9-Euro-Ticket im Nahverkehr: Kunden freuen sich, Verkehrsunternehmen weniger

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Das 9-Euro-Ticket soll nach bisherigen Informationen am 1. Juni 2022 eingeführt werden. Besitzer des Tickets können damit drei Monate lang für je neun Euro den ÖPNV nutzen. Hiermit möchte man die Bürger entlasten. Nutzer des ÖPNV, die bereits bestehende Abos haben, werden über den Differenzbetrag in den Folgemonaten ausgeglichen, wie es heißt. An einer Lösung für Semester- oder Jobtickets wird ebenfalls gearbeitet, wie die Tagesschau berichtet.

Das Ticket soll deutschlandweit in Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr gelten. Ausgenommen sind der Fernverkehr, sowie Flix-Busse und -Züge. Doch nicht alle sind glücklich, denn vermutlich wird man so den ÖPNV buchstäblich in vollen Zügen genießen können. Auch Verkehrsbetriebe sollen nicht wirklich froh sein. Die Mainzer Verkehrsbetriebe hätten sich beispielsweise laut Bericht gewünscht, dass die Ankündigung des Tickets mit etwas mehr Vorlauf geschehen wäre. Hier arbeitet man jetzt an der Umsetzung, auch wenn eine gewisse Restunsicherheit bleibt, ob das Ticket wirklich eingeführt wird. Die finale Entscheidung fällt am 20. Mai im Bundesrat, wenn über die Finanzierung abgestimmt wird.

Doch eigentlich dürfte man bei den Betrieben nicht so viel jammern, denn die Kosten werden wohl übernommen. Die Prognosen gehen derzeit von 2,5 Milliarden Euro Verlust durch Ticketmindereinnahmen aus. Diese sollen allerdings vollständig vom Bund übernommen werden. „Der Bund übernimmt die vollen Kosten für das ‚9 für 90-Ticket'“, so Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Der Bund zahlt also aller Voraussicht nach drei Monate lang sämtliche ÖPNV-Kosten und schenkt den Ländern noch obendrein die neun Euro pro verkauftem Ticket. Doch das ist nur ein Punkt. Im Raum stehen zwar Entlastungen für den Bürger, die Verkehrsbetriebe stehen allerdings vor Problemen – Personalkosten, dann die Preise für Energie und Unterhalt und einiges mehr. Da empfehle ich den Interessierten mal den Blick in den Bericht des SWR, der bei der Tagesschau veröffentlicht wurde. Letzten Endes wird man auch jeden verstehen können, der sich fragt, warum es dieses Angebot überhaupt geben soll. Und wie hoch sind die Kosten für den Verwaltungsaufwand pro Ticket?

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59 Kommentare

  1. Gehört dazu auch Intercity oder Regionalbahn oder betrifft das nur Busse? Weil Bus wäre weniger das Problem, aber ich pendel und zahle da Unsummen im Monat. Das wäre daher wirklich eine schöne Entlastung.

    • brathering says:

      „Das Ticket soll deutschlandweit in Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr gelten. Ausgenommen sind der Fernverkehr, sowie Flix-Busse und -Züge.“

      IC/ICE = Fernverkehr, RB/RE = Regionalverkehr

      • Witzpille says:

        Sind Ryanair-Flüge inklusive? Preislich sollte das drin sein.

      • Danke. Ich kenne mich da wirklich null mit aus und bin schon etwas älter. Keine Ahnung, warum man sich hier gleich lustig macht. Hatte höflich gefragt, weil ich es nicht verstanden habe und weil oben inklusiv außer Bahn stand.

  2. Ja, die Kosten werden vom Bund übernommen. Der Verwaltungsaufwand, der entsteht, wird wohl allerdings immens sein.
    Systeme müssen komplett umgestellt werden, bestehende Abos angepasst/rückerstattet werden… Das zieht wieder einen immensen Rattenschwanz hinter sich her…

    • Naja, das sollte eigtl nicht so ein Aufwand sein, wenn sie ihre Systeme vernünftig anbinden würden. Sowas stellt man einmal im System um und die Fahrkartenautomaten, Busabrechnungsysteme usw sollten alle aktualisiert werden. Wenn die allerdings immer noch analoge Abrechnungssysteme benutzen, ist das eigtl das Problem des Verkehrsunternehmen, welches die Systeme nicht aktualisiert hat. Bei Rewe muss man auch nicht händisch alle Kassen umprogrammieren, weil sich ein Preis ändert. Vielleicht überdenken die Unternehmen dann mal ihre Systeme.

