Apple HomePod verkauft sich offenbar nur schleppend

Apple hat mit seinem HomePod den Einstieg in den Markt für Smart Speaker gewagt. Dabei bewirbt das Unternehmen aus Cupertino sein Pendant als besonders für diejenigen geeignet, welche auf die Klangqualität Wert legen. Ob der Klang aber wirklich ein Merkmal ist, welches den HomePod von der Konkurrenz abhebt, daran scheiden sich die Geister. Offenbar bekommt Apple das auch praktisch zu spüren. Denn laut den Kollegen von Bloomberg füllen sich die Lager mit nicht verkauften Apple HomePod.

Apple habe deswegen auch schon die Bestellungen bei seinen Zulieferern reduziert. In Deutschland soll der HomePod laut Apple im Frühjahr erscheinen, ist bisher also nicht verfügbar. In den USA kostet der Smart Speaker 349 US-Dollar. Der im Verhältnis zur Konkurrenz hohe Preis scheint dann wohl auch die Krux zu sein. So waren die ersten Vorbestellerzahlen offenbar aussichtsreich. Nach der Veröffentlichung, als die treuen Apple-Kunden quasi zugeschlagen hatten, gab es aber einen rasanten Absturz.

Drei Wochen nach dem Verkaufsstart standen die Verkaufszahlen wohl nur für ca. 4 % der in jenem Zeitraum verscherbelten Smart Speaker. Einige Apple Stores sollen weniger als zehn HomePods pro Tag verkaufen. Offiziell enthält sich der Hersteller zu jenen Angaben aber eines Kommentares. Analysten kritisieren nun, dass Apple mit dem HomePod die Chance gehabt hätte für das Smart Home ein neues Zentrum zu etablieren. Allerdings ist der Smart Speaker sehr stark von der Anbindung an ein Apple iPhone abhängig. Das schränkt die Anwendungsmöglichkeiten bzw. den Kundenkreis ein.

Selbst Apple-Fans vermissen bei dem HomePod aber aktuell Möglichkeiten wie das Pairing von zwei Exemplaren, um Stereo-Sound zu erzeugen. Auch Multiroom-Support fehlt noch. Beides will Apple nachreichen. Zudem gab es noch Ärger um das Drumherum: Beispielsweise hinterlässt der Apple HomePod bei einigen Usern unangenehme Rückstände auf Holzflächen. Trotz der Enttäuschung der Erwartungen ist das Produkt aber beileibe kein Flop: Man rechnet immer noch damit, dass Apple 2018 7 Mio. HomePod verkaufen könnte.

Bedenkt man jedoch, dass Amazon wohl 29 Mio. Echo in diesem Jahr absetzen könnte und Google mit 18 Mio. Google Home rechnet, dann sind die erfolgsverwöhnten Apple hier eben nicht an der gewohnten Pole Position zu finden.

Vielleicht entwickelt sich der Apple HomePod auch wie die Apple Watch: Die Smartwatch aus Cupertino wurde ebenfalls erst gespalten aufgenommen, ist aber nun im Grunde die erfolgreichste Smartwatch am Markt und die Messlatte für alle anderen Hersteller. Apple dürfte auch den HomePod nicht so schnell aufgeben, sondern mit Software-Updates weiter an dem Speaker festhalten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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28 Kommentare

  1. Verständlich ist der schleppende Verkauf schon. Wozu ein Apple Homepod, wo doch Google und Alexa schon verbreitet sind und auch mit den meisten Geräten funktionieren?

  2. Fürs Wohnzimmer ist ein Homepod zu schlapp und für die Küche einfach zu teuer. Ich finde man braucht unterschiedliche Lautsprecher für unterschiedliche Szenarien zur Auswahl. Möchte eigentlich von Sonos weg, aber mir fehlt eine bessere Alternative. Der Homepod ist es eben auch nicht.

    • Ich überlege mir ein paar Sonos für Küche, Bad und Flur zuzulegen (Ob durch Play 1 oder Ones ist noch nicht entschieden). Kannst du mir sagen, warum du von Sonos weg möchtest?

