Amazon führt kassenloses Bezahlen in ersten Märkten von Whole Foods ein

Amazon nutzt in den USA für seine kleine Auswahl eigener Supermärkte die Technologie „Just Walk Out“, die es erlaubt, automatisch ohne eine traditionelle Kasse zu zahlen. Nun ist es soweit und der Onlinehändler führt die Technik auch bald in zwei Filialen von Whole Foods ein. Konkret sind das Märkte in Washington D.C. am Glover Park und in Sherman Oaks in Kalifornien.

Just Walk Out findet derzeit Verwendung in den Läden Amazon Go sowie Filialen von Amazon Fresh in den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Man bietet die Technik zudem auch Partnern zur Lizenzierung an. In den genannten Märkten von Whole Foods soll es nun Anfang 2022 losgehen. Das gesamte Sortiment soll abgedeckt sein, auch Produkte wie frisch gepresster Orangensaft.

Möglich wird Just Walk Out durch eine Kombination aus Computer Vision, Deep Learning und speziellen Sensoren – ähnlich wie in selbstfahrenden Autos. Wer Just Walk Out verwenden möchte hat 3 Möglichkeiten, um die Technik zu nutzen. Einerseits kann ein QR-Code beim Betreten gescannt werden. Andererseits kann via Amazon One biometrisch die Hand erfasst werden. Die dritte Methode ist das Scannen einer Kredit- oder Debit-Karte, die mit dem eigenen Amazon-Konto verknüpft sein muss.

Nach dem Einkauf wird die beim Hereingehen angewandte Methode erneut beim Verlassen des Marktes genutzt und das war es dann auch schon. Digital trudelt dann ein Kassenbon über die Whole-Foods-App ein, der den Einkauf überprüfen lässt. Eine Prime-Mitgliedschaft ist zur Nutzung nicht notwendig. Amazon gibt an, dass man auch eine breitere Nutzung in den Filialen von Whole Foods in Erwägung zieht, zunächst aber in zwei Märkten starten möchte.

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18 Kommentare

  1. Ich verstehe nicht, warum man einen derartigen technischen Aufwand betreibt, um Kassierer loszuwerden?

    Ehrlich, dieser ganze Aufwand, der Stromverbrauch und die Abhängigkeit davon. Wenn heute im Supermarkt die Kassen ausfallen, dann kann man die Abrechnung zur Not mit Zettel, Stift, Taschenrechner und Bargeld durchführen. Das geht bei solchen Systemen nicht-und in Zukunft hat man dann auch niemanden mehr im Laden, der den Job machen könnte.

    Persönlich finde ich, dass wir uns in Richtung eines offenen Strafvollzugs für alle bewegen. Ständige Überwachung aller Bewegungen und das zunehmend in Innenbereichen, autonome Fahrzeuge statt eigenständiger Mobilität, völlige Digitalisierung.

    Man kann sehr bald überhaupt nur noch tun, was Konzerne erlauben. Das kann nicht gut enden.

    • @Lars

      Hierzu gibt es einen Vortrag von Richard David Precht, der diesen Epochenwandel entsprechend skizziert.
      Zwar etwas länger, aber sehr, sehr interessant.

      https://www.youtube.com/watch?v=UQrmNRxJv6I

    • Ich bin auf jeden Fall sehr dafür, dass die Bargeldzahlung bleiben muss und gesetzlich immer als Option vorgeschrieben sein sollte. Auf der anderen Seite ist der stationäre Einzelhandel sehr innovationsarm. Bei Karstadt und Konsorten sieht es kaum anders aus als den 90ern. Langes Anstehen an der Kasse ist ein Nervfaktor, den man durchaus abschaffen sollte, auch wenn es ein Backup dafür braucht. Neben anderen Faktoren, wie das lange suchen müssen nach einem Produkt im Markt. Da wundert es mich schon lange, dass die Märkte im Wesentlichem ihrem eigenen Untergang zusehen, ohne dem etwas entgegen zu setzen. Innovation in diesem Sektor finde ich grundsätzlich wünschenswert. Der Handel mit Lebensmittel steht sicherlich weniger unter Druck als der Handel mit nicht verderblichen Waren, aber auch da wird immer mehr geliefert. An einem heißem Sommertag 10 Minuten an der Kasse mit FFP2 Maske zu stehen, ist jedenfalls alles andere als ein Hochgenuss.

    • „Wenn heute im Supermarkt die Kassen ausfallen, dann kann man die Abrechnung zur Not mit Zettel, Stift, Taschenrechner und Bargeld durchführen.“

      Zettel, Stift und Taschenrechner funktionieren. Ich bin mal gespannt, wie du in einem Supermarkt alle Preise inkl. der tagesaktuellen Angebote an der Kasse ermittelst. Schnell mal aus dem ausgefallenen Rechner eine Liste ziehen?

