Tesla plant In-App-Käufe für seine Fahrzeuge als Upgrade-Option

Tesla-Motors-logo-2Auf den ersten Blick klingt es äußerst frech, was Tesla als neues Konzept vorgestellt hat, um seine Fahrzeuge noch besser und auch günstiger an den Mann zu bekommen. In-App-Käufe sind das prominente Vorbild, dessen Idee man nun für seine Fahrzeuge umsetzen möchte. Bereits bei Spielen und anderen beliebten Programmen ist das Konzept schon bekannt: Wem das Basisprodukt ausreicht, der bezahlt nichts oder nur wenig. Die richtig genialen Funktionen und Erweiterungen lassen dann aber noch einmal ordentlich das Konto schwitzen.

Bereits jetzt schon werden Käufern von Teslas Modellen gewisse freischaltbare Optionen angeboten. Wer die 2.500 $ für den „Autopilot“ ausgibt, der zahlt lediglich die Gebühr dafür, dass die bereits vorhandenen Funktion im Fahrzeug freigeschaltet wird. Frühe Käufer, denen der Zugang zu den neueren „Supercharger“ -Ladestationen verwehrt bleibt, können ebenfalls 2.500$ ausgeben und dürfen dann die bereits im Auto installierte Technik dafür einsetzen.

Die Idee dahinter ist, dass man die Fahrzeuge des Unternehmens so noch weiter in der Bevölkerung streuen möchte. Aktuell sind die autonomen Autos von Tesla noch eher ein selten gesehenes Produkt. Weit weg scheinen die Verkaufszahlen eines Opel, VW oder Audi, um nur einige zu nennen. Das möchte man nun ändern. Wer heute noch nicht so viel Geld für ein derartiges Fahrzeug ausgeben kann oder will, der hat später die Möglichkeit, gegen entsprechendes Entgelt ein Upgrade seines Fahrzeugs durchführen zu lassen. Werkstattaufenthalte oder ähnlich nervige Termine entfallen dabei gewissermaßen. Tesla muss quasi nur noch den richtigen Knopf drücken und schon hat die Karre mehr Reichweite oder mehr Leistung.

Eine gewisse Überlegung hat man bei wired.com bereits angestellt: Wer wird als erstes eine Art Jailbreak für Tesla-Fahrzeuge anbieten? Garantiert wird es Gruppen geben, die gegen eine entsprechende Gegenleistung ALLE Funktionen, die sonst per In-Car-Purchase verfügbar gemacht würden, freischaltet. Ganz wie bei iOS oder Apps heutzutage 😉 Bleibt abzuwarten, wie sich das Unternehmen dagegen wappnet.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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27 Kommentare

  1. ob die o.g. Basis-Idee zutrifft, kann ich nicht sagen – eine andere Begründung wäre jedoch, dass auf Grund von gleichen Bauteilen (=höhere Menge einer Komponente), sowie im Wege der Montage evtl. Umrüstungen entfallen und somit die Herstellungs- und Produktionskosten minimiert werden können.

  2. auch heute schon werden in fahrzeugen freischaltschlüssel benutzt. was tesla macht ist nur eine neue form davon – der kunde muss nicht in die werkstatt

  3. Ich finde die Idee gut.
    Ich habe mir vor 3 Jahren ein Auto gekauft, es so konfiguriert wie ich möchte, am Ende aber doch ein paar Funktionen aus Kostengründen wieder gestrichen.

    Heute ist das Auto abbezahlt, kann die gewünschten Funktionen aber nicht, oder nur mit erheblichem Aufwand nachrüsten… Da gefällt mir die Idee von Tesla richtig gut.

    Der nächste Schritt wäre dann ein Abo-Modell… 😀
    So könnte man Funktionen ausprobieren und bei Nichtgefallen wieder abbestellen 😉

  4. Mir würde sich das die Frage stellen. Wenn ich ein Auto kaufen kann was eigentlich alles kann aber ich kaufe die kleinste Version, wie kann der Hersteller damit Geld verdienen. Oder sond seine Autos mit maximaler Ausstattung einfach überteuert?