  3. Biff Tannen says:

    Mich wundern die Zahlen auch nicht wirklich. Ich hätte an dem Gerät, wenn die Audiotechnik tatsächlich so gut ist, durchaus Interesse (auch zu dem Preis). Als Android und Spotify Nutzer ist das aber ziemlich sinnlos. Ist halt leider typisch Apple, das Gerät so dermaßen zu beschränken, schade eigentlich…
    Ob die Zahlen allerdings so erheblich besser wären, wenn der HomePod tatsächlich einen Funktionsumfang hätte, wie es auf dem Markt üblich ist?

  4. Ich denke wer wirklich auf einen guten Klang wert legt, kauft sich gleich richtige Lautsprecher (Paar) und keinen smarten Brüllwürfel. Ich habe mir zwei Nachfeldmonitore aus dem Studiobereich gekauft, die mit einem Pi samt Audiophonics-DAC-Karte betrieben werden. Sprachsteuerung absondern brauche ich persönlich nicht.

    Wer nur eine Frau sucht, die sich herumkommandieren lässt 😉 , für den reichen auch Alexa und Co.

  5. Klaus Mehdorn Travolta says:

    Und dann sollte man von Apple eigentlich auch bezüglich KI bzw Siri mehr erwarten als es nach Jahren der Fall ist. Hat sicher auch der eine oder andere börsentechisch drauf gewettet das Apple da recht fix Amazon und Google überholt.

  6. Ich hätte wirklich gerne nen richtig guten Speaker mit Assistent. Mit Siri könnte ich vielleicht sogar noch irgendwie leben, aber no spotify no buy.

    • Dann hol Dir ´ne Sonos Play ONE. Die ist für 200 € echt top!

    • Hol dir doch einfach einen richtig guten Lautsprecher mit Chromecast-Funktionalität und lege den im Google Assistant als bevorzugtes Wiedergabegerät fest, so hast du einen guten Assistenten, der bei Wunsch Musik direkt auf den Boxen abspielt.

      Das was die Smartspeaker an Klangqualität raushauen ist mir auch einfach zu schlecht.

      • Biff Tannen says:

        Ist das denn so einfach? Bzw. gibt es den denn überhaupt? Der einzige, der mir einfallen würde (ohne den jemals gehört zu haben) ist der alte Raumfeld L Lautsprecher, die neue Serie ist ja ohne CC Funktionalität.
        Alles andere mir bekannte auf dem Markt fällt IMHO nicht in die Kategorie „richtig guter Lautsprecher“. Die haben alle zu kleine Tieftöner an Board.
        Wir nutzen Zuhause CC-Audios an herkömmlichen Stereoanlagen in Kombi mit einem Google Home Mini. Was ich hierbei allerdings vermisse, ist eine richtige Fernbedienung und Favoriten Tasten. Klar geht das alles auch über Google Home per Sprache oder über das Smartphone, aber an den Komfort eine klassischen Fernbedienung kommt das meiner Meinung immer noch nicht heran…

  7. Die sollen den HomePod endlich Verfügbar für andere Länder machen, dann Verkauft er sich auch besser.
    Ich warte schon seit letztes Jahr auf das Teil.
    Ich will einfach nur gut und unkompliziert, von allen Apple Geräten im Haushalt, Musik hören ohne den Siri Schnickschnack. Das soll mit dem HomePod besser funktionieren als mit Fremdherstellern die nicht im Apple Ökosystem sind.

  8. So schlecht sind die Verkäufe nun auch nicht. Betrachtet man sich die Grafik so ist der Abstand zum Google Home mit vier Prozentpunkten minimal. Da die Grafik, wie ich verstehe, nur die Umsatzverteilung in den USA anzeigt, kann an dieser Stelle Amazon mit ihren Echos dennoch weniger als Apple mit dem HomePod verdient haben. Vor allem wenn Amazon die Echo Dots für 40 $ verscherbelt.

    Ich persönlich würde einen HomePod Mini für 139,99 $ begrüßen.

    • Lesen und Verstehen…
      Die Grafik zeigt nur die zwei Monate seit der Markteinführung inkl. der Verkäufe zum Verkaufsstart durch die Apple Fans.
      Trotz der Verkäufe zum Start ist Apple schwächer als Amazon oder Google aufgestellt. Eine Grafik für den jetzt aktuellen Zeitraum dürfte ein weitaus traurigeres Bild für Apple zeichnen.