      • Du arbeitest anscheinend nicht in der IT, der Aufwand der dahinter steht ist enorm. Wenns nur die 9€ fürs Ticket wären, kein Ding. Aber die ganzen Rück- und Ausgleichzahlungen einzufangen, das wird heftig.

  3. 0 Euro ohne Anmeldung und für jeden Menschen nutzbar. Das wäre konsequenter gewesen. Man hätte Automaten nicht umstellen müssen, man hätte Fahrkartenkontrolleure anders einsetzen können und Leute, die trotz des geringen Preises trotzdem schwarz fahren werden (Obdachlose, Menschen die keine 9 Euro haben etc.) wären nicht gefährdet, angezeigt zu werden…

  4. wenn das ganze fuer ganz deutschland fuer 3 monate nur 2,5 milliarden kostet dann wundert man sich ja ein wenig warum der oeffentliche nahverkehr nicht kostenlos gemacht werden kann

    • Jatzinka says:

      „Kostenlos“ heisst in dem Fall nur, dass es nicht direkt über Fahrkartenpreise sondern indirekt über Steuern finanziert wird.

    • Absolut richtig: wir wollen etwas für die Umwelt tun? Dann müssen wir den ÖPNV attraktiver machen. D.h. kürzere Taktzeiten, mehr Linien, komplett kostenlos oder zumindest dauerhaft für die 9 €/Monat, Ausbau/Erweiterung des Schienen- und Busnetzes… also quasi das Gegenteil von dem, was in den letzten 20/30 Jahren versaut wurde.
      Und wenn wir schon mal dabei sind, sollte der Fernverkehr ebenfalls deutlich günstiger werden, als eine vergleichbare Fahrt mit dem Auto.
      Wenn wir 100 Mrd in die Bundeswehr stecken können, sollten wir 200 Mrd. in das Ziel stecken, den umweltfreundlichen Personen(nah)verkehr zu einer unausweichlichen Alternative zu machen!
      Der ÖPNV darf (genau wie das Gesundheitssystem) nicht von Gewinnmaximierung missbraucht werden!

      • ElvisLennon says:

        Du weißt schon, dass dieses Land der Auto(bauer)-Lobby gehört, oder?

        • Du weißt schon, dass dieses Land nur so viel Geld hat, weil es Schlüsselindustrien wie die Autoindustrie und ihre Zulieferer gibt, die haufenweise Steuern zahlen?

          Seufz. Mal sehen wann es sich endlich herumgesprochen hat, dass reines Ausgeben von Geld kein tragfähiges Geschäftsmodell ist.

  5. Warum nicht einfach 0,- Euro?
    Spart den Schaffner, die Verwaltung und die Umstellung der Automaten.

    • Cloudworks says:

      Weil’s Geld kostet. Und das 9-Euro-Ticket wird nicht von Dauer sein. Wer kein Geld hat, muß eben daheim in der Wohnung bleiben.

  6. Klaus Kleber says:

    das ist ein Schlag ins Gesicht für behinderte Menschen – die Zahlen 80€ im Jahr für so ein ÖPNV Ticket.

    • 80€ im -Jahr-
      Und du willst dich jetzt ehrlich beschweren??

      • Klaus Kleber says:

        wenn ich mich nicht verrechnet habe, kriege ich hier doch 3 Monate für 9€, oder?

        • Chris R. says:

          Du hast dich verrechnet …

        • Rock'n Roll says:

          Zusammenhänge erkennen war noch nie die Leistung von Klaus Kleber – dazu kommt jetzt noch das Grundrechnen. 3×9€ bekommt schon ein Kind in der Grundschule hin.

          Und wenn du schon „Behinderte“ ansprichst, welche nun wirklich überall Vorteile genießen und nichts für Ihre Leistungen erbringen müssen als Gegenleistung ist schon dreist, für jeden der das finanziert. Und ich meine damit alle Leistungen die angeboten werden.

          Wenn du es jetzt ungerecht findest, dass ein Behinderter für 80€/Jahr zahlen muss und eine einmalige Aktion für jeden „Normalbürger“ begrenzt auf 3 Monate auch 27€ kostet. Denn rechne noch einmal das Ganze auf ein Jahr, also x4 und du kommst auf 108€.

