5G-Mobilfunkauktion beendet: 6,55 Milliarden Euro nimmt der Staat ein

Die deutschen Provider zahlen knapp 6,55 Milliarden Euro für die neuen Frequenzen, die über die 5G-Frequenzauktion zu haben waren. Knapp 6,55 Milliarden Euro, die nicht in den Netzausbau fließen (wobei ich nicht davon ausgehe, dass diese Summe geflossen wäre). Knapp 6,55 Milliarden, die vermutlich auch irgendwie reingeholt werden müssen. Da sehe ich noch recht schwarz für das deutsche Mobilfunknetz. Man wäre ja auch verrückt, die Fehler der 3G-Auktion von damals zu wiederholen. Oh…wartet!

12 Wochen und fast 500 Bietrunden hat der Spaß gedauert, mit 1&1 Drillisch darf man zudem einen weiteren Anbieter begrüßen, der ein zusätzliches 5G-Netz aufspannen will. Versprochen wurde 5G überall, es soll keine Funklöcher mehr geben und und und. Bis Ende 2022, so die Auflagen, sollen 98 Prozent der Haushalte sowie Nutzer auf Autobahnen und Bahnstrecken Zugriff auf schnelles Internet haben. Ein Traum, der erst einmal einer bleiben wird. Große Industrieunternehmen, wie die deutschen Autobauer, werden eigene 5G-Netze bauen, das Geld wird den Providern flöten gehen. Nationales Roaming könnte helfen.

Gute News? Auf keinen Fall.

Eine Aufschlüsselung findet ihr bei der Bundesnetzagentur.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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46 Kommentare

  1. „Versprochen wurde 5G überall, es soll keine Funklöcher mehr geben und und und. Bis Ende 2022, so die Auflagen, sollen 98 Prozent der Haushalte sowie Nutzer auf Autobahnen und Bahnstrecken Zugriff auf schnelles Internet haben.“

    Netter Joke. Habe gut glacht. Danke 😉

  2. Geld, welches nun nicht mehr für den Netzausbau zur Verfügung steht. Im eigentlichen Netzausbau wäre es besser investiert.

  3. Vielleicht steckt ein anderer Plan dahinter und die Milliarden fließen in ein öffentliches Glasfasernetz…

  4. Hallo Cashy,
    das erworbene Geld aus der Auktion ist Zweckgebunden und muss in die Digitalisierung gesteckt werden. Das heißt, daraus wird Fördergeld für den 5G- und Glasfaserausbau, welches gerade dem ländlichen Gebiet abseits der Ballungsgebiete helfen wird. Das Geld ist also nicht verloren.

    • fritz ulrich says:

      1&1 Drillisch hat KEINE eigene Infrastruktur, die haben noch nichtmal eine Abteilung die den NetzauFbau steuert. Bei der Telekom arbeiten daran hunderte Mitarbeiter und eigene Monteure. Die Telekom schafft es teilweise nicht in vielen Monaten bei Gemeinden und Städten Anträge für Antennen und Masten zu bekommen, wie soll das bei einem Newcomer gehen? Ich sehe da schwarz.

      • maschineding says:

        1&1 hat das zweitgrößte Glasfasernetz Deutschlands (durch Versatel)..

        • Simon Pück says:

          Ja müssen aber Türme bauen. Das wird dauern und glaube nicht das bis 2022 auch nur einer von den Bietern die Vorgaben einhalten werden können.

          • Denke die werden sich zu beginn oft bei den anderen am Turm einmieten und nur eine eigene Antenne dort anbauen.

          • 1&1 muss nur 25% der Bevölkerung mit 5G versorgen. Das Bonbon der Regierung für den Neueinsteiger.

    • Also das Geld wird in die Digitalisierung der Schulen gesteckt und um Breitband in Ländlichen Regionen auszubauen. Zumindest ist es so geplant aber mal sehen wie Sie das Verteilen

  5. Man man man Caschy, wieso so negativ? 5G ist doch prima und wir werden schnelles Internet für wenig Geld – oh wait – 60€, 80€ bekommen 😀

  6. Wieso ziehst Du den Vergleich zu den 3G Auktionen? Die haben ca. das 8-fache gekostet! Zudem waren die Einnahmen meines Wissens nicht zweckgebunden.

