Amazon Echo Spot Test: Klein und rund (mit Video)

Das jüngste Mitglied der Amazon-Echo-Familie ist in Deutschland angekommen. Willkommen, Amazon Echo Spot. Ich habe mir den Smart-Home-Assistenten einmal anschauen können. Das Gute ist: Kennst du einen, kennst du alle. Naja, so fast. Bezogen auf Amazon Alexa, die smarte Intelligenz hinter den Amazon-Echo-Geräten, stimmt das schon. Aber mal der Reihe nach.

Der Amazon Echo Spot kommt rund daher, etwa Handtellergroß. Rein technisch kann er wie jeder Echo agieren. Das liegt an Amazon Alexa, die ihre Informationen aus der Cloud holt. Befehle sind also auf jeden Amazon Echo anwendbar. Wir haben in der Vergangenheit zahlreiche Testberichte und Anleitungen zu Amazon Echo und Amazon Alexa veröffentlicht, sodass ich diesen Teil einmal ausspare.

Alles, was ihr mit Amazon Alexa verzahnen könnt, lässt sich auch über den Amazon Echo Spot steuern, ganz einfach per Sprachbefehl. Ob bestimmte Musik spielen soll – oder ein Wecker euch zu den Klängen von Rammstein morgens aus den Federn holen soll  – alles machbar.

Im Gegensatz zu einem Amazon Echo oder einem Echo Dot hat der Amazon Echo Spot ein Display. Das hat er mit dem Amazon Echo Show gemein. Nur ist das Display des Amazon Echo Spot nicht nur kleiner, sondern auch rund. Dieses ist 2,4 Zoll groß, leistet satte 48op und birgt diverse Funktionen.

So lassen sich, wie beim Echo Show auch, diverse Informationen darstellen, sofern der Nutzer sein Gerät entsprechend eingerichtet und verknüpft hat. So kann man sich Nachrichten anzeigen lassen, Termine und auch eigene Fotos. Ebenso ist eine Webcam mit im Amazon Echo Spot verbaut. Die hat 640×480 Pixel in der Auflösung, was nicht viel ist, aber angesichts der möglichen Szenarien sicher ausreichend bleibt.

Zum Nachtbetrieb: Das Display kann man natürlich ausschalten, alternativ wird abgedunkelt. Dann sieht man nur die Uhr. Der Hintergrund hat aber kein echtes OLED-schwarz, sondern man sieht es schimmernd etwas.

Was kann man denn so mit der Kamera machen? Wie auch beim Amazon Echo Show (hier mein Amazon Echo Show Testbericht): Fotos. Und auch Videotelefonie lässt sich von einem zum anderen Nutzer aufbauen. Und wenn das Gegenüber keinen Echo mit Display hat, dann kann man natürlich wie bisher auch einfach Sprache zur Kommunikation nutzen.

Das Interface des Echo Spot ist logisch aufgebaut. Es gibt diverse Watchfaces und justierbare Inhalte. Die Lautstärke ist für mein Arbeitszimmer ausreichend laut und sie kann via Sprache oder Hardware-Button gesteuert werden. Sowohl Kamera als auch Mikrofon lassen sich deaktivieren.

Würde ich vom Gedanken Kamera und Mikrofon abschweifen, so würde ich für mich festhalten, dass der Echo Spot durchaus in einer Liga spielt, um seinen Einsatz im Schlafzimmer, Kinderzimmer oder im Badezimmer rechtfertigen zu können. Also Orte, an denen der gewöhnliche Nutzer eben kein Gelöt für tausende Euro rumstehen hat und Partymusik eher selten ist.

Falls jemand der Meinung ist, dass die Lautstärke nicht ausreiche, so kann man auch Bluetooth-Lautsprecher mit dem Gerät verbinden – oder man nutzt ihn klassisch an einem Verstärker oder aktiven Boxen, dafür ist der Klinkenausgang ja prädestiniert.

Nicht falsch verstehen: Aufgrund des Volumens darf man auch vom Echo Spot keine Wundertaten erwarten, für ein Gerät seines Einsatzbereiches ist das aber schon ok, wenn auch keine dualen Lautsprecher mit Dolby-Sound an Bord sind, wie bei Amazon Echo 2017, Echo Plus oder Echo Show.

Nun darf man sich natürlich in diesem Kontext die Frage stellen, ob man in den genannten Szenarien eine solche Lösung überhaupt benötigt. Das kann von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich sein. Brauche ich im Kinderzimmer, im Bad oder dem Schlafzimmer Informationen, die über das Display ausgestrahlt werden? Videotelefonie? Generell die Telefoniefunktion? Ich persönlich nicht.

Als reiner Lautsprecher aber durchaus brauchbar, wenn ich meine Musik über Spotify Connect abspiele, Amazon Music nutze oder die Radiofunktion. Ich kenne viele Menschen, die haben in den Räumen Sonos, nutzen diese aber nicht Multiroom, sondern einzeln, da auch nicht laut – und die eigene Library im Netzwerk wird auch nicht angezapft.

Wer die Frage nach einem Display für sich mit einem „Nein“ beantwortet, der braucht seine aktuelle Sound-Lösung wahrscheinlich auch nicht austauschen. Da gibt es dann doch andere Lautsprecherlösungen, diese notfalls auch smart und die Nicht-Display-Echos mit Ausnahme des Dots haben auch einen besseren Sound.

