12 Jahre Caschys Blog

Und dann schaust du auf den Kalender und bemerkst: 04. März 2017. Irgendwas war da. Das Datum sagte mir was. Tatsache. Am 4.3.2005 schrieb ich hier im Blog meinen ersten Beitrag. Erst auf Basis b2evolution, dann kam WordPress als Plattform zum Einsatz. Erweiterbarkeit und eine tolle Community. Und dann überlegst du auf einmal auch , was du schreiben kannst. Was du den Leuten erzählen kannst, warum es so kam, wie es jetzt ist. Wie ich bin. Wo ich herkomme. Warum ich das mache. Dann fällt dir ein: Du hast es schon einmal erzählt.

Nun wird eine gute Geschichte – und die des Blogs ist eine – nicht schlechter, wenn man sie noch einmal erzählt. Aber dann muss ich an meinen Patenonkel denken. Der über 80 ist und mir jedes Mal die gleichen schlechten Witze erzählt. Dauerfeuer. Findet man dann irgendwann vielleicht nervig und das Schmunzeln aus Höflichkeit fällt schwer. Was soll man also schreiben, was noch nicht gesagt wurde?

Dass Home Office das Beste ist, was man haben kann – aber gleichzeitig auch das Schlechteste, weil du super organisiert und konzentriert sein muss? Könnte ich sagen. Aber da ich meiner Meinung nach Organisation als Papierhasser und „Schreibtisch-Aufräum-Monk“ gut kann, kann ich auch Home Office.

Ich kann den Leuten aber einen Tipp geben. Das mag jetzt komisch klingen, aber ungefähr 95 Prozent der Home Office-Menschen, mit denen ich redete, verfuhren genau so, wie ich früher.

Der Tipp lautet: Zieht euch eine Hose an. Nicht lachen! Ich bin hier natürlich nicht nackt durch die Bude gelaufen. Mein Weg ist immer identisch. Bett > Dusche > Zähneputzen > Kaffee > Schreibtisch.

Aber: Man hat „Wohlfühlklamotten an“. Schön morgens in die Joggingplinte geschmissen und losgebloggt. Mach ich nicht mehr. Irgendwann Ende letzten Jahres überkam mich ein Gefühl der „Asiness“. Solange man dieses nicht hat: Wunderbar. Lasst die Joggingpeitsche ruhig an. Aber wenn sich Trainingshosen wie ein Bad Hair Day anfühlen, dann muss man was tun. Ich habe mir mein Arbeitszimmer so eingerichtet, dass ich glücklich bin. In einer Farbe streichen lassen, die ich mag. Dinge hängen an den Wänden, die ich gerne anschaue.

Mein schwerer Holzschreibtisch bietet alles was ich habe. Toller Rechner, tolle Soundanlage – ich habe alles auf mich abgestimmt. Außer diese Hose. Ende vom Lied: Keine Jogginghose mehr. Und bei Gelegenheit gleich Kleidung weggeschmissen. Viele der Freak-Shirts gingen in die Tonne. Keine Sache des Alters. Keine des Erwachsenwerdens. Einfach die Erkenntnis, dass ich so nicht mehr vor meinem Schreibtisch sitzen und arbeiten will. Das Ergebnis war ein gefühlter Level up, ich arbeite echt zufriedener. Klingt komisch, ist aber so.

Das zur Hose – meine ultimative Erkenntnis der letzten Zeit. Zurück zum Blog.

Wir haben hier natürlich durch die Weiten des Internets wechselnde Leserschaft. Doch auf eines bin ich besonders stolz. Wir haben einen unfassbar hohen Anteil an Stammlesern. Die, die wiederkommen. Nicht nur aufgrund der Beiträge, sondern auch aufgrund der Kommentarspalte. Da wird sich ausgetauscht und einander geholfen. Prima Sache, auf die ich sehr wertvoll finde. Irgendwas ist da schon in den vielen Jahren gewachsen. Etwas, was mir sehr am Herzen liegt.

Nun hat sich durch die Entwicklung in der Technologiebranche natürlich auch bei uns einiges geändert. Vielleicht bin ich es aber auch. Ich schreibe gerne über Dinge, die mich interessieren, die ich vielleicht sogar nutze. Ich glaube, wenn ich redaktionell über Kram schreiben müsste, mit dem ich nichts anfangen kann, dann würde ich mich wie in einem Beruf fühlen, der mich unglücklich macht oder nicht ausfüllt.

Dieses Blog macht mir Spaß. Immer noch. Mein Beruf macht mir Spaß – denn ich kann mein Hobby ausleben. Ich arbeite viel, aber wirklich gerne. So zu arbeiten ist ein Luxus, ein Privileg.

Ich habe mir den Artikel aus dem letzten Jahr durchgelesen. Da hab ich mich richtig nackig gemacht. Euch in mein Innerstes schauen lassen. Eine Sache, die nicht einfach ist im Internet. In einer Zeit, in der gelangweilte (dumme, unzufriedene (denkt euch was aus)) Menschen einen Lebenszweck darin gefunden zu haben, mit falscher Identität Dinge zu sagen, die sie mit offenem Visier nie sagen würden. Doch letzten Endes bin ich überzeugt davon, dass es mehr von den Guten gibt. Die, die auch das Netz zu einem tollen Ort für alle Menschen machen wollen.