    Ist ja so wie wenn ich mir ein Haus mit 5 Zimmern kaufe wovon ich 2 Nutzen darf und die restlichen per In-App Kauf freischalten muss.

  5. An den Jailbreak glaube ich noch nicht so recht. Tesla hat ja bei jedem Fahrzeug per Verbindung ‚den Daumen‘ drauf. Das wäre wohl recht aufwändig, diese Verbindung auszuhebeln.

  6. @Carsten: Wahrscheinlich ist es teurer, verschiedene Produktionslinien von Eletronikbauteilen mit unterschiedlichen Funktionen aufzubauen, anstatt diese einfach zu deaktivieren. Kosten setzen sich ja nicht nur aus den Materialkosten für (Chips etc.) zusammen, sondern auch aus den Entwicklungskosten.
    Bsp.: Opel Corsa: Schlüsselfernbedienung und Boardcomputer sind vorbereitet, erhält man je nach Ausstattungsvariante nicht. Diese lässt sich jedoch ohne weitere Umbauten freischalten.

  7. @Carsten
    Der Akku kann ja bereits 400 km (80%) und wird gegen Aufpreis auf 100% freigeschalten – bei heutigen Autos ja bspw. „ähnlich“ Chip-tuning o.ä. außer dass es hier der Hersteller direkt macht.

    … überteuert nicht, jedoch wird die Marge für den Hersteller größer bei den Add-Ons
    aber das ist überall so – bspw. Samsung baut ja auch TV Geräte die in der Ausstattung gleich sind, sich jedoch vom Funktionsumfang unterscheiden.

    und bezogen auf dein Beispiel und das og. wäre es so, dass nicht die Zimmer minimiert sind, sondern deren Grundfläche bzw. Luxusausstatung.

  8. Naja ich sehe es schon als überteuert wenn ich das selbe Fahrzeug kauf als mein Nachbar und er 30000€ weniger zahlt. Klar gibt es Features wo ich sage es ist okay wenn es um Software geht. Da zahle ich denn halt Lizenz Gebühren. Aber wenn ich mir das Auto mit ner 60 kw/h Batterie kaufe möchte ich die 60 kw/h auch voll nutzen dürfen. Oder wenn ich für meine Musik für unterwegs ne 500GB SSD dein hab sollen die 500GB auch zur Verfügung stehen. Denn drin ist die Hardware. Allgemein sind Autoherstellen was einige Add-Ons angehen überteuert.

    Nehmen wir ein anderes Beispiel

    Ich kaufe ne 4 Kern CPU darf aber nur 2 nutzen.

    Chiptuning ist m.E.n. eher. Ich kaufe ne 4 GHz CPU und takte die auf 4.5 GHz

    Letzenendes kann ich auch verstehen warum die das machen. Aber der Otto Normal Bürger würde es ab einen gewissen Punkt als Wucher oder gar Betrug sehen.

  9. Vielleicht einfacher – da wir hier ja in einem techblog sind
    DSL-Anschluss: bei Kabel-Internet liegt bspw. 400 Mbit/s Download + 20 Mbit/s Upload an, du bekommst jedoch nur was du bezahlst sprich bspw. Bis zu 20 Mbit/s Download und 1 Mbit/s Upload und kannst jederzeit, binnen weniger Minuten, ein Upgrade beantragen.
    Dito bei Windows usw.

    Das Auto wird ja grundsätzlich nicht kleiner oder größer, lediglich manche Komponenten sind hiervon betroffen

  10. DSL Anschluss ist ein schlechter Vergleich. Die Technik teilt man soch mit anderen. Und wenn alle Max Speed haben wollen muss doe gegenstelle dementsprechend ausgelegt sein und ist somit Teurer. Klar ist es kein 20€ im Monat Unterschied und somit überteuert, aber mehrkosten wären für den Provider da wenn er auf mal alle Einwohner des Landes mit DSL Max beliefern müsste.

