Amazon soll Streaming von Hi-Res-Musik vorbereiten

Amazon hat erst kürzlich in den USA einen kostenlosen Musikdienst für Alexa-Nutzer gestartet. Soll gewissermaßen wohl auch als eine leichte Eintrittskarte in die digitale Welt von Amazon fungieren. Das setzt natürlich auch Spotify unter Druck, die ebenfalls eine Free-Stufe anbieten. Jetzt scheint Amazon aber noch mehr Druck auf die Schweden aufbauen zu wollen. So soll Amazon außerdem noch eine Möglichkeit für Hi-Res-Streaming planen.

Entsprechende Verhandlung mit den Rechteinhabern, also Plattenfirmen und Künstlern, sollen bereits laufen. Mindestens ein großes Label solle Amazon dabei laut MusicBusiness Worldwide schon seinen Segen gegeben haben. Offenbar steht sogar schon ein Preis im Raum: 15 US-Dollar wolle Amazon offenbar monatlich für das Hi-Res-Streaming verlangen. An den Start gehen könnte der neue Dienst bzw. vielmehr diese neue Streaming-Möglichkeit noch vor Ende 2019.

Angeblich liefere Amazon über jenen Dienst dann für Musik eine bessere Bitrate als bei CDs. Damit ginge Amazon dann auch mit Tidal auf Konfrontationskurs, welche eine Option anbieten, um verlustfreie Streams mit 44,1 kHz und 16-bit abzurufen. Deezer bietet ebenfalls FLAC-Dateien mit 44,1 kHz und 16-bit an. Tidal hat aber sogar Inhalte mit 96 kHz und 24-bit zu offerieren, was für Audiophile mit entsprechenden Anlagen interessant sein könnte. Tidal hat sich für jene Stufe aber MQA, einen Spezialisten für Hi-Res-Audio, ins Boot geholt. Amazon wolle da aber laut aktuellem Informationsstand anders bzw. ohne Partner vorgehen.

In der Musikindustrie soll man wohl sehr gespannt auf Amazons Bemühungen sein, weil der Online-Riese dann quasi alles an Angeboten abdecken würde: MP3-Downloads, CDs, Vinyl, Merchandising und auch kostenpflichtige sowie kostenlose Streaming-Angebote für Musik. Das sei im Grunde in diesem Ausmaß einzigartig.

Erst einmal heißt es aber nun abwarten. Zumal Amazon seine Hi-Res-Streaming-Lösung für Musik dann wohl auch zunächst nur in den Vereinigten Staaten ins Rennen schicken dürfte. Aktuell enthält sich Amazon zu den Gerüchten aber natürlich eines Kommentars. Das Jahr ist ohnehin noch lang, also kann da noch viel passieren – Verhandlungen können scheitern, Pläne können verworfen werden. Hättet ihr denn an einem Hi-Res-Streaming-Angebot seitens Amazon potentiell Interesse?

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19 Kommentare

  1. Martin Deger says:

    Das ist alles nur Marketing für die Audiophilen. Besser als CD-Qualität (mehr als 16 bit oder mehr als 44 kHz) bringt nichts, kann unser Ohr gar nicht hören. Und moderne Encoder sind ab 160 bis 170 kbit/s nicht mehr von CD-Qualität zu unterscheiden.

    Zusätzlichenen Nutzen bringen allenfalls zusätzliche Kanäle um einen besseren Raumklang zu erreichen.

    • Also, bei komprimierten Formate hört man schon bei Jazz und Klassik zB, dass die Dynamik etwas abgeflacht ist und manchmal sogar leichte Artefakte. Aber, ab CD-Qualität/ Lossless kann ich zumindest nichts mehr ausmachen, nur eventuelle Aufnahmefehler… 😉

      • Martin Deger says:

        Sicher auch bei AAC und moderner mit mindestens 160 kbit/s? Hatte mich da vor einer Weile eingelesen, um zu entscheiden, wie ich meine FLAC konvertieren sollte. Vorbis mit einer Qualitätsstufe, die etwa 165 kbit/s entspricht, war damals meine Entscheidung.

        • Als ich meine CD-Sammlung archiviert habe, hab ich mit 256 kb/s AAC, 320 kb/s MP3, FLAC und ALAC, tagelang gerippt und Probe gehört. Die Entscheidung fiel letztendlich auf ALAC (Apple-Lossless) da ich auch Apple Geräte besitze, die mit FALC nicht umgehen können. Alle anderen Hersteller unterstützen für gewöhnlich beide Lossless Formate, so habe ich den besten Kompromiss aus Kompatibilität und Qualität. Da ich Musik zu 90% über meine HiFi Anlage/ Kopfhörer höre, war nicht bereit Klang für Datenmenge zu opfern. Speicherplatz ist mittlerweile irrelevant, meine 190 CDs brachten’s auf ca. 100GB, da muss man wirklich nicht komprimieren. Zudem kann man jederzeit aus Lossless, Lossy ziehen für kleinere Abspieler… 😉

          • Martin Deger says:

            Ja, zuhause habe ich auch alles lossless mit FLAC. Es ging hier um die SD-Karte für das Auto, wo maximal 32 GB akzeptiert werden, und wo beim einen Auto nur MP3 ging und beim anderen immerhin Vorbis ging. Bei mir sind es glaube ich etwa 500 GiB an FLAC-Dateien, da ich selber ca. 400 CDs habe und auch viele CDs meines Vaters und Bruders, die echte Musikfans sind und eine sehr große Sammlung haben, gerippt habe.

            Dass man lossless rippt, sollte eigentlich logisch sein.

            • Fürs Auto reicht natürlich Lossy allemal! Da setze ich ganz oldschool auf 320 kb/s MP3, 320 kb/s auch nur weil ich die gleichen Dateien auch für Smartphones etc. nehme.

          • Hallo Max , ich verwende auch nur noch FLAC und ALAC für neuere RIPs , werde wohl auch noch mal die älteeren RIPs auf FLAC oder ALAC umstellen . Übrigens aus der Dateien-App oder dem Finder lassen sich über die Vorschau m. W. inzwischen auch FLACs über iOS und MacOS spielen , jeweils aktuelle OS vorausgesetzt . Nur das bl*de iTunes kann das immer noch nicht . 24/96 oder noch höher aufgelöste Aufnahmen braucht man nur im Studio um genug Headroom für die Postproduktion zu haben . Für das reine konsumieren reicht ein nicht datenreduzierendes Format mit den CD-Parametern voll aus – da muß dann ersst mal der Rest der wWiedergabekette mitkommen , besonders Lautsprecher und Kopfhörer und Kontakte sind da die begrenzenden Faktoren smile Und das Gehör derer die genügend Geld verdient haben um sich teure HiFi-Komponenten zu leisten : oft über 40 und dann ist es gerade im Hochtonbereich eh nicht mehr so weit her mit den 18 kHz smile

    • Quatsch selbstverständlich hört man eine höhere Auflösung.Bei Hires wäre ich sofort dabei

      • Martin Deger says:

        Nein, mehr als 44 kHz und 16 Bit sind nicht hörbar. Die HiRes-Musik klingt deshalb besser, weil sie richtig gemastered wird, und nicht wie die normalen CDs (Stichwort Loudness War).

      • Ich höre auch die Unterschiede zwichen hires und anderen Qualitäten, da bin ich völlig deiner Meinung. Manche Dinge sind nicht Messbar aber dennoch vorhanden. Mein Gehör ist Audiophil, auch wenn mache Wissenschaftler behaupten dass das nicht sein kann.

