Wahljahr 2013: Rösler fordert versprochene Internet-Geschwindigkeiten ein

Versprochene Internet-Geschwindigkeit und das, was tatsächlich aus der heimischen Dose kommt, sind oftmals leider zwei Paar Schuhe. Im Kleingedruckten sichern sich Provider ab und erwähnen, dass es sich um Geschwindigkeiten „bis zu“ einer bestimmten Grenze sind. Breitband-Ausbau, Drosselung von Flatrates, das sind die heißen Themen in 2013. Logisch, irgendwo ist ja auch jeder betroffen.

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Philipp Rösler will nun die Netzanbieter in die Pflicht ziehen und versprochene Geschwindigkeiten einfordern. Das berichtet Spiegel Online. Eine Untersuchung der Bundesnetzagentur ergab, dass lediglich 19,5% der Kunden die versprochene maximale Bandbreite erhalten, bei 69,2% der Kunden kommt nicht einmal die Hälfte der Geschwindigkeit an.

[werbung] Noch viel verheerender sieht es bei LTE-Zugängen aus. Gerade einmal 1,6% aller LTE-Kunden erhalten die volle Geschwindigkeit im Bereich zwischen 25 MBit/s und 50 MBit/s. Bei hohen Bandbreiten klassischer DSL-Anschlüsse liegt die tatsächliche Geschwindigkeit nur bei 4,5% der Kunden im versprochenen Bereich.

Am 4. Juni findet ein Treffen der Konzerne bei der Bundesnetzagentur statt. Dort soll geklärt werden, ob die Qualitätskontrolle der Selbstregulierung überlassen wird. „Die Unternehmen stehen nun in der Pflicht, die Versorgung ihrer Kunden ihren vertraglichen Zusagen entsprechend zu verbessern,“ ist die Aussage des Wirtschaftsministeriums.

Die Verlegung von Glasfaser und die Aufrüstung der Verteilerkästen für DSL-Vectoring kostet die Telekom 6 Milliarden Euro. Die Kosten dafür spielt man durch Vermietung der Leitungen an Vodafone und O2 wieder ein.

Ob es nun um die Abdeckung aller Haushalte mit schnellen Internet-Anschlüssen geht, das Ende der echten Flatrates im Festnetz oder eben die nicht erreichten Geschwindigkeiten, auffällig ist, dass sich plötzlich Politiker einmischen. Wäre ja eigentlich super, die Regierung haben schließlich wir gewählt. Der bittere Beigeschmack bleibt aber zumindest bei mir, dass solche Einmischungen immer dann passieren, wenn Wahlen anstehen. Also grundsätzlich gut, was da abläuft (die Einmischung), aber ob es nachhaltig etwas bringt?

Kommt bei Euch das an, was im Vertrag steht? Versucht die Politik sich die Wählergunst durch solche Aktionen zu erkaufen? Was ist Eure Meinung dazu?

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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41 Kommentare

  1. WAHAHAHA Herr Rösler, meinen Sie das ernst?
    Wenn er das durchkriegt… mein neuer Held.
    Wird leider nie dazu kommen und ein für den Wahlkampf genutztes Thema bleiben…

  2. Statistenfreund says:

    Es wird nicht die Regierung sondern der Bundestag gewählt 😉

  3. Das einzige was Philipp Rösler will ist über die 5% Hürde zu kommen…..

    Bei mir passt die Bandbreite (Arcor/Vodafone)

  4. Also wenn nicht gerade eine Störung vorliegt bekomme ich die volle Leistung. (Kabel Deutschland)
    Zum Rest: Viel heiße Luft, wie immer wenn Wahlen anstehen. Auf den Mumpitz gebe ich deshalb schon lange nichts mehr.

  5. Von meinen 6000MBit kommen ca. 5978MBit an (über WLAN).

  6. Der Typ ist so ne Pfeife.. es heißt doch „bis zu“ und nicht „versprochen“.
    Wann tritt der endlich ab?

    Wie @Andy liege ich auch ~100MBit drunter, falle also aus der Statistik, aber hab trotzdem top Internet.
    Solche zahlen wären in Prozent wesentlich interessanter – also zum Beispiel „x Prozent der Bürger erreichen 90% der Bis-zu-Kapazität“

  7. 70% nicht mal die Hälfte? Das sind wohl die ganzen Billiganbieter. Mein Telekom-Anschluss bringt von Anfang an mindestens 5800 von 6000.

  8. Sascha Ostermaier says:

    @Maren: […]bei 69,2% der Kunden kommt nicht einmal die Hälfte der Geschwindigkeit an.[…] Sagt zumindest die Studie. Erscheint mir aber auch etwas hoch, wenn ich ehrlich bin.

  9. Bin bei KD. Immer volle Power im Down- / Upload.

  10. Bin bei Alice und von den 16 Mbit kommen 18,1 Mbit an 😛

  11. Also ich glaube viel spielen da auch abgelegene Gebiete mit rein in die Statistik. Ich finde es schon krass das gleiche Geld für die halbe Leistung zu nehmen. Selbst in Metrolpolregionen (wobei da sind es meist Billiganbieter, z.B. Alice, die nicht die Geschwindigkeit liefern) kann man es haben, dass vielleicht gerademal 50% ankommen.
    Aber Rösler will ziemlich sicher nur mehr Wähler zur FDP holen.