          Wo ist jetzt noch einmal genau dein Problem? Mal abgesehen, dass der Steuerzahler das eh wieder finanzieren muss oder wo meinst du kommt das Geld her und wer das einzahlt?

          • Hirn weggesoffen Rock ’n Roll!?

            Behinderte genießen überall Vorteile und erbringen keinerlei Leistung?
            Merkst du die Einschläge noch!?

            Das nennt sich Nachteilsausgleich, weil die Menschen mit Behinderung eben einen Nachteil haben, welchen sie in den meisten Fällen ein Leben lang mit sich schleppen müssen! Lauf du doch mal 2 Wochen mit einem geschlossenen Auge und auf nur einem Bein herum.

            Ich glaub es geht noch!
            Wahrscheinlich denkst du auch noch, dass Schwerbehinderte keine Steuern zahlen! Wahrscheinlich zahle ich dir auch noch dein Paderborner Pils!

            Mit nem Knüppel aus dem Land…

            • Rock'n Roll says:

              Schon einmal daran gedacht wenn man den Bogen überspannt hat man am Ende weniger als vorher? Ich kenne auch welche mit Behinderung, da muss man sich fragen ob der Gutachter/Arzt selbst eine hatte. Mit erreichendes Rentenalters ging den alles auf einmal wieder. Es war wieder alles möglich was in 30 Jahren nicht mehr ging. Andere bekommen seit den 90er Rente und jammern alle 5 Jahre bei der Nachprüfung was denn nicht so geht!

              Und nein ich trinke soweit kein Alkohol und brauche auch keine Forstbewegungsmittel mit Strom und hüpfe nicht für das Klima. werde erst einmal Erwachsen.

          • Sollte sich für dich – oder falls Familie vorhanden ist – dahingehend mal was ändern – und ihr in eine solche Lage kommen….ihr würdet die euch gebotenen Leistungen nicht annehmen? Solidargemeinschaft ist also kein Thema?

            • Rock'n Roll says:

              Du meinst als wirklich sämtliche Umbauten, Vergünstigungen, Eingliederungen, Beschäftigungsangebote, Versorgungsangebote usw reichen nicht aus und Behinderte sind bei den 3×9€ Angebot seit den WW2 für den „Normalbürger“ diskriminierend?

              Welches Land kennst du denn welches noch mehr für diese Gruppe macht? und nein, ich habe schon oft in der „Sche*ße“ greifen müssen – Solidar interessiert mich nicht. Ich erinnere mich da noch ganz gut an die Behandlung von „Ungeimpften“ – ist ja noch nicht so lange her. Also löffelt die Suppe mal schön alleine aus!

              • Nur liegt da der kleine aber feine Unterschied, dass die Ungeimpften sich zum Großteil ausgesucht haben, dass sie ungeimpft sind. Und jemand, der eine Behinderung in irgendeiner Form hat, hat das nicht für sich entschieden. Zumindest hab ich noch keinen getroffen, der freiwillig querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt 😉

                • Rock'n Roll says:

                  Das gilt denn jetzt auch für die Impfnebenwirkungen, Sportarten, Raucher, Fettleibigkeit, Diabetes durch Fettleibigkeit, Herzerkrankungen durch Fettleibigkeit usw.? Dort sehe ich ich ein Eigenverschulden im Gegensatz zu einem nicht geprüften Impfstoff mit fragwürdiger Funktionsweise, Nebenwirkungen, Behandlungsdauer- & Menge usw. Auch dort wird immer mehr ans Licht kommen, mal sehen was passiert, wenn ein Teil krank wird (was ich trotzdem nicht wünsche, da das deutsche Volk einfach zu naiv ist und jeden selbsternannten „Führer“ hinterher läuft).

                  Nach deiner Theorie bräuchte man also keinem mehr helfen, wer durch einem selbst verursachten Unfall im Auto oder Sport jetzt im Rollstuhl sitzt? Wie viele Rollstuhlfahrer gibt es denn die wegen einer nicht selbst-verursachten Tätigkeit oder Verhalten z.B. angeboren im Rollstuhl sitzen müssen?

