Amazon und Warner Bros.: Das Ende einer Freundschaft?

Anfang des Jahres bekam ich eine Mail. Viele Titel von Warner Bros. seien nicht mehr im Angebot von Amazon zu finden. Ich habe ein bisschen in die Richtung recherchiert und zum Jahresstart war es tatsächlich so, dass sehr, sehr viele prominente Titel fehlten. Mittlerweile ist aber fast gar nichts mehr digital kaufbar. Fast der komplette Katalog an Filmen und Serien von Warner Bros. fehlt als Kaufoption. DVDs findet man – und auch Streaming einiger Titel ist für Prime-Mitglieder möglich. Wer digital kaufen will, schaut in die Röhre – bzw. nicht. Woran das liegt? Das ist nicht wirklich bekannt. Man könnte spekulieren, dass Amazon und Warner Bros. vielleicht etwas getrenntere Wege gehen. Warner Bros. will, wie Disney auch, eigenen Streaming-Dienst an den Start bringen. Dagegen spricht erst einmal, dass es Titel zum Streaming von Warner Bros. gibt – nur kaufen kann man nicht bei Amazon. Man wird wohl auch etwas weiter spekulieren müssen, warum dieser Distributionsweg fehlt. Geld verdienen wollen doch wohl beide. Vielleicht wird auch nur knallhart um Lizenzkohle gefeilscht. Ein Statement von Amazon liegt mir auch vor, allerdings ist dies auch nicht des Rätsels Lösung.

„Die Verfügbarkeit von Videos und Möglichkeiten zum Kauf oder zur Leihe hängen von unseren Vereinbarungen mit Lizenzinhabern ab. Gelegentlich entfernen Lizenzinhaber ihre Titel von Prime Video. Wir bringen konstant neue Titel auf unseren Service um die größtmögliche Auswahl an Filmen und TV-Serien zu bieten. Die aktuelle Auswahl verfügbarer Titel im Video Store ist immer zu finden unter www.amazon.de/video.“

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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12 Kommentare

  1. Unwort des Jahrzehnts: Lizenz 🙂

    Am besten Lizenzen sekundenweise Verkaufen (jedes Studio, jedes noch so kleine Label) und dann mit heruntergelassener Hose bei der Jahresversammlung die Gewinne anhand dieser Sekunden berechnen und voraussagen (zig Arschdyllionen Euro). Dann sich wundern, dass sie undankbaren und dummen Kunden es nicht kaufen. Dann nochmal wundern, dass P2P und anderen illegale Börsen wie Pilze aus dem Boden schiesssn. Dann dem Staat hysterisch vorweinen, dass diese bösen Raubkopierer einen Schaden anrichten in Form von entgangenen Gewinnen (da jeder weiss, dass jeder sogenannte Raubkopierer jeden runtergeladenen Film sekundenhenau kaufen würde) und dass der Staat bitte schön diese bösen Raubkopierer mit aller Härte suchen, finden und bestrafen möge (wobei bestrafen= Schadenersatz nach sekundengenauer Berechnung jedes Films auf der Festplatte).

  2. Unwort des Jahrzehnts: Lizenz 🙂

    Am besten Lizenzen sekundenweise verkaufen (jedes Studio, jedes noch so kleine Label) und dann mit heruntergelassener Hose bei der Jahresversammlung die Gewinne anhand dieser Sekunden berechnen und voraussagen (zig A.rschdyllionen Euro). Dann sich wundern, dass sie undankbaren und dummen Kunden es nicht kaufen. Dann nochmal wundern, dass P2P und anderen illegale Börsen wie Pilze aus dem Boden schiesssn. Dann dem Staat hysterisch vorweinen, dass diese bösen Raubkopierer einen Schaden anrichten in Form von entgangenen Gewinnen (da jeder weiss, dass jeder sogenannte Raubkopierer jeden runtergeladenen Film sekundenhenau kaufen würde) und dass der Staat bitte schön diese bösen Raubkopierer mit aller Härte suchen, finden und bestrafen möge (wobei bestrafen= Schadenersatz nach sekundengenauer Berechnung jedes Films auf der Festplatte).

  3. Die Zukunft wird wieder toll werden, unzählige Anbieter die ihre eigene Suppe kochen und natürlich extra bezahlt werden wollen. Welcher Konsument hat da den nicht Bock drauf. Anscheinend habe die Studios mittlerweile vergessen das es im Internet alles umsonst gibt.

  4. Vor ein paar Tagen wurde doch der Streit eines US-Kunden mit dem iTunes-Support öffentlich. Dem Kunden waren gekaufte Titel — ob es sich um Filme oder Musik handelte hab ich mir nicht gemerkt — aus dem Account entfernt worden, weil der Rechteinhaber seinerseits die Rechte nicht länger an Apple vergeben wollte. Oder zumindest nicht für den von Apple für richtig empfundenen Preis, darüber lässt sich prima spekulieren.

