Android Q: Neue API erlaubt Drittanbieter-Apps das Aufnehmen von Sound anderer Apps

Google hat auf der diesjährigen Google I/O einiges an Neuigkeiten für die Zukunft mit Android verlauten lassen und gezeigt. Darunter gab es auch allerhand Informationen zu neuen APIs, die wir mit Android Q erwarten dürfen. Zwei davon heißen AudioPlaybackCapture API und Thermal API und verraten schon anhand ihrer Namen einigermaßen, worum es da geht.

Die AudioPlaybackCapture API wird es beispielsweise Drittanbieter-Apps ermöglichen, ganz offiziell auf die Soundausgabe anderer Apps wie Games und dergleichen zugreifen zu können, um diese aufzuzeichnen. Dies funktionierte bisher leider nur über Umwege, die Samsung und Huawei seinen Käufern anbieten konnten. Besitzer von Smartphones anderer Hersteller hatten absolut keine Möglichkeit, beispielsweise den Ton ihres Gameplays von PUBG, Fortnite und Co. aufzuzeichnen, während man ohne Probleme ein Video davon machen konnte. Für Audio benötigt man stattdessen noch externe Hardware. Das wird Googles neue API ändern, sofern die erforderlichen Vorgaben von der aufnehmenden, aber auch der wiedergebenden App eingehalten werden.

Quelle: XDA

Apps wie Spiele und dergleichen werden wohl keine Probleme damit haben, dass andere Apps ihren Ton aufzeichnen. Anders sieht es da natürlich bei Video- und Musikstreamingdiensten aus, denen ganz sicher nicht daran gelegen ist, dass bei ihnen umfänglich mitgeschnitten werden kann, wofür Nutzer normalerweise zahlen müssen.

Eine andere Neuerung stellt die Thermal API dar. Diese soll es Apps ermöglichen, vom System (ab Android Q) Rückmeldungen zur Temperatur des Geräts zu erhalten. Die Apps könnten dann, wenn sie entsprechend angepasst worden sind, selbstständig ihre Anforderungen dynamisch anpassen – bei Spielen beispielsweise durch das Herunterschrauben der Grafik, um keine Überhitzung zu provozieren. Derzeit obliegt es leider allein dem System, schonende Maßnahmen zu treffen und beispielsweise den CPU-Takt zu reduzieren. Oder um bei Google selbst zu bleiben: Google Maps lässt ja bekanntlich seit Neuestem auch eine AR-Navigation zu, wenn auch bisher nur im Betastatus.

Wenn das System nun aber melden sollte, dass das Smartphone zu warm geworden ist, könnte Maps jenes AR-Feature unterbinden und den Nutzer informieren, warum das so ist. Neben Android Q setze die Thermal API aber wohl derzeit auch einen neuen HAL voraus, womit sich das Ganze vorerst nur auf dem Pixel, Pixel XL, Pixel 2, Pixel 2 XL, Pixel 3, Pixel 3 XL, Pixel 3a und Pixel 3a XL nutzen lassen wird, auch wenn Google bereits an der Umsetzung für andere Geräte arbeite.

XDA-Developers

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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12 Kommentare

  1. Böse Apps könnten dann auch die Telefonie mitschneiden, obs der Telefonierer weiss/will oder nicht.

  2. Christoph says:

    Oder man schneidet den Sound von Spotify mit…..

  3. @Rainer @Christoph
    Habt ihr den Beitrag eigentlich komplett gelesen, vor allem welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen? Dem scheint nämlich nicht so…

    • Sparbrötchen says:

      Ich glaube die beiden gehören zum Kommando „phrasemongerism“, der auch allen Ernstes Sascha auf seinen Hinweis „Artikel lesen hätte Deine Frage beantwortet.“ hin antwortete „Vermutlich, aber Artikel interessieren mich meist eher weniger. Ich lese eigentlich nur Kommentare“.
      https://stadt-bremerhaven.de/umfrage-mai-smart-speaker-oder-smart-display/ 4. Mai 2019 um 21:58 Uhr

      Letzte Woche gab es in ZAPP einen Bericht über eine Zeitung, bei der man nur Kommentare abschicken kann, wenn man vorher zwei Fragen zum Artikel richtig beantwortet.

      Da sollte man hier vielleicht mal verschärft drüber nachdenken …

    • Christoph says:

      Ich habe den Beitrag gelesen und sogar verstanden. Ich habe als Nicht-Entwickler erst gestern wieder geschafft, dass ich einer App ein Zugriffsrecht zugeordnet habe, dass diese per se nicht bereitstell.

      Es ist sehr einfach Rechte zu manipulieren.

  4. @Benjamin
    Nimms mir nicht übel: Der Artikel ist recht reißerisch strukturiert. Zwar sagst du in einem Halbsatz völlig korrekt, dass aufnehmende wie aufgenommene App den jeweiligen Vorgang unterstützen bzw. erlauben müssen, dann kommt der schlecht lesbare XDA Screenshot, der das per se ja belegt. Und danach schreibst du, ich zitiere:

    „Anders sieht es da natürlich bei Video- und Musikstreamingdiensten aus, denen ganz sicher nicht daran gelegen ist, dass bei ihnen umfänglich mitgeschnitten werden kann, wofür Nutzer normalerweise zahlen müssen.“

    Da solltest du vielleicht noch mal ran. Zumal du die API direkt genannt hast, wäre es ein Leichtes gewesen, die auch aus der Android Doku zu verlinken und darauf Bezug zu nehmen, statt des XDA Screenshots. Die gibt nämlich alle relevanten Information her: https://developer.android.com/preview/features/playback-capture.

    • Eigentlich steht es ja im Text
      „…Das wird Googles neue API ändern, sofern die erforderlichen Vorgaben von der aufnehmenden, aber auch der wiedergebenden App eingehalten werden…“
      Nach diesem Hinweis sollte man sich die Images schon mal anschauen.
      In der anschließenden Wiedergabe seiner Meinung sehe ich jetzt auch nichts gegenteiliges.
      Natürlich geht es deutlicher und besser. Trotzdem, ein vollständiges Lesen des Artikels erübrigt derartige Fragen.

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