Apple: Craig Federighi spricht sich deutlich gegen Sideloading aus

Der Digital Markets Act (DMA) ist aktuell ein bei der Europäischen Kommission heiß diskutiertes Thema. Die Regelung soll am Ende dafür sorgen, dass es im Bereich digitaler Märkte, wie App-Stores und Co., fairer vonstattengeht und große Plattformen wie Apple, Google und Co. mit Regulierungen zu rechnen haben. Bei Apple ist man von der Idee freilich nicht begeistert. Deshalb nutzte auf dem Web Summit 2021 in Lissabon der Apple-Manager Craig Federighi die Chance, um sich scharf gegen Sideloading auszusprechen.

Es geht hier also darum, dass der DMA dafür sorgen könnte, dass das Sideloading – also das Installieren von Apps durch Quellen abseits des Apple App Stores – erlaubt werden müsse. Bei Nichteinhaltung der Vorgaben drohen den Unternehmen Geldstrafen von bis zu 10 % ihres weltweiten Umsatzes.

„Sideloading ist der beste Freund von Cyberkriminellen, und die Verpflichtung zum Sideloading auf dem iPhone wäre ein Goldrausch für die Malware-Industrie. Diese eine Bestimmung im DMA könnte jeden iPhone-Nutzer in eine Landschaft von professionellen Betrügern zwingen, die ständig versuchen, ihn zu täuschen.“ –  Craig Federighi

Federighi verglich anschließend die geforderte Situation mit Häusern, wobei Android für Häuser stünde, die mindestens eine offene Hintertür besitzen würden. iPhones sollen hingegen für Häuser , an denen sich Einbrecher die Zähne ausbeißen. Der Apple-Manager äußerte, dass die Sideloading-Bestimmungen des DMA im Grunde besagen, dass iPhones bald zwingend eine offene Hintertür bieten müssten.

Er vermied dabei allerdings auch, darauf einzugehen, dass Apples Desktop-System macOS trotz der Option für das Sideloading von Apps bisher weitaus seltener Malware-Vorfälle zu verzeichnen hatte als beispielsweise ein Windows. Bei macOS sind Anwender aufgefordert, einen mehrstufigen Prozess abzuarbeiten, wenn sie eine App, die nicht ausreichend authentifiziert werden kann, dennoch auf ihrem Mac haben wollen.

Durch Sideloading auf den mobilen Endgeräten würden Apple zudem allerhand Einnahmen flöten gehen, da bislang ein hoher prozentualer Anteil der Entwickler-Einnahmen aus dem offiziellen App Store als Provision bei Apple landet. Hier dürfte Federighi also nicht nur altruistisch im Sinne der Nutzer argumentieren, sondern auch eine handfeste ökonomische Agenda verfolgen.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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56 Kommentare

  1. Angenommen, durch den Sideload kommt ein Virus, Malware was auch immer auf das Handy, weltweite Schlagzeilen und der Kurs von Apple fällt um z.b. 10%. Könnte dann Apple die EU auf diese 10% Schadensersatz verklagen die das Unternehmen weniger wert ist, da das Problem ja nur entstanden ist, da sie Sideloads zulassen mussten?

    • Um wieviele Prozent ist bisher die Apple Aktie bei den vielen Mac OS Ramsonware Geschichten gesunken?

    • André Westphal says:

      Das wäre dann ja die Schuld des Nutzers. Im Wesentlichen sagt Fedirighi indirekt auch: „Die Nutzer sind dümmer als wir – also sagen wir ihnen, was sie zu tun und zu lassen haben“. Da kann man sagen: „Da hat er recht, die meisten Nutzer sind blöde und Apple ist schlauer, also sollten sie bestimmen.“ oder einwenden „Es gibt auch informierte Nutzer und die wünschen sich die Sidloading-Option.“

      Die Wahrheit liegt im Grunde in der Mitte: Ja, mit Sideloading öffnet man sich einem gewissen Risiko. Wenn man aber bedacht damit umgeht, dann ist das schon eine gute Sache für die Nutzer. Und es gibt viele User, die gerne selbst entscheiden möchten, woher sie ihre Programme beziehen bzw. zumindest in manchen Szenarien mal die Chance haben wollen, Alternativen zu nutzen.

      • > Die Nutzer sind dümmer als wir

        Sind sie ja auch. Die Mehrheit sind DAUs. Darum liegt die Wahrheit auch nicht in der Mitte.

        Der Vergleich mit einem Desktop OS ist auch weit hergeholt. Smartphones haben wesentlich sensiblere Information – Zahlungsdaten, Gesundheitsdaten, Bewegungsdaten, etc.

