Unitymedia klärt Fragen zur Routerfreiheit, Alt-Kunden müssten Neuvertrag eingehen

artikel_unitymediaDer 1. August kommt unaufhaltsam auf uns zu. Routerfreiheit! Kunden dürfen sich ihre Endgeräte aussuchen und Unternehmen sollen die Zugangsdaten an die Nutzer herausgeben. Router- beziehungsweise Modem-Freiheit ist aber von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, AVM hat diesbezüglich eine Liste ins Internet gestellt, die sich mit diversen Providern befasst. Unitymedia hatte schon in der Vergangenheit etwas zur Routerfreiheit verlauten lassen, musste aber am heutigen Tage noch einmal Wort ergreifen, da neue Fragen beim Kunden auftraten.

Nette Kommunikation – andere Unternehmen – Vodafone / Kabel Deutschland – sind bislang leider sehr schmallippig in Sachen Kabel. Bei Unitymedia gestaltet es sich so, dass gewisse Voraussetzungen erfüllt ein müssen. Zum einen muss das Gerät zum Datenübertragungsstandard DOCSIS 3.0 kompatibel sein sowie 24 Download- und 8 Upload-Kanäle bieten. Außerdem muss es IPv4 und IPv6 sowie Dual Stack Lite – und für Telefonie noch den SIP-Standard unterstützen. Auch ist es bei Unitymedia nicht so einfach mit Usernamen und Passwort getan – MAC-Adresse und die Seriennummer des Routers wird benötigt, damit die Leistungen auf den Anschluss zugeordnet werden können.

Zugangsdaten für die Telefonie werden im Online-Kundencenter hinterlegt. Zu bedenken ist auch: Unitymedias Projekt WiFiSpot ist mit eigenen Routern nicht möglich, demzufolge hat man auch als Unitymedia-Kunde kein „Open end“ an anderen Routern, 10 MBit/s und 100 MB am Tag sind normal möglich, danach wird auf 64 kbit/s gedrosselt. Ebenfalls beachten sollten Kunden mit Verträgen vor 2013 folgendes: hier ist eine Routerwahl nur möglich, wenn man in einen neuen Vertrag wechselt:

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Die Einführung der Routerfreiheit erfordert zur Umsetzung eine umfangreiche Anpassung der IT-Systeme für die einzelnen Tarife. Für die ganze Breite des historischen Tarif-Portfolios ist das nicht zu leisten, vom Gesetz aber auch nicht gefordert, da die Routerfreiheit verpflichtend nur für Neuverträge gilt. Wir wollen aber, dass auch Bestandskunden dieses Wahlrecht nutzen können, deshalb haben wir uns für die Stichtagsregelung entschieden, die den ganz großen Teil der Kunden mit umfasst, sowie ergänzend die Tarifwechseloption für interessierte Kunden mit vereinzelten, noch älteren Tarifen. Bei einem Vertragswechsel beginnt eine neue Laufzeit.

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Mal schauen, wie hier die anderen Kabelanbieter agieren, wie es hier in Sachen Vertrag, bzw. Vertragswechsel aussieht. Ich selber bin seit einigen Jahren bei Kabel Deutschland, also jetzt Vodafone. Hier hängt also ein häßliches Modem. DECT konnte ich glücklicherweise durchschleifen und meine eigene FRITZ!Box 7490 dahingeht justieren, dass sie auch so am Anschluss funktioniert. Prinzipiell habe ich also nichts auszustehen, lediglich den Klotz von Modem nebst seinen Stromkosten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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19 Kommentare

  1. Gamerfreak says:

    Hm. Bin seit letztes Jahr Mai Kunde. Heißt das ich könnte jetzt mir einen eigenen Router demnächst zulegen? Die Fritz Box 6490 von UM für Kabel ist in der Firmware um einiges kastriert. Außerdem kommt man mit ner freien Box an alle Updates von AVM.

  2. Hallo Cashy, hast du wohl eine Anleitung, wie man das mit dem Dect über die Fritzbox hinbekommt bin zwar UM kunde aber hänge auch am kabelmodem

    LG

  3. Hallo Caschy, deibe Lösung mit Kabelmodem und Fritte würde mich auch interesieren. Wie hast du das mit dem Telefon/DECT gelöst?

    MfG Thomas

  4. Ich glaub bei Vodafone wirds nen Reinfall werden: Ich hab vor 3 Wochen gefragt ob ich mein gestelltes altes Thompson Modem durch ein Fritzbox mit integriertem Modem ersetzten kann. Die Antwort war: „Das ist überhaupt kein Problem, Sie können sich jetzt da Modem kaufen und wir geben Ihnen dann die Zugangsdaten“. Gesagt getan, danach die „Technik“ angerufen, die wussten von nix und auch der Prozess zur Routerfreiheit war denen unbekannt. Danach wurde ich durch x Abteilungen durchgestellt und nicht 1 Person hat sich für die Falschaussage entschuldigt. Wenn die mir jetzt mit nen Vertragswechsel kommen, lauf ich amok.