Amazon Echo Spot und Video? Klappt auch, sogar mit Amazon Prime Video. Ist aber nur semitoll, da das Ganze nicht nur klein ist, sondern auch noch beschnitten wird. Geht man auf Vollbild, dann sieht man zwar Display-füllend – aber eben auch nicht alles.

Eine Kaufempfehlung werde ich nicht generell aussprechen wollen. Es gibt sowohl genügend Gründe für einen Echo Spot als auch dagegen. In mein Profil passt er nicht wirklich. Der Amazon Echo Spot bietet zwar viele Funktionen, hat mit Alexa eine mächtige Sprachassistentin, ein helles und farbenschönes, wenn auch zu kleines Display und ein gutes Design – lässt aber eben auch einiges an Mehrwert für mich vermissen, wie auch der Echo Show. Man muss schauen, wie sich das in Zukunft in Sachen der Dritt-Anbieter-Integration so verhält.

Hätte ich nun gar keinen Echo und würde auch keinen Echo Plus für die Smart-Home-Steuerung benötigen, dann müsste ich allerdings schon überlegen, ob ich einen Echo oder einen Echo Spot nehme. Der bessere Sound des Echo 2017 wäre mir nicht so wichtig, dann würde ich vielleicht eher den flexibel nutzbaren Spot nehmen, der vielleicht in Zukunft noch Mehrwerte durch das Display bietet. Dann aber müsste der Preis aber auch stimmen. Ich denke, der Sweet Spot für ein Gerät liegt da so bei 89 oder 99 Euro.

Das Video dazu:

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. Die Leistungsaufnahme zB im StandBy-Modus würde mich noch interessieren. 🙂

  2. @caschy: „leistet satte 48op“ — kannst du erklären, was du damit meinst? Selbst Google konnte mir nicht weiterhelfen 😉

    • Ganz einfach: „48op“ steht für „48 ohne Proportion“, im Gegensatz zu „480p“, das progressive Ansteuerung und eine Proportion von 16:9 oder 4:3 impliziert. Was auch nicht ganz korrekt ist: Der Bildschirm im Echo Dot hat natürlich eine Proportion, wenn auch im exotischen Verhältnis von 697,2:697,2.

      Entweder das, oder Caschy schreibt auf einer mechanischen Schreibmaschine ohne Null in der Ziffernreihe.

      • Natürlich. Oder seine OCR-Software hat nach dem Einscannen des per Erika Modell 5 erstellten Blog-Eintrags einen Fehler gemacht.

  3. Eigentlich wäre es ein schickes Gerät, das schon etwas betagte Internet-Radio auf meinem Nachttisch wäre mittlerweile reif für eine Ablöse.

    Aber für einen Radiowecker ist das Ding ausgesprochen unausgewogen: Einerseits ein vollwertiges Display, das ich _ausschließlich_ zur Darstellung der Uhrzeit benötigen würde, andererseits kann man nur zwischen einer Handvoll gruseligst designter Uhrdarstellungen wählen. Einerseits ein hochintelligentes und leistungsfähiges Gerät, anderseits die Unfähigkeit, mit einem Webradio in ansteigender Lautstärke zu wecken oder mit langsam leiser werdendem Radio einzuschlafen. Das sind keine technischen Schwierigkeiten, sondern konzeptionelle Unzulänglichkeiten.

    Ich werd‘ das Gefühl nicht los, dass man hier versucht, einen „guten Kunden mit vorgesehenem Verhalten“ zu erziehen, statt ihm ein flexibles und komfortables Gerät anzubieten, das sich dem Verhalten des Benutzers anpass(en läss)t.

  4. Mir reicht mein Echo Dot + Lautsprechern per Klinke. Den Wecker höre ich auch im Schlafzimmer sehr gut, die Uhrzeit kann ich von Alexa erfahren, die mich auch vom Schlafzimmer aus hört. Ich sehe für mich kein vernünftiges Szenario für das Gerät. Nicht einmal für 90€ würde ich mir das Teil zulegen.

  5. Bin Mit meinem neuen Spoty sehr zufrieden. Zwei Funktionen fehlen mir noch. Das Display kann mit einem Fingertip eingeschaltet werden. Folglich wäre es logisch es mit einem Doppeltip wieder auszuschalten um seinen Partner nicht mit einer Sprachansage im Schlaf zu stören. Ausserdem wäre ein funktionierender TV-Skill super, wie es ihn ja auch schon beim Show gibt. PS: Die Kamera habe ich deaktib´viert und abgeklebt! ;O)

  6. Hallo, kann mir jemand sagen wie ich einen sich wiederholenden Wecker über das Display so stoppe, dass er nicht komplett deaktiviert wird und ich ihn jedes Mal neu stellen muss? „Wecker stoppen/beenden“ als Befehl funktioniert aber:
    Stoppe ich den Weckton über das Display, wird der Wecker komplett deaktiviert, so dass ich ihn für den nächsten Tag wieder neu aktivieren muss. Berühre ich einfach nur das Display startet der Schlummermodus, wenn ich dann „Wecker stoppen“ oder „beenden“ als Befehl gebe, wird er ebenfalls wieder komplett, als auch für den Folgetag, deaktiviert.

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