Apple iMac Pro: iFixit ächzt angesichts der Reparaturchancen

Bei iFixit nimmt man nur allzu gerne die unterschiedlichsten Gerätschaften auseinander. Auch Apple-Produkte sind bei den Kollegen gern gesehen. Nun hat man sich jüngst dem iMac Pro gewidmet. Beim Zerlegen in seine Bestandteile gab der iMac Pro dann auch sein Inneres preis. So griff man bei iFixit auf eine Variante mit einem Intel Xeon W mit acht Kernen und 3,2 GHz Takt, 32 GByte RAM, 1 TByte Speicherplatz, einer AMD Radeon Pro Vega 56  und einem Bildschirm mit 27 Zoll Diagonale sowie 5.120 x 2.880 Pixeln als Auflösung zurück. Schöne Spezifikationen, die allerdings offenbar Einbußen bei der potentiellen Reparierbarkeit erfordern.

So vergibt iFixit am Ende lediglich einen Repairability Score von 3/10. Geopfert hat Apple beim aktuellen iMac Pro die externe Zugriffsmöglichkeit auf den RAM. Dafür wurde die Kühlung stark erweitert, um der moderneren Hardware Herr zu werden. Dabei gibt es laut iFixit im Inneren im Bezug auf die Verbindungen mehr Gemeinsamkeiten mit dem Apple Mac Pro aus dem Jahr 2013 als mit den iMac 5K. Dadurch ließ sich etwa das Mainboard leichter entfernen.

Der Zugriff auf den Arbeitsspeicher ist zwar nun stark erschwert, es kommt aber immer noch Standard-RAM mit 288-Pins von SKHynix. zum Einsatz. Die GPU verbirgt sich wiederum hinter einem massiven Heatsink und ist aufgelötet. Anders sieht es mit der CPU aus, denn jene kann entfernt werden. Ob hier in der Praxis aber wirklich ein CPU-Upgrade möglich bzw. sinnvoll wäre, ist fraglich. Denn es handelt sich auch hier um einen Semi-Custom-Chip, den Intel speziell für Apple liefert. Auch ein Netzteil mit 500 Watt befindet sich im Inneren des Apple iMac Pro.

Laut iFixit setze Apple beim iMac Pro auf das gleiche Panel wie auch beim iMac 5K – es stammt von LG Display. Allerdings sieht die Verkabelung doch anders aus, also wäre es nicht möglich, die Displays zwischen dem Modellen beliebig zu tauschen.

Insgesamt kommt iFixit zu dem Ergebnis, dass RAM und CPU zwar theoretisch auch durch den Nutzter getauscht werden können, der Zugriff aber alles andere als einfach ist. Auch die Dual-SSDs sind in der Theorie austauschbar. Da es sich um Sondermodelle handelt, dürfte man aber in der Praxis wohl doch auf das Unternehmen aus Cupertino angewiesen bleiben.


Kritik übt iFixit stark daran, dass die GPU aufgelötet ist. Das heißt, man bleibt auf der Grafiklösung sitzen, die man sich beim Kauf ausgewählt hat. Zudem sei es zwar per se einfach den iMac Pro zu öffnen, aber danach müsse das Tape ersetzt werden, das man dabei durchschneide. Andernfalls ließe sich eine Reparatur nicht erfolgreich abschließen.

Insgesamt empfiehlt iFixit Basteleien am iMac Pro von Apple daher nur sehr erfahrenen Nutzern. Alle anderen sollten vom Herumfummeln an der teuren Workstation lieber die Finger lassen. Den gesamten Teardown mit allen Informationen zum Innenleben des iMac Pro findet ihr hier. Viel Spaß beim Lesen!

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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21 Kommentare

  1. Es war doch nichts anderes zu erwarten. Apple will dir drastischen Preiserhöhung für die Anpassung der Konfiguration doch gerne mitnehmen.

  2. So gut wie Jeder ist schon beim RAM-Upgrade bei einem PC überfordert. Was soll’s also? Defekte Geräte zum Apple-Service, und alles ist gut. Muß man halt zahlen.

  3. ich finde es geil, dass apple sogar die kabelbelegung ändert, nur damit die gleichen displays nicht getauscht werden können. das macht keine andere firma auf dieser welt.

  4. Bei einer Workstation ist man aber nicht mehr im normalen Consumer-Bereich und kann etwas mehr Professionalität vom Anwender erwarten (wie zB sich an jemanden mit Ahnung wenden, wenn der RAM erweitert werden soll) … von daher finde ich das „ich habe den Ramslot kaputt gemacht“ Argument hier nicht ganz so passend. Bei normalen iMAC vll gerade noch so … aber Ram austauschen … ist ja wirklich mal einfach.

  5. Wegwerfprodukt. Das gehört zu Apple’s Geschäftsmodell.

  6. Sollte man sich einen PC holen, deren Komponenten sich bei Defekt so schwer tauschen lassen bzw. der sich so stark aufrüsten lässt?
    Aber halt, ein Apple ist ja kein PC! 😉

    Dieses Wegwerf Design ist einfach nur…

  7. sollte heißen, der sich so schwer aufrüsten lässt…

    Warum lässt Apple eigentlich keine Standard Komponenten zu? Und das GERADE bei Datenträgern? Das ist doch einfach nur kundenfeindlich!

