Wenig Erfolgsaussichten für die Ex-First Lady: Bettina Wulff klagt gegen Google

Wenn man auf einem Tech-Blog über die Frau des ehemaligen Bundespräsidenten schreibt, will man entweder Caschy einen Streich spielen, hat die Ausrichtung des Blogs auf den Kopf gestellt Richtung Boulevard – oder als dritte Möglichkeit: Google hat sich Ärger mit der Kameradin eingefangen. Klar – letzteres ist hier der Fall, denn Bettina Wulff – Gattin des als Präsident gescheiterten Christian Wulff – will den Suchmaschinen-Giganten verklagen.

Worum es in der Sache geht, könnt ihr auf dem Screenshot deutlich erkennen: ich gebe lediglich die ersten drei Buchstaben ihres Namens ein, erhalte natürlich ihren Namen vorgeschlagen – aber eben auch ein paar ganz unschöne Vorschläge, die die Ex-Präsidentengattin da so gar nicht sehen möchte.

Der Hintergrund der Geschichte dreht sich eben um exakt diese Vorwürfe, die Bettina Wulff eine Vergangenheit im Escort/Prostitutions-Umfeld unterstellt. Günther Jauch hat nun gerade – ebenso wie andere Blogger und Medien – erklärt, dass er diese Geschichte nicht weiter verbreiten wird. Problem für Frau Wulff ist natürlich, dass man denkbar schlechte Karten hat, gegen Google in dieser Sache erfolgreich zu sein.

Es geht um die Autovervollständigung Suggest, die oben dokumentierte Ergebnisse auswirft. Dabei scheint sie zu übersehen, dass nicht etwa Google diese Vorschläge in die Suche einspeist. Natürlich werden diese Begriffe durch die Suchanfragen der Suchmaschinen-Nutzer generiert. Das Unternehmen wurde exakt wegen solcher Geschichten schon mehrfach vor Gericht gezerrt und hat jedes Mal in allen Instanzen gewonnen.

Somit hat Frau Wulff nicht nur schlechte Karten, hier gegen Google erfolgreich zu sein. Darüber hinaus hat sie mit ihrem Vorgehen natürlich dazu beigetragen, dass die Story überhaupt erst einmal so große Kreise zieht. Frau Streisand kann da ein Liedchen von singen und die singt ja bekanntlich super.

Quelle: GoogleWatchBlog und Netzpolitik

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40 Kommentare

  1. Ein Buchstabe mehr und Bing macht ähnliche Vorschläge. Also los Frau Wulff – Microsoft wartet auch darauf Schmerzensgeld los zu werden.

  2. Ist schon erstaunlich, dass sie gerade jetzt so vehement dagegen vorgeht, wo doch ihr neues Buch für der Tür steht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …
    Jauch wegen eines Zitats zur Verantwortung ziehen zu wollen, ist dann aber wirklich die Höhe – aber Druck auf die Presse auszuüben ist ja bei Wulff’s so üblich.

  3. Ist sowieso nur PR für ihr blödes Buch.

    Nach der hätte sonst kaum jemand gegoogelt, jetzt tun’s alle.

  4. Nach diesem Beitrag flattert bestimmt bald die nächste Unterlassungserklärung beim Inhaber dieses Blogs rein. Wulff’ens Anwälte sind gerade in Schreibe-Stimmung 😉

  5. Dumme Menschen …
    http://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt

    Dadurch weiß ich jetzt, dass Frau Wulff eine Prosituierte war, danke an den Streisand-Effekt !

  6. nun in ähnlichen verfahren hat google fast immer verloren … daher ist die überschrift eigentlich falsch

  7. @probmel

    um das zu wissen hätte man die Quelle lesen müssen

  8. Vielleicht will Frau Wulff gerade das, um sich nebenbei doch noch ein paar Euros dazuzuverdienen 😀

  9. Frau Wulff ist extrem überheblich oder?
    Als würde Google sich das ausdenken. Meine Güte ist das schlechte PR für ihr neues Buch. Wenn jeder sein google Ranking Klagen könnte na denn Prost Mahlzeit

  10. @Luco

    Doch genau darum geht es, Google „denkt sich das aus“. Die Betty hat nämlich ne eidesstattliche Versicherung abgegeben das sie eben nicht als Prostitutierte bzw als Escort Lady gearbeitet hat. Also müsste erst mal jemand an kommen und das gegenteil beweisen.

    Macht aber keiner, weil sie eventuell recht hat, daher verbreitet Google hier lügen. Und das findet die Betty nicht so knorke. Deshalb hat sie einen Anwalt der Unterlassungserklärungen verschickt

  11. Casi schreibt:
    „Das Unternehmen [Google] wurde exakt wegen solcher Geschichten schon mehrfach vor Gericht gezerrt und hat jedes Mal in allen Instanzen gewonnen.“

    Wo ist denn die Quelle für diese Information?

