Amazon Prime: Neue Bedingungen lassen Preiserhöhung erahnen

Amazon hat in der letzten Zeit Preisanpassungen vorgenommen. So wurde Amazon Music Unlimited teurer und auch Amazon Kids+ wurde in manchen Fällen teurer. Folgt nun Amazon Prime? Die letzte Erhöhung ist 5 Jahre her. In Deutschland wurden 2017 aus den bisherigen 49 Euro im Jahr 69 Euro jährlich – wer in Deutschland monatlich zahlen möchte, ist mit 7,99 Euro dabei, dafür gibt’s dann Prime Video, den Gratis-Paketversand, unendlichen Fotospeicherplatz und teilweise Zugriff auf Musik- und Buch-Inhalte und mehr.

Heute dann informierte man die Kunden über neue Bedingungen. Amazon schreibt unter anderem: „Wir haben die Amazon Prime-Teilnahmebedingungen (nachfolgend „Bedingungen“) aktualisiert, um noch ausführlicher darüber zu informieren, wie und wann wir Änderungen an diesen Bedingungen, an unserem Prime-Service oder an den Konditionen für die Prime-Mitgliedschaft vornehmen können.

Zusammenfassung der Änderungen:

Ziffer 5.1 enthält zusätzliche Informationen darüber, unter welchen Voraussetzungen wir diese Bedingungen oder den Prime-Service ändern können.

Ziffer 5.2 ist neu eingeführt und beschreibt nun, unter welchen Voraussetzungen wir die Mitgliedsgebühr für die Prime- Mitgliedschaft anpassen können.

Ziffer 5.3 enthält ausführlichere Informationen darüber, wann und wie Änderungen der Bedingungen, des Prime-Services oder der Mitgliedsgebühr erfolgen können und in Kraft treten. Ziffer 5.3 informiert dich ferner darüber, welche Rechte du im Falle einer solchen Änderung hast.

Konkret umreißt hier Amazon die Regeln, wie man künftig seine Preise ändern darf. Dies darf nämlich nicht so einfach willkürlich geschehen, stattdessen muss dies genau definiert sein. Netflix hatte das Ganze ja auch mal sehr lose in den Klausen formuliert, Verbraucherschützer haben dann aber einen Erfolg gegen die Preisanpassungsklausel erzielt. Konkret ging es darum, dass einseitige Preisänderungen bei laufenden Verträgen nur erlaubt sind, wenn sie fairen und transparenten Regeln folgen. Bei Netflix war dies nicht der Fall, weil die Regeln für Preisanpassungen viel zu diffus gehalten waren und Netflix somit Spielraum für komplette Willkür boten.

In diese Falle möchte Amazon nicht tappen. Die aktualisierten Bedingungen treten mit Wirkung ab dem 11.07.2022 in Kraft und gelten ab diesem Zeitpunkt für deine Prime-Mitgliedschaft. Eine Gegenüberstellung der alten und neuen Prime-Bedingungen hat man hier zur Verfügung gestellt. Unter anderem gibt’s dies zu lesen:

Wir sind berechtigt, die Mitgliedsgebühr nach billigem Ermessen und sachlich gerechtfertigten sowie objektiven Kriterien anzupassen. Soweit Sie in Deutschland leben oder deutsches Recht Anwendung findet, bleibt § 315 BGB unberührt. Eine Erhöhung der Mitgliedsgebühr kommt in Betracht und eine Ermäßigung der Mitgliedsgebühr ist vorzunehmen (insgesamt: „Änderung der Mitgliedsgebühr“), um die uns entstehenden Kostensteigerungen und/oder Kostenersparnisse weiterzugeben, die auf von uns nicht beeinflussbaren äußeren Umständen beruhen und die sich auf die konkreten Kosten des Prime-Services in Ihrem Land auswirken, (…).

Eine Änderung der Mitgliedsgebühr wird nur in dem Ausmaß erfolgen, in dem sich unsere eigenen Kosten und/oder die Steuern und/oder Abgaben insgesamt reduzieren oder erhöhen. Somit werden wir Kostensteigerungen nur an Sie weitergeben, wenn und soweit diese nicht durch anderweitige Kostenreduzierungen ausgeglichen werden. Wir werden keine Änderungen der Mitgliedsgebühr vornehmen, die sich auf das vertragliche Gleichgewicht zwischen dem Prime-Service und der von Ihnen dafür erbrachten Mitgliedsgebühr auswirken.

Amazons Rechtsabteilung hat sich also schon einmal rückversichert, die Texte dürften passen, wenn man aus Gründen die Preise erhöht. Und das wird man vermutlich auch irgendwann. Dann allerdings werden Kunden informiert und können kündigen. 30 Tage vor einer Erhöhung gibt es Bescheid.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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57 Kommentare

  1. Klar bin ich kein Freund von Preisanpassungen. Aber Amazon ist bei uns gesetzt. Kenne keinen so kundenfreundlichen Lieferservice. Wir bestellen kaum noch woanders. Tut mir leid für die Konkurrenten, aber bei Amazon habe ich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Dazu Film und Foto- Speicher on top. Also < 99 EUR und ich bleibe sicherlich dabei.

  2. Trotz Inflation bekomm ich auch nicht mehr Geld. Heizung, Energie, Lebensmittel und Mobilität haben Vorrang. Deshalb wird Prime gehen. Sky und Amazon Music Unlimited sind schon gekündigt. Ein Mobilfunk Vertrag gekündigt, 2 Kühlschränke mussten das Haus verlassen, 1 Holzzusatzheiung eingebaut. Mir fällt bald noch mehr ein…..

  3. Vielen Dank für die Zusammenfassung!

    Ich bin nutze zwar auch ,,nur“ den Prime Versandvorteil (4-5 x Monat), aber der ist mir die Jahresgebühr (noch) wert. Bestellungen sind immer am nächsten Tag da. Die Zustellungen funktionieren immer reibungslos. Amazon hat zu 90 % den günstigsten Preis. Reklamationen super unkompliziert. Amazon Service ist einfach unschlagbar.

    Wer was anderes behauptet, lebt nach der typisch deutschen ,,die da oben“-Mentalität, oder hat individuell einfach schlechte Erfahrungen gemacht.

    Letztlich hat Amazon Kundenservice einfach verstanden bzw. revolutioniert. Mag sein, dass der Onlineshop XYZ mein Produkt 10 € günstiger hat und sich besonders viel Mühe gibt. Geliefert wird letztlich trotzdem auch nur durch DHL oder Hermes. Die Zustellung ist dann eh Sache des Zustellers, und nichts, wofür ich den Händler für schlecht machen kann. Und der viel wichtigere Faktor: bei vielen kleinen Onlineshops muss ich ein Kundenkonto anlegen, Registrierungsprozess, 20 E-Mails. Hinterher wieder per manueller Email das Kundenkonto löschen lassen … Ach hör mir auf. Der Mensch mag es einfach. Und das setzt Amazon in Perfektion um,da kannst du mir sagen was du willst.

    Um auf den Artikel zurück zu kommen: ich hab leicht reden mit meinem Studententarif. Aber sollte der reguläre Tarif deutlich erhöht werden, würde ich die in Deutschland regulären 2-3 Tage Versand auch in Kauf nehmen und mein Abo kündigen.

  4. „Amazons Rechtsabteilung hat sich also schon einmal rückversichert, die Texte dürften passen, wenn man aus Gründen die Preise erhöht.“

    Toll. Das erinnert mich an die Vermarktung von Kundendaten, die nur zulässig ist, wenn man ein berechtigtes Interesse hat. Da liest man dann oft „wir geben Ihre Daten an Dritte weiter, weil wir ein berechtigtes Interesse haben“. Und hier ist dann eine Preisanpassung möglich, wenn man angibt „Gründe“ zu haben? Klingt für mich nach eine Willkür mit einer anderen ersetzt. Letztlich ist die Argumentation identisch, Netflix wie Amazon erhöht dann die Preise, wenn die Kosten gestiegen sind. Wie sie das formulieren, ändert für den Endverbraucher nichts an der Tatsache, dass am Ende mehr bezahlt werden muss. Wenigstens haben dann Anwälte an der rechtskonformen Formulierung verdient. So rechtfertigt eine Branche sich seine eigene Existenz – Glückwunsch!