        Und warum soll es ein gute Sache für Nutzer sein, wenn man sich Software aus zig Quellen holt, statt aus einer zentralen Quelle? Profis holen sich seit Jahrzehnten Apps aus Repos. Macht schnelle Updates viel einfacher.

        Was auch jeder vergisst: hier geht’s nur um Apps, die nativ laufen. Web Apps werden bei der „Argumentation“ völlig außer Acht gelassen.

        https://www.simicart.com/blog/progressive-web-apps-examples/
        https://www.fastcompany.com/90623905/ios-web-apps

        Wenn man alle Fakten runterbricht ist der einzige Vorteil von Sideloading für Firmen, die auf Plattformen Geld verdienen wollen.

        Darum kümmert sich auch eine Wettbewerbsbehörde darum. Während so ziemlich jeder dazu rät, sich Apps nur aus dem App Store oder Play Store zu holen. Letzte Seite hier:

        https://www.apple.com/privacy/docs/Building_a_Trusted_Ecosystem_for_Millions_of_Apps_A_Threat_Analysis_of_Sideloading.pdf

        • Die „gute Sache für Nutzer“ ist, dass sie es /können/.
          Wenn Sie sich für einen DAU halten (ich denke eher: diese gefährliche Halbbildung) laden Sie einfach nichts von ausserhalb des Appstores herunter.

          Warum sollen X Benutzer darunter leiden, falls Ihnen die Disziplin fehlt, die Finger von 3rd-party-stores zu lassen (oder worauf sonst beruht Ihre Ablehnung?)?

          P.S. Insb. DAUs haben Schwierigkeiten, Sideloading überhaupt einzuschalten.

          • > Wenn Sie sich für einen DAU halten … laden Sie einfach nichts von ausserhalb des Appstores herunter.

            Haha, diese Naivität. Wenn kostenlose Apps oder Inhalte locken, setzt der Verstand oft aus.

            Wer möchte und technisch versiert ist kann auch auf iOS sideloaden. Genau diese Hürde sorgt dafür, dass man sich schwerer infizierten Schrott auf’s Gerät holt.
            https://osxdaily.com/2016/01/12/howto-sideload-apps-iphone-ipad-xcode/
            https://github.com/dkhamsing/open-source-ios-apps

            • Wann begann sich eigentlich diese heute immer häufiger anzutreffende faschistoide Ansicht durchzusetzen, Andere zu ihrem „Glück“ zwingen zu dürfen oder gar müssen?

              Wenn Sie, wie erwähnt (und von ihnen implizit bestätigt), solcher Versuchung nicht zu widerstehen vermögen bzw. kein hinreichendes Urteilsvermögen (und keine Antimalwarestrategie ausser „für alle verbieten!!1!“ haben) suchen sie sich doch bitte professionelle Hilfe (denn dann erstreckt es sich nicht nur auf iOS) – aber unterlassen sie doch bitte die Forderung, dass /Andere/ in ihrer Entscheidungsfreiheit/Möglichkeiten eingeschränkt werden müssten, um /Sie/ vor sich selbst zu schützen.

              • Die Einschränkungen führt sich der Nutzer doch selber zu. Niemand ist gezwungen ein Apple gerät zu kaufen. Wer Sideloading möchte, kann doch zum Android greifen. Wo ist das Problem? Ich zb finde die nicht vorhandene Möglichkeit des SideLoadings bei Apple einen großen Pluspunkt. Genau darum kaufe ich von Apple. Weil es ein in sich geschlossenes Ökosystem ist und die Möglichkeit das zu ändern gar nicht da ist! Und nein, es einfach nur deaktivieren zu können ist mir zu wenig. Soll ich nun von pro sideloader bevormunden lassen, die wiederum anderen Bevormundung vorwerfen?

                • …interessante Logik, die leider (zusammen bzw. als Basis/’Begründung‘ für o.g. Phänomen) auch um sich greift. Die Propagandisten leisten diesbzgl. gute Arbeit.
                  Eine Option (== freiwillig) ist zumindest so lange kein Eingriff in die Rechte/Freiheiten des „X“, wie diese nicht nennenswerte (negative) Folgen (z.B. Kostenfolge) für X hat.

                  Bezogen auf ‚Sideload‘: Welcher konkrete Nachteil entsteht Ihnen daraus, dass die Option existiert, aber von Ihnen bewusst nicht genutzt wird?

                  konkreter Nachteil ohne SL:
                  – weniger Auswahl
                  – Unterwerfung unter die Willkür(!) Apples, (auch bezahlte) Apps zu entziehen (Entfernung aus dem Appstore, später evt. gar Löschung auf dem Gerät)
                  – Unmöglichkeit, die Rechte/Möglichkeiten von Apple oder Dritten auf dem eigenen Gerät einzuschränken

                  Selbst wenn Sie die diametralen Interessen als ‚gleichwertig‘ ansehen: Wenn Sie jetzt den Grundsatz der Verhältnismässigkeit (zentraler Bestandteil der FDGO und folglich auch unserer Rechtsordnung!) beachten überwiegen die berechtigten Interessen der SLer doch ganz klar.

                  P.S. „Kauf Dir doch Android!!1!“: Auch, wenn ich beruflich und/oder privat als ‚PC‘ einen Mac benutze(n muss)?

                • „niemand braucht das“
                  😀 Haben Sie mehr Selbstvertrauen! Sie sind kein Niemand.

                  Ich verstehe, dass Sie es nicht brauchen und das ist völlig OK. Aber Ihr use case unterscheidet sich möglicherweise spätestens dann von dem vieler(!) Anderer, wenn Denen etwas ‚wichtiges‘ (für die Kids: vllt. Candy Crush oder TikTok) ‚weggenommen wird.

              • > Wenn Sie, wie erwähnt (und von ihnen implizit bestätigt), solcher Versuchung nicht zu widerstehen vermögen bzw. kein hinreichendes Urteilsvermögen …

                Hab ich nicht, aber klasse Analyse, Herr Hobbypsychologe.

                Ich habe oben verlinkt, wie Sideloades auf iOS funktionieren. Das ist ein gesunder Kompromiss. Weitere Worte erübrigen sich darum. Also, immer locker bleiben.

                • WOW, wenn Sie also nur aus einer Art Trotz handeln („Ich will aber nicht, dass Andere das dürfen!“ – eine bessere Begründung brachten Sie bis anhin nicht) macht das Ihre Position noch einmal weniger moralisch, weniger konsensorientiert und somit juristisch schwächer.
                  Gut, dass wir das geklärt haben!

  2. Finde ja den Vergleich zwischen macOS und iOS gelinde gesagt – ziemlich daneben. Allein weil die Verbreitung von iOS ggü. macOS wohl deutlich größer sein dürfte und sich die Infizierung eines mobilen Devices wohl in vielen Fällen deutlich mehr lohnen dürfe. Weiterhin vertrete ich auch die Meinung, das man beim iPhone weiß, worauf man sich einlässt. Wer mit entsprechenden Restriktionen – aus welchen Gründen auch immer – nicht leben kann / nicht leben möchte, muss eben Android-Geräte benutzen. Dort kann man sideloaden bis das Konto leer ist und der SMS-Speicher vor Spam-Links überläuft.

  3. Natürlich nicht 😉 Seit wann gibt der Staat Geld er ist doch die Nummer 1 in Geld Fordern und das immer möglichst zu kurzen Fristen aber wehe du möchtest was von den, 6-8 Wochen Bearbeitungszeit ist doch Standard.
    Abgesehen davon ist ein MAC User vor ganz anderen Möglichkeiten als ein iPhone oder iPad User. Das eine ist immer noch ein PC wo man nichts anderes gewohnt ist und die Möglichkeit vom System her fast unendlich sind und das andere begrenzt sich nur auf Apps. Ein MAC User kann eine Virtuelle Umgebung nehmen zum Testen einer Software oder eine Festplatte mit einem anderen System nutzen wie Windows… Bei einem iPhone oder IPad ist die Möglichkeit gleich null

    • …sobald ein Beteiligter mich dreist anlügt (hier z.b. „könnte jeden iPhone-Nutzer in eine Landschaft von professionellen Betrügern /zwingen/“ (man erhält die Möglichkeit, es existiert aber ganz sicher kein Zwang) hat er in der Sache jede Glaubwürdigkeit verloren.

      • Wolfenheimer says:

        Man muss ihm aber schon zugestehen, dass das was er in seiner Sprache gesagt hat auch anders übersetzt werden kann. Gerade Amis unterscheiden da nicht so zwischen zwingen, aufzwängen, drängen, Kontrolle abgeben oder über etwas die Macht haben. In dem Sinne, RA, may the force be with you.

