Amazon soll an Messaging-App „Anytime“ für Desktop, Smartphone und Smartwatch arbeiten

Messenger haben mittlerweile nicht nur die SMS abgelöst, sondern sind eine der wichtigsten Kommunikationsformen der heutigen Zeit. Es gibt sie zahlreich und viele der angebotenen Messenger haben auch eine beachtliche Anzahl an Nutzern, wenngleich WhatsApp natürlich gerade in unseren Breiten ganz klar die Nase vorn hat. Nun gibt es Hinweise, dass ein weiterer großer Player diesen hart umkämpften Markt erobern möchte. Amazon soll an einem Messenger arbeiten, der praktisch alles bietet, was Nutzer heute in verschiedenen Angeboten vorfinden.

Amazon befragt Nutzer zu einem neuen Messaging-Dienst, um herauszufinden, welche Funktionen von den Nutzer am meisten gewünscht sind. Dabei ist die Umfrage aber so gestaltet, dass sie durchaus ein fertig vorhandenes Produkt vermuten lässt. „Anytime“ wird der Messenger in der Umfrage genannt, er könnte aber auch anywhere heißen, denn nutzbar soll er auf dem Desktop ebenso sein wie auf dem Smartphone oder einer Smartwatch.

Auch gehen die Funktionen offenbar über einen Messenger hinaus, könnten eventuell sogar das ein oder andere Social Network für den Nutzer ersetzen. Zudem soll man keine Nummern mehr benötigen, seine Kontakte einfach über den Namen anchatten.

Filter für Fotos – auch Masken – sind bei Amazon Anytime auch vorgesehen.Gleiches gilt für qualitativ hochwertige Sprach- und Videoanrufe und Gruppenchats. Location Sharing? Mit Unternehmen in Kontakt treten? Anytime soll auch das können. Und dabei keineswegs auf Privatsphäre verzichten. Was wiederum für direkte Käufe über Anytime nicht uninteressant ist, so kann man seine Zahlungsdaten gleich sicher übertragen.

Insgesamt klingt Anytime schon sehr wie eine Zusammenwürfelung aller über verschiedene Dienste verteilter Features. Allerdings auch nicht nach etwas, das man Amazon nicht zutrauen würde. Über Echo lassen sich in den USA bereits Gespräche führen, warum soll der Versandhändler also nicht auch mit einer Messaging-App für Kommunikation sorgen. Die technischen Voraussetzungen sind bei Amazon durch Chime bereits vorhanden. Chime ist ein Kommunikationsdienst für Geschäftskunden, der Anfang des Jahres gestartet ist.

Allerdings würde Amazon vor dem gleichen Problem stehen wie andere Messenger (ich werf einfach mal Google Allo in den Raum): Nutzer müssen einen Grund finden, den neuen Messenger dann auch zu nutzen. Eine Zauberformel gibt es hier nicht, der Ansatz mit zahlreichen Features und vielleicht sogar der Integration vorhandener Dienste, scheint aber zumindest nicht allzu verkehrt.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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21 Kommentare

  1. Ich bin da skeptisch. Man kann natürlich viele verschiedene Dienste da reinpacken. Einen PayPal-Clone beispielsweise. Aber WhatsApp hat sich durchgesetzt, weil es der SMS am ähnlichsten ist. Soll heissen: wenn nach der Installation des Messengers nicht alle Kontakte vorhanden sind, kann jeder Messenger einpacken. Und das tut WhatsApp eben. Ich halte die Bindung an Telefonnummern nicht für clever, aber die Bindung an Mail-Adressen auch nicht. Sehr schwierig. Ein schneller Erfolg wird das mit Sicherheit nicht. Die Normaluser werden es ignorieren. Bei Kommunikationsprofis mag das anders aussehen.

  2. Cool, endlich mal ein neuer Messenger!

    Jetzt fehlen nur noch die ganzen Kommentare, warum Whatsapp scheisse ist und alle anderen Messenger viel besser. 🙂

  3. Die Idee ist gar nicht mal so blöd von Amazon. Wenn man die App erst einmal als exclusive Alexa massaging App nutzen kann, wird die auch bestimmt eine gute Verbreitung finden. Im Sinne von: „Alexa, sag meiner Frau das ich noch unterwegs bin“. Wenn so etwas ohne Probleme funktionieren sollte, dann kann ich mir schon vorstellen das die App nicht nach 2-3 Tage vergessen wird.

  4. Yeah, endlich mal wieder ein neuer Messenger!
    /s

  5. Darauf hat die Welt gewartet.

  6. trotzdem nice! Mit Benachrichtigungen auf dem FTV oder Echo, würde doch gut passen.

  7. Ein Messenger, der von einem Onlineshop herausgegeben wird und sich mit meinen Freunden verknüpft – ein super Szenario für Privatsphärenprobleme.
    Was kommt als nächstes, ein Messenger meiner Bank?

  8. Passt, bin gerade zusätzlich zum Google Ökosystem, mit Echo Dot, Fire TV Stick und Prime Abo bei Amazon eingestiegen^^

  9. Das wird wahrscheinlich genauso erfolgreich wie Joyn (falls das überhaupt noch jemand was sagt) und paydirekt :).

  10. Paydirekt ist erfolgreicher als Joyn je gewesen ist. ;)Paydirekt nutze ich z.B. gerne, wenn ich die Möglichkeit bekomme. 🙂

  11. Pay…Direkt… Der neidische Versuch PayPal ein Krümel vom Teller zu klauen? Wird das irgendwo unterstützt? Habe im normalen Internet noch nie einbezahlt Knopf dafür gesehen! xD

  12. Könnte die erste ernsthafte Konkurrenz für Facebook werden. Für den Nutzer auf jeden Fall gut.

  13. @Walter White
    die selten „paydirekt“-Gattung 🙂 (ganz scheu) kannst du lediglich in 1.107 Shops finden
    https://www.paydirekt.de/kaeufer/paydirekt-online-bezahlen-kaeufer-Shops.html

  14. Willkommen in der Amazon Dongel Welt.

    Inkls Hirnschrittmacher mit Dash Button.

  15. Klingt wie eine europäische Alternative zu WeChat (Asien). Damit kann man auch alles Mögliche anstellen. Bin mir grad nicht sicher ob Alibaba da mit drin steckt…

  16. Die Zauberformel lautet „Basisnutzen > Netznutzen“ um somit über einen Diffusionsprozess einen bisher genutzten Messenger abzulösen. Soweit die Theorie 😉

  17. Schafft wenigsten endlich Brücken den Messengerm. Die Digitale Spaltung wird ja mit jedem Messenger noch schlimmer.

    Hat denn niemand aus ICQ, AIM, MSN und dem Yahoo Messenger damals was gelernt?

    Zur Zeit ist und bleibt die E-Mail doch das beste Kommunikationsmittel und ist so flink, dass es auch als Messenger fungieren könnten. Und es läuft überall mit jeder Software und kann alle Form an Dateien übertragen. Das muss doch mit dem Messengern auch möglich sein. Schafft endlich einheitliche „Jabber“-Schnittstellen untereinander.

    Das natürlich auch Amazons versuch scheitern wird, dürfte jetzt schon klar sein. Warten wir einfach aber ab 😉 – Wieder viel Geld sinnlos los für was unnötiges ausgegeben. Aber das kennen wir ja all zu gut 😉

  18. @wpressy

    Welche Spaltung. Gefühlt 95% haben doch Whatsapp.

    Finde heute gibt es die Spaltung wie früher gar nicht mehr. Das ein paar Freaks nicht mitmachen ist doch irrelevant. Wer in meinem Umkreis kein WA hat, hat sich selber isoliert.

  19. @John: „gefühlt“ ist das Zauberwort.
    Nun grobe Fakten: in Deutschland gibt es wohl offiziell rund 30 Mill. WA-Nutzer. Zieht man Kinder unter 10 und Senioren Ü75 ab, bleiben trotzdem grob 30 Mill. Nicht-WA-Nutzer. Und schon passt es doch ein wenig mit der „Spaltung“.

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