Telefónica O2 wird Smart Step in Deutschland nicht einführen

Die Empörungswelle gegen Telefónica (O2) mitbekommen? Die wollten noch einen flotten Euro mit dem Verkauf von Bewegungsdaten der Kunden machen. Anfang letzten Monats gründete das Unternehmen in London eine Abteilung, in Deutschland bislang anscheinend unbemerkt. Die Abteilung „Telefónica Dynamic Insights“ soll in den Daten von O2 „graben, bohren und nach Gold schürfen“, wie es in der ARD hieß.

Daten sollten analysiert und aufbereitet werden, dass sie für die Industrie zum Kauf interessant werden. Durch die Bewegungsdaten des Smartphones weiss Telefónica, wann wir wo waren, wie lange wir uns wo aufgehalten haben, wie alt wir sind und welches Geschlecht wir haben. Diese Daten wollte man den potentiellen Käufern zur Verfügung stellen. Hätte man sicherlich auch gemacht, wenn es die Berichte in der ARD mit anschließendem Protest von Kunden und Datenschützern nicht gegeben hätte.

Heute gab man zerknirscht bekannt: „Nach dem Feedback unserer Kunden haben wir uns nun allerdings entschieden, Smart Step in Deutschland nicht einzuführen. Wir haben immer betont, dass es keine konkreten Pläne gibt, ein Produkt wie Smart Step in Deutschland einzuführen. Wir sind überzeugt, dass das von Telefónica Dynamic Insights vorgestellte Produkt alle Datenschutzansprüche erfüllt. Denn bei allen Produkteinführungen gilt: Datenschutz und Kundenzufriedenheit hat bei Telefónica oberste Priorität.“

Ist natürlich eine sehr dicke Nummer, aber sicherlich nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt da draußen sicherlich Dinge und Geschäftsgebaren, gegen die das Projekt von O2 wie ein Waisenknabe aussieht.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. „Datenschutz und Kundenzufriedenheit hat bei Telefónica oberste Priorität“

    Kundenzufriedenheit bei O2 – der war gut 😀

  2. @Peer: Kundenzufriedenheit, Datenschutz oder TK-Anbieter…beides in einen positiven Kontext zu bringen geht doch kaum 😉
    Ich frage mich gerade wie es beim O2-Angebot Netzclub ausschaut, ob da Profile der Nutzer verscherbelt haben…ich will es mal nicht hoffen.

  3. Netzclub wirbt doch sozusagen schon mit Werbung, da bekommt es sicher nicht nur der Höchstbietende, sondern jeder, der fragt 🙂

  4. Macht euch doch nicht in die Hose wegen so ein paar Bewegungsprofilen! Spackeria rulez! Hat doch keiner was zu verbergen, oder?

  5. Kundenzufriedenheit bei O2 – der war gut
    +1

  6. nen wenig anders vorgestellt wär es evtl. besser angekommen — Bekommt man eben Angebote per SMS, wenn man direkt vor dem Laden steht.
    Dass dazu natürlich rund um die Uhr gespeichert werden muss, muss man ja nicht so direkt dem Kunden verbal ins Gesicht pfeffern… Ist bei Handyverträgen ja auch Hellgrau auf weiß in 8pt-Schrift und Fachsprache…

  7. alleine dass sie es vorgehabt haben macht den laden wieder ein Stück weiter unsympathisch.

  8. “Datenschutz und Kundenzufriedenheit hat bei Telefónica oberste Priorität”. Das ist so ein schwachsinniges Gelaber, dass ich brechen könnte, