Universal verklagt Grooveshark: Gratis-Musik vor dem Aus?

Sicherlich, ich würde leise in mich hinein weinen, würde Grooveshark schließen müssen – doch so ganz klar ist es uns allen, dass der Dienst keine ganz weiße Weste anhat. Musik ohne Ende, Playliste, Streaming – für lau. Seit Jahren. Jetzt ist mal wieder Universal hinter Grooveshark her – logo, man zweifelt die Legalität an. Könnte ja jeder kommen und streamen. In New York hat man vor dem Gericht um Schließung des Dienstes gebeten – auf unbefristete Sicht: „The label says it found evidence that Samuel Tarantino, Grooveshark’s CEO, uploaded at least 1,791 copyrighted songs. Geller allegedly uploaded 3,453 songs, and Benjamin Westermann-Clark, another VP, is accused of uploading more than 4,600 pirated songs.“

Zwar gibt es Infos, dass Werbeeinnahmen oder die mobilen Premium-Apps zur Entlohnung der Künstler diene, doch nichts genaues weiss man nicht – Fakt ist: man hat definitiv nicht mit allen angebotenen Künstlern / Label Verträge. Auch Punkt der Klage: Benutzer können eigene Musik hochladen, die dann andere Nutzer hören – auch wenn diese Rechte gar nicht beim Uploader liegen. Grooveshark schützt sich bislang damit, dass man aussagt, dass man solche Stücke nach Meldung löschen wolle. Alles ein schwieriges Thema – wer gegen Grooveshark ist, müsste theoretisch auch gegen YouTube sein – denn auch dort findet man Musik, deren Rechte nicht bei YouTube oder dem Uploader liegen. YouTube ist hierzulande mit dem harten Hund GEMA seit Ewigkeiten in Verhandlungen – Spruchreifes gibt es leider nicht.

Würde Grooveshark schließen, würden sicherlich viele Musikfreunde, mich eingeschlossen, eine digitale Träne vergießen. Simfy ist hierzulande zwar ein bezahlbarer Dienst, hat aber auch nicht alle Songs in petto. Spotify? Mit Umwegen nutzbar, aber noch nicht offiziell in Deutschland nutzbar. Es sei denn, man kündigt am 30.11 tatsächlich den Deutschlandstart an – doch allein mir fehlt der Glaube. Ich drücke Grooveshark jedenfalls die Daumen. Grooveshark ist zeitgemäßes Konsumieren von Musik. Mehr zum Thema: taz, SpOncnet. So, ich höre erst einmal ne Runde KLF – Last Train to Trancentral.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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38 Kommentare

  1. Machen wir es doch ganz kurz: wir leben im falschen Land, was gratis / günstige Musik oder gar Musik Flats angeht …

  2. Wenn Grooveshark schließt gehe ich tatsächlich weinen, eine Schande…

  3. >>So, ich höre erst einmal ne Runde KLF – Last Train to Trancentral.
    Und Deee-Lite „Groove is in the heart“ gleich hinterher …

  4. „The KLF have now left the music business.“ Gilt dann wohl auch für Grooveshark. :-/

  5. Grooveshark und Youtube kann man diesbezüglich wahrlich nicht vergleichen… Nicht mehr jedenfalls, seit YT via Algorithmus extrem zuverlässig prüft, ob es Übereinstimmung mit hinterlegten geschützten Werken gibt! Da erscheint neben Video mit geschützter Musik ein „Kaufen“-Link, oder das gefürchtete „vom Rechteinhaber gesperrt“. Und in Deutschland, GEMA-sei-Dank, der Verweis auf diese, selbst wenn Label und Künstler gerne via Kaufen-Link profitieren würden!

    Ergo: Youtube ermöglicht jedem Label, seine Musik zu filtern. Umgehbar nur durch starke Entfremdung, womit es sinnlos wird. Es werden leider sogar kurze(!) Ausschnitte aus Filmen gesperrt, also etwa ein Ausschnitt verschiedener Lieblingsszenen, selbst wenn sie nicht mehr als Verkaufsförderung wären…

    Grooveshark hingegen weist nirgendwo gut sichtbar darauf hin, dass JEDER „Meine Musik“ hören kann. Auch die Bestätigung, dass man die Rechte habe, klang in meinen (juristisch geschulten) Ohren so, als meinten sie: das Recht, die gekaufte Musik zu hören, und zwar auch via Grooveshark.

    Schade, dass Simfy nicht mehr kostenlos ist – aber die 5 Euro sind es mir allemal wert, neue Musik zu entdecken, alte wiederzuentdecken, alles unbeschränkt und alles legal.
    Und wenn die bald angeblich noch die Möglichkeit bieten, fehlende Musik aus eigenen Beständen (nur für sich selbst) in der App mitzuverwalten, dann ist es wirklich das Rundum-sorglos-Paket – derzeit fehlen nämlich Interpreten wie Tote Hosen, Ärzte, Rammstein, RedHotChiliPeppers und ein paar andere, bis auf ein paar meist miese Cover bzw. Sound-alikes…

  6. Ist doch schrecklich. Ich kauf aus Prinzip keine CD’s, aber meinen Arm zieren zig Festivalbändchen. Wenn ich eine Band unterstützen will, dann nur noch auf einem Konzert.

    Wäre sogar bereit für eine Musikflatrate zu zahlen, da es aber noch nichts gibt was mich wirklich anspricht hab ich auch keine. Die Label’s sollen sich mal aufraffen und sich revolutionieren. Aber das ist ja Wunschdenken.

  7. Woher kommt eigentlich die Überzeugung, jeder müsste alles per Flatrate bekommen?

  8. Sven sagt
    Woher kommt eigentlich die Überzeugung, jeder müsste alles per Flatrate bekommen?
    Kommentar am 21. November 2011 um 19:19 geschrieben.

    Das ist die neue Alles auf Pump Generation. Ist wie bei Leasing und Finanzierung. Heute kaufen und in 3 Jahren bezahlen. Also wenn man nicht zu den Weltuntergangsfanatikern (unsere Währung geht kaputt) gehört, wohl die billigste Lösung. Prost.

    In den USA haben die das ganz erfolgreich bis 2008 gemacht.

  9. Als ob es nichts wichtigeres gibt? Öffnet mal die Augen! Das sind alles Kinkerlitzchen im Gegensatz zu dem, was uns bevor steht:

    Schäuble: Deutschland ist kein souveräner Staat
    http://wir-sind-das-volk.blog.de/2011/11/21/schaeuble-deutschland-staaten-eu-souveraener-staat-12199022/

    Dr Schäuble : Die Fiskalunion kommt binnen 24 Monaten
    infokriegernews.de/wordpress/2011/11/20/dr-schauble-die-fiskalunion-kommt-binnen-24-monaten/

  10. Was ist das denn für ein Schrott-Blog. Bitte den Comment schon nicht würdig.

  11. Was hat es eigentlich mit dem neuen Musikdienst bei Facebook auf sich? Habe ich heute bei mir im Profil entdeckt:
    http://www.facebook.com/#!/music

  12. @Stuntdriver
    Genauso wie dein Kommentar! 😉

  13. Na ja, schwieriges Thema. Denn an den legalen Verkäufen hängt eine komplette Industrie, bis runter zum Tonstudio. Jeder muss davon leben (können). Und ohne neuen Tonträger gibt es keine „Helden“, die man auf Konzerten vermarkten kann. Von der Problematik, über die Liveschiene genügend Geld zu generieren, will ich an dieser Stelle gar nicht anfangen. Aber bei der Produktion von Musik, da ist es nunmal so, dass der Kreative mehr von den Urheberrechtslizenzen abhängiger ist, als von den Verkaufslizenzen. Also: Musikschaffende leben von den Einnahmen, die durch Urheberrechtslizenzen generiert werden. Fallen diese weg, weil jeder denkt, Musik wäre Open Source, wird es schwierig neue Musik hochqualitativ zu produzieren. Und dieses Problem trifft nicht nur uns im übermäßig regelmentierten Deutschland. So ist das Aussterben gut klassiger Studios schon lange ein weltweites Problem – und das wirtschaftliche Sterben macht auch nicht vor den Schaffenden halt. Musik ist nunmal eine Handelsware, wie andere Software auch…

  14. @Sari

    50% der „Infos“ in deinem verlinkten Blog sind sinnfrei. Auch scheint der Betreiber der den Quark da postet nicht wirklich selber surchzuschauen. Da kann ich Stuntdriver nur beipflichten.

    Zum Thema. Die Musikindustrie hat es nach 10 Jahren nach (dem ersten) Napster noch immer nicht geschafft etwas vergleichbares aufzustellen. 10 Jahre verdammt. Das man bei Spotify, Simfy, last.fm, amazon und Konsorten nachträglich noch die Rechte entziehen kann, ist für viele die ich kenne ein absolutes no-go. Zu dem liegen die meisten Titel in schrottiger Qualität vor, die bei einer hochwertigem Heimsystem einem ein Hörsturz verursachen. Mit einer Flatrate wäre zumindest gesichert das für die „Kunst“ Musik überhaupt ein Endgeld erfolgt. Vor allem in Zeiten von nicht realem (immer beschworenen) Wirtschaftsaufschwung.

  15. @Cro

    Als jemand, der die Hälfte seines Lebens in Ton & Videostudios verbracht hat, kann ich dir sagen, im Grunde steht Streaming im krassen Gegensatz zur Studioarbeit. Sparsamkeit bei der Bandbreite steht durch Kompressionsverfahren im Widerspruch zur audiophilen Qualität eines modernen Studios.
    Von daher mache ich bei MP3 & Co. von vorneherein Abstriche. Und die Philosophie, komprimierte Musik über zigtausend € kostende Anlagen zu hören, werde ich nie verstehen…
    Was die Langatmigkeit angeht, die der Musikindustrie anhängt, reicht es vielleicht zu erwähnen, dass i.d.R. ein Urheberrechtsvertrag 17 Jahre Laufzeit hat.

  16. Hi Caschy,

    woher hast du denn die Info mit dem 30.11.? In den vergangenen Wochen sah es doch eher so aus, als sei eine Einigung zw. Gema und Spotify noch weit entfernt.

  17. @cro
    Sehe ich ja auch so, denke der Blog gibt eher Infos wieder. Aber die folgende Aussage stimmt 100%ig!

    Zitat von Dr. Schäuble auf dem Congress am 18.11.11:

    „Die Souveränität sei in Europa ad absurdum geführt worden, spätestens in den 2 Weltkriegen in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.

    WIR in Deutschland sind seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen.Das wusste übrigens das Grundgesetz, da steht schon in der Präambel(eine Art Einleitung) 1949, das Ziel als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa, dem Frieden der Welt zu dienen.“

    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=S53sVBt1pq8

    Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen!

    Er sagt, das Deutschland so nicht existiert und das seit 1945. Wer genauer nachforscht, weiß dann auch die Hintergründe dazu.

    Naja, mal schauen, ob das einige lieber ignorieren und wir weiterhin das ausbügeln sollen, oder ob wir mal endilch aufwachen und uns von denen nicht mehr veräppeln lassen! Die haben uns also seit 66 Jahren belogen, aha…

  18. @Sari: Inwiefern soll das relevant sein, ob „Deutschland so nicht existiert“?

    Bitte mal die praktischen Hintergründe anführen!

    @Topic: Tja, Diebstähle sind bei jeder Art von Content nicht zu dulden! Weder bei Fotografien noch bei Musik!

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