        • Aus echtem Interesse (diese ‚falschen‘ oder aus dem Kontext gerissenen Zitate nehmen leider auch sehr zu): Hätten Sie mir bitte die Zeitangabe (im oben (oder einem von Ihnen) verlinkten Talk) zur übersetzten Textstelle?
          Schauen Sie: Ich sehe Talk-Videos fast nie, denn sie sind iaR Zeitverschwendung.
          Ein Text lässt sich ‚querlesen‘ oder gar nach Schlagworten durchsuchen – bei einem Talk muss man sich den ganzen Erguss geben, von der Vorstellung der Haar- und Hosenfarbe (jüngst bei MS-Talk) über jedes ähm und öhm, über jeden Exkurs. Das mag der Generation YT/TikTok goutieren, ich gebe mir das nicht.

          Deshalb: Hätten Sie mir den Zeitmarker (nur notfalls den Link auf die ‚offizielle‘ Transkription (die mag schon wieder redigiert sein)), bitte?

  4. Es wird doch niemand dazu verpflichtet. Auf Androiden z.B. muss das durch den Benutzer explizit freigeschaltet werden.

    • Das stimmt prinzipiell zwar, dennoch eröffnet es eben die Möglichkeit, durch geschickte Überrumpelung / Manipulation des Users, diesen dazu zu bringen, Malware zu installieren.
      Das gleiche Muster, wie beim phishing.
      Das passiert nicht nur Deppen. Wenn man es sehr geschickt anstellt, fallen auch ITler darauf rein.
      Ich bin mit einem iPhone, bei dem Sideloading ausgeschlossen ist, jedenfalls sehr zufrieden, zumal es ja für andere, die das anders sehen, gute Alternativen gibt.

  5. Wundert mich nicht, dass er das so sieht.
    Könnte mir vorstellen, dass wenn Apple gezwungen wird das umzusetzen, dann nur entweder Apple oder 3rd Party Dienste gehen. D.h. Wenn man es unlockt, dann z.B. kein ApplePay oder iMessage mehr möglich ist.

  6. Was für ein Bullshit!
    Bleiben wir bei seinem Vergleich: Ins Android-Haus darf ich mir die Möbel reinstellen, die ich will, auch wenn sie nicht von Google angeboten werden. Ins Apple-Haus hingegen darf ich mir nur Möbel stellen, die Apple anbietet.
    Außerdem empfinde ich die Aussage als Beleidigung für jeden halbwegs intelligenten und vernünftigen User. Ich hatte in vielen Jahren auf diversen Android-Geräten noch nie ein Problem mit Apps, welche ich aus anderen Quellen sls dem Playstore installiert habe. Natürlich gibts Idioten, die sich jeden Müll aus unseriösen Quellen ungeprüft installieren. Das ist aber nicht mein Problem. Ich kann selbst Verantwortung für mein Handeln übernehmen und möchte nicht von irgendwelchen Unternehmen bevormundet werden!

    • Dein kommentar ist eine beleidigung für technick unbewanderte Menschen. Normale Menschen nwerden von solchen inteligenten missbraucht. Andere Intelige Menscen wollen sie davor schützen.

      Was du schreibst, wertet die andere ab und dich auf. Du tust mir leid. Anscheinend weißt du mehr über Technick, als über Menschen.

      • 😀 …der Klassiker der bigotten ‚Guten und Gerechten’™

        Um Frankie für seine Aussage „passiert nur low-IQ-ern“ zu tadeln nennen Sie ihn einen „low-EQ-ler“.
        Respekt, diese hässliche Doppelmoral kann man sich wirklich nicht ausdenken, die bekommt man nur vorgelebt.

      • Ähem, wie bitte? Ach, die armen Leute, die keine Ahnung von Technik haben! Tja, wie wärs mal mit lernen? Auch ich wurde nicht mit Wissen über Technik geboren, auch ich hab mir das selbst angeeignet.
        Wir leben im Zeitalter des Internets, ein Großteil des kompletten Wissens der Menschheit steht jedem gratis zur Verfügung. Aber statt schlauer zu werden scheinen die Menschen immer mehr zu verblöden. Traurig, sowas.

      • Naja, es wird in Radio, TV und Internet seit MONATEN massiv vor der SMS SPAM Welle mit Maleware gewarnt.

        Trotzdem gibt’s wahrscheinlich tausend Menschen, die trotzdem jede Woche drauf reinfallen.

        Mit diesen Leuten habe ich dann aber kein Mitleid und genau diese Leute würden sich auch jeden Mist aufs Handy installieren.

        Ganz beliebt wären bestimmt Batterie Booster usw

    • Na dann mach doch…In dem Augenblick da du das OS veränderst ist die Garantie weg. Und um bei deinen Beispielen zu bleiben…..wenn du bei einem Auto den Motor veränderst ist ja wohl auch die Garantie weg oder? Und das zu Recht….