    Ich kann mir vorstellen, dass Rechteinhaber verstärkt lebenslange Lizenzen zurückfahren und nur noch kurzfristige Lizenzen vergeben möchten.

    5€ für den Blockbuster für die Dauer von 48h als Leihe oder 14€ für den gleichen Film zum Kauf sind übliche Amazon-Konditionen. Beides bewegt sich in der Region die Kunden bereit sind zu zahlen. Wenn ich den Blockbuster aber einmal als Kauf bei Amazon erworben habe, werde ich ihn nicht nochmal beim Rechteinhaber erwerben, wenn der Rechteinhaber beschließen sollte, mit einem eigenen Portal in Konkurrenz zu Amazon zu treten.

    Naheliegend für mich wäre, wenn Amazon gerne weiterhin die Kaufoption anbieten will, wenn aber der Rechteinhaber einfach mit Blick auf die Strategie der nächsten paar Monate keine Verträge mit längeren Laufzeiten als ein paar Monaten mehr vergeben möchte.

    Das ist natürlich offensichtlich maximal spekulativ. Aber zumindest stimming ist das Bild für mich. Solange der eigene Vertriebskanal noch nicht existiert möchte man die paar Euro mitnehmen, sobald der eigene Vertriebskanal aufgebaut ist möchte man der Konkurrenz den Hahn zudrehen können.

    • Peter Brülls says:

      Naja, Apple – wie meines Wissens praktisch alle anderen auch – garantiert nicht „ewige” Downdloadbarkeit an. Dann können sie aus praktischem Gründen nicht, aber eben aus rechtlichen: Die Lizenzgeber unterbinden dies, denn dem iTunes-Kunden das Ding verfügbar machen ist ja eine Vervielfältigung. Das ist aber jetzt genau das, was das Urheber und vor allem das Copyright-Recht regelt: Wer etwas kopieren und vervielfältigen darf.

      Wer sein Zeug lädt, kann es auch immer abspielen.

    • Jemand, der einen Download kauft, egal ob Musik oder Video, welchen er nicht lokal auf die Festplatte speicher und uneingeschränkt abspielen kann, ist sowieso selber schuld. Zumal gerade bei Amazon die Kauf-Videos teurer sind als BRs oder DVDs.

  5. Nicht nur in Deutschland – weltweit. Ich glaube die Majors verschätzen sich gewaltig was die Bereitschaft der Leute angeht, für jedes große Studio ein eigenes Abo abzuschließen – vor allem da die meisten bereits Netflix und Prime haben.
    Mal gucken wie die sich das vorstellen. Jeder mit eigenem Streaming Stick, wäre ich Amazon würde ich da nämlich den Spieß umdrehen und Warner der Zugang via Fire App verweigern.

    • Ich glaube auch, dass die Bereitschaft der Kunden für jeden einzelnen Rechteinhaber ein eigenes Abo abzuschließen, dramatisch überschätzt wird.

      Viele der Streamingdienste, die jetzt und in naher Zukunft gegründet werden, dürften nicht all zu langlebig sein.
      Der Markt ist hart umkämpft und die Rendite-Erwartungen sind hoch, wer da nicht schnell Dividende liefern kann verschwindet wieder.

      Und für die Endkunden ist es schließlich auch eine Frage der Kosten und der Bequemlichkeit. Wenn ich bei maximal 2-3 Streamingdiensten ein Abo habe und die einen größeren Teil meines Konsuminteresses abdecken ist es halt schon was anderes als wenn ich für das vom Umfang her gleiche Angebot 10 oder mehr Dienste benötige (die ja auch alle Geld kosten).

      Besondere Streamingdienste für bestimmte Nischen kann ich mir schon eher vorstellen. Wer z.B. gerne Jazz hört, wird vielleicht einen spezialisierten Streamingdienst abonnieren, wenn dessen Angebot gut und umfangreich genug ist und der Preis stimmt.

    • andrea willwerth says:

      Das werden sie auch sicher tun. Und der Konsument ist der Dumme, der sich nun x-Platformen oder Streaming-Dienste organisieren soll um Lieblingsserien oder Filme zeitnah zu schauen. Ein Unding, genauso wie die zerhackstückelten BL-Recht….
      Letztendlich wird das mit Sicherheit nach hinten losgehen und die Piraterie wird zunehmen.

  6. Ich glaube, ich stocke mein Videobuster Vertrag auf. Da gibt es (fast) alles….doof ist nur, dass ich im Falle von Discovery warten muß bis die Staffel bei Netflix gelaufen ist.

  7. Wettbewerb unter mehreren Anbietern belebt zu einem gewissen Grad auch das Geschäft. Wer neu auf den Markt kommt oder sich halten möchte, muss schon etwas zu bieten haben. Langfristig werden viele Anbieter wieder verschwinden aber auch die Qualität wieder sinken weil Wettbewerb fehlt.

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