  12. Ich habe gestern den Hammer überhaupt erfahren, falls es sich wirklich bewahrheitet. Nicht nur, dass ich bei Vodafone derzeit DSL 16000 zahle und im Durchschnitt „nur“ 12-14 MBIT ankommen, laut einer gestern mal aus Spaß durchgeführten Verfügbarkeitsprüfung auf der Webseite wäre an meinem Anschluss eigentlich VDSL 50000 drin und das zum gleichen Preis den ich aktuell zahle. Wenn ich mich aber in mein Kundenservice-Portal einlogge, bekomme ich die Bandbreite nicht angeboten. Ich warte derzeit auf Rückmeldung von Vodafone, was das ganze soll.

  13. Ich klau bei meiner Nachbarin und die hat Vodafone. Von den „versprochenen“ 16 Mbit/s kommen bei mir meist nur so 0,5-1 MB/s an.
    Also nur 25-50% der Leistung, die eigentlich da sein sollte… Und ständig diese Probleme, dass es mal für ne halbe Stunde komplett weg ist >_<

  14. @Maren:
    Und seit wann müssen Politiker oder gar Verbraucher wie die Anwälte von Unternehmen denken?
    Es wird nunmal mit den „bis zu“-Angaben geworben (bei LTE z.B. sogar sehr fokussiert darauf) und bei Vertragsabschluss wird selten offen darauf hingewiesen, wieviel gerade bei den Anschluss denn wirklich ankommt.
    Letztens war hier im Blog auch ein Artikel zur Telekom, dass die gedrosselte Anschlüsse (wegen technischen Limitierungen gedrosselt) nicht mal selbst wieder hochstufen, wenn mehr Kapazität vorhanden ist und dass auch deren Onlineportal nicht immer die aktuellen Daten erhält, sondern dass man aktiv telefonisch nachhaken muss.

    Ich fänd‘ es auch nicht so toll, wenn jetzt in Katalogen steht: „Sie bekommen bis zu 1kg Tomaten für 5€.“ Oder um näher bei Flatrates zu bleiben: „Sie bekommen bis zu einer Zeitschrift pro Monat im Abo für xx€/Jahr.“
    Es geht ja nicht darum, dass es gänzlich unmöglich ist, zu erkennen, dass es Maximalangaben sind, sondern darum, dass Kunden nicht vor dem Kauf erfahren, was sie erwartet und dass sie mit unrealistischen Marketingaussagen gelockt werden (in anderen Fällen wäre das ein Rücktrittsgrund von Verträgen, auch wenn der Kunde keinen echten Nachteil hätte).
    Natürlich ist eine gewisse Toleranz nötig um auch mal Schwankungen im Netz auszugleichen und einheitliche Tarife bieten zu können, aber diese sollten nicht im Bereich von dauerhaft 30-50% langsamer als angegeben liegen (sondern bei dauerhaft +/-8% und vorübergehend mal ne Woche +/-50%)!

    Zur Frage im Artikel:
    Bei mir kommen mit DSL6000 im Downstream ca. 3800-4200kbit/s und im Upstream immerhin sehr gute 600-660 kbit/s an (Vodafone/Arcor, Norddeutschland, mittelgroße Stadt).

  15. Der wird von mir trotzdem nicht gewählt. ^^ Bei mir kommen von der Telekom 15 Mbit/s statt 16 Mbit/s an. Kann mich nicht beschweren.

  16. Grad auf dem Land abseits der Ballungszentren gibt es oft Anschluesse, die genau das Minimum leisten. Ich hab Dsl 2mbit im Vertrag. Bekommen tu ich 0,8mbit. Ab wann ist es per Gesetz Breitband? Genau ab 2 mbit.

    Die Gesetzliche Vorgabe ist bei mir also laut Vertrag erfüllt, weil der vertrag on 8000k bis 16k spricht…

    Da wurde also genau bis zum Minimum ausgebaut. Das die Leitung für heutiges Breitband nicht reicht (Apple Tv braucht 30 minuten oder länger je nach Quali) kommt noch dazu.

    Ein paar Meter weiter (anderer Ort) wurde ausgebaut, da gibts 16 mbit. Davon kommen dann aber auch nur 12 oder so an…

  17. Was soll denn die FDP-Wahlwerbung hier?

  18. ich habe zuhause 16.000 anliegen tun meißt 10-12.000.
    Auf arbeit können wir im Moment nur bis Max 6000 da liegen teilweise nur 2000 an.
    Beide Anschlüsse sind bei der Telekom

  19. Wir zaheln 16.000, bekommen nur 2.000, ich habe aber von mehreren Seiten der Telekom bestätigt bekommen, dass 6.000 gehen würden. Aber natürlich nur, wenn ich jetzt den neuen AGB zustimme. Noch ein Jahr, dann bin ich weg. Und auf den plumpen Wahlfischfang (das „h“ ist Absicht) eines Rösler gebe ich gar nichts, die Bunderegierung ist zweitgrößter Anteilseigner, wenn die tatsächlich wöllten, dass die Leute das bekommen was sie zahlen, müssten sie das nicht auf politischer Ebene „durchdiskutieren“, sondern würden es einfach fordern. Lächerliche Farce, mehr nicht!

  20. klaus dieter says:

    dann fordere ich herrn rösler und den rest des polithaufens auf mal die WAHLVERSPRECHEN einzuhalten…wer im glashaus sitzt etc.pp..

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