    Das Beispiel mit Windows ist wieder die Lizenzsache wo ich gesagt habe das es schon seine Berechtigung hat.

  11. Peter Pan says:

    2021: Tesla Jailbreak mit NFS-Mod 1.1 erschienen 😉

    Das Vertriebsmodell ist natürlich in der Autobranche revolutionär, allerdings wird mir bei solchen Überlegungen immer etwas komisch.
    Als Nächstes kann man sich dann Werbung im Navi einblenden lassen und erhält dann 20 PS für die nächsten 20 Minuten etc..

    Umso technischer und ferngesteuerter die Autos laufen, umso mehr Schmu kann damit betrieben werden. Irgendwann kommt dann sicher auch die Politik auf die Idee alle Elektroautos in besitmmten (Innenstadt-)Zonen GPS-gesteuert zu begrenzen…

    Und dann haben wir den Salat. Ich will Auto und nicht Taxi fahren…

  12. @Peter Pan
    darauf solltest Patent anmelden, denn das wird unweigerlich kommen 😉

    in diesem Zusammenhang ein TV-TIP:
    schöne neue Welt – ZDF – Sonntag, 19.06. 23:30Uhr

  13. @Peter Pan
    Hab mir Watch_Dogs 2 vorbestellt, da soll man wohl auch Autos Hacken und fernsteuern können. Mensch wird das ein Spass wenn das in RL passiert.

  14. WerWasWarum says:

    Das ganze ist doch keine Idee von den App Entwicklern.
    Bei Messgeräten (Zum Beispiel Oszilloskope) ist das seit Jahrzehnten verbreitet.
    Siehe zum Beispiel Rigolo

  15. Also lieber per „In-App“ freischalten, als es gar nicht zu können.
    Das mit dem Jailbreak wird sich per Garantie-Entzug leicht lösen lassen. Bei einem PKW zumal mit teurer Batterie kann sich niemand leisten, die Garantie zu verlieren.

    Abgesehen davon: Hacking von PKWs wird (außer zu sicherheitszwecken) in naher Zukunft staatlicherseits mit hohen Strafen verboten werden.

  16. Das neue ist vielleicht die Freischaltung per App und das übertragen auf das Auto ohne Werkstattbesuch. Das habe ich noch nicht von anderen Autos gehört.

    Aber bei Volvo konnte man den Boardcomputer einfach bezahlen und dann schalten sie ihn frei. Die Technik war vorher schon verbaut und nur nicht aktiviert.

  17. @carsten
    „Ich kaufe ne 4 Kern CPU darf aber nur 2 nutzen.“
    Genau sowas macht Intel. Auch bei der Taktung oder beim l2 oder l3 cache.

  18. Ich denke auch, dass das nicht so weit weg ist… Bei Audi bspw lässt sich das Absenken des Beifahrerspiegels beim Einlegen des Rückwärtsgangs elektronisch freischalten; ein Feature, das sonst als Option bestellt werden muss. Offiziell nachlösen kann man es (noch) nicht, aber es gibt entsprechende Anbieter, die das nachträglich rein über die Software realisieren.

  19. Verstehe gerade die ganze Diskussion nicht, oder irgendwas grundsätzlich nicht, denn: man bekommt das auto geliefert, welches man mitsamt der Optionen bestellt hat. Dass Tesla die Upgrades auf diesem Wege vertreiben will, ist doch ihre Sache, wir sparen uns den Besuch in der Werkstatt. Höchstens könnte man komplexe haben, weil man im technisch gesehen 140.000 Euro Wagen sitzt, aber nur die Hälfte der Optionen nutzen kann hehe

  20. Und irgendwann funktioniert dann der Blinker oder der Scheibenwischer nur noch, wenn man den gegen Monatsgebühr freischaltet?
    Nein danke……

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