Anker 737 GaNPrime: 120-Watt-Netzteil angeschaut

Anker hat ein paar neue Ladegeräte auf den Markt gebracht. Wie man unschwer erkennen kann, habe ich ein paar Ladegeräte, sammle diese aber nicht aktiv, es sammelt sich so an. Kennt ihr vielleicht. Angeschaut habe ich mir nun das Anker 737 GaNPrime. Da sind 120 Watt möglich. Verglichen mit dem 96-Watt-Netzteil des MacBook Pro ist das Ladegerät 737 um 39 Prozent kleiner, das MacBook Pro 16 dennoch binnen 1,5 Stunden voll.

Zweimal USB-C und einmal USB-A verbaut Anker da beim 737. Die Bezeichnung GaN findet man derzeit häufiger auf Netzteilen. GaN (Galliumnitrid (GaN) ist eine Halbleitertechnologie. Schneller als das alte Silizium quasi. Verbesserte Effizienz, verringerte Größe und weniger Gewicht, wenn man es kurz halten möchte.

Vielleicht ganz wichtig zu wissen für einige, wie sich so ein Netzteil verhält. Denn: Es stehen zwar 120 Watt drauf, die ballern euch aber logischerweise nicht aus jedem Port raus. Wäre schön, aber das ist noch nicht machbar. 120 Watt können vielmehr insgesamt geliefert werden. Das wird dynamisch vom Netzteil erledigt. Jeder USB-C-Port kann bis zu 100 Watt liefern. Der USB-A-Port kommt maximal auf 22,5 Watt. Ob eure Geräte das nutzen können, hängt vom gängigen Standard ab.

Theoretisch braucht man nicht viel über das Netzteil zu sprechen. Die Abwärme richtet sich nach den angeschlossenen Verbrauchern. Vermutlich hätte ich hier im Blog nicht einmal das 737 erwähnt, doch es hat einen Vorteil, den ich bei den Geräten von Ugreen neulich vermisste. Moderne Netzteile laden dynamisch. Das Netzteil liefert wie beschrieben in Summe 120 Watt – um aber angemessen zu liefern, müssen die Ports durchgemessen werden.

Zahlreiche Netzteile klemmen dann kurzfristig alles ab, was bei akkubetriebenen Geräten eigentlich nicht schlimm ist. Wer aber so ein Gerät für fest verbaute Hardware hernimmt, der wird staunen. Hat man nämlich einen HomePod angeschlossen und nutzt zusätzlich etwas anderes zusätzlich, dann geht der HomePod kurzzeitig auf 0. Nach dem Durchmessen startet er neu. Das ist natürlich nervig.

Das macht das Anker 737 GaNPrime auch, allerdings nur auf dem mittleren Port. Wollt ihr also dauerhaft auf einem Gerät Power haben, so solltet ihr das auf dem oberen Port mit dem Laptop-Symbol anschließen, da in meinen Tests hier dauerhaft Spannung anlag. Hat man einen (smarten) Lautsprecher mittig angeschlossen, so wird er jedoch leider jedes Mal, wenn ein weiterer Verbraucher angesteckt worden ist, neu starten.

Ansonsten? Alles tipptopp, die Verarbeitung ist wertig, wirkt in keiner Weise plünnig oder so. Das Ganze hat aber seinen Preis, 95 Euro werden fällig für das gute Stück. Da gibt’s einige günstigere Hersteller in den üblichen Shops, zu denen ich aber nichts sagen kann, da ich sie noch nicht in den Fingern hatte.

Alternativ: Einfach einen Sale abwarten oder, wenn möglich, ein weniger kompaktes Netzteil erwerben. Unterm Strich bleibt für mich, dass das Anker 737 GaNPrime das ideale Netzteil für unterwegs ist, aber auch für daheim. Wie so oft gilt, dass die Geräte ihre Stärken eher im Bereich der Akku-betriebenen Geräte ausspielen, also jenen, die nicht auf eine durchgängige Verbindung wie bei Monitoren oder Smart Speakern setzen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. Wirkungsgrad?

    • genau zu dem Netzteil sagt Anker jetzt nichts, aber bei der GaNPrime Serie allgemein (737 und der Vorgänger 735) steht auf der Homepage von Anker 95%
      Natürlich sind Angaben vom Hersteller selber immer mit Vorsicht zu genießen

  2. Das mit dem mittleren Port ist doch auch wieder Käse.

  3. GANz toll says:

    Geiles Teil! Apropos, hast ein Minix Neo P3 hast du nicht zufällig getestet? Zumindest hier im Blog wars noch nicht.

  4. Beim „Vorgänger“ 735 gibt es den Hinweis „Wird der USB-A-Anschluss zum Laden einer Apple Watch verwendet, bitte zuerst alle Kabel, die mit dem 2. USB-C-Anschluss verbunden sind, entfernen.“

    Ist diese Einschränkung beim 737 immer noch vorhanden?

  5. Ich finde extrem Schade, dass es so wenige Tischladegeräte gibt und fast nur „Reiseladegeräte“. Wenn es Tidchladegeräte gibt – gerade von Anker, sind die dann meist sehr teuer und kombiniert mit anderen Multimedia/PC Ports, an denen ich kein Interesse habe.

  6. Bisher konnte ich kein Gewicht finden …?

    • 203g (de.anker.com), apple 87w: 304g. „länger“ als ein quadratisches Netzteil von Apple ist es auch nicht, paßt so für mich

  7. Was für ein Klopper. Da muss man ja langsam anfangen die Steckdosen zu verstärken damit die nicht aus der Wand brechen. Nee sorry, aber für mich geht die Entwicklung hier in die falsche Richtung mit diesen riesen Netzteilen und dem gegenseiten Überbieten der Hersteller wer das längste mit den meisten Watt hat.

  8. Hat der Anker 737 auch das Problem das auf dem Schirm vom USB-C Kabel eine hohe Wechselspannung ansteht. Abhängig wie rum das Netzteil in der Dose steckt? Beim Ungreen hatte ich das Problem.

  9. Vielen Dank für den Test.
    Was steht denn auf dem Ladegerät für ein Bereich für die Eingangsspannung? Mit meinem Anker 715 bin ich zwar zufrieden, hätte aber gerne was kompaktes für Nordamerika mit den dortigen 110V und das kann mein 715 nicht (auch wenn der Anker-Support mir damals schrieb, dass es dennoch funktionieren würde).
    Der erste Kommentar bei Amazon nennt das Nicht-Funktionieren bei 110V (bezieht sich wiederum auf eine Aussage des Supports), in den Datenblättern auf de.anker.com stehen die 110V wieder drin.

  10. ist es mit OnePlus Kompatibel, die haben ja andere Standarts, und da braucht es nicht nur original Netzteil, sondern auch original USB Kabel, das Fastcharge richtig geht. und selbst oneus ist nicht mit auch selbst abwärtskompatibel. Also neuestes Handy mit Vorgänger Ladegerät nicht bisschen langsamer, sondern normaler apeed

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