  5. hasseltoff says:

    100 MB am Tag???

  6. @Gamerfreak: Was ist an deiner 6490 kastriert ?
    Ich habe selber die 6490 von UM (NRW) und da ist einzig die Software-Updatefunktion nicht verfügbar, alles andere kann man selber einstellen.

  7. Deliberation says:

    Nein, Du hast die Funktion wahrscheinlich nur noch nicht benötigt. Man kann keine eigenen Nummern von anderen VoIP-Providern eintragen. Das ist bei allen UM-Routern gesperrt.

  8. So ist es Deliberation. Zudem kannst du auch auf der 6490 nicht den intern eingebauten Kabeltuner für IPTV verwenden. Die Fritzbox App sagt dann ne, wurde vom Provider gesperrt. Fremd SIP ist doch auch gesperrt oder nicht?

  9. Sebastian says:

    Gilt das Ganze auch für Kunden mit Tarif Office Internet & Phone aus 2015, kann man auch hier eigene Router verwenden? Oder gilt das alles nur für Privatkunden?

  10. Bei der 7490 ist doch die Kabelpeitsche dabei, die hab ich für DECT genutzt. Also vom Modem mit der Peitsche auf die Fritz und da dann ganz normal DECT aktivieren und Geräte einrichten.

  11. @Deliberation und @Steffen Schad: Das ist aber auch nur im ehemaligen KabelBW-Land so, in NRW und Hessen kann man problemlos andere VoIP-Nummern einrichten.

    Beschnitten ist die Firmware trotzdem, eben in Sachen Kabeltuner. Telnet geht auch nicht, von der Update-Funktion ganz zu schweigen. Und ich meine noch ein paar andere Kleinigkeiten.

  12. Hmmm wie ist das denn dann wenn der Vertrag automatisch verlängert wird? Dann bekommt man auch keine Zugangsdaten? Bei jedem Wechsel würde ich meine IPv4 verlieren und nur noch Dual Stack Lite haben (was ja auch wohl deswegen die Router so spezifiziert sind).

    Dann wiederum komme ich mobile (i.d.R. bei allen(!) Telcos oder HotSpots) aus einem IPv4 Netz nicht mehr auf mein IPv6 Anschluss. Also ist das NAS nicht mehr von extern erreichbar sofern der Anschluss kein IPv6 kann.

    So macht der neue Router natürlich keinen Sinn,wenn ich dafür auf eine Dual Stack Lite Anschluss gehieft werde.

    Sollte aber das automatische Verlängern als „neu“ gezählt werden dann warte ich darauf.

  13. Deliberation says:

    @J2C: danke für die Aufklärung. Ich hatte von diesem Manko in einem „Testbericht“ des 6490 bei Unitymedia gelesen und daher angenommen, es gelte für ganz Deutschland.

  14. @caschy: bedeutet, dass du nur eine Leitung nutzen kannst?

  15. Christian says:

    Das Gesetz ist absolute Volksverdummung. Es wird von den Betreibern absichtlich schwer gemacht, damit man kein anderes Modem nimmt. Außerdem erlischt jegliche Gewährleistung – einfach mal das Kleingedruckte lesen ab August. kein Modem von uns? Dann liefern wir keinen Support. <<< wie das dem Verbraucher helfen soll wissen nur ein paar Trottel in Bonn.

  16. Support wird es weiterhin geben, nur werden dann die Kunden mit eigenen Router den Techniker Einsatz zahlen müssen, da ja die eigenen CPE nicht zum UM Netz gehört 🙂

  17. Mein Vertrag ist von 2009, und ich habe eh einen eigenen Router, da sie mir damals nur ein Modem geliefert haben. Allerdings mache ich beim WiFiSpot nicht mit und habe auch kein dual stack lite oder so. Glück gehabt.

  18. Ich zocke gerade mit UnityMedia rum. Ich will einen „AVM 6490 Cable Roouter“ anschließen. Derzeit ist ein von UnityMedia im Rahmen einer „Telefon Comfort Option“ für 4,99 Euro zur Verfügung gestellter „AVM 6360 Cable Router“ angeschlossen. Wenn es nicht so traurig wäre, so ist es doch lustig, wie sich die Firma via unfähigen Personals windet… Ich habe vorsorglich für Mai 2017 gekündigt. Schauen wir mal… (AB 01.08. würde man die Bedingungen für einen Kundeneigenen Router bekannt geben. Bis 31.07. müsste ich aber einem neuen Vertrag zustimmen. Wer ist hier nicht ganz bei Sinnen?)

  19. MonteCaterno says:

    Obacht! Bei Unitymedia wird man, wenn man den vertrag wechselt automatisch von IP V4 auf IP V6 umgestellt. Das kann durchaus einige Probleme bereiten. Wenn man weiter IP V4 haben will, muss man dann zu einem teuren Business-Tarif greifen! Muss jeder selber wissen, ob ihm das der Wechsel des Routers wert ist.

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