      • Dein Vergleich hinkt.
        Wenn Du im CD Player Deines Autos Countrymusik, statt die von Hersteller freigegebene Jazzmusik hörst, dann passt es wieder.

        Aber wir diskutieren hier eh am falschen Ende.
        Schaut euch an, warum die Diskussion „Sideloading“ überhaupt geführt wird.
        Dann kommt ihr zum Kern. 🙂

        • Schon klar, dass es im Endeffekt nur um Kohle geht. Wie immer halt.
          Aber mich stört das geschlossene System von Apple schon immer und es bringt halt auch Nachteile, wenn eigentlich gar keine finanziellen Interessen im Spiel sind. Auf Android gibt es ja z.B. auch alternative Appstores wie F-Droid, die hauptsächlich FOSS anbieten. Auch sowas ist bei Apple derzeit nicht möglich.

      • ? Hier geht’s um „sideloading“, also um das installieren von Apps aus anderen Quellen als dem offiziellen Store von Apple. Das hat nix mit einer Veränderung des OS zu tun.
        Und um Garantie ging es eigentlich auch nicht? Wobei mich persönlich die Garantie sowieso relativ wenig interessiert.

  7. Ich halte das Argument für albern und falsch. Nur weil eine EU-Verordnung Apple dazu zwingt Sideloading grundsätzlich zu erlauben werden Nutzer doch nicht zur Nutzung gezwungen. Die Aussage klingt ja fast so als würde man den Appstore runterfahren und Software zukünftig nur noch auf USB-Sticks via eBay handeln müssen.

  8. Aber bitte nicht nur bei Handy die Hersteller zum Sideloading zwingen!
    Ich will offizielles Sideloading bei Sony Playstation, Nintendo Switch, Microsoft XBox und sonstigen geschlossenen Systemen, die Drittanbieteranwendungen erlauben!

    • Bitte nicht! Keine Lust mit Cheater zu spielen.

    • Das wäre toll, da man dann eventuell auch endlich Mods und AddOns für Konsolenspiele entwickeln und benutzen könnte! Das ist IMO derzeit einer der ganz großen Vorteile von PC-Gaming gegenüber Konsolen-Gaming.

      • Ja aber dann benutze doch einfach nen pc wenn du mods etc haben möchtest. Alles immer überall gleich haben zu wollen, ist echt nervig. Soll iOS genau wie android werden? Soll eine Konsole genau wie ein PC werden? Es zwingt einen Niemanden dazu irgendeines der Produkte zu kaufen. Wenn man sich dann eine Konsole kauft obwohl man mods will und ein iPhone obwohl man eigtl den Store nicht benutzen möchte, dann ist das nicht die Schuld des Herstellers, er bietet nur etwas an. Was der User letztendlich kauft, liegt dann an ihm inklusive der Schuld das falsche Gerät, aus Sicht des Users, gekauft zu haben. Tesla verkauft seine neuen Autos mit diesem nicht mehr runden Lenkrad. Muss man nicht kaufen, es gibt genau wie überall Alternativen von anderen Herstellern. So funktioniert die Wirtschaft und so funktionieren Unternehmen. Apple hat in der eu ca 20% Marktanteil, aus welchem Grund muss die EU irgendwas daran regeln? Wenn die Menschen das System so doof finden würden, würden sie sich kein iPhone mehr kaufen. Es ist die persönliche Entscheidung jedes Menschen was er von welcher Firma kauft!

        • Ich hab doch nix davon gefordert, ich diskutiere hier nur und äußere meine Meinung, das wird doch hoffentlich noch erlaubt sein, oder?
          Und ja, ich zocke auf der PS weiter, auch wenn es keine Mods gibt. Ich wußte was ich kaufe und beschwere mich nicht.
          Und ich besitze kein einziges Gerät von Apple und werde voraussichtlich auch nie eines kaufen. Trotzdem diskutiere ich darüber. Warum auch nicht?

          • Ähem, eventuell verwechselst du mich mit wem? Ansonsten bitte einfach die Stellen zitieren, wo ich mich angeblich beschwere, Äpfel mit Birnen vergleiche (oder gleichsetze), dann gehe ich gerne darauf ein. Danke!
            PS: Finde es übrigens lustig, dass du behauptest ich würde nicht diskutieren wollen, während dein Beitrag nur aus Unterstellungen und Anfeindungen besteht….

