2018 gibt es 50 MBit/s für alle? GroKo sagt nein…

2018 hätte eigentlich ein gutes Jahr für Internetnutzer in Deutschland werden können. 2014 hat die Regierung sich als Ziel gesetzt, 2018 alle Haushalte mit einem Breitbandanschluss mit mindestens 50 MBit/s zu versehen. Unsere Umfrage dazu ergab, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde, noch trauriger sehen die Ergebnisse von breitbandmessung.de aus.

Viel besser wird es wohl auch erst einmal nicht werden, zumindest wurde das aktuelle Ziel aufgegeben, wie ZDF berichtet. Dobrindt förderte seinerzeit nicht nur den Ausbau von Glasfaser, sondern wollte das Ziel auch via Vectoring erreichen, was quasi dem letzten Einhauchen eines Lebenszeichens in Kupferkabel darstellt. Davon weicht die neue Regierung nun ab.

Der künftige Kanzleramtschef Helge Braun erklärte, dass die neue Strategie nur noch die Förderung des Glasfaserausbaus vorsieht, man wolle nicht auf alter Technologiebasis weitermachen, das hält er nicht für richtig. Im neuen Koalitionsvertrag heißt das Ziel nun: Glasfaser überall in Deutschland bis 2025.

Und auch hier hagelt es gleich Kritik. Die Grünen kritisieren zum Beispiel, dass ein Ziel, das über die Legislaturperiode hinausgeht, ein nutzloses sei. Immerhin sollen Schulen bis 2021 an Glasfaser angeschlossen sein, das würde sogar noch in die aktuelle Legislatur fallen. Während das ziel an sich, also der Glasfaserausbau, durchaus lobenswert ist, hat man das aktuelle Ziel aber einfach unter den Tisch fallen lassen. Ohne es zu erreichen. Mal sehen, ob es mit dem neuen Ziel dann besser klappt.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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57 Kommentare

  1. Da erinnere ich mich doch glatt an einen anderen Artikel: https://netzpolitik.org/2018/danke-helmut-kohl-kabelfernsehen-statt-glasfaserausbau/

    Helmut Schmidt wollte schon damals, dass ganz Deutschland mit Glasfaser ausgebaut wird. Dann kam Kohl und hat lieber Kabelfernsehen ausbauen lassen…

  2. Danke, Herr Gesinnungswächter!

  3. Damals wie heute frage ich mich wie die Regierung – egal welche – solche Ziele durchsetzen wollen.

    In den meisten Fällen scheitert der Ausbau von „Highspeed Internet“ an Wirtschaftlichkeitsrechnungen. Wie will man Telekom & Co. dazu zwingen, dass sie für einen Haufen Geld ein kleines Dorf mit 10.000 Einwohnern (davon ein Bruchteil Telekom-Kunden und davon ein noch kleinerer Teil mit Bedarf an 50 Mbit oder mehr) mit Breitbandanschlüssen ausstattet? In den meisten Fällen wird sich das auf Jahrzehnte nicht rechnen. Auch wenn es traurig ist, aber ich kann die Telekom da in vielen Fällen schon verstehen.

    Nicht verstehen kann ich hingegen, wenn es gebuddelt und umgerüstet wird und man die Chance nciht nutzt direkt was ordentliches zu verlegen.

    • Muss nicht immer. Bei uns haben sie sämtliche LWL so unter die Erde bekommen:
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Horizontalspülbohrverfahren
      Das ging ziemlich schnell. Sogar schneller als die Baustelle, bei der die Abwasserrohre neu gemacht wurden. Und das war nur eine Straße.

    • Definiere „was ordentliches verlegen“. Wo derzeit ausgebaut wird, wird Glasfaser zum Verteiler gelegt (FTTC) und von da geht es per (V) DSL und vorhandenem Kupferkabel weiter in die Häuser. Wenn das *flächendeckend* installiert ist, *dann* kann man über irgendwelche FTTH-Luftschlösser nachdenken (bis zum KVZ liegt das Glasfaser dann ja schon mal). Alles andere ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die immer noch mit lahmen Anbindungen von 2MBit/s und schlimmer unterwegs sind.

  4. Horst Schl. says:

    Das hat bei der CDU ja System, das die seit 2005, gerade auf dem Lande, kein schnelles Internet wollen:

    Wenn ländlich geprägte Menschen auf YT andere Meinungen mitbekommen, dann wählen sie die CDU zukünftig auch nicht mehr!

    Die CDU gräb sich ja nicht selbst die Wähler ab…..

    Ihr wisst also bescheid!

    Herr „Dummbrindt“ hatte 400 Mio. Euro zur Verfügung (in den letzten 4 Jahren) um auf dem Lande schnelles Internet zu installieren – das muss nicht von der Telekom allein bezahlt werden. Ausgegeben hat Herr „Dummbrindt“ davon nur 15 Mio. Euro – und die auch nur in Bayern! Soviel zum Thema CDU/CSU und schnelles Internet. Das werden wir auch 2025 noch nicht bundesweit haben.

    Wer auf dem Lande wohnt und endlich schnelles Internet haben will, darf NICHT CDU wählen.

    https://www.youtube.com/watch?v=ttRxc8a2Nh8

  5. Ich wünsche euch Viel Spaß mit dieser Regierung die das Volk weder überhaupt noch in dieser Personalzusammensetzung gewählt hat. Da wird der Netzausbau wohl noch eines der kleinsten Übel sein was da auf uns in den verbliebenen 3 1/2 Jahren zukommt. Deutschland schafft sich ab. Tendenz…schneller werdend.

  6. Du bist der Chef . //io

  7. Das kann ich sagen nein werden die nicht schaffen. Technisch 100% Internet Abdeckung ist einfach nicht möglich. Und schon gar nicht mit 50mbit

  8. Würde man in einigen Häusern in Aachen wohnen könnte man Glasfaser mit bis zu 10GBit/s symetrisch (40GBit/s Uplink shared) für 5-8€ im Monat bekommen + bisschen Material (ca. 100-250€).

    Das zeigt: Wenn sich genug Leute finden, ein bisschen Geld in die Hand nehmen und eigeninitiativ Infrastruktur aufbauen, klappt das. Auf Dauer ist es sogar deutlich günstiger.

    Deswegen: Sucht Mitstreiter, sucht Sponsoren (aka Unternehmen die ihr mit anschließt), gründet einen Verein und buddelt eure Straße auf 😉

  9. Diese diversen Messungen sind meines Erachtens nach absolut 0 aussagekräftig, da hier zu viele EInflussfaktoren dran hängen.
    a) Leute haben nicht den besten Tarif gebucht
    b) Sie haben keine Ahnung bei der Bedienung des Tests
    c) Sie haben veraltete Hardware
    d) Sie haben den Test über WLAN gemacht.

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