    Und was die 5G Netze der Autobauer angeht: Diese sind für die eigenen Werke geplant. Somit für den Endkunden nicht wirklich relevant. Quasi als Alternative zum firmeneigenen WLAN. Vermutlich würde der ein oder andere Netzbetreiber für solche Fälle eine uninteressante Frequenz vermieten.

    Wo genau ist jetzt die schlechte News? Das es die Frequenzen nicht für lau gibt?

    • Warum so negativ? Die LTE-Netzabdeckung und Geschwindigkeiten in Deutschland hinken denen anderer Länder (selbst Polen und Albanien) meilenweit hinterher. Noch dazu sind die gebotenen Tarife sehr teuer, besonders für diejenigen, die viel Datenvolumen brauchen. Und wer sich schon mal auf dem Land bewegt oder mit dem Zug reist, der weiß, wie schnell da mal die Netzverbindung verschwunden ist.

      • Da muss ich jetzt aber widersprechen. Ich bin letzte Woche mit dem Zug von Bamberg Richtung München gefahren, dort dann mit der S-Bahn zum Airport, und hatte keine einzige Sekunde schlechteres als 4G.
        Als ich dann allerdings in Griechenland unterwegs war, hatte ich öfters mal nur Edge. Auf der Fahrt per Auto durch Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Österreich dann öfter mal „nur“ 3G (und auch Edge).

        Dann gab es aber auch Fälle, dass ich weit entfernt am Strand in Griechenland noch 4G hatte, oder auf einer Berghütte in 2000m Höhe in Österreich.

        Der Punkt ist: man kann es nicht verallgemeinern.

        • „mit dem Zug von Bamberg Richtung München gefahren, dort dann mit der S-Bahn zum Airport, und hatte keine einzige Sekunde schlechteres als 4G.“

          Das sind auch wichtige (re) Knotenpunkte mit sehr viel Verkehr. Vor allem die Airport Strecke, die sehr viele Menschen nutzen. Dort rentiert es sich schon, alle 2-3 km nen LTE Masten hinzustellen.

          Bleiben wir in der Gegend: die umliegenden Landkreise Erding, Freising, aber v.a. Landshut

          Da bist du außerorts teilweise froh, überhaupt telefonieren zu können! Egal ob Telekom oder e plus (beides getestet)

          • Das mit den wichtigen Strecken stimmt natürlich, gebe ich dir vollkommen recht. Aber auch sonst habe ich (als Landei) bisher nirgends ein Problem gehabt mit Vodafone. Mit Telekom (geschäftliches Handy) habe ich allerdings tatsächlich schon viele Flecken gefunden, an denen ich nur Edge hatte. Richtig enttäuscht war ich von der Telekom oft indoor. Ich kenne ein paar Gebäude (unter anderem einen Neubau, der erst seit einem halben Jahr begehbar ist), in denen die Telekom auf Edge abstürzt und in denen ohne WLAN-Call kein telefonieren möglich ist, in denen mir Vodafone wiederum bestes 4G liefert.

            Summa summarum: ich habe sehr oft die Konstellation Telekom Edge – Vodafone 4G, aber noch nie umgekehrt.

        • Wenn man aber auch nur einen Kilometer vom Ostbahnhof Richtung Marktschwaben/Erding/Mühldorf rausfährt hat man nur noch E. Ist besonders nach einem Aufenthalt in Thailand richtig frustrierend, denn dort hat man quasi überall 4G.

        • Auch beim Zug kommt es auf die Gegend an. Viele Reisende bzw. viele Nutzer und das Netz ist entsprechend vernünftig ausgebaut.

