AphyOS: Mobiles Betriebssystem aus der Schweiz soll Sicherheit bieten und Geld kosten

Symbolfoto: Smartphonenutzung

Ein Schweizer Unternehmen möchte allem Anschein nach Fuß im Mobilfunkgeschäft fassen. Man hat nicht mehr und nicht weniger vor, ein eigenes Betriebssystem auf Smartphones zu bringen. Laut eigener Aussage hat man bereits europäische Partner, die 2023 Smartphones mit dem AphyOS getauften Betriebssystem vorstellen wollen.

Liest sich erst einmal recht schräg, da das Unternehmen selbst bislang so wenige Informationen über sich preisgibt. Noch interessante wird es, wenn man sich in deren knappe FAQ einliest. Das Ganze soll ein Abomodell werden – man zahlt also für das Betriebssystem und Dienste wie verschlüsselte E-Mail.

Ein neu entwickeltes Betriebssystem? Mitnichten. Man setzt laut eigener Aussage auf ein angepasstest GrapheneOS. GrapheneOS ist ein freies und quelloffenes Betriebssystem, das hauptsächlich für mobile Geräte entwickelt wird und auf der Android-Open-Source-Plattform basiert.

Es hat einen Schwerpunkt auf Sicherheit und Datenschutz und enthält einige Sicherheitsverbesserungen im Vergleich zu herkömmlichen Android-Installationen. Es wurde entwickelt, um Benutzern eine sichere und privatsphärenschützende mobile Erfahrung ohne Google-Dienste zu bieten (die aber sandboxed nachinstalliert werden können).

Wühlt man ein wenig rum, dann findet man hinter der recht neuen Apostrophy AG eine Adresse, hinter der sich auch die Punkt Tronics verbirgt. Die haben schon Telefone auf den Markt gebracht.

Mal schauen, was da in Zukunft bei der Apostrophy AG passiert. Erzählt haben Unternehmen oder Personen in der Vergangenheit schon viel. Wird sicherlich schwer, in diesem Markt Fuß zu fassen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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21 Kommentare

  1. wirkt alles sehr unseriös

    • Nachtrag: übrigens gibt es da mehr als genug alternativen

      GrapheneOS
      CalyxOS
      /e/
      iodéOS
      LineageOS
      DivestOS

      • Danke für die Übersicht. Spannend, davon kenne ich nur drei Systeme. Dir auch nur von hören-sagen. Gibt es dafür eine gescheite Übersicht, Vergleich von Features und wo der Schwerpunkt liegt? Würde mich sehr interessieren.

      • Das kommt zunächst mal darauf an, ob es einen tatsächlich Mehrwert gegenüber den bereits existierenden alternativen kostenlosen Betriebssysteme hat.

        • Mal sehen wie lange die sich halten mit dem Bezahlsystem, ach ja ein offenen Bootloader braucht’s auch.
          Schränkt die Zielgruppe etwas ein.

  2. Dafür müsste es eigentlich einen Markt geben, wenn man die ganzen Debatten zum Datenschutz und Sicherheit immer mitbekommt. Oder ist das wieder so ein Ding, Vegetarier sein, wenn man gefragt wird und sich dann doch bei McDonald’s den Big Mac reinziehen.

    • Datenschutz ungleich bequem, damit hat sich das Thema leider direkt für die meisten erledigt.

      • Ehrlich gesagt bin ich mir da nicht so sicher.
        Was machen denn die meisten mit ihrem Smartphone… telefonieren,Mail und surfen…und ein paar Apps nutzen.
        Ich kenne soviele, die sich einfach ein Android Phone kaufen und es nutzen „as it is“. Da wird noch der Navigator für die Bahnverbindung installiert und ne Banking App
        Den Rest nimmt man von Google.
        Wenn ich mit meinem neuen Smartphone jetzt in einen Laden gehen könnte, und da spielt mir einer ohne Probleme ein Datenschutz konformes OS auf, ändert sich doch für mich erstmal nix.
        Der Grund, warum ich mit meinem Pixel immer noch nicht auf GrapheneOS o.Ä. umgestiegen bin, ist das Risiko, nachher ein unbrauchbaren Smartphone zu haben.
        Wenn mir das Risiko einer abnimmt: Just up and take my money

        • „Shut“ up and take my money sollte es natürlich heißen

          • Hab GrapheneOS installiert. Es ist unglaublich einfach und die Installation bekommt jeder Laie hin, der etwas Englisch versteht.
            Man kann übrigens auch Pixel Geräte mit GrapheneOS kaufen. DuckDuckGoe mal danach 😉

            • Das würdest du sicher auch über die Installation von Windows sagen. Du verkennst hier aber warscheinlich den „normalen“ Bürger der will sich mit sowas in der Regel nicht beschäftigen. PS: wir machen pro Tag 7-15 Windows Neuinstallationen für Kunden 😉

        • Auf meinem Pixel 6 pro läuft Graphene OS prima. Installation ist denkbar einfach, Einrichtung ebenfalls. Es ist alles was man benötigt mit an Board. Und das System läuft sehr sehr gut.

        • geht ganz einfach. im Grunde gibt es eine Software die alles für dich macht so wie ich das gesehen habe

  3. Also kein neues Betriebssystem, sondern nur ein weiteres, auf Android basierendes Derivat… super. Ein weiteres in der Liste…

  4. Crypto AG ick hör dir trapsen

  5. wo ist der USP außer „Made in Schweiz“

  6. Als ehemaliger BlackBerry-Fan und früherer Nutzer des Punkt MP02, verfolge ich schon länger das Fortschreiten von AphyOS und bin gespannt, ab wann man etwas von ersten Hardware-Partnern zu hören bekommt. Auch begrüße ich sehr, dass es mal europäische Bestrebungen in Sachen Software gibt. Allerdings befürchte ich auch, dass der Markt schon zu sehr von Apple und Google beherrscht wird, so dass dies eine absolute Nische bleiben wird.
    Zudem weiß ich auch noch nicht, wie tragfähig so ein Geschäftsmodell sein kann, da wahrscheinlich nur die Wenigsten bereit sein werden, regelmäßig für das Betriebssystem zu bezahlen. Das ist man in dieser Form von Apple und Google nicht gewohnt und selbst Microsoft vertreibt Windows ja inzwischen weitgehend kostenfrei, um das Geld dann später über zusätzliche Services wieder reinzubekommen (Office 365, GamePass,..)

    Interessanter Artikel zu AphyOS von der CES:
    https://crackberry.com/could-aphyos-be-blackberry-10-successor-weve-been-waiting

  7. Mark Mahoon says:

    Bin gespannt, wer die Partner sind, die entsprechende Hardware liefern sollen.

    Man sollte nicht vergessen, das Google mit Hardwareproduzenten echte Knebelverträge verhandelt, die es untersagen andere Betriebssysteme zu unterstützen, wenn man mit Android ausliefern will.

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