12 Jahre.

Lange Zeit. Angefangen habe ich, da war ich gerade 28. Nun bin ich neulich 40 geworden. Bin verheiratet und habe einen wundervollen Sohn, der mittlerweile auch schon knapp über 3 Jahre alt ist. Wie ich mich vielleicht verändert habe, mehr Dinge hinterfrage, so hat sich sicherlich auch das Blog mitbewegt. Ich bin hier nicht mehr alleine, auch wenn mein Spitzname noch im Header zu sehen ist. Wir haben ein wunderbares Team hier im Blog, welches sich auch veränderte im Laufe der Zeit.

Es kamen Menschen und es gingen Menschen. Momentan sind wir hier hauptsächlich mit vier Menschen zugange. Sascha Ostermaier, André Westphal, Benjamin Mamerow und meine Wenigkeit. Liebe Mitstreiter: Mein besonderer Dank gilt euch. Ohne euch würde es nicht so funktionieren, wie es momentan der Fall ist.

Aber vor allem gilt mein Dank euch, den Lesern. Danke, dass ihr uns die Treue haltet. Dass ihr auch kritisch seid, aber fair. Dass ihr hier täglich lest. Kommentiert. Diskutiert. Beiträge teilt. Tipps einsendet. Ohne euch ginge es nicht. Logisch. Ich hoffe, wir dürfen auch in den nächsten Jahren noch für euch schreiben.

Und nun? Nun würde ich mich freuen, wenn ihr meinen Beitrag von vor einem Jahr lest – oder den, den ich zu Artikel Nummer 30.000 schrieb. Wenn ihr denn wissen wollt, wie alles hier zu dem wurde, was es nun ist. Wer der Mensch hinter dem Blog ist. Wie alles dazu kam, dass wir eines der bekanntesten und auch größten Techblogs in Deutschland wurden – ohne riesige Budgets oder Redaktionen.

Für die Zukunft verspreche ich euch: Es wird weiter das bleiben, was es bisher immer war. „Nur ein Blog“.

Und heute? Schaut euch das Foto oben an. Das Team überraschte mich mit einem Besuch. Ich denke, es wird feuchtfröhlich.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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95 Kommentare

  1. Glückwunsch!

    Wäre ja mal interessant, wie du einschätzt, was sich in der Zeit spürbar geändert hat – deinen Blog betreffend.

  2. Daumen hoch – alles Gute für die nächsten 12 Jahre!

  3. Thomas Müller says:

    Ich sage einfach Mal Danke und hoffe dass es Euch noch ganz lange geben wird. Das ist mein Lieblings Blog.

  4. Glückwunsch! Und einfach nur: DANKE!!

  5. Immerhin warst Du noch in der Lage, diesen Text zu verfassen. 😉
    Dann mach aus die Kiste und feiert schön!

  6. Ich bin spät dazu gekommen, war erst in einigen anderen Blogs Stammleser, aber ich muss sagen, das Klientel und die Autoren hier sind einfach um Welten angenehmer, schöne Artikel, gute Kommentare, wenig Spam in den Kommentaren und angemessene Werbung.
    Gerne auf die nächsten 12! Glückwunsch, Jungs, macht weiter so.

  7. Glückwunsch, und weiter so.

  8. Einfach richtig knorke bei Dir! Virtuelle Stammkneipe, Danke! Und dem Rest! Weiter so. Attacke ihr scharfen Tiere 🙂

  9. Happy Birthday und Prost!

  10. Zwölf Jahre… In der Technikwelt eine Ewigkeit! Es zeigt von Qualität, dass du dich so lange gehalten hast.
    Ich bin täglich hier… Einer der stillen Leser, der fast nie kommentiert.
    Auf die nächsten zwölf Jahre, was auch immer die Technik bringt.

  11. 12 Jahre bin ich sicherlich nicht dabei, aber gefühlt lese ich hier auch schon „ewig“ mit. Und wie viele andere offensichtlich auch eben gerne, immer noch gerne.

  12. Happy Birthday

    Hmm, Caschy ist ja ein Zwerg im Vergleich zu den anderen 😀

  13. Technische Details wären cool und hätten den Beitrag sicherlich in die Länge gezogen. Specs, Speicherverbrauch, usw. usf. – vielleicht was für das nächste Jubiläum. 😉

  14. Danke für 12 Jahre News und Fachwissen. Durch Euch hab ich viel neues gefunden. Feiert ordentlich.

  15. Schon wieder ein Jahr um….allet jute für et nächste!

    PS: Bei dem Gruppenbild brauchte ich aber schon etwas Zeit 😉

  16. Jeden Tag bin ich mindestens einmal auf dem Blog. Und das werde ich auch weiterhin beibehalten. Danke Dir Caschy und Danke an das Team.

  17. Prost, auf euch!

  18. Glückwunsch! … Wie groß ist eigentlich die Datenbank des Blogs? Dürften ein paar MB sein 🙂

  19. Nettes Foto und: GRATULATION!
    Was mir allerdings dabei gerade auffällt
    sind die Körper:
    RUNTER mit den PFUNDEN Freunde!
    Ich kenne das, – sitzende Tätigkeit…
    Aber nehmt das ernst denn wenn der Körper erst mal richtig streikt ist es leider meistens schon zu spät!
    Und ihr wollt das sicher noch ne Weile machen, oder…?
    Und wer sich so vorbildlich durchschlägt wie Ihr kann das auch realisieren 🙂

  20. Wolfgang Denda says:

    Feiert mal schön, und macht nicht zu doll. Danke für ein weiteres jahr voller Nachrichten.

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