Amazon Echo: Automatische Aufzeichnung schon vor Schlüsselwort möglich

Wer aktuell über seine Smart Speaker, wie die Amazon Echo, mit der digitalen Assistentin Alexa plaudert, muss sie erst aktivieren. Das Schlüsselwort „Alexa“ weckt die Gute sozusagen auf und anschließend ist sie bereit euch zuzuhören. Genau das könnte sich aber laut einem Patent von Amazon in Zukunft ändern. Alexa würde denn dauerhaft mithören, auch wenn ihr ihren Namen noch nicht gerufen habt.

Vorteil: Ihr müsstet Sätze nicht mehr mit „Alexa“ beginnen, sondern könntet statt „Alexa, spiel Musik“ alternativ sagen „Spiel Musik, Alexa“. Demnach würden dann fortwährend Daten aufgezeichnet, lokal zwischengespeichert und nach kurzer Zeit wieder gelöscht. Auch wenn Alexa fortwährend mithören würde, sollte also nicht euer gesamter Tagesablauf an Amazon weitergetratscht werden. Trotzdem dürfte eine solche Maßnahme bei einigen Anwender ein mulmiges Gefühl hinterlassen.

Warum will Amazon Alexa derart umstellen? Nun, es sei im Sprachgebrauch einfach natürlicher, wenn man nicht jeden Satz mit einem Namen bzw. Schlüsselwort beginnen müsse. Mehr Benutzerfreundlichkeit und ein natürlicherer Umgang mit Sprachassistenten ist also Amazons Ziel. Natürlich müssten Daten aber dennoch an Amazons Server zur Verarbeitung geleitet werden. Dafür würde Alexa dann eben rückwirkend prüfen, was kurz vor dem Schlüsselwort gesagt wurde. Und dann die entsprechenden Kommandos wie gehabt in die Cloud schießen.

Laut Amazon sollte es mit dem Datenschutz keine Probleme geben, da Alexa zwar kontinuierlich mithören würde, die Daten aber zunächst nur lokal gespeichert und rasch gelöscht würden. Man könnte also beispielsweise 10 bis 30 Sekunden an Audio regelmäßig zwischenspeichern, löschen, neu aufzeichnen und so weiter. Trotzdem besteht das Risiko, dass mehr Daten an Amazon gehen, denn es kommt auch jetzt hin und wieder vor, dass Alexa fälschlicherweise meint ihr Schlüsselwort vernommen zu haben.

Amazon hat zudem zu Protokoll gegeben, dass es sich zunächst nur um ein Patent bzw. ein Konzept handele. Ob und wann man die Idee in die Praxis umsetzen könnte, steht in den Sternen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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19 Kommentare

  1. Na hoffentlich wohnt keine Alexa oder Alexander im Hause 😀

    • Dann stellt man halt Amazon, Echo oder Computuer als Schlüsselwort ein. Ist doch nichts neues!

  2. „Mehr Benutzerfreundlichkeit und ein natürlicherer Umgang mit Sprachassistenten ist also Amazons Ziel.“

    Selten so gelacht. Der letzte Schritt zum totalen Lauschangriff ohne jede Kontrolle durch den Menschen ist wohl gemeint. Alexa entscheidet, was von den nicht für sie bestimmten Daten an die Server gesendet wird.
    Meine Fresse, was ist die Menschheit verblödet.

    • Also ich habe meine Alexa mittlerweile komplett abgebaut. Sowas wie Amazon gerade abzieht, müsste aber sowas von vor Gericht

      • @Dörmer
        Wie lautet denn die Anklage? Du hast doch den für dich richtigen Schritt getan und nach eigenem bekunden Alexa komplett abgebaut. Jetzt noch das Handy, den Smart-TV und sämtliche Computer im Haushalt ab in den Müll, dann ist das „Digital Detox“ komplett. 🙂 Du kannst dann fast sicher sein nur noch von denen ausspioniert zu werden die es dir nicht verraten…

  3. Genau DAS ist der Grund, warum mit so ein Gerät nicht ins Haus kommt 😉

    Klar weiß man bei Handys und Schnurlostelefonen auch nicht, ob im Hintergrund Jemand unbemerkt mithört, aber das mit Amazon´s Alexa ist ja schon Vorsatz 😀

    • Niemand wird gezwungen einen derartigen SmartAssisten zu benutzen. Deshalb verstehe ich Kommentare wie, „Genau DAS ist der Grund, warum mit so ein Gerät nicht ins Haus kommt „,nicht. Noch weniger den Vorwurf das Amazon das mit Vorsatz macht. Google z.B. ermittelt vorsätzlich den Standort des Mobiltelefons und trotzdem werden diese Geräte benutzt, weil es ja so komfortabel ist. So sehe ich es auch bei den SmartSpeakern.

      • @ Mr. T : Ich glaube, du verstehst da was falsch 😉 Es wurde schon mehrfach nachgewiesen, dass Alexa auch schon bei ähnlich klingenden Wörtern anspringt und dann Gespräche ungewollt aufgezeichnet werden. Das ist Fakt.

