Anker 757 PowerHouse: Powerstation im Test

Seit Anfang Juli ist die Anker 757 PowerHouse auf dem Markt und konnte von mir getestet werden. Bei der Anker 757 PowerHouse handelt es sich um eine Powerstation. Die gibt’s von diversen Herstellern schon lang und sind auch mittlerweile in Deutschland angekommen – meistens sind die Zielgruppen im Bereich Camping oder bei den Preppern zu finden. Allerdings kann man sich auch daheim als normaler Anwender so ein Gerät auf den Balkon bauen, sofern man denn Bedarf hat und der Meinung ist, man müsse ein paar Stunden Fallback-Energie haben.

Zurück zur Anker 757 PowerHouse. Die Kapazität des portablen Anker-Stromspeichers beträgt 1.229 Wattstunden. Verwendet werden Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP oder auch LiFePO4 genannt). Lebensdauer? 3.000 Zyklen bei voller Kapazität gibt Anker gar an. In die Anker 757 PowerHouse sind mehrere Anschlüsse integriert: 4x USB-A, 2x USB-C (100Watt / 60 Watt), 2x EU-Strom (bis 1.500Watt)- und 1x Autoanschluss.

Dank der HyperFlash- Technologie von Anker ist die Ladestation innerhalb von einer Stunde bei 80 Prozent Ladung, nach eineinhalb Stunden wieder bei voller Kapazität. Anker ist Marktneuling, was man allerdings nicht am Preis merkt. 1.699 Euro kostet die Anker 757 PowerHouse. Möchte man die Powerstation über Solar laden, dann kommt noch eine Ausgabe hinzu. Die Anker 625 100W Solarpanels kosten 349 Euro pro Stück. Damit liegt man schon preislich über der Jackery 1000 mit Panels, die neben EcoFlow und Bluetti aktiv sind, bei vielen aber als Favorit gelten. Dafür kann Anker mit LPF-Akkus (auch LiFePO4, Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator) punkten, die gemeinhin auch als sicherer gelten.

Der erste Eindruck nach dem Auspacken

Wirklich sehr robust wirkend und hochwertig verbaut. Oben befinden sich Griffe, die dafür sorgen, dass man die aus Kunststoff bestehende (außen, innen ist ein Alurahmen) Anker 757 PowerHouse beidhändig gut tragen kann. Das sollte man auch, denn sie ist sackschwer – knapp 20 Kilo wiegt das gute Stück. Es ist alles dabei, was man braucht. Quickstart-Anleitung, Kaltgerätestecker zum Aufladen an der Steckdose, Adapter für das Laden am Zigarettenanzünder – und eben das Kabel, um die optionalen Solarpanels anzuklemmen.

Anker Power House 757 im Betrieb

Unter der LED-Leuchte befindet sich ein Display mit nützlichen Informationen. Es zeigt den Akkuprozentsatz, den Energiesparmodus, die geschätzte Akkulaufzeit angesichts des aktuellen Stromverbrauchs oder auch, was ein Gerät derzeit verbraucht. Man sieht gar, ob USB-C oder USB-A dranhängt. Der Bildschirm ist hell, gut ablesbar und wird nach ein paar Sekunden automatisch gedimmt, um den Akkuverbrauch zu reduzieren.

Nutzung: Während meines Tests habe ich keine Auffälligkeiten bemerkt. Ich habe unterschiedliche Geräte angeschlossen und dies auch parallel. Das funktionierte im Test alles und wurde auch schön über das Display visualisiert. Wie lange ihr Energie abgreifen könnt, ist natürlich immer nutzungsabhängig. Betreibt ihr die Anker Power House 757 ohne Solarpanels, sind die verbauten Energiespeicher natürlich flotter leerer als beim Anschluss und dem parallelen Laden mit Solarpanel.

Rechenbeispiel: Der Stromspeicher bietet 1.229 Wh Lithium-Batteriekapazität. Wie lange man etwas benutzen kann, hängt vom Verbrauch ab. Angenommen, die Leistungsaufnahme eines Verbrauchers liegt bei 60 Watt. Die meisten Hersteller geben einen Faktor von rund 0,85 an. 1.229 Wh * 0,85 : 60 Watt = rund 17,4 Stunden. Da müsst ihr natürlich schauen, denn 60 Watt sind nun nicht die Welt.

Wer da mit einem Föhn loslegen will – oder gar einem Heizlüfter, der wird sehen, wie schnell die Ladung einer Powerstation zur Neige gehen kann. Da reicht der Blick zum schlimmen Elektrogrill mit 800 Watt aufwärts. Da wäre die Powerstation nach 1,5 Stunden komplett leer gesaugt. Irre, oder? Aber das sind ja eigentlich Extremgeräte, die man hoffentlich selten bis nie anklemmen muss.

Bonuspunkte gibt’s von mir noch für die Panels, denn diese können nicht nur direkt an die Power House angeschlossen werden, sie haben auch noch einen Anschluss für USB-A und USB-C. Sprich: Ihr könnt das Panel direkt ans Handy, eure Lautsprecher oder eine Nintendo Switch anklemmen, um diese zu laden.