  8. so lange alles über Service läuft ist es doch ok.
    Nachteilig für spätere Anwender die sich so ein Teil gebraucht kaufen. Geht dann mal was kaputt geht es schnell ins Geld. Da kostet so ein defektes LogicBoard mal eben 1000€ Euro.
    Naja für Privat ist es auch nicht konzipiert. Aber selbst bei normalen imak sind die Ersatzteilpreise entsprechend.

  9. Also ich mag Apple Produkte ja wirklich, jedoch erschließt sich mir der Mehrwert eines All-in-One Computers nicht wirklich und das gilt für alle Hersteller. Bei mir steht ein 24″ Samsung Display, das mehr als 8 Jahre alt ist. Die PC-Hardware hat sich im selben Zeitraum ca. 2 mal grundlegend verändert (Mainboard/CPU/Speicher), bei einem AiO PC müsste ich das ganze Teil wegwerfen. In meinen Augen eine ziemliche Verschwendung von Ressourcen.

  10. Angebot und Nachfrage. Der Markt wird das schon regeln 🙂

  11. 1. Ausreichend grosse Konfiguration kaufen
    2. Gutes Geld verdienen, ohne sich über Technik zu ärgern
    3. Nach drei Jahren für unanständig viel Geld verkaufen
    4. Zurück zu Schritt 1

    Das Gefrickel einiger selbstberufener “Profis” interessiert kein Schwein. Ich hole mir das Teil auf jeden Fall und werde nicht mit Ausstattung geizen. Hardware-Upgrades sind für Leute, die beim Kauf falsche Entscheidungen treffen. (Oder nicht von Anfang an genug Geld für eine sinnvolle Konfiguration haben.)

  12. @Martin
    Man schmeißt keinen Mac nach 8 bzw 4 Jahren weg, sondern verkauft ihn halt nach 4 oder 8 Jahren für gutes Geld. Das ist der Unterschied zu PCs. Meinen letzten iMac hab ich 10 Jahre genutzt und er hat noch einen Wert von 150-200€, weil er immer noch vernünftige läuft (gekauft für 1100€). Display und interne Hardware sind meiner Meinung nach gleichmäßig gealtert bzw an Wert verloren.

  13. Superlicious says:

    Manche Leute von heute sind mit erstaunlich wenig zufrieden, wenn sie Geld ausgeben. Und es wird erstaunlich wenig kritisch hinterfragt. Gerade wenn das Teil zum Geld verdienen genutzt werden soll, ist ein Vor-Ort-Service oder eine schnelle Austauschbarkeit defekter Komponenten von großem Vorteil.

  14. Habe hier drei iMacs laufen, 2x 22″/ mid. 2012, 1x 27″/ mid. 2011. Einer der 22er hat nach 3, der 27er nach 5 Jahre eine neue Festplatte -wegen defekt- bekommen. Auch wurden alle drei in laufe der Zeit auf max. RAM aufgerüstet. Alle arbeiten wurden selbst durchgeführt, da außerhalb der Garantiezeit. Für mich ist das selbstverständlich, daher werde ich keine der verklebten iMacs kaufen! Mal sehen was sich noch bei MacPro oder Mini noch tut. Wenn die auch ‚irreparabel‘ werden, dann muss ich mich wohl von Macs (nach knapp 30 Jahre – 1989 mit ’nem Apple II angefangen!-) trennen. Wäre aber sehr schade! Da Windows für mich nicht infrage kommt, wird es dann wohl Linux auf selbst gebauten PCs geben…

  15. Das Ding ist ein Pro Gerät, die Leute die hier ihren Monitor 8 Jahre haben und ihren PC 2x ausgetauscht haben sind nicht die Zielgruppe, größere Unternehmen leasen auch die Monitore. Bei uns gibts alle 4 Jahre neue Monitore und einen neuen Laptop. Da kommt so ein iMac ideal. Viel weniger aufwand beim leasen ;).

  16. @Hanfrey: Das ding soll für Pros gedacht sein. Das bedeutet wenn eine Kleinigkeit bei dem Ding nicht mehr geht muss das ganze Gerät umgetauscht werden. Vor allem muss man immer auf Apple vertrauen dass sie kommen und dein Gerät dir austauschen. Wie schnell geht so etwas bis du wieder mit deinen Daten arbeiten kannst? Was soll daran genau Pro sein?

  17. @Black Mac: Na klar. Und wenn die Anforderungen steigen dann einfach einen neuen Kaufen und den alten weiterverkaufen oder wie. Wenn man ernsthaft arbeitet dann hat man einfach die wichtigsten Teile vorrätig falls etwas passiert die Person so schnell wie möglich weiter arbeiten kann. Drauf zu vertrauen das mit der Hardware nicht passiert ist nicht sonderlich professionell.

  18. @Tidi

    Richtig!

  19. @max: Dann baue dir doch lieber einen Hackintosh.
    Anleitungen gibt es wie Sand am Meer.
    z.B.von iDomix: https://www.youtube.com/watch?v=mNbCKRTRtss

    Oder rüste einen gebrauchten MacPro auf:
    https://www.youtube.com/watch?v=3Z2ZSie7zeU

  20. Jeder der auch nur annähernd Pro ist, hat für den Fall der Fälle immer ein Ersatzgerät zur Verfügung. Ansonsten wäre er/sie schon sehr fahrlässig.

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