Twitter zieht die Custom API-Daumenschraube an

Das, was Twitter mit groß gemacht hat, wird heute vom Unternehmen anscheinend als störend empfunden: die breite Massen an Clients. 100.000 Token hat jeder Entwickler zur Verfügung, nur wenige Twitter-Clients (wie zum Beispiel Tweetbot) bekommen eine Sonderbehandlung und mehr Token. Dies hat zur Folge, dass Clients für neue Nutzer nicht mehr funktionieren, sofern keine Token mehr vorhanden sind.

falcon

Eines der vielen Beispiele, bei der diese Token-Geschichte in die Medien kam, war Falcon Pro. Zum Veröffentlichungszeitraum einer der empfehlenswertesten Clients für Twitter auf der Android-Plattform – aber auch er war schnell von der Token-Grenze betroffen.

Doch der Entwickler realisierte Folgendes: Nutzer konnten sich als Entwickler bei Twitter registrieren, bekamen so selber einen API-Key und Token – bedeutete im Umkehrschluss: durch einen Kniff konnte Falcon Pro wieder mit anderen Keys genutzt werden. Doch auch hier scheint nun Feierabend zu sein, Nutzer von Falcon Pro bekommen derzeit eine E-Mail, die wie folgt aussieht:

„Application notice

This is a notice that your application, , is no longer allowed to perform write operations.

Bitte vergewissere Dich, dass Deine Applikation den Richtlinien der Twitter API entspricht

To request that your application be re-enabled for write operations, please visit our support form.

While this restriction is still in place, please do not attempt to register a new API key for your application without authorization from Twitter. Such an action is a violation of our API Terms of Service and may result in the permanent suspension of your application (as well as any associated developer accounts).“

Solltet ihr also Falcon Pro mit der beschriebenen Methode nutzen, dann kann es sein, dass ihr bald diese E-Mail erhaltet. Ob Twitter generell gegen Dritt-Clients in dieser Form vorgeht, oder gegen Falcon Pro, ist unbekannt. Unbestritten dürfte sein, dass der Entwickler von Falcon Pro die Möglichkeit der Eingabe von Custom API-Keys eingebaut hat, was bei der Popularität des Clients vielleicht Twitter ein Dorn im Auge ist.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Tweetbot hat mehr Token als andere, weil Twitter zum Zeitpunkt als die Grenze gesetzt wurde die verfügbaren Token für Apps die bereits mehr als 100k Token verbraucht haben verdoppelt hatte. Sprich wenn Tweetbot z.B. 10 Millionen Mutzer hatte, hat Tweetbot 20 Millionen Tokens zugesprochen bekommen. Seit Donnerstag hab ich aber neue Tweetbot Token unter Twitter>Einstellungen>Apps, es besteht also die Möglichkeit, dass Tweetbot jetzt auch gedeckelt ist.

  2. Worin liegt der Sinn?
    Twitter wurde doch groß wegen Offenheit.

    Seit oauth 2.0 pflicht ist bei Twitter, habe ich das entwickeln für Twitter eh sein gelassen. War vorher einfacher. Damals konnte meine Kaffeemaschine tweeten

  3. Twitter heißt den Arm der es füttert.

    Wenn man irgendwann nur noch den offiziellen Client nutzen muss werden die Nutzerzahlen sicher sinken. Ich nutze den nur für 2FA.

    Oder sie verkaufen irgendwann Tokens an die Entwickler oder lassen es sich monatlich bezahlen keine Limits zu haben. Traue solchen marktführenden Unternehmen alles zu.

  4. Ich hoffe ja nicht das ich jetzt eine Mail der Art bekomme. Nutze Falcon Pro auf genau diese Art und Weise weil der Client einfach deutlich besser ist als der Standardmäßige.

  5. Wie sieht Twitter wenn ich Falcon benutze? Man gibt bei der Einrichtung des API-Keys ja einen eigenen Appnamen ein…

  6. Tja, das kommt dabei raus, wenn alle beim Monopolisten sind weil die anderen alle beim Monopolisten sind. Das Internet – voller Lemminge…:-)

  7. Nach mehreren Monaten Twitter Nutzung habe ich mich davon getrennt. Es bietet einfach zu wenig Möglichkeiten u. schränkt sehr ein. Auf Neues wartet man vergeblich. Und sowas ist jetzt an der Börse. Tschüssikowski !

  8. Ich würde hier einfach gegen Twitter vorgehen, da sie Developer bevorzugen ohne Grund, es kann ja nicht sein das ein Twitterclient mehr Tokens bekommt als ein andere, zumal Tweetbot nicht ma besonders gut ist. Da lässt sich sicher mit einem Anwalt ganz gut etwas dagegen machen. In den USA kannst da bestimmt noch auf Millonen von Schadensverlust klagen xD

  9. Das ganze wird hauptsächlich wegen der Werbung gemacht.
    In den Dritt-Clients gibt es keine Sponsortweets, im Original schon.

    Twitter will Geld machen, bislang klappt das aber nicht. Kein Wunder, dass man härter vorgeht. Aber dann sollte man auch verdammt nochmal seine eigene Twitter App verbessern. Es kann doch nicht sein, das EIN verdammter Entwickler eine bessere App zaubert, als das ganze Twitter-Team?!

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