Aufladen: Die Anker Power House 757 kann mit bis zu 1000 W laden, wenn sie an die Steckdose angeschlossen ist. Sie lädt in knapp 1,5 Stunden vollständig auf. Das ist wesentlich schneller als der Wettbewerb. Während über Solar zwangsläufig langsamer geladen wird, ist ein 300-W-Solarpanel-Setup in knapp 5 Stunden voll, wenn es gut läuft.

Das Problem ist wirklich, dass die Panels, wie eigentlich bei allen Herstellern, ins Geld gehen. Ich habe ein 100-Watt-Panel, dementsprechend dauert es natürlich wirklich lange, bis man die Kiste wieder auf Trab hat. Sehr gut finde ich bei den Panels von Anker, dass eine Idealausrichtung angezeigt wird. Richtet ihr das Panel danach aus, dann solltet ihr das Maximum von bis zu 100 Watt in die Powerstation pumpen können. Tut ihr das nicht, dann seht ihr das aber auch an der Anker Power House 757, denn es wird angezeigt, wie viel Watt durch die Panels in den Speicher gepumpt werden.

  • Maße: 46,3 x 28,8 x 23,7 cm
  • Gewicht: 19,9 kg
  • Kapazität: 1.229 Wattstunden
  • Gesamtleistung: 1.500 Watt
  • Lebensdauer: 3.000 Zyklen
  • Anschlüsse: 4x USB-A mit je 12 Watt, 2x USB-C mit 1x 100 und 1x 60 Watt, 2x EU-Stromanschlüsse bis 1.500 Watt Leistung, 1x Autoanschluss mit 120 Watt

Noch zu erwähnen:

Es lassen sich auch Geräte an einer Dose mit mehr als 1.500 Watt nutzen. Ein Wasserkocher mit einem Verbrauch von 1.700 Watt funktioniert, dazu können weitere Verbraucher angeklemmt werden. Steigt der Verbrauch über das Maximum, greift aber das Not-Aus.

Es sind Lüfter verbaut, die man in ruhiger Umgebung hören kann, wenn ein Verbraucher genug Watt benötigt. Hier ein Mini-Video.

Es ist eine Lampe verbaut, die in drei Stufen regelbar ist. Das ist nun kein Flakscheinwerfer, für eine Minimalbeleuchtung reicht es aber.

Die Power House 757 erlaubt viele Anschlussmöglichkeiten und Nutzungsszenarien, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass man auf Abdeckungen bei den Anschlüssen setzt – rückseitig gibt es nämlich auch eine Klappe für die Aufladeanschlüsse.

Der guten Kapazität, Leistung und Verarbeitung stehen ein hohes Gewicht und ein sehr hoher Anschaffungspreis entgegen.

Das helle, informative Status-Display überzeugt.

5 Jahre Garantie.

USB-C mit 100 Watt ist ein echter Vorteil.

Auf der linken Seite des Displays befindet sich ein Schalter, mit dem man den Energiesparmodus aktivieren oder deaktivieren kann. Im Energiesparmodus schaltet sich das Gerät nach ein paar Minuten selbst ab, wenn der Akku eines Verbrauchers voll ist. Einige größere Geräte benötigen jedoch nicht ständig Strom, sondern verbrauchen ihn nur sporadisch. Durch Ausschalten des Energiesparmodus wird sichergestellt, dass die Netzanschlüsse immer eingeschaltet und betriebsbereit sind.

Gleichzeitiges Aufladen per Netzteil oder Solar und Versorgen von elektrischen Verbrauchern funktioniert.

Schnelles Aufladen an der Steckdose ist ein echter Vorteil.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. QuadBlade says:

    Hi caschy,
    danke für den Artikel!
    Was ich beim Hersteller, und auch aus Deinem Artikel, nicht herauslesen konnte, ist, ob man auch andere Solarpanels direkt anschließen kann.
    Viele Grüße

  2. Ich kann irgendwie nicht erkennen, was genau an dem Gerät 1700€ wert sein soll? Für einen (großen) mobilen Akku?

  3. Hi Caschy, ich habe bei der Produktbeschreibung gelesen dass man das Ding quasi auch als USV einsetzen kann. Hast du das evtl. selbst ausprobieren können, taugt das? Würde evtl. Router und NAS damit absichern wollen.

    • Moin! Die 757 hat eine Power-Through-Funktion, das ist richtig. Ich denke aber, dass es nicht mit allen Dingen funktioniert, da die mit 20ms angegeben ist. Klasse-3-USVs sind da flotter. Das hängt sicher von den angeklemmten Geräten ab.

    • Wow, stolzes investment um es dann als usv zu nutzen. Dann lieber zu einer USV greifen und dafür richtig dimensioniert, damit in Ruhe die Nas runtergefahren wird. Da solltest du mit einem Bruchteil an Kosten dabei sein.

