „Wertekolonialismus“. Man denke nur die USA oder china würden sagen „Unsere Regeln für den Arbeitsmarkt oder soziale leistungen sind Weltstandard, denen muß sich Deutschland oder die EU unterordnen“ – wie würden wir wohl auf so einen Anspruch reagieren ? Nein ich möchte nicht zu chinesichen oder US-Amerikanischen Bedingungen arbeiten – aber ich ziehe dort auch nicht hin.

        • Naja, man sollte sich schon irgendwie am höchsten Standard ausrichten und nicht am Niedrigsten. Wenn das Verhalten der Unternehmen asoziel ist, ist es Ausbeutung. Darüber braucht man doch wirklich nicht diskutieren, oder?

        • >Wer gibt uns das Recht von „Ausbeutung“ zu reden wenn Arbeitnehmer in einem Land zu den dort gültigen Bedingungen angemessen bezahlt werden, z. B. im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern in vergleichbaren Branchen dieses Landes ?

          Die „dort gültigen Bedingungen“ sind scheiße! Das ist Ausbeutung.

          • Hallo Klofrau, „Die „dort gültigen Bedingungen“ sind scheiße! Das ist Ausbeutung.“ ja, klar: am Toitschen Wesen soll die Welt genesen … solche allüren sich als Weltpolizist zu gerieren sollten eigentlich auch einer unrühmlichen Vergangenheit angehören. Weder unsere Politiker noch Du oder ich haben ein mandat über die Regeln in einem anderen land zu urteilen. Das steht nur den menschen dort zu.
            China ist China, ein souveräner Staat, wenn sich dort etwas ändern soll dann müssen das die menschn dort tun. Es ist nicht unser land, wir haben kein mandat für diese menschen zu sprechen oder über sie zu richten.

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