  9. Ich will nur den Lautsprecher der ins Apple Ökosystem integriert ist. Siri brauch ich nur für Timer stellen.
    Ich finde alle Verfügbaren KI oder Assistenten schrecklich schlecht. Alle sind sie Schablonen-KI. Nur eine bestimmte Reaktion löst eine Aktion aus, wie eine bestimmte Form nur durch die Schablone passt.

    Die sollen den Verkauf in anderen Ländern starten, ich warte schon seit letztes Jahr darauf den zu besitzen.
    Und nein, ich will keinen aus den USA oder GB.

  10. Das wirklich enttäuschende ist, dass Apple das Teil auf den Markt geworfen hat, ohne bis jetzt die Möglichkeit zu schaffen, 2 Geräte stereo zu nutzen.

  11. Kein Wunder. Siri ist der dümmste aller Sprachassistenten, das Ding ist unflexibel aufs geschlossene Apple-System fixiert, hat ein schlechtes Preis/Leistungsverhältnis, ist unausgereift und kann noch nicht mal Stereo.

  12. Wenn ich auf dem Klo sitze soll das Ding schnell meine Lieblingsplaylist spielen und da will ich mich nicht mit Siri rumärgern. Nettes Design und nix dahinter. Die smarten Boxen leben vom Assistenten und Siri ist und bleibt unbrauchbar.

  13. Sorry ich verstehe es nicht, warum sagen alle Siri ist unbrauchbar, wenn ich sie benutze funktioniert das sehr gut (im Wesentlichen zum telefonieren aber auch SMS etc. pp).

    • Weil sie gerne dummes Zeug nachplappern das sie irgendwann mal gehört und gelesen haben.

    • Medienblindheit und Meinungstaubheit.

    • Biff Tannen says:

      Dabei stellt sich mir allerdings die Frage, inweit solche Tests tatsächlich relevant sind. Das hängt doch sehr vom Nutzer ab, welche Anforderungen man an so ein Gerät hat. Was bringt es mir, wenn mein smarter Lautsprecher weiß, wieviele Einwohner Oer-Erkenschwick hat, wenn die Musik aber scheiße klingt, die ich darüber hören will?

      • Stimmt. Mono klingt halt kacke, wenn man zwei Ohren hat. Und Stereo kann dieses überteuerte Teil ja noch nicht mal.

        • Biff Tannen says:

          Gegen das „Mono-Empfinden“ sollen ja die vielen ringförmig angeordneten Tweeter mit direktem und indirektem Schall sorgen. Wie gut das allerdings tatsächlich funktioniert kann ich nicht beurteilen…

  14. Ich habe das Gefühl der Apple Hype ist durch. Die IPhones verkaufen sich nicht wie erwartet, der Tablet Markt läuft schleppend und der Homepod bringt es auch nicht so. Frage mich, wann die mal wieder nen Volltreffer landen

  15. Ah, die Prediger der Marketshare-Kirche schlagen wieder zu. Gestützt von Daten die keiner verifizieren kann, erhoben von Slice Intelligence, die in der Vergangenheit regelmässig falsche Zahlen zu Apple Watch und Apple TV geliefert haben.

    • Sehe ich ähnlich.
      Die Statistik riecht penetrant nach einer Anti-Apple Verschwörung!
      Wurde vermutlich von Amazon, Google und evtl. noch Sonos in Auftrag gegeben und daher wohl auch entsprechend „finanziert“.
      Kann doch gar nicht anders sein, wir reden hier schließlich von APPLE!
      😉

  16. Das Problem ist, dass Apple nicht in die Pötte kommt, endlich mal die vor fast einem Jahr versprochenen Features auch zu liefern. Ohne Airplay 2 inkl. Multiroom ist so ein Homepod reichlich sinnlos.
    Daher kaufen diejenigen, die Geräte für mehrere Räume brauchen und bereit sind, Geld in die Hand zu nehmen, Sonos.
    Daher entgeht Apple hier einiges an Geschäft. Und wer erstmal in einem System beheimatet ist, der bleibt üblicherweise.

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