  4. OK Hand aufs Herz: Was ist der wirkliche Usecase?!?

    • Kachelkaiser says:

      Autark stehen mit dem Camper?

    • Energie per Solar gewinnen und die eigene Strom Rechnung reduzieren. Stichwort Balkonkraftwerk

      • Bei den Anschaffungspreisen selbst bei unseren Stromkosten nicht gerade realistisch, da am Ende auch bloß nur break even/ROI zu erreichen. Dank LiFePO4 aber wenigstens (versprochene) 3000 statt mit klassischen LiIon 500-1000 Zyklen.

        • absolut korrekt, leider auch wahr

          • Als Mieter im Home Office (aber wie lange und in welchem Umfang weiß ich natürlich auch nicht) liebäugele ich schon mit „Balkonkraftwerk“ Einspeisung, das würde bei laufender Technik schon was abfangen. Aber der Run auf die Tiele mit ewig langen Wartelisten…
            Außerdem noch das typisch deutsche Regulierungsding. 600W, kein Schuko, … In anderen Ländern problemlos Vielfaches der Leistung ohne Anmeldung oder Elektriker/Installationskosten für ne Extradose, … und da fackeln auch nicht ständig die Balkone ab.

            Aber egal was man macht, Sparen durch Nichtnutzen, Umrüsten (aktuellere Geräte wenn sinnvoll, stromsparender)… am Ende holen „die“ sich die Kohle so oder so wieder bzw. die Preissteigerungen fressen jeden noch so kleinen Vorteil bei den eigenen Anstrengungen auf. 🙁

            • Das mit den Schuko ist nur eine Vorgabe seitens deines Netzbetreibers aber es ist soweit ich gelesene haben kein Muss laut Gesetzt. Das mit den 600W finde ich auch frech aber mit uns kann man ja alles machen.

      • Gunar Gürgens says:

        Habe ich mir auch schon überlegt, aber so wirklich rechnet sich das nicht und man bräuchte eine Vorrichtung, die permanent Strom in dein Hausnetz führt. Am besten gesteuert, sodass in der Nacht, wenn nur Router und irgendwelche Stand-By Sachen laufen auch bspw. nur 200W eingespeist werden.

    • Christian says:

      Prepper die sich für den Weltuntergang rüsten …

      • Oder vielleicht ein Menschen, die sich einen Stromausfall nicht leisten können oder wollen? Oder sind die Krankenhäuser auch alle Prepper? Und das THW ist auch ein Prepper Verein? Ich wünschte mir übrigens, dass die Tankstellennetreiber Prepper wären.
        Ich wünschte mir sogar, dass der deutsche Staat ein “ bisschen mehr“ Prepper wäre. Und dabei meine ich die aktuelle Regierung. Die habe ich nämlich gewählt und würde es sofort wieder machen. Die Blackout Gefahr steigt leider trotzdem. Nicht wegen sondern TROTZ erneuerbarer Energien.
        Habe hier immer Wasser und Essen für 7 Tage. Meine drei kleinen Mäuse (alle unter 10) würden mich sonst fragen: warum haben wir nichts zu trinken mehr? falls der Strom wirklich mal >3Tage weg wäre.
        Dieses Prepper Bashing führt häufig dazu, den gesunden Menschenverstand auszuschalten…

        • Einen ordentlichen Diesel im Keller (Krankenhaus) oder im LKW (THW) mit diesem (teuren) Spielzeug zu vergleichen, ist schon lustig.
          Zwischen sinnvoller Vorsorge und einem Prepper ist m.E. schon noch ein Unterschied.

          • Ja, alles Prepper. Alles Spielzeug.
            In der Arztpraxis meines Kollegen liegen Impfstoffe im Kühlschrank. Wenn die 10h ohne Kühlung sind, kann er die alle im Müll entsorgen. Ich werde ihm mal sagen, dass er das THW anrufen oder sich ein Nicht-Spielzeug Dieselaggregat kaufen soll. Gut, dass viele Menschen vieles besser wissen.

            Zum Unterschied von Vorsorge und Prepper: natürlich gibt es da Unterschiede! Aber viele Menschen wollen das gar nicht. Ich höre aktuell nur Prepper Witze zur BBK Liste der sinnvollen Ausrüstung und kann sie nicht mehr hören. Die Welt will Gut und Böse, schwarz und weiß, hoch und tief. Dazwischen gibt es nichts. Wie traurig. Aber leider nichts Neues…

    • Ein neues Gadget und Conversation Piece zu haben.

      Wer wirklich eine Notstromversorgung braucht, die jederzeit funktioniert und dauerhaft betreibbar ist,
      bekommt einen Benzin Notstromaggregat doppelter Leistung, zum gleichen Preis.

  5. Warum gibt es in letzter Zeit so einen Solarpanel und Akkukoffer Hype. Je nach Wetter und Standort, bringt das nix. Ich suche schon länger für einen Bekannten ein Wasserrad das genau so einfach ist wie dieses Solarzeug. Gibt es nicht! Aber warum nicht? Wasser fließt öfter wie die Sonne scheint.

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