                  Und selbst da gibt es teilweise natürliche Ursachen, mit zunehmenden gebärfähigen Alter der Frau steigt das Risiko, dass das Kind einen Schaden nimmt. Vor Jahrzehnten lag das alter bei ca. 20-22 Jahren, jetzt sind es ca. 10 Jahre höher. Dazu kommen noch die egoistische lebensfremden Phantasien durch Fremdbefruchtung im Alter wo man keine Kinder mehr bekommen sollte. In Erinnerung an die Berliner Lehrerin, welche sich in der Ukraine befruchte hat und alle ihr Mehrlingskinder (5?) krank waren. RTL hat das damals sehr spannend berichtet – sollen die auch die Kosten übernehmen.

                  Wer sollte denn deiner Meinung dafür aufkommen?

                  Ich bin der Meinung wir machen und bezahlen hier schon viel für eine kleine Gruppe und wenn die denn jetzt sagen das mit den 9€ wäre unfair dann platzt mir der Kragen. Gleichzeitig nimmt die Kinder- und Altersarmut zu und keinen interessiert es. Es wird halt nur für „bestimmte“ Volksgruppen was gemacht – das hat schon System seit Jahrzehnten. Auch können wir uns 500 Mio Kindergeld ins Ausland (noch) leisten und die Krankenkassenzahlungen in der Türkei.

                  Wieder einmal lebensferne Gedanken im Thread von immer kostenlosen bis Zwangsabgabe aller GEZ. Da wird das grün-rote Höschen richtig feucht bei euch!

      • Mitdenken says:

        Inzwischen sind es 96€ im Jahr, also ziemlich genau das Gleiche wie das, was die gesunden Menschen dann jetzt auch zahlen. Und das nennt sich dann Nachteilsausgleich. Eigentlich ist das dafür da, damit man eben die Öffis benutzen kann, weil man mobilitätseingeschränkt ist. Morgens im Pendlerverkehr ist es jetzt schon katastrophal voll in den Zügen, man bekommt als gehbehinderte Person keinen Platz, weil die Menschen, die auf den für Behinderte vorgesehenen Plätzen gesunde Menschen sitzen und so tun, als ob sie einen nicht bemerken würden, weil sie dann ja aufstehen müssten. Solange, bis man auf die Fr*sse fällt.

        Und nein, es geht nicht darum, dass wir den anderen Leuten nicht gönnen, günstig Bahn zu fahren. Ich würde es begrüßen, wenn der ÖPNV grundsätzlich umsonst wäre. Sondern es geht darum, dass das Ganze nicht durchdacht ist und für uns Behinderte aus o.g. Gründen echt problematisch ist (unter anderem aus diesen…)

    • 80 Euro im Jahr ist weniger als 9 Euro pro Monat.Wo ist das Problem?

      • Klaus Kleber says:

        Es sind nicht 9€ pro Monat, sondern 9€ für 90 Tage – außerdem gehts ums Prinzip

        • Rock'n Roll says:

          schon wieder verwirrt?
          Klar sind das 9€ pro Monat!!!

          Und um welches Prinzip geht es denn?
          Das Behinderte gleich behandelt werden sollen aber nicht die gleiche Leistung Zahlen? Ist das Gleichberechtigung?

          • Sebastian says:

            Du bist ein echt kaputter Mensch…wie kann man so abfällig reden? Sehr niederträchtig…

        • Nein, es sind 9€ pro Monat für insgesamt 3 Monate = 27€

    • Keine Ahnung, was damit behinderte Menschen zu tun haben sollten.

      Das ist eher ein „Schlag ins Gesicht“ für Menschen, die z.B. auf dem Land wohnen und daher keinen ÖPNV nutzen, aber kostenlose Fahrten für die Stadtbewohner mitfinanzieren werden.

      • Finde nun wirklich nicht, dass die Leute auf dem Land generell finanziell benachteiligt sind:
        – Der Staat entschädigt Pendler mit langen Strecken finanziell aufgrund der Pendlerpauschale proportional stärker als Leute, die nah am Arbeitsplatz wohnen (investierte Zeit nicht eingerechnet).
        – Immobilien/Miete, Lebensmittel und das Leben generell sind in der Stadt deutlich teurer.

        Grundsätzlich steht doch jedem frei, dort zu leben, wo er will (falls es genügend passend Jobs gibt).

