Verbraucherzentrale verklagt Unitymedia

artikel_unitymediaErst kritisierte die Verbraucherzentrale den Anbieter Unitymedia und mahnte ihn ab, nun verklagt man ihn. Grund hierfür ist die Einrichtung eines WLAN-Hotspots beim Kunden. Die Aktivierung erfolgt standardmäßig, der Kunde müsste der Nutzung seines Routers ausdrücklich widersprechen. Auf eine Abmahnung habe Unitymedia zwar reagiert und eine modifizierte Unterlassungserklärung abgegeben, diese allerdings überarbeitet, auf die monierten Vertragsbedingungen beschränkt.

Mit der Unterlassungserklärung ist dann unter anderem die zunächst vorgesehene Verpflichtung der Kunden, den Router durchgängig am Netz lassen zu müssen, vom Tisch. Dennoch hat Unitymedia angekündigt, ein zweites WLAN-Signal auf dem Router der Kunden auch ohne deren Einwilligung zu aktivieren.

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„Nach unserer Auffassung wird das bestehende Vertragsverhältnis mit Unitymedia dadurch unzulässig erweitert, weil der Router des Kunden automatisch in einen Hotspot umfunktioniert wird, wenn dieser nicht widerspricht“, begründet Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, den Gang vor Gericht: „Es geht nicht an, dass Unitymedia seinen Kunden vorschreibt, dass sie der Aktivierung des zusätzlichen WLAN-Signals widersprechen müssen. Vielmehr muss der Kunde selbst entscheiden dürfen, ob über seinen jeweiligen Router im Haus ein Hotspot geschaltet wird oder nicht.“

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Das Verfahren gegen Unitymedia ist laut der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen auch vor dem Hintergrund einer stetigen Vernetzung im Internet der Dinge von Bedeutung: Denn es gilt grundsätzlich zu klären, welche Zugriffsrechte Anbietern an Geräten zustehen, die sie ihren Kunden während der Vertragslaufzeit zur Verfügung stellen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. Ist es bei der Telekom nicht auch so, dass der Hotspot von Anfang an standardmäßig aktiviert ist?

  2. Nein, das muss aktiv gebucht werden.

  3. Unverschämt, dass der Verein bestimmt, wie sehr ich mir in meinen eigenen vier Wänden Elektrosmok zuballere. Ich kenne viele, die gerade in der Nacht ihr WLAN abschalten.
    Außerdem machte es das 2,4GHz Netz noch mehr zu und vor dem Haus, empfängt man eh nichts mehr.

  4. Super, alle wollen WLAN überall und möglichst kostenlos.. Nur nicht vor der eigenen Haustür.

  5. Meine erfahrung mit telekom privat hotspots war immer suboptimal, was aufgrund der verwendeten hardware und reichweite des netzes ja auch kein wunder ist.

    Deshalb unterstütze ich den Verbraucherschutz in diesem Thema, weil es den Router inhaber nur nervt und keinen Mehrwert für den potentiellen Nutzer hat.

  6. Aber bei Kabel Deutschland/Vodafone ist das auch so. Hatte den Hotspot damals abgeschaltet. Jetzt habe ich in einen anderen Tarif gewechselt, nun ist das Ding wieder automatisch aktiviert.

  7. Jep, bei meinem Kabel Deutschland/Vodafone Anschluss ist der Hotspot auch automatisch aktiv.

  8. Vodafone aktiviert in der Tat bei jedem Tarifwechsel neu diese unsägliche Hotspot Funktion. Die Deaktivierung ist immerhin im Kundenportal online möglich, es dauert aber 7 volle Tage, bis das „Merkmal“ wirklich deaktiviert wird. Das kann auch kein normaler Mensch verstehen…

  9. Und zusätzlich funktioniert der Bridge-Modus beim Vodafone-Kabel-Router (Hitron irgendwas) erst, nachdem man den Hotspot abgeschaltet hat, was mal eben 7 Tage dauert.
    Bei mir ist es morgen (11.06.) so weit, Am Sonntag (05.06.) habe ich den HotSpot im Kundenportal abgeschaltet. Frechheit sowas!

  10. sunworker says:

    @Hotti
    Wie kommst du darauf? Ich will es nicht.

    In Deutschland muss man aktiv zustimmen, das wird auch Unitymedia noch lernen. Echt unglaublich was die sich leisten.

    Kunden sind denen doch scheiss egal. Das haben die in letzter Zeit ausgiebig gezeigt.

    Dank eigenem Router kann bald ja jeder selbst bestimmen ab 01.08. Das ist ja schon der Witz das die auch genau bis zur letzten Sekunde warten damit.

    Die Verantwortlichen haben echt nichts kapiert- hätten die das schon vor Wochen freigegeben, dann hätten sie kostenlos einen Haufen Werbung gehabt und ein gutes Image.

    So werden die den Prozeß wahrscheinlich verlieren, stehen jetzt ständig negativ in den Schlagzeilen und haben einen Haufen schlechte Publicity. Super Leistung.

    Dafür muß man schon viel Werbung schalten um das einigermaßen auszugleichen.

  11. @Hotti ja, vor der Tür wollen wir es ja auch (jedenfalls der eine oder andere). Nur soweit kommen doch diese ganzen Kisten gar nicht!

  12. Ich hab so ein Ding von Telekom und ich finde es gut (natürlich nur wenn man gefragt wird) denn ich war schon froh drum denn dann kann ich andere Hotspots auch kostenlos nutzen.

  13. Wolfgang Denda says:

    Hey ist doch klasse, dreißig Wohneinheiten im Block haben alle einen eigenen Hotspot. Plus eigenes WLAN. Wenn meine eigene Leitung mal ausgelastet sein sollte, kann ich ja jederzeit die der Nachbarn anzapfen.

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