    • Bei Totalausfall aller Systeme verkauft schon heute kein Supermarkt mehr irgendwas. Zettel und Stift kannst du vergessen, spätestens wenn das Wechselgeld alle ist, ist vorbei. Und weil die Läden wissen wie schnell das geht, fangen sie dann gar nicht erst an mit Zettel und Stift. Als bei meiner Frau im Laden die Kassen einen Systemabsturz hatten, war der Laden dicht bis es wieder lief.

    • An sich bin ich auf deiner Seite, was die mögliche Überwachung angeht aber das Argument, dass in einem normalen Supermarkt bei Stromausfall mit Stift und Papier abgerechnet werden kann, ist natürlich völliger Quatsch. Jeder Supermarkt, der nicht gerade ein 20qm Tante Emma Laden ist, würde bei Stromausfall direkt schließen.

    • Vergiss es, kein Strom kein Verkauf.
      Dieses Argument führen die Bargeld Liebhaber immer gerne ins Feld, aber es entspricht halt nicht der Realität. Der Supermarkt wird dir nichts verkaufen ohne ein funktionierendes Kassensystem, Strom und die IT dahinter. Kann er gar nicht, es ginge nicht mal die Kassenschublade auf.

      Und warum Supermärkte die Kassierer loswerden wollen ist doch klar, Kosteneinsparungen. Personal ist mit Abstand der teuerste Kostenblock.

      Eine einzige Verkäuferin mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt im Aldi verdient 2.500 Euro brutto im Monat also 30.000 Euro im Jahr, mit Lohnnebenkosten, Krankheit, Urlaub usw. 45.000 Euro pro Jahr. Und das für eine einzige mäßig bezahlte Supermarkt Kassiererin. Kannst ja selbst nak hochrechnen was da für einen Supermarkt zusammen kommt alleine schon mit 3-4 Kassierer. Da rechnen sich solche Systeme schneller als Du schauen kannst, aus dem gleichen Grund waren überall auch die Pfandautomaten schneller aufgestellt als man schauen konnte und die Pfandjungen arbeitslos oder sind anderen Aufgaben nachgegangen.

  2. Von Interesse sind die Revisionsberichte; wieviel Ware wurde tatsächlich verbucht.
    Bei Amazon, werden wohl aber reale Revisionsverluste nicht

    Ob das Produktüberwachungs/erkennungssystem wirklich so funktioniert, wird sich noch zeigen.
    Revisionsverluste werden sicherlich als negative Einkommen verbucht – weil es sich Amazon leisten kann und solange gefahren bis man mit seinen Schulden die Konkurrenz platt gemacht hat. Oder man erkennt eben das ein Supermarkt kein Lagerhaus ist. Denn nicht jedes Produkt was im Korb landet, man am Ende auch tatsächlich kauft.
    Blieben die Selbstkassen oder RFID-Scanner am Ausgang um die Tags zu registrieren. Optische Verfahren werden sicherlich keine Rolle spielen.
    Stellt sich sooderso die Frage warum Amazon überhapt auf Lebensmittelladengeschäft setzt. Wenn man doch online bestellen kann und seinen Einkauf fertig verpackt abholen kann.

  3. The future is now

  4. Jemand Anders says:

    „Wenn heute im Supermarkt die Kassen ausfallen, dann kann man die Abrechnung zur Not mit Zettel, Stift, Taschenrechner und Bargeld durchführe“
    als ob die neu angelernten kassierer*innen noch mathe könnten…
    manche haben bereits jetzt schon 3-5 cm fredy-krüger-gedächtnis-fingernägel… da wird das „stift halten“ schon schwierig 😉

    „Man kann sehr bald überhaupt nur noch tun, was Konzerne erlauben. Das kann nicht gut enden.“
    abhängigkeiten hast du überall.. denke nicht, dass man überhaupt noch tanken kann, wenn die tanke keinen strom mehr hat

    • Natürlich kann man nicht Tanken, wenn die Tanke keinen Strom hat. Ohne Strom, keine Pumpe… schon mal eine Handkurbel an der Zapfsäule gesehen? Das gab es früher mal, kenne ich aus Schwarzweiß-Stummfilmen.

  5. Statt die Kassier:innen abzuschaffen sollte diese KI-Technologie genutzt werden, um die Wasserköpfe in den Führungsetagen abzuschaffen. Verstehe den Aufwand nicht, nur um schnell aus dem Markt rauszukommen und dafür weiteren persönliche Daten zu übergeben. Die paar Minuten Kasse warten bringt niemanden um. Scahde, das mit der Intelligenz nur so was gemacht wird.

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