        Ich bin auf nem Dorf aufgewachsen und wohne inzwischen in ner Großstadt, kenne also beide Welten.
        Wen ich den Kumpels von früher erzähle, was wir für ne 3-Zimmer-Wohnung mit Balkon bezahlen, lachen die erstmal, dann grillen sie auf ihrer 50m^2 Terrasse und springen dann in den kleinen Pool im eigenen Garten 😉
        Und wir reden hier nicht von Akademikern in hochbezahlten Jobs…

        Ich sehe es eher so, dass ich als Stadtbewohner ohne Auto die Sprit-Subventionen mitfinanziere – aber so ist das eben in einer Solidargemeinschaft: man kann sich immer benachteiligt fühlen, wenn man will.

        • „Der Staat entschädigt Pendler […]“

          You are fake news!
          Der Staat gibt da keinen Cent, sondern er langt nur nicht so hart zu. Die Pendlerpauschalen können vom zu versteuernden Einkommen in Abzug gebracht werden – d.h. der Pendler versteuert einen Teil seiner Aufwendungen für die Fahrt zum Arbeitsplatz nicht. Da die Pendlerpauschale aber niedriger als das tatsächlichen Aufwendungen ist zahlt der Arbeitnehmer dennoch drauf.

          Die Pendlerpauschale ist also
          – keine Subvention
          – immer noch ein Minusgeschäft für AN
          – eine massive Schlechterstellung der AN gegenüber Firmen (inkl. Selbständigen und Freiberuflern), die 100% ihrer Aufwendungen in Abzug bringen können

      • Die gesamte Infrastruktur kostet den Staat auf dem Land viel mehr Geld als in Ballungsgebieten.

        Und?

        Ist eben so. Da rege ich mich als Berliner auch nicht drüber auf.

        Wie wäre es mal wenn du lieber guckst was der staat alles gutes für dich tut.und nicht nur für die anderen.

  7. Da fragt man sich, warum nicht dauerhaft kostenlos? In den Sommermonaten fahre ich zudem lieber mit dem Rad in die Stadt. Und ob man wirklich mehr Pendler auf die Schiene bekommt wird sich erst zeigen.

  8. Sebastian says:

    Wir müssen den super Computer erst erfinden, der die hochkomplexen Berechnungen ausführen kann um das 9 Euro Ticket einzuführen.

  9. Ich freue mich auf das 9 Euro Ticket – aus mehreren Gründen. Ich bin selber 100% ÖPNV / Fahrrad-Fahrer und nutze nur ganz selten mal ein Carsharing-Angebot, wenn es notwendig sein sollte. Als Stadtmensch ist das ein Luxus, den ich mir leisten kann.

    Und gerade in der Stadt gibt es unzähle Menschen, die ohne größere Einschränkungen (wohl aber mit Umgewöhnung) auf Ihr Auto verzichten könnten. Und das 9 Euro Ticket sehe ich daher für diese Personen als eine Art „kostengünstige“ Versuchsmöglichkeit. Das ich nun drei Monate in Folge knapp 60€ spare ist zwar nett, aber für mich nicht ausschlaggebend, da ich den ÖPNV wie gesagt sehr gerne nutze und Ihn auch wertschätze.

    Auch für Leute auf dem Land kann es eine „interessante“ Erfahrung sein. Kaum jemand wird dort umsteigen können, dafür ist leider das Netz zu schlecht ausgebaut. Aber mal mit dem Ticket mit der Bahn in die nächste Stadt fahren, statt mit dem Auto und sich dann wundern, dass es in der Stadt keine oder nur teure Parkplätze gibt, kann man sich dann sparen. Kinder können soweit ich weiß ja auch gratis mitgenommen werden – also eine schöne Gelegenheit für einen kleinen Familienausflug.

    Und von den Bahnbetrieben erwarte ich, dass diese sich diese drei Monate ganz genau angucken, wo es Verbesserungspotential gibt, welche Strecken theoretisch viel stärker befahren werden (und daher ausgebaut werden können) und generell eine Analyse wie viele Passagiere theoretisch bereit wären auf Ihr Auto für bspw. den Familenausflug oder das Pendeln stehen zu lassen.

    Von einem 0€ ÖPNV halte ich aber dennoch nichts. Was nichts kostet wird auch nicht wertgeschätzt und diese „alles Gratis“-Mentalität kann ich nicht leiden. Stark vergünstigte Tickets für Schüler und Senioren halte ich jedoch für unabdingbar.

  10. Ich bin für eine Jahreskarte öpnv, deutschandweit. Die wird wie die GEZ von jedem eingezogen, ob man fährt oder nicht. Somit sind deutlich geringere Kosten für den einzelnen möglich aber deutlich bessere Möglichkeiten, den öpnv auszubauen, zu verdichten und zu verbessern. Auch die Anbindung der ländlichen Gebiete, würde deutlich verbessert werden.

    • Schau dir mal das Jan Böhermann Video an, warum die Bahn kein Interesse daran hat, den Regional verkehr zu verbessern, sondern ihn zunehmend verschlechtert. Das wird auch dadurch nicht besser. Zumal mich die GEZ teilweise schon drück als Geringverdiener, der das irgendwie auch noch aufbringen muss. Ganz ehrlich – keine gute Idee.

    • Jatzinka says:

      Warum beim ÖPNV aufhören? Warum nicht deutschlandweit eine Standardmiete einziehen und dafür wohnen überall umsonst machen? Warum nicht deutschlandweit einen Betrag für Nahrungsmittel einführen und dafür alle Artikel im Supermarkt kostenlos machen? Warum nicht deutschlandweit alle Gehälter komplett einziehen und dafür alles umsonst machen?
      Leistung von direkter Gegenleistung zu entkoppeln hat Konsequenzen und die sind nicht immer wünschenswert.

  11. Rock'n Roll says:

    Wen wundert es denn wieder, dass die Hipster das hier gut finden. Eine kleine „Handvoll“ denkt wieder lauter was die Masse will. Man könnte denken Deutschland tickt so wie in diesem Blog. Das ist aber scheinbar „noch“ nicht so und ich hoffe das es auch so bleibt.

    Billige Staats-Tickets hatten wir auf der anderen Seite schon 2x hat nicht funktioniert und klingt eher nach Planwirtschaft.
    Wie wäre es wenn Ihr das einmal 40 Jahre probiert und dann entscheiden wir es noch einmal?

    Von mir aus können die es für 0€ anbieten, trotzdem werde ich es nicht nutzen. Ich fahre lieber alleine, mit Auto oder Fahrrad (ohne E-Motor).

  12. Meiner bescheidenen Ansicht nach sollte der ÖPNV in den Deutschland grundsätzlich neu strukturiert werden. Es sind zu viele Zuständigkeiten, so viele unterschiedliche Systeme und Programme die alle mehr oder weniger ihr eigenes Ding machen. Zu viele Verkehrsverbünde in Deutschland und zu viele unterschiedliche Verkehrsunternehmen.

    Das alleine führt dazu, das die Verwaltungskosten immens hoch werden.
    Es kann eigentlich an sich keine Herausforderung sein ein simples Ticket hinzuzufügen.

    Und die Kosten für Personal und Energie haben mit dem 9€-Ticket nichts zu tun. Weshalb diese Sache separat besprochen werden muss.

    „ denn vermutlich wird man so den ÖPNV buchstäblich in vollen Zügen genießen können“ die ÖPNV sind schon jetzt immer zur Rush Hour brechend voll, die Verkehrsverbünde haben sich die ganze Zeit nicht dafür interessiert, jetzt aber äußern sie Bedenken. Klar doch.
    Es werden am Ende sowieso nicht wesentlich mehr Leute fahren, weil wir täglich im ÖPNV lit Verspätungen zu kämpfen haben.

    Wissings Absicht, erstmal für effiziente Strukturen zu sorgen, bevor hier endlos Geld in ein System gepumpt wird, macht Sinn

  13. Eigentlich wollte ich mit dem Ticket Berlin und Hamburg besuchen. Aber nach der Angst der Insulaner auf Sylt werde ich denen glaube ich extra einen Besuch abstatten 🙂

    • Rock'n Roll says:

      Aldi-Bräu nicht vergessen, damit du der Erwartung gerecht wirst! Du willst sie ja wohl nicht enttäuschen 😉

  14. Die Finanzierung wird für die Bundesregierung ganz einfach sein – die Mehrwertsteuer von 19% auf 21% zum 01.01.2023 ändern. Schließlich ist Corona, Flüchtlingskrise, Energiewende richtig teuer.

    • Rock'n Roll says:

      Von den Finanzhilfen in der Produktion bei einem Energieembargo ganz zu schweigen. Schließlich zahlt der Steuerzahler immer noch fleißig die Kurzarbeit und bald auch noch den Ausfall der Produktion dazu.

      Mal sehen wer am Ende denn noch alles lachen kann.

    • Kassner Ralf says:

      2023 ist schon richtig, aber eher 23 und nicht nur 21%.

  15. Muss man da überhaupt ein Ticket kaufen? Man kann sich doch selber eines basteln von den „Hintertupfinger Verkehrsbetrieben“. Wie soll der Kontrolleur in München oder Hamburg das erkennen?

  16. Wäre ich jetzt jemand, der die Öffis nutzen würde, würden mich bereits jetzt die vermutlich ständig überfüllten Verkehrsmittel so richtig ankotzen. Gerade noch zu der warmen Jahreszeit, wo man eh schon froh ist, wenn der Bus/Zug mal nicht absolut überfüllt ist, man den schweiß des Anderen nicht abbekommt und vielleicht sogar mal die Klimaanlage funktioniert, nach dem man eh schon ewig auf die verspätete oder ausgefallene Bahn wartet. Ah nein, nicht mal kostenlos würd ich das nutzen wollen.

  17. ui ui ui
    sehe die BVG und S-Bahn Berlin schon zusammen brechen.
    Und das noch über den Sommer,wo die Klimaanlage in den Zügen und Büssen hoffnungslos überfordert ist.
    Wohlgemerkt OHNE 9 Euro Ticket und dementsprechenden Mehrkundenaufkommen

    Ja im Auto fährt es sich gut,auch wenn der Verkehr in Berlin allgemein eine Katastrophe ist.

  18. Die Diskussion um Verwaltungsaufwand würde ich mitrauchen bei anderen Preisanpassungen wünschen!
    Sinn macht ein Umlagefinanzierter Nahverkehr, gerne kostenlos genannt, viel eher.
    Als Radfahrer hab ich mal wieder nichts von diesem Mobilitätspaket, brauche kein Benzin, selten Bahn, nie Nahverkehr- wer wirklich ökologisch Handelt wird selten entlastet sondern zahlt für die anderen drauf!

  19. Christian says:

    Laut Umfragen werden die wenigsten Berufs Pendler dieses Ticket kaufen um ihren Arbeits Weg damit zu erledigen.

    Also die versprochene Entlastung ist es nicht.

    Purer Mist aus Berlin, mit niemand abgesprochen, aber jetzt haben sie Angst zurück zu rudern und dann GANZ unbeliebt zu werden.

  20. Mir graust es jetzt schon vor dem 9-Euro-Ticket! Die Züge die vorher schon gut ausgelastet waren, werden jetzt sicher sehr voll werden und in die Züge, in denen es heute schon nur Stehplätze gibt, werde ich ab Juni gar nicht mehr rein kommen.

    Entlastung der Pendler ist ja schön und gut aber wie soll das logistisch gehen? Die Anzahl der Verkehrsmittel ist begrenzt, egal ob Busse, Straßenbahn oder Züge. Für die drei Monate wird sich kein Unternehmen mal eben zusätzliche Fahrzeuge anschaffen oder Fahrer einstellen.

    Bei Schienenverkehr kommt erschwerend hinzu, dass man hier eben nicht unbegrenzt mehr oder längere Züge fahren kann, selbst wenn das Wagenmaterial und die Loks da wären. Züge fahren hier im Signalabstand und teilen sich die Trasse mit ICE und Güterzügen. Zuglängen sind durch den jeweils längsten Bahnsteig auf der Strecke begrenzt. Ganz zu schweigen von den Lokführern, deren Ausbildung auch nicht in ein paar Tagen gemacht ist. Die Bahn sucht ja sowieso schon ständig neue Lokführer und kann ihren Bedarf nicht decken.

    Ich werde froh sein, wenn dieser Alptraum wieder vorbei ist.

    • Beim Nahverkehr ist das auch nicht anders. Ob nun kurze Abfolgen an den Haltestellen oder begrenzte Haltestellenlängen, der Nahverkehr ist schon längst an seiner natürlichen Grenze angekommen. Vor allem in den Großstädten. Und wenn dann noch viele Leute im Sommer bei Hitze eng in abgeschlossenen Räumen schwitzen und keuchen, freut sich letztlich wohl nur das Corona-Virus. Aber wenn nach zwei Jahren Erfahrung noch immer statt auf Vernunft auf den Schweinezyklus des „waaas, es gibt eine neue Welle, nachdem wir alles gelockert haben?“ gesetzt wird, haben wir das vielleicht auch nicht anders verdient.

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