  9. Die Frage ist natürlich immer, welches Ziel man damit verfolgt. Mehr Wettbewerb gibt es unter Android de facto auch nicht. Google kann hier ebenfalls 30 Prozent Marge nehmen, weil alternative Quellen kaum eine Rolle spielen. Sinnvoller erscheint es mir da diese grotesken Margen gesetzlich nach oben zu begrenzen. 5 Prozent wären immer noch eine satte Marge für das bisschen Serverinfrastruktur. 30 Prozent sind hingegen einfach nur unverschämt.

    • Ich kenne die internen Kostenstrukturen von Apple und Google nicht, aber 5% scheint mir sehr wenig. Da muss drumherum ein ganzes ‚Universum‘ von Codingtools bis hin zur Softwareprüfung vor Veröffentlichung aufgebaut und unterhalten werden.

      A propos: Weiss jemand, wie das in der EU mit MwSt auf Appstore-Käufe aussieht? Wenn da nämlich zuerst mal 19% MwSt abgingen hätten Apple/Google ’nur‘ noch 14%.

      • Ich glaube, dass die Kostenstruktur im Detail relativ zu vernachlässigen ist im Vergleich zu den Milliarden Nutzern des App Stores und des PlayStores. Der Umsatz des App Stores lag 2020 bei 640 Milliarden Dollar. Also blieben für Apple 192 Milliarden Dollar Marge. Ich bezweifle, dass man das für den Betrieb benötigt.

  10. Schwieriges Thema. Grundsätzlich bin ich gegen die horrenden Gebühren die Apple verlangt. Am Ende bezahlen das wir Nutzer nicht der Anbieter selbst. Das eine Gebühr verlangt wird finde ich völlig OK aber 20% ist einfach nur Wucher. Im Fall von Epic waren das mehrere Millionen Dollar.

    Die Möglichkeit zu haben eine App aus anderen Quellen zu installieren finde ich gut. Ich nutze es zwar nicht aber der Nutzer sollte das frei entscheiden können. Gerade weil Apple auch Apps verbietet die nicht deren persönlichen Etiketten entspricht. Es gibt einige Apps im PlayStore die ich bei Apple erst garnicht bekomme. Im Fall von Epic hatte man bei Android wenigstens die Möglichkeit den Epic Store zu installieren während man bei Apple aufgeschmissen war. Ich kenne Leute die haben sehr viel Geld in Fortnite auf iOS gesteckt, die konnten nicht mehr auf ihr Spiel zugreifen. Apple war das natürlich komplett egal, so wie sie es auch in der Vergangenheit getan haben. Vom Wechsel auf 32 Bit liefen einige Apps nicht mehr. Ich konnte meine Marantz Consolette nicht mehr benutzen. Es werden einfach teuer gekaufte Apps aus dem Store entfernt. Der Nutzer ist dabei völlig egal.

    Jeder Nutzer sollte sich aber bewusst sein dass er dabei ein gewisses Risiko hat, wenn er Software aus anderen Quellen installiert, bei Android kommt ein Hinweis wenn man das zulassen will, das sollte bei Apple auch möglich sein. Übrigens ist man bei Apple keinesfalls komplett sicher. Ich war vor Jahren von dem Kalenderhack betroffen. Es konnte Spam in meinen persönlichen Kalender eingetragen werden, klickte man den Spam an hatte der gegenüber deine Daten. Der Spam verfolgt mich heute noch. Eine gerade zu lächerliche Sicherheitslücke.

    • Hallo Legomio, „Vom Wechsel auf 32 Bit liefen einige Apps nicht mehr. Ich konnte meine Marantz Consolette nicht mehr benutzen. “ aber da ist doch marantz der Ansprechpartner nicht Apple. Wenn die keine treiberupdates für teuere Hardware anbieten ist das deren problem. ging mir mit ner EMU-soundkarte auch so – nie wieder EMU , als der Support mich frech auf ein neuere modell verwies, das unter 64-Bit-MacOS laufen würde war die Firma für mich untendurch. Treiberpflege ist Teil des Gerätesupports und mindestens so wichtig wie die Weiterentwicklung von hardware. Wenn ein Unternehmen das nicht rafft sollen sie auf ihrem mist sitzenbleiben. habe die EMU an einen windows-nutzer verkauft und mir ne focusrite angeschafft.

      • Jubb…same mit Oelbach…nie wieder. 9 Monate alter D/A Wandler – Kopfhörerverstärker unterstützt neues OSX nicht mehr. Faseliege Ausreden und Bedauern..mehr nicht, danke Oelbach, nie wieder.