        Ich habe auch nicht geschrieben, dass AMAZON das mit Vorsatz macht, sondern dass man sich vorsätzlich ein Gerät ins Haus holt, bei dem es passieren KANN, dass Gespräche aufgezeichnet und übermittelt werden, obwohl das Schlüsselwort nicht direkt ausgesprochen wird.

        Hier geht es auch nicht um Google, Microsoft oder sonstwen, sondern um Amazon´s Alexa…und eben so etwas kommt MIR nicht ins Haus, weil ich nicht möchte, dass Gespräche versehentlich oder absichtlich aufgezeichnet, gespeichert und ausgewertet werden.

        • @Andreas
          Wenn du dein Leben ohne Smart Speaker, Handy, Auto und andere digitalen Geräte, die nur deshalb gut funktionieren weil sie die Daten des Nutzers abgreifen, gut organisieren kannst, dann herzlichen Glückwunsch.
          Mir persönlich ist es egal wann, wie und bei welchem Wort Alexa anspringt. Wenn das Teil tut was ich will und es mir entsprechenden Komfort bietet, dann nehme ich es gerne in Kauf.

          • Und eben weil so vielen Menschen die Totalüberwachung egal ist, wenn sie nur mal weniger oft den Hintern vom Sofa erheben müssen, freuen sich die Regierenden schon….

            • @WOK
              Die Regierenden setzen ganz andere Instrumente zur Überwachung ein. Aber die Ablenkungsmanöver mit Alexa und Co. funktionieren ganz gut, weil die greif- und erlebbar sind 😉

            • @WOK
              Die Regierenden setzen ganz andere Instrumente zur Überwachung ein. Aber die Ablenkungsmanöver mit Alexa und Co. funktionieren ganz gut, weil die greif- und erlebbar sind. 😉

  4. Vorteilhaft kann eben sein, dass der Speicherplatz auf den Geräten begrenzt ist.

    Nachteilig: Es wird mehr an Amazon gesendet, als nötig.

    Meine Vermutung: Amazon möchte vermutlich davon weg, dass immer erst ein Hotword genannt werden muss. Die wollen das vermutlich intuitiver gestalten. Allerdings finde ich den Grund dazu an den Haaren herbei gezogen. Wenn ich jemanden Anspreche, nenne ich nun mal zuerst seinen Namen, damit der von mir gewünschte Adressat auch weiß, dass er gemeint ist.

    Ich weiß nur, dass ich das nicht aktivieren werde. Und mein Plan ist sowieso, die mittel- bis langfristig durch lokale Installationen zu ersetzen. Die müssen dann auch nicht so viel können wie Alexa & Co. Mir würde es reichen, per Stimme bestimmte Ereignisse zu triggern.

  5. Joa und das wird dann auch alles schön vom Amazon alexa IT Team optimiert…

  6. Wirklich natürliche Sprache wäre es, wenn man gar kein Buzzword mehr verwenden müsste, der Assistent also auf bestimmte Befehle direkt reagiert, z.B. “Spiel Musik“. Dafür allerdings müsste wohl tatsächlich permanent Audio aufgezeichnet werden. Aber selbst wenn man die datenschutzrechtlichen Bedenken mal kurz außen vor lässt, stelle ich mir das technisch nicht so einfach vor. Natürlich kann man festlegen, dass 30 Sekunden aufgezeichnet und dann gelöscht werden, wenn kein Befehl erkannt wurde. Was aber, wenn der Befehl bei Sekunde 29 beginnt? Das weiß der Assistent ja vorher nicht, also müsste regelmäßig wenigstens die vorherige und die aktuelle Aufnahme aneinandergereiht und analysiert werden, was noch mehr Daten erzeugt, was aus verschiedenen Gründen nicht wünschenswert ist.

  7. Christian says:

    Naja, jeder der mit mehreren Menschen unter einem Dach wohnt wird über Amazon lachen.

    Da sagt man immer erst den Namen, damit derjenige sich auch direkt angesprochen fühlt.
    Alles andere wäre Quatsch.

  8. Es ist doch längst bewiesen, dass auch ohne das Schlüsselwort Gespräche an Amazon übertragen werden, wenn das Gerät nur meint, etwas ähnliches wie „Alexa“ gehört zu haben….
    Wer sich ein dauerhaft eingeschaltetes Mikrofon mit Online-Verbindung ins Wohnzimmer stellt und erst danach ein „mulmiges Gefühl“ bekommt, sollte vielleicht mal sein Gehirn einschalten.

    • Und auch du solltest wissen dass wenn Alexa mithört eine Lampe an ist und ein Ton vorher abgespielt wird. Wenn jemand im Fernseher Alexander sagt ist es klar dass Alexa anspringt, woher soll sie denn wissen, dass sie nicht gemeint ist? Wenn du „topsecret“ Gespräche führst solltest Du natürlich vorher bei Alexa das Mikro ausschalten. 90 % der User überschätzen auch maßlos ihre Wichtigkeit und sollten auch wissen dass da nicht jeder Satz per Hand ausgewertet wird sondern von einer KI.

  9. Also eine gesunde Skepsis ist ja super, aber was heutzutage abgeht, ist echt ein Fall für den Psychologen. Jede Kommentarspalte ist voll von den Panikern. Wie im Slapstick.

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