          Aber ich war letztens auf der ach so guten neuen Schnellstrecke Berlin – München unterwegs. Und Überraschung: Zwischen Halle und Erfurt Funklöcher ohne Ende. Telefonieren ging im Übrigen auch nicht. Da war teils komplett tote Hose. Und das kann es ja nun echt nicht sein.
          Aber Hauptsache der Zug fährt und kommt dann auch irgendwann an. 😉

  7. Sonnendeck says:

    Mich kotzt das genauso an 6,55 mrd indirekte Steuer zu zahlen und prima zu sehen wie die Medien in diesem Land das so hin nehmen

  8. Hat keiner jetzt Angst auf die 5G Strahlung, da man mehr Sendemasten benötigt?
    Tests haben ja bestätigt, dass Tumore bessere wachsen.
    https://www.quarks.de/gesundheit/handystrahlung-wie-gefaehrlich-ist-das-neue-mobilfunknetz-5g/

    • In deiner Quelle steht doch selbst, dass der Test zu 5G überhaupt nicht realitätsnah und nicht auf einen Menschen übertragbar ist.
      Tatsächlich steht dort sogar, dass die Tiere, die am intensivsten bestrahlt wurden, länger gelebt haben als die Kontrollgruppe, die ohne Strahlung gelebt hat. Also Steffen, wo vor hast du denn jetzt Angst?

    • Kauf dir nen Aluhut, wie die anderen…

    • Steffen hast du den Beitrag, den du verlinkst überhaupt gelesen oder war das einfach dein erstes Google-Ergebnis zu „5G + Krebs“?

  9. Was ein Unsinn. Die UMTS-Lizenzen haben 50 Mrd gekostet und waren auf eine viel kürze Laufzeit ausgelegt (Refinanzierung). Jetzt zahlt zBsp die Telekom 2,17 Mrd (höchster Betrag der 4 Bieter) und hat bis 2040 Zeit um den Betrag wieder reinzuholen (bei zuletzt 2,2 Mrd Überschuss in 2018). Es hat schon seinen Grund warum sich die 4 über eine längere Zeit immer wieder überboten haben und die Bundesnetzagentur darum sogar die Mindestgebote erhöhen musste. Selbst nach eigener Aussage sind die Kosten angemessen. Die Investitionen in das Netz werden viel höher sein.

  10. Angenommen, die holen sich für die 6,5 Mrd. € einen Kredit zu 6,5% (das wär schon fett) und zahlen den über 20 Jahre ab, dann macht das bei 100 Millionen deutschen Verträgen 50 Cent pro Vertrag und Monat.

    Ich glaube, da sind echt andere Sachen teurer.

  11. Christian says:

    Ich Frage mich warum man Unternehmen, die zig Milliarden verdienen noch beschenken soll? Damit sich die Shareholder freuen? Mehr Dividende? Wer sagt denn, dass die Preise günstiger sind bei niedrigeren Auktionspreisen? Günstiger wird es durch mehr Wettbewerb. Genau da liegt eher das Problem. Nur Telekom und Vodafone werden ein vernünftiges Netz aufbauen. O2 ist mit sich beschäftigt und hat mehr andere Probleme. 1&1 hat keine mittelfristigen Pläne. Die wollen die Lizenzen nur weiter verkaufen

    • Warum sollte 1&1 seine Lizenzen weiterverkaufen? Das ist im Übrigen nicht so ohne weiteres möglich.
      1&1 will sich laut Medienberichten von ZTE ein Mobilfunknetz aufbauen lassen und dieses dann mieten.

  12. Bob (der andere) says:

    Sorry, hab keine Quelle, hab auch vergessen wo ich es gelesen hab (evtl. bei golem oder heise).
    Jedenfalls haben sich während der 5G-Versteigerung Vertreter aller Netzbetreiber in Deutschland dahingehend geäussert, daß man jetzt erstmal den flächendeckenden Ausbau von LTE vorantreibt. Denn LTE hat immer noch große Lücken, und ist wohl auch die Basis für 5G. Das echte 5G wird jetzt erstmal in Großstädten/Ballungsgebieten in Angriff genommen. Aber flächendeckendes 5G wird es in ganz Deutschland laut Aussagen dieser Herren frühestestens in 10-15 Jahren geben.