    • Bitte nicht unterschlagen, dass Epic ganz gewusst gegen die App Store Regeln verstoßen hat und es ebenso Epic „komplett egal“ war, dass die Investitionen der Nutzer verloren waren, denn das Apple das nicht durchgehen lässt, war völlig klar.
      Und auch Marantz ist keine 3-Mann-Pommesbude. Ein notwendiges 32 Bit-Update für die App bereitzustellen, wäre doch problemlos möglich gewesen, wenn man es gewollt hätte, also haben auch die App-Produzenten eine gewisse Verantwortung für ein vielfach genutztes Produkt.

  11. Ich für meinen Teil halte den Häuser-Vergleich falsch. Android hat keine offene Hintertüre, sondern eine Türe die man aufsperren kann. Apple dagegen ist wie ein Türsteher, der in das Haus nur diejenigen hereinlässt, die Apple möchte. Das mag Sicherheit bieten, aber dieser Türsteher hat sich in der Vergangenheit nicht immer als sehr zuverlässig herausgestellt. Statt jedem vor der Türe eine gesunde Portion Skepsis entgegenzubringen, ist der Apple-Haus-Bewohner aber dann eher der Meinung: Wird schon passen.

    Für mich sagt eine der Ausschnitte aus dem Websummit alles aus, und zwar die Kernaussage: „Let Users Decide: Not a Good Idea“. Das ist die Kernaussage Apples in dem ganzen Thema, egal ob aus wirtschaftlicher Sicht oder aus Sicht der Sicherheit. Der Nutzer muss laut Apple unmündig sein.

    Worauf Federighi gar nicht eingeht, ist dass es ja noch eine zweite Stufe der Sicherheit in iOS gibt: Die Sandbox-Regeln. Diesen alleine scheint Apple nicht zu vertrauen. Das ist ein schlechtes Zeichen, betrachtet man wie oft in der Vergangenheit auch schon Malware und Co durch Apples Kontrollen durchgekommen sind.

  12. Ja natürlich Craig … und der Storch hat auch Apple gebracht….
    VG ein Apple User

  13. Ich als Entwickler der in einer kleinen Firma angestellt ist sehe das etwas anders. Mir sind die 30% egal, es geht auch nicht in erster Linie darum das diese erhoben werden. Es geht vielmehr darum das Apple schon öfters die Regeln im AppStore so anpasst das einige Apps nicht mehr angeboten werden können. Die aber vor der Anpassung kein Problem dargestellt haben.

    Jetzt stellt euch mal vor Ihr entwickelt 2 Jahre an einem Produkt und von heute auf morgen kann dies nicht mehr angeboten werden. Bei uns entfällt ca 60 % des Umsatzes auf den Apple AppStore und 40 % auf Android. Das bedeutet das Aufgeben der iOS Plattdorm ist keine Option. Wenn wir also nicht in der Lage sind die willkürlichen Regeln von Apple zu befolgen sind wir gezwungen auf 60 % Umsatz zu verzichten. Dabei gelten viele Regeln nicht für Apple eigene Produkte. Das wäre ein Problem welches mit SideLoading abgeschafft werden kann. Es gibt auf den Mobilen-Sektor nur diese zwei Betriebssysteme und diese sollten offen für alle sein.

    • Grundsätzlich ist alles, das mit Apples Geschäftsmodell (oder Moral!) ‚kollidiert‘ gefährdet.
      Als schönes Beispiel: Adguard(.com) kämpfte länger darum, wieder in den Appstore zurückzukommen, IIRC waren dazu Funktionseinschränkungen notwendig.

    • Das ist leider Falsch: Es werden viele Apps verboten die zum beispiel auf Funktionen zugreifen die Apple nicht mehr möchte. Eine kleine Auswahl: Das wäre Emulatoren; Spiele Launcher; MDM -> Hier mussten zuletzt viele Anbieten enorm umbauen um den neuen Regeln gerecht zu werden und haben viel Funktionalität eingebüßt. Auch werden viele Apps rejected wenn Apple deine Preisgestaltung nicht versteht (hier muss man sich dann rechtfertigen).

      Wie du merkst hat das nichts mit Pornographie zutun.