    Beide zitierten Quellen schreiben nämlich genau das Gegenteil:
    1) „…meist mit schlechtem Ausgang für Google.“
    2) „Allerdings gibt es bereits einige Gerichtsurteile in unterschiedlichen Ländern, wo Kläger erfolgreich gegen Google deswegen vorgangenen sind. Wir sind auf den weiteren Verlauf des Prozesses gespannt.“

    Auch weitere (teils internationale) Quellen schreiben, dass diese Prozesse von Google immer wieder verloren werden (http://m.techcrunch.com/2012/09/07/germanys-former-first-lady-sues-google-for-defamation-over-autocomplete-suggestions/ – um nur eine Quelle zu nennen).

    Woher stammt also die hier vertretene, gegenteilige Ansicht, dass Google diese Prozesse schon „jedes Mal“ gewonnen hätte?

    Sieht leider tatsächlich danach aus, als wäre hier die Wunschvorstellung die Mutter des Gedanken… die zitierte Quelle wurde aber offensichtlich nicht einmal gelesen. Traurig und unseriös…

  12. @casi: also wenn du schon den netzpolitik artikel zitierst, der im letzten absatz berichtet dass google ähnlich verfahren in der vergangenheit verloren hat, dann ist deine überschrift einfach mist.

    es gibt ja immer mehr fehlurteile zum thema haftung im internet. sei es nun bei der google suche, oder bzgl. kommentare in blogs. ich befürchte, dass wir auch in diesem fall durchaus ein solches urteil erwarten können.

    @flyingT:
    google denkt gar nichts und verbreitet auch keine lügen. google vervollständigt lediglich suchbegriffe mit den meistgesuchten phrasen.
    wenn nun 100.000 leute nach „flyingT unqualifizierter kommentar“ suchen, dann wäre auch das bald als autovervollständigung zu finden.

  13. Also ich bin doch sehr enttäuscht über diesen doch sehr postiv ausfallen Beitrag für Google.Dieser Blog schreibt ja sehr viel für Google ,aber sich doch sehr Art für Google einzusetzen scheint mir doch sehr gesponsert von Google.Eigentlich schade da ja sehr viele diesen Blog lesen und denken das die meisten Beiträge hier aus freien Willen der Autoren entstehen.Klar ist natürlcih das Google auch Pressearbeit leisten muss aber das diese Arbeit Tech blogs übernehmen und dazu noch falsche Ouelle bzw.unrichtige Aussagen pro Google verbreiten sollte man sich als Autor doch sehr überlegen.Ich hoffe Frau Wulff bekommt Recht Google kann sich ja nicht alles erlauben.

  14. Ich habe den Artikel jetzt so verstanden: Wenn ein paar tausend Leute in Google nach den Begriffen „Bettina Wulff Heilige“ suchen würden, wäre das Problem ratzfatz aus der Welt. Schön, wenn man so viele Freunde hat…

  15. Offensichtliche PR für ihr Buch, das sonst womöglich keiner gelesen hätte.
    Das mit dem Streisand-Effekt stimmt natürlich auch – bis heute war mir die Vergangenheit der Frau Wulff unbekannt (und egal, um ehrlich zu sein), heute wurde eben in den Pro7-Nachrichten darüber berichtet.

  16. Wo kommen wir denn hin, wenn hier jeder wie er lustig ist, Suchmaschinenergebnisse vor Gericht manipuliern kann. Sie kann sich doch, wie jeder normale Werbetreibende ein paar adwords kaufen, die bei dieser Suche die Sache korrigiert 🙂
    Ich hoffe, auf den Sachverstand des Gerichts, dass hier nicht nach Belieben manipuliert wird! Hört sich schon fast nach Zensur an!

  17. Das wird eindeutig nen Streisand-Effekt — war mir vorher noch gar nicht bewusst, dass die vorher prostituiert haben (könnte).

    So irre schlimm ist Prostitution aber nu auch wieder nicht… – Wer’s eben mag so zu Geld zu kommen, der soll’s halt machen…

  18. Ja, so etwas fehlte in diesem sich „verändernden“ Blog-Gebilde noch …

  19. Also bevor die gute Frau Wulff diesen Stein ins Rollen gebracht hatte, wusste ich noch nicht einmal von dem ganzen Trara um ihre angebliche Rotlicht-Vergangenheit. Da hat sie doch selber alles aufgewirbelt, so ein Eigentor.

  20. Finde da den Kommentar von Stefan Niggemeier passender zu.

    http://feedproxy.google.com/~r/StefanNiggemeier/~3/7c74n66O0eU/

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