Wiedervereinigung

Irgendwie ist sie in den letzten Ecken meines Hirns verschwunden – die Erinnerung an die „Wende“ – ich weiss nur, dass ich gerade auf ner Kur war. Zw?lf war ich 1989 – politisch hatte ich damals keine Meinung. Ich weiss nur, dass unsere Dortmunder Nordstadt sehr SPD-gerichtet war. F?r mich als Kind/Teen war es nur unbegreiflich, dass unser Land getrennt war. Das „dr?ben“ Leute lebten, die meine Sprache sprechen (wenn auch mit urwitzigem Dialekt).

Kurze Zeit sp?ter sah ich sie dann: die ersten B?rger aus den jetzigen „neuen Bundesl?ndern“ (was f?r eine beschissene Bezeichnung). Es war wirklich so: die ganz g?nstigen dunkelblauen Jeanshosen, gerne Muskelshirt und die obligatorische Bauchtasche.

Danach auch irgendwann das erste Zonenm?del in unserer Klasse: Doreen. Die durfte auch sofort neben dem ungemein sympathischen Klassenclown sitzen – mir. Ich erinnere mich noch daran, wie ich ihr eine Kiwi gab – in die herzhaft gebissen wurde – mit Schale. Trotzdem hatte ich keinen Schlag bei ihr – komisch.

Wie auch immer: Mir kommen immer noch Tr?nen in die Augen, wenn ich Dokus von damals sehe und dazu unsere Hymne dudelt.

Und, wie war es bei euch damals? Direkt da gewesen und unsere Neub?rger mit Bananen beworfen?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Soll ich jetzt lachen?

  2. Der Beitrag sollte auf keinen Fall auf eine lcherliche Ader abzielen und ist in dem Kontext von mir auch tatschlich ernst gemeint.

  3. ich hab das auch nicht als lcherlich empfunden und denke die ganze zeit nach, was ich damals mitbekommen habe….fernsehbilder, begrungsgeld.

  4. ich kann mich nur daran erinnern, dass ich die Bilder mit meinen Eltern im Fernsehen verfolgt habe! Da wir Verwandte dort haben… mein Onkel hat mir damals erklrt was da nun passiert aber so richtig realisiert habe ich es nicht!

    Fand es nur schn, dass „diese“ Menschen wieder Freiheit haben… leider gibt es nun nicht mehr diesen leckeren Baumkuchen!!!

  5. Herr Kaczmarek says:

    Ich kann mich nur noch an David Hasselhoff erinnern. Nach der Wiedervereinigung habe ich dann spontan beschlossen, Heavy Metal zu hren und mir lange Haare wachsen zu lassen.

  6. Habs im Fernsehen verfolgt mit Trnen in den Augen, weil ich mich auch ganz abstrakt fr „diese“ Menschen ber das Erreichte gefreut habe. Wenn ich mich heute manchmal rgere ber Geldflsse oder politische Dusseligkeiten, denke ich an die Menschen auf der Mauer, an den offenen Schlagbumen, am Brandenburger Tor….das muss es einfach wert sein!

  7. Ich war damals 13 und hnlich wie Caschy politisch recht uninteressiert – gefreut hat es mich aber auch damals schon, das einmal mehr die Menschlichkeit das Unmenschliche besiegt hatte.

    War natrlich in der Schule bei Lehrern wie Schlern Thema Nummer eins und ich hatte recht schnell Gelegenheit, mein schsisch aufzupolieren 😉

    Wobei ich sagen muss, das gerade auf der politischen Bhne einiges grob schiefgegangen ist und sich manch einer auf unser aller Kosten die Taschen vollgemacht hat. Aber letztenendes berwiegt die Freude und die schlechten Witze von damals sind vergessen.

  8. aha! es muss also im jahr der wm und der fahnenschwingerei nun auch noch die olle wiedervreinigung (welche willkrlich auf den 3.oktober gelegt wurde (ansich war ja der 9.11. der fall der mauer; aber dieses datum war den brd fettscken wohl zu heikel…)) herhalten um die -pseudo deutsche wir sind wieder was karte- spielen zu knnen… man man man! die fetten parteiklngel die die wiedervereinigung zu verantworten haben waren im grunde wohl von diesem ereigniss angekotzt oder gab es in den letzten 30-40 jahren aufrechte patroitische politiker in diesem schweinestaat?! nein! oder wie ist sonst zu erklren das der karren so tief in den dreck gefahren wurde. von deutschland liebenden patrioten oder nationalisten htte man ein solches ergebniss wie wir es jetzt vorfinden nie bekommen! amen!

  9. Ich war damals in der Oberstufe und politisch absolut links. Von daher war der Niedergang des DDR-Regimes nicht unbedingt eine Sternenstunde fr mich. Wir wurden dann von den Lehrern an die Mauer geschickt, um dabei sein zu knnen – Geschichte selbst erleben. Als ich dann dort war, hat mich sofort die Atmosphre gepackt. Es war der Wahnsinn! Fremde Menschen umarmen sich und alle haben Trnen in den Augen; Gefhle die von einen auf den anderen berschwappen – also ein kollektives Gefhl.
    Durch dieses Ereignis hat sich einiges in Berlin gendert. Wenn man in Berlin lebt, denkt man oft an die Mauer. Und Caschy, wenn du den gleichen Job in Berlin machen wrdest, knntest du unter 20 Kollegen maximal einen Wessi finden. Die kulturellen Unterschiede sind leider bei den Leuten im Alter von 25 und hher noch sehr sehr deutlich.

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