  14. Ich denke auch , wenn Apple zum Zulassen von Sideloading gezwungen wird, dann eben einfach den Nutzenden der Telefone sagen: dann gehen alle sicherheitsrelevanten Dienste nicht. Und ich als Kreditintitut würde in meine AGB auch schreiben: wer aus nicht offiziellen quellen des Betriebssystemherstellers programme auf das Device lädt , benutzt ein unsicheres Device für das banking und ist für alle ihm und Dritten entstehenden Schäden selbt haftbar . Ich an Stelle von Apple würde mich hier gar nicht mit PolitikerInnen der EU absabbeln, sondern mit meinen Geschäftspartnern knallhart dafür sorgen daß Sideloading geht wenn es denn gefordert wird, die Geräte dann aber eben nur noch zum Telefonieren und ein bißchen Musik und Video abspielen taugen. Alle ernsthaften Anwendungen werden dann eben gesperrt. mit Hinweis auf mangelde Gerätesicheerheit durch erfolgte Sideloads. So muß man mit PolitikerInnen umgehen : sie einfach umgehen.

    • Das wäre das Eingeständnis Apples, dass ihre gesamte Sandbox keinerlei Sicherheit bietet. Da aber gerade diese eigentlich für die Sicherheit unter iOS steht (der AppStore alleine hat in der Vergangenheit schon genug Malware und Betrüger-Apps durchgelassen), wäre damit das Thema Sicherheit bei iOS endgültig erledigt.

    • Sorry, aber schau mal was Du da redest.
      Hier werden keine OS Security Mechanismen umgangen, sondern lediglich ein Stück Software installiert.
      Dein „unsicheres Device“ wird nicht maßgeblich durch das Scannen von Apps durch den AppStore verhindert, sondern durch das schließen von Sicherheitslücken im Betriebssystem und die Architektur des OS an sich.
      Die AppStore Regeln stellen lediglich die Einnahmen für Apple sicher und garantieren eine gewisse Sicherheit, das das Bedienkonzept in den Apps Apples Wünschen entspricht.
      Ja, vielleicht wird ja auch nach Malware gescannt, das kann aber sicherlich auch anders erfolgen, wenn der Markt erstmal da ist.

  15. Ein Sideload ist kein Jailbreak! (mit einem GeRooteten ( was für ein Wort) laufen die meisten Streaming Apps nicht.)

    Apple versucht nur ganz einfach seine Cashcow um jeden Preis zu schützen. Wenn ich schon die ganzen Dubbleten Apps ohne Funktion aber mit horror Abogebühren sehe die die Appleprüfung so passiert haben .
    Erst angepisste User veranlassen Apple zaghaft die eine oder andere App zu Löschen bzw. die Gebühren zu retonieren.
    Genauso wie der vorauseilende Gehorsam gegenüber China, Russland etc. VPN Apps aus dem Appstore und den Geräten zu verbannen.
    Der Bootloader und die Modem Firmware ist eh Schusssicher , aber Pegasus hat noch ganz andere Löcher gefunden.

  16. Also der reine Sideload ist für mein Geschmack unter Android zu einfach. Einmal APK´s installieren für den Browser oder Dateimanager freigeben, kommt nie wieder eine Warnung. Anders sieht es da ja aus mit Bootloader entsperren und / oder einem Custom ROM oder Root, da sind dann viele App´s schon recht schnell nicht mehr nutzbar.

    Ich denke, dass die Möglichkeit eines Sideloadings Apple nicht in den Ruin treiben würde. Aber sein wir mal ehrlich, wieviel Androidnutzer gibt es denn die vom Sideloading wirklich gebrauch machen?

  17. Ich hatte es beim letzten Mal schon geschrieben und nun auch gern wieder. Die EU bekommt die wichtigen Dinge wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit oder Flüchtlingspolitik zum Beispiel nicht in den Griff. Um davon abzulenken meint man nun Probleme zu finden, die es garnicht gibt. Apple Nutzern wird nun was aufgezwungen, was sie garnicht haben wollen und warum die ganzen „Androiden“ dafür sind, ist wohl auch offensichtlich. Jeder hat doch sein System, welches für ihn passt. Will ich vollen Zugriff auf das System wähle ich Android. Möchte ich ein abgeschlossenes System, dass einfach so läuft wähle ich Apple. Fertig!
    Von mir aus sollen sie die Gewinnbeteiligungen Deckeln auf 10% oder andere Bezahlmethoden für InApp Käufe definieren. Aber soweit in das System einzugreifen ist Quatsch.

  18. Ich fände so eine gesetzliche Vorgabe nicht sinnvoll oder notwendig. Ist doch nicht so, dass Apple eine marktbeherrschende Stellung hat. Ich vermute mal in der EU < 20%. In Deutschland noch weniger. Wer will hat doch eine große Auswahl an Smartphones mit Android.
    Und dass genau Epic, ein Milliardenkonzern, als armes Opfer dargestellt wird, ist schon sehr skurril.

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