Android-Entwickler gibt Zahlen aus: 8 Verkäufe und über 2450 Raubkopien

Immer wieder mal gibt es Statistiken, dass Android-Nutzer ungerne Geld für Apps ausgeben. Diese Aussage kann zumindest ein Entwickler bestätigen. Er gab heute in einem Tweet zu Protokoll, dass zum Zeitpunkt seines Tweets die App 8 mal heruntergeladen wurde, dafür aber über 2450 mal raubkopiert wurde. Diese Zahlen dürften für die Entwickler sicherlich sehr frustrierend sein. Zur Messung nutzte man Ingame-Analytics, welche wirklich den einzelnen Benutzer zählen soll.

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Auf die Frage, wie es denn bei iOS aussehen würde, entgegnete der Entwickler, dass man hier circa 20 Raubkopien auf 100 verkaufte Einheiten rechnen könnte. Ein Indiz, dass die Android-Benutzer tatsächlich einen Igel in der Tasche haben und lieber zu gecrackten App greifen? Ich behaupte, dass diese Aussage Blödsinn ist, sondern dass dieser Umstand dem Ökosystem geschuldet ist. Wäre Android in Sachen  Sideload-Apps so geschlossen wie iOS, dann wären die Zahlen ebenfalls geringer. Wäre iOS offener oder leichter zu jailbreaken, dann würden wir auch auf dieser Plattform einen Anstieg an raubkopierten Apps feststellen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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58 Kommentare

  1. Ihr glaubt doch nicht selbst das die Guthabenkarten massiv etwas an dem Problem ändert welches Android hat. Sorry, wenn ich das jetzt so krass sage, bis auf einige Pro- Anwender die die angebliche „Freiheit“ schätzen und Leuten die keine Ahnung haben und denen in einem Shop solch ein Gerät aufgeschwätzt worden ist – die wollen einfach nur telefonieren und mal ne Mail abrufen. Ist die Käuferschicht am unteren sozialen Ende.
    Das zeigt sich leider auch hier, von einigen Lesern die Diebstahl verharmlosen.

  2. Alle Vergleiche Gekauft/Geklaut, die innerhalb der ersten 2-3 Wochen gemacht werden, sind mMn unseriös. Das ist nur Neugier oder ohne Demo halt der „Testzeitraum“. Alle die danach noch nicht bezahlt haben und weiter die Apps nutzen, sollten aber bestraft werden.
    Bei den Apps von ’nem Kumpel ist es auch so: erst übersteigen die schwarz gezogenen die gekauften Apps um ein Vielfaches und danach hält sich das die Waage. Lässt sich leider nicht wirklich ändern. Aber da wir früher nicht anders gehandelt haben, wäre ein rigides Verfolgen heuchlerisch.
    Würde ich meine ebooks verkaufen, würde ich auch nicht anders handeln. Erster Stein und so … 😉

  3. Ich denke auch nicht das die Guthabenkarten viel ändern. Damit ist zwar eine weitere „Ausrede“ zum Diebstahl weggefallen, aber dann kommen eben neue Ausreden a la „Ich kaufe doch keine 15€ Karte um eine 90 Cent App zu kaufen *heul *heul“ …

  4. @elknipso

    Ok Kreditkarte ist also blöd. Und Provider Billing? Für 5€ ne Vodafone Prepaidkarte kaufen mit 10€ guthaben, und damit bezahlen? Oder ist das auch wieder zu kompliziert?

    • @FlyingT
      Wie du sicherlich auch weiß, wird eine Bezahlung über den Provider bei weitem nicht von allen Anbietern unterstützt, daher auch kein vollwertiger Ersatz für jeden.

      Nebenbei bemerkt verfüge ich persönlich über eine Kreditkarte, und habe diese auch ausgiebig im Play Store benutzt. Nur ich, bzw. dieses Kundenbild ist halt absolut nichts was man als Referenz nehmen könnte. Ich will Dir nur aufzeigen warum gerade Guthabenkarten so wichtig sind in dem Bereich.
      Wenn ein Anbieter das Geld seiner Kunden haben will, dann muss er ihnen das Geld ausgeben so einfach wie nur irgendwie möglich machen. Und darunter zählen halt in Deutschland z. b. ganz sicher keine Kreditkarten.