  2. André Westphal says:

    Tendenziell sehe ich es ein wenig ähnlich: Ich würde zwar nicht sagen, dass man per se keine Verbesserung hört, das Problem ist aber eher, dass die meisten Anwender gar nicht die entsprechende Wiedergabekette haben. Übertrieben gesagt, lohnt das beste Material nicht, wenn am Ende über nen kleinen Brüllwürfel gehört wird. Aber klar, es ist auch ein gewisser Placebo-Effekt dabei.

    • Das stimmt ja nicht ganz. Auch auf dem kleinsten Lautsprecher hört man durchaus, ob gerade eine cd läuft oder 64kb Internetradio.

      Ich glaube nicht, dass man oberhalb von cd noch Unterschiede bemerkt bzw. hilft der teuerste Lautsprecher nichts, wenn das eigene Ohr die Wunderklänge nicht verarbeiten kann. Viele selbsternannte Audiophile begeben sich da eher in eine andauernde Selbstsuggestion, bei der sie Töne gehört haben wollen, die nachweislich an der Stelle überhaupt nicht da sind. Aber die Branche lebt gut von diesen Kunden.

      Amazon sollte lieber für nen 10er cd Qualität anbieten. Das ist einfach entspannender zu hören, weil unnatürliche Kompression immer eine Anstrengung darstellt.

      • Anscheinend bist du jemand der nicht mit einem guten Gehör gesegnet wurde. Audiophil ist nicht erklärbar, wo einige Menschen einen Küchenradio hören, höre ich feinste Klänge. Ein fibendes Netzteil kann ich meterweit hören. Bei Spotify kann man auf 320 Kbits stellen, was ein deutlichen Unterschied darstellt, wer das nicht hören kann muss taub sein.

  3. Fände ich prima. Soll Amazon mal machen. Tidal ist da momentan neben Qobuz (warum werden die hier nicht erwähnt?) der einzige Anbieter, der das auf mehreren Endgeräten zulässt. Tidal nervt aber nur, und die Qobuz App ist eher so mittelschlecht, deswegen würde ich ein Angebot von Amazon begrüßen.

    Dass natürlich jedes Mal eine Diskussion über Sinn und Unsinn von Hi-Res anfängt ist nicht zu vermeiden. Wenn mans nicht hört, braucht man sich meiner Meinung nach nicht zu äußern. CD-Qualität wäre jedenfalls bei mehr Anbietern wünschenswert und ist für mich ein KO-Kriterium.

  4. Qobuz hats tatsächlich nicht im Griff, die App ist nach Jahren noch unbrauchbar. Die Musikqualität wäre toll, aber eben… Zur Zeit habe ich Spotify und Tidal, Amazon klingt für mich interessant, wenn der Katalog meinem Geschmack entsprechen wird.

  5. Über mein Sonos (5.1 mit Soundbar, Sub, 2x Play 5 und 2x Play 1) werde ich den Unterschied wohl kaum hören und selbst wenn sollte man sich fragen, wie intensiv man seiner Musik lauscht. Für bisschen Beschallung sollte für die meisten 320kbs ausreichend sein – auch ohne Ohrenkrebs zu bekommen.

  6. Ich nutze Tidal ziemlich intensiv und die neuen Playlists in MQA sind der Knaller. Mir egal was andere sagen: auf einer guten Anlage mit entsprechenden Boxen ist das Hörgefühl anders. Mehr Dynamik und deutlich emotionaler. Probier mal die verschiedenen Dienste in gleicher Auflösung mit dem selben Titel, da gibt es extreme Unterschiede warum auch immer. Aktuell hat aus meiner Sicht Amazon übrigens am schlechtesten abgeschnitten. Bin also gespannt und würde das auf jeden Fall probieren.

    • Martin Deger says:

      Der Grund für den besseren Klang ist aber wie gesagt nicht die höhere Abtastrate oder Quantisierung, sondern ein besseres Mastering (kein Loudness War), welches man genau so gut für eine normale CD verwenden könnte.

  7. Das finde ich Super! Das wäre für mich ein Grund Amazon zu abonnieren! Für meine Ohren kann es nicht hochauflösend genug sein.

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