  13. Die wirklich interessante Frage ist doch, wieso werden die großen Industrie Betriebe eigene 5G Netze aufbauen?

    Aus purer Not heraus weil sie es den Netzbetreibern nicht zutrauen ihren Job vernünftig zu machen. Und wenn man sich das Trauerspiel und die Qualität der aktuellen Netze anschaut ist die Sorge absolut gerechtfertigt.

    • Nein. Die dafür vorgesehenen Frequenzen haben so geringe Reichweite, dass da 5G eher ein gepimptes WLAN ist, weniger klassischer Mobilfunk. Das ist der einzige Bereich von 5G der hierzulande sogar gut angepackt wird, wo wir Vorreiter werden können, Stichwort Exportweltmeister. Deutsche Hersteller rüsten die halbe Welt mit Maschinen aus und wenn da durch 5G viel Verkabelung eingespart werden kann erhöht das den Wettbewerbsvorteil.

    • Ich gehe davon aus, dass die Unternehmen ihre Betriebe und Zulieferer über ihre Frequenzen vernetzen wollen. Zudem darf man nicht vergessen, dass man in Zukunft immer mehr Geräte vernetzt sein werden (IoT). Somit kann man die Kosten für die Mobilverbindung extrem reduzieren und für den Endkunden kostenlos machen. Stichwörter an die ich denke wären der vernetzte Kühlschrank oder Car2X. Viele Hersteller verlangen nach ca. 3 Jahren dann eine Gebühr für diese Dienste. Dies könnte wegfallen. Mir fehlt zwar der Hintergrund, aber ich könnte mir vorstellen, dass eigene Frequenzen auch ein Vorteil an Sicherheit sein könnte.

  14. In den USA kostete die 5G Auktion die Betreiber umgerechnet 2,4 Milliarden. Für ein mehrfach größeres Territorium und 250 Millionen mehr Einwohner.

    Das Design unserer staatlichen Auktionen ist darauf angelegt, dass sich der Finanzminister freut. Auflagen zum Ausbau sind vage und werden kaum kontrolliert oder sanktioniert. Selbst o2 musste bisher für das löchrige Netz nur Mahnungen ertragen und auch die Telekom ist nur Einäugiger im Tal der Blinden.

    Dass Netze im Ausland, meist von den selben Konzernen, deutlich besser ausgebaut sind hat sehr viel damit zu tun, dass den Firmen hierzulande soviel Cash entzogen wird, das an den Finanzminister geht, statt in den Netzausbau. Nö, Vodafone, Telekom und Co sind keine gemeinnützigen Vereine. Aber in den Niederlanden bietet die Telekom gleichzeitig LTE unlimited für wenig Geld an, bei einem super Netz. Das hat, das muss man endlich mal zur Kenntnis nehmen, vielleicht auch etwas damit zu tun, dass der Staat in den Niederlanden die Frequenzen stark danach vergibt, wozu sich die Unternehmen verpflichten (Ausbau und Preismodelle), nicht danach, dass der Finanzminister möglichst viel Geld eingenommen hat.

    Dass in ausnahmslos allen Staaten, zu denen wir immer neidisch blicken, die Frequenzen vergleichsweise günstig vergeben wurden, dafür mit deutlich mehr Auflagen, kann einfach kein Zufall sein, das muss auch der letzte einsehen. Leider einmal mehr nicht beachtet.

  15. Man sollte noch erwähnen, das viele Frequenzbereich erst sukzessive im Laufe der Jahre freigegeben werden.

    Der wichtige 3,6 GHZ Bereich z. B. schrittweise bis 2022. Ein Teil des 2,1 GHZ Spektrums erst 2021.

    Das dürfte den Ausbau auch nicht gerade beschleunigen

  16. Ganz toll. Während in anderen Ländern die Frequenzen vom Staat fast kostenlos zur verfügung gestellt werden (mit der Vorgabe des Netzausbaus), versucht Deutschland damit mal wieder die Staatskasse zu sanieren.
    Die Folge wird wieder sein, dass die Anbieter, um die Kosten wieder reinzubekommen, nur die Ballungsgebiete ausbauen. Und die Handyverträge weiter die teuersten der Welt (mit der kleinsten Flatrate) sind….

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