  5. Kann man vorzeitig sein Abo verlängern?
    Ich habe keinen entsprechenden Punkt bei Amazon oder Beitrag im Netz gefunden.

  6. Ein Riesenvorteil wurde bislang maximal am Rande erwähnt – die Kulanz. Bei Defekten etc. ist Amazon unfassbar kulant, selbst eine durchgelegene Matratze wurde nach 1,5 Jahren anstandslos ersetzt.

    Dazu die guten Warehousedeals und 2x im Jahr die Rabattschlacht mit echten Perlen darunter (aber leider auch immer mehr Chinaplunder). Für mich ist Prime nicht zu ersetzen.

  7. Ragnar Kotzbrock says:

    Prime läuft bei mir im August aus.,dann werde ich das entscheiden.
    Nochmal € 20.- Erhöhung mache ich aber garantiert nicht mit.

  8. Durch die Bonuspunkte über die Kreditkarte ist Prime bei mir im Grunde kostenlos. Daher ist eine Preiserhöhung unschön, aber kein Gamechanger.

  9. Wenn ich versuche die Artikel in der nächsten Stadt zu kaufen, habe ich bei den aktuellen Spritpreisen allein Tankkosten von 3 Euro. Wenn dazu noch Parkkosten kommen, habe ich Prime schon bei einem Einkauf alle zwei Wochen raus. Wenn ich mir selber Mindestlohn für meine Freizeit ansetzte und mehr als einen Laden anfahren muss, sowieso. Wenn man die Öffis oder das Fahrrad nutzt, dauert alles noch viel länger.

    Und dann gibt es den gewünschten Artikel nicht in der richtigen Größe und ich muss nochmal hin…

    Ganz ehrlich auf dem Land ist Onlinehandel alternativlos und wahrscheinlich bei einigen Branchen sogar ökologischer als der Einzelhandel.

    Eine zeitlang habe ich versucht, Artikel zu sammeln, die ich nicht unbedingt schnell brauche. Aber nachdem das Zusammenfassen Amazon wohl mehr kostet und eh alles einzeln kommt, habe ich es irgendwann aufgegeben.

    Mir reicht Prime für meinen Serien- und Musikbedarf. In der Summe eine gutes Angebot. Wobei ich ein modulares System auch gut finden würde.

  10. ich habe prime im februar gekündigt. ich wusste gar nicht ob ich noch bestellen kann…aber es funktioniert tatsächlich. bisher 20€ abo-kosten gespart oder?

  11. Seit die Bundesliga nicht mehr zum alten Preis bei MagentaSport ist, habe ich halt die Freitag, Sonntag, Montagspiele auf Dazn geschaut. Die hatten die mega Idee, den Preis mal eben verdoppeln zu wollen. Hab die Saison 21/22 zu Ende gesehen und bin dort und MagentaSport kein Kunde mehr. Fußball nur noch FreeTV oder RTL+. Netflix? Für mich immer weniger Inhalt und das Moralgedöns können die sich auch wohin tun. Kein Kunde mehr. Hatte bei Amazon großes Portfolio an Spar-Abos, die immer mehr nicht lieferbar waren und immer schlimmere Verpackungen. Von A-Logistics mal abgesehen. Super gestartet und wenige Monate später nur noch zum k..en. Es gibt lustige Videos von FailArmy mit Zustell-Fails. Genauso handhaben die das hier. Keine Spar-Abos mehr und im Zuge dieser Überlegung: die sollten die Preise nicht erhöhen. Das brauche ich sonst nicht mehr.

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