Volvo plant, völlig autonomes Fahrzeug bereits 2020 vorzustellen

Volvo_LogoGanz schön gewagt, die Aussage, die Volvo da von sich gibt. Der Automobilhersteller aus Schweden behauptet, bis spätestens 2020 ein eigenes autonomes Fahrzeug auf den Markt bringen zu können. Und dieses soll, ganz im Gegensatz zu den anderen bisher entwickelten Fahrzeugen von Konkurrenzunternehmen, so autonom agieren, dass der Fahrer hinter dem Steuer andere Dinge erledigen kann, wie ein Buch zu lesen oder am Handy zu daddeln.

Erik Coelingh, Senior Technical Leader for Safety and Driver Support Technologies bei Volvo, spricht von der bisher einzigartigen Möglichkeit für den Fahrer, sein Fahrzeug während der Fahrt nicht weiter kontrollieren oder überwachen zu müssen. Man lehnt sich sogar so weit aus dem Fenster, dass man behauptet, das Auto könne dann mit wirklich jeder Situation umgehen. Ein wirklich ambitioniertes Ziel.

Derzeit gibt es bereits einige Hersteller, die halb-autonome Fahrzeuge anbieten. Allerdings ist diese Autonomie an gewisse Kriterien gebunden. So müssen bei Teslas „Autopilot“ beispielsweise klare Straßenmarkierungen für das System der Sensorik erkennbar sein. Der Fahrer muss weiterhin die Situation überwachen, um im Notfall rechtzeitig eingreifen zu können.

Bei Volvo plane man indes, 2017 ein ähnliches System wie „Autopilot“ herauszubringen. Aber bereits 2020 will man das System derart entwickelt wissen, dass tatsächlich völlige Autonomie ermöglicht werden kann. Und noch in einem weiteren Punkt unterscheidet man sich von der Konkurrenz: Im nächsten Jahr plant Volvo, eine Art Betatest, das sogenannte DriveMe-Programm in Göteborg, Schweden, London und ausgewählten Städten Chinas anzubieten.

Dabei werden jeweils 100 typische Endverbraucher hinter das Lenkrad von selbstfahrenden Autos gesetzt. Während der autonome Modus aktiv ist, werden diese das Fahrzeug überwachen und zur Not manuell eingreifen. Die übermittelten Daten will der Hersteller dann nutzen, um einen „echten“ autonomen Modus zu entwickeln.

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“And by accomplishing that objective, we will learn about the reality of self-driving cars, that it’s not just a fantasy. We will learn about technology, we will learn about the human factors, and how self-driving cars will impact society.”

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(via techinsider.io)

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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6 Kommentare

  1. Ich freu mich schon ! 🙂

  2. es kommt darauf an, wo dieses fahrzeug autonom fährt. ich denke nur in ausgewählten gebieten

  3. Da es die Gesetzgebung nicht schaffen wird in 4 Jahren einen rechtlichen Rahmen für das autonome Fahren umzusetzen, könnte Volvo auch behaupten, dass sie so ein Fahrzeug in drei Wochen rausbringen. Wird dann halt immer mit der Ausrede „Wir könnten ja, aber ihr wisst ja, die Gesetzeslage lässt es nicht zu“ weiter nach hinten verschoben ;-).

  4. @kook: Naja Volvo hat ja schon mal gesagt, dass die für jeden schaden aufkommen werden, den das Fahrzeug verursacht.

  5. Und die deutschen Hersteller werden diese Entwicklung vermutlich wieder verpennen, denn deren Kunden sollen ja „Freude am Fahren“ haben. Und irgenwann kaufen die Leute nur noch selbstfahrende Elektroautos und die deutschen Hersteller müssen mit Steuergeldern „gerettet“ werden.
    Ich hoffe ja, dass es nicht so kommt, denn wenn BMW & Co. ein bisschen Energie in diese Entwicklung stecken würden, könnte das Thema nochmal einen deutlichen Fortschritt machen. Es gibt m.E. keinen sinnvollen Grund mehr, Autos selbst zu steuern, sobald das Auto das zuverlässig automatisch kann.

  6. FriedeFreudeEierkuchen says:

    @Michael: BMW ist ganz gut dabei in der Forschung und Entwicklung – ich denke mit großem Abstand zu den anderen deutschen Herstellern, sowohl bei der E-Technik, als auch beim autonomen Fahren.

    @mini: Volvo kommt für jeden Schaden auf? Oh cool, dann bekomme ich Geld für meine totgefahrenen Angehörigen? Das beruhigt mich.

    Im Ernst: Ich rate nicht nur die schlecht recherchierten Jubel- Meldungen in den Medien zu lesen, die in der Regel nur Pressemeldungen der Konzerne umformulieren. Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigt, weiß dass es sich bei der Meldung um reines Marketinggeschwätz handelt. Wahrscheinlich will Volvo den Aktienkurs positiv beeinflussen.
    Vollautonome Autos werden kommen, aber wohl kaum vor 2030. Bis 2020 haben wir höchstens autonome Autobahnfahrten – wenn überhaupt. Es hapert momentan noch an zu vielen Stellen, angefangen von der Sensorik bei schlechtem Wetter, über ethische und rechtliche Fragen bis hin zu den benötigten extrem hochauflösenden Karten inklusive der dazu nötigen Updatestruktur. Volvo ist nicht beim Nokia Here Deal beteiligt gewesen und ich sehe keinen anderen Kartendienst der so weit ist. Und ich sehe Volvo technologisch nicht so weit vorne. Sie gehören mittlerweile zum chinesischen Konzern Geely, von dem bisher keine umwälzenden Erfindungen oder große Fortschritte in der Forschung bekannt sind.
    Drei Jahre, um mit einer sehr begrenzten Versuchsgruppe von nur 100 Personen zur Vollautonomie zu kommen ist schlicht unmöglich. Selbst wenn sich Google, Tesla und BMW ihre Kräfte bündeln würden, wäre es nicht möglich so schnell all die Defizite aufzuarbeiten.

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