  5. @elknipso
    Ja das ist richtig geht afaik nur im D-Netz. Aber mal ganz ehrlich, man wünscht sich die eierlegende Wollmilchsau und die gibt es nicht. Wähle ich ein System das keine Gutscheinkarten anbietet, kann die argumentation nicht lauten „ich klaue weil man keine Gutscheinkarten anbietet. Dann muss ich mir als erstes überlegen ob ich auf so ein System überhaupt lust habe. Wenn ich sage ja muss ich alternativen suchen und nutzen.
    Die da wären:
    – Kreidtkarte
    – Provider Billing ( im zweifelsfall über ne 2. Sim die nur zum kaufen eingelegt wird)
    – Prepaid Kreditkarte
    – alternative Stores die mit Paypal funktionieren (z.b. androidpit)
    – alternative Stores die mit Lastschrift funktionieren ( z.b. Amazon)
    – alternative Programme die kostenlos sind
    – alternative Programme die Werbefinanziert sind

    Die Ausrede „gibt keine Gutscheinkarte, deshalb muss ich klauen“ ist doch nur vorgeschoben. Ab morgen heisst es die Karten gibt es nur im Laden 5 Km entfernt, dann heisst es die Karten gibt es nicht bei Aldi, bis wir bei „die Karten kosten ja Geld“ endlich den waren Grund gefunden haben.

    So ist das eben, es wird was angeboten und entweder ich bin mit dem Angebot einverstanden oder eben nicht. Aber eventuell muss man dafür auch einfach ein paar Jahre auf dem Buckel haben bis man bemerkt das das Leben kein Wunschkonzert ist.

    „Ich wollte ja nen 911er mit Dieselmotor, da Porsche mir den aber nicht anbietet klaue ich jetzt immer Benzin an der Tanke. Und das ist allein Porsches schuld, weil Diesel würd ich ja bezahlen.“

  6. Ich komme aus der Schweiz und bin Kreditkartenverweigerer. Da bleiben mir keine Möglichkeiten, Bezahlapps im Play Store zu kaufen. Prepaid-Kreditkarten sind hier von den Konditionen her alles andere als attraktiv, Bezahlen via Telefonanbieter gibt es nicht und Google-Geschenkkarten kann man hier noch immer nicht erwerben. Gekrackte Apps kommen mir nicht ins Haus. Was bleibt: Kauf bei Android-Pit, wenn eine App dort angeboten wird. Wenn nicht geht ev. ein Kauf direkt vom Entwickler. Die letzte Möglichkeit ist aber nicht sehr komfortabel, v.a. beim Wechseln des Gerätes braucht man ev. einen neuen Key vom Entwickler. Fazit: Ich bezahle gern für gute Apps., aber das Geld geht nicht an den Play Store.
    Uebrigens: Was mich immer wieder wundert: die besten Dinge wie gute Custom Roms und alternative Kernels werden von den Entwicklern gratis angeboten.

  7. @FlyingT
    Du gehst vom falschen Ansatzpunkt an die Sache heran. Der normale Kunde kauft sich heute entweder ein iPhone oder ein Android Smartphone von Hersteller XY (aktuell meistens ein Samsung). Er überlegt sich dabei primär ob das Ding erstens das kann was er davon erwartet, und ob es dafür die Apps gibt die er haben möchte, bzw. die seine Freunde, Bekannte, etc. haben. Ist das erfüllt, und gefällt ihm das Gerät vielleicht sogar noch optisch oder haptisch besonders gut ist das Ding gekauft.
    Die Auseinandersetzung mit dem Thema wie man denn nun genau in dem betreffenden App Store eine App einkaufen kann folgt erst sehr viel später, nämlich dann wenn das Gerät bereits gekauft wurde.
    Je geringer nun die Hürden an dem Punkt sind, wenn der Wunsch nach einer App aufkommt, diese ganz bequem im App Store kaufen zu können, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, das dies auch getan wird.

    Bei dem Thema sollte man unterscheiden, es gibt zwei Gruppen, und zwar diejenigen die wirklich gerne kaufen würden aber nicht „können“ weil unter anderem die Bezahlhürden zu hoch für sie sind, und die Gruppe die sowieso „aus Prinzip“ immer alles kostenlos haben möchte. Die erste Gruppe (und das ist der bedeutend größte Anteil!) wird man z.B. mit den angesprochenen Guthabenkarten sehr gut erreichen können, und dazu bewegen Umsatz zu generieren. Die zweite Gruppe wirst Du nie erreichen, auch nicht mit Guthabenkarten, da diese nicht gewillt sind für Software zu zahlen. Diese Gruppe wird es immer geben, und dagegen wirst Du auch nichts tun können. Glücklicherweise überdenken allerdings wohl die meisten aus der letzten Gruppe ihr Verhalten mit zunehmenden Alter und zahlen dann auch irgendwann auch für Software.

  8. @elknipso

    wie kommst du darauf das die größere Gruppe die der zahlenden User ist? Wie von mir aufgezählt gibt es zig möglichkeiten Apps anständig zu bezahlen. Ich selber habe trotz vorhandener KK mir einfach ne Vodafone Prepaid im MeMa gekauft, meine Sim raus, neue rein, app gekauft, Sim wieder gewechselt… dauer keine 3 min. Der ganze Spass ist ja Account gebunden, daher gibt es da kein wirkliches problem.

    Und der größere Teil der User ist, zumindest nach meiner Erfahrung und Meinung nach, die der „Alles umsonst haber“. Das sieht man auch sehr deutlich an dem immer größer werdenden Warezangebot und der starken kommerzialisierung der Scene. Es ist eben für jeden Dau zu schauen einen Link bei einem OCH anzuklicken. Früher als es noch aufwand war ( es ewig gedauert, teilweise musste man noch mit 3-5 Programmen arbeiten bis man das gewünschte ergebniss hat, die anzahl von Fakes, Trojaner und co war größer) sah das noch einwenig anders aus. Heutzutage ist davon aber nix mehr zu erkennen.

    Und ja ich weiss es gibt Studien die besagen das Leecher mehr Geld ausgeben für Paidcontent. Dabei geht aber meiner Meinung nach meistens ( immer?) um Heavy User, also Geeks oder Cracks. Das ist aber ein ganz anderer Schuhe. Wer 2 TB oder mehr an Medien hat, hat eben eine starke affinität zu dem Thema, er ist bereit zu zahlen kann es aber nicht und macht nebenbei noch einen auf Jäger und Sammler. Diese User haben neben ihrer Serverfarm für die Daten, meistens noch nen Lagerraum für den Medien im Original.

    Gerade bei den Minibeträgen über die wir hier reden passt das aber nicht so ganz.. Auf jedes verkaufte iPhone ( kostenpunkt so ca 500€?) kommen lächerliche 80 Dollar an software Content, bei android ist es noch weniger. Rechnen wir das mal auf 2 Jahre halte zeit um sind das keine 4 Dollar im Monat. Da brauchen wir nicht von „kann man sich nicht leisten“ spreche. Das ist bei den User eben nur eine Ausrede

  9. @FlyingT
    Meine Aussage dazu gründete auf subjektiven Beobachtungen die ich dazu in meinem Bekanntenkreis gemacht habe. Das ist natürlich nicht repräsentativ.

    Nach meinen Beobachtungen war es dort so, dass der allergrößte Teil derer die früher sich Software kostenlos im Internet besorgt haben, diese mittlerweile ganz normal erwerben wenn sie etwas haben möchten. Allerdings war die Zeit in der wir Schüler waren auch lange bevor es so etwas wie „Apps“ gab 🙂

  10. Hansi Dorna says:

    @FlyingT (Thema : keine Kreditkartendaten an Google, stattdessen Zahlung per Paypal via Android Pit)

    Das ist schön für Dich, daß Du Dich mit Dingen wie Prepaid Kreditkarten, Kalixa und UKash auskennst. Ich möchte ja einfach nur Guthaben kaufen/aufladen – am liebsten per Überweisung. Aber dafür gibt’s ja jetzt endlich die Google Play Karten zum direkten Kaufen.

    (Hat schon mal jemand überlegt, was Penny wohl dafür nimmt, die Karten neben die Kasse zu hängen ? Die Nebenkosten dieser Zahlungsweise sind doch wahrscheinlich katastrophal !)

    Google bekommt keine Kreditkartennummer von mir und ich sehe gar nicht ein, mir nur für Google eine Prepaid Kreditkarte zu besorgen.

    Paypal halte ich für praktisch, wenn auch nicht harmlos : Paypal kennt mein Girokonto, nicht meine Kreditkartennummer. Da kann ich Lastschriften widersprechen und mich an die Bankenaufsicht wenden, wenn es ernst wird. (Dass der Paypal „Support“ problematisch ist, weiss ich sehr wohl)

  11. @Hansi Dorna

    Ich wusste das auch nicht aber da ich mal ein Smartphone der Firma google hatte, ist mir die Firma google bekannt. Da ich dazu auch noch smart bin habe ich einfach mal „Android ohne Kreditkarte“ bei google eingegeben… das gibt ne ganze menge an Infos zu den Thema. Wir kaufen uns ein Gerät mit dem man immer Online ist, leben in einer Welt in der es ohne Internet nicht geht… aber mal 3 Wörter googeln ist dann schon wieder zuviel verlangt. Erschreckt mich immer wieder

    Btw auch einer Kreditkartenabbuchung kann man ganz simple widersprechen, analog zum Girokonto. Und für die Bankenunternehmen die Kreditkarten rausgeben ist ebenfalls die Bankenaufsicht zuständig. Wenn Paypal hingegen einen das Konto sperrt steht man recht doof da.

  12. Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen und behaupten: Android verkauft sich deshalb so gut, WEIL es bessere Möglichkeiten bietet, Raubkopien zu laden.

    Leider werden die meisten erst aus Schaden klug, z. B. nachdem sie sich die ersten schadhaften Trojaner eingefangen haben.

  13. Also ich hab bei meinem Android noch keine gecrackten Apps installiert, ich zahle einfach über meine Mobilfunkrechnung und gut ist. Beim iPhone habe ich das noch anders gehandhabt, da man da sowieso nicht so frei war wie beim Android kam dann eben der Jailbreak und somit auch die gecrackten Apps. Nur bei Android sehe ich dazu keinen Grund.

  14. Bevor ich über meinen Provider Apps bezahlen konnte, hatte ich nur eine App als Raubkopie. Die Navigon App. Dann merkte ich, wie beschissen das mit Updates ist (und das das GPS-Modul meines I9000 ebenfalls total beschissen ist) und habe die App wieder deinstalliert. Würde sie heute kaufen, aber so lange ich noch mein I9000 habe, lasse ich es, weil es nicht lohnen würde, da ich dauernd das GPS-Signal verliere. Alle anderen Apps kaufe ich seither. Viele davon hab es zwischendurch im Angebot. Wieder andere kaufe ich definitiv nicht, solange ich damit nur die Werbung ausblenden würde – sofern ein Unternehmen mit ausreichenden Finanzmittel dahinter steht und ich ansonsten keinen Mehrwert bekomme. Titanium Backup, ROM Toolbox, DropSync etc sind alle gekauft. Spiele habe/nutze ich eh nicht. Am PC kaufe ich auch, oder nutze für den Privatgebrauch kostenlose Software.
    Mein Cousin hingegen benutzt nur gecrackte Apps. Das erste, was ich ihn frage, wenn er mir eine neue App zeigt, ist, ob er die bezahlt hat. Sagt er nein, ist das Gespräch da für mich beendet. Wieso nutzt jemand W8 als Raubkopie, wenn man es monatelang für schlappe 30€ bekam? So was ist mir mittlerweile einfach zu kompliziert. Gekauft funktioniert wenigstens. Wenn nicht, kann ich mich wenigstens beim Entwickler beschweren.

  15. Übrigens ist die Navigon App ihr Geld wert. Würde ein Navigon Navi jeder Zeit einem TomTom vorziehen. Aber in Zeiten von Smartphones spare ich mir diese Ausgabe. Die App steht immer noch auf meinem Wunschzettel und wird auch definitiv noch gekauft, sobald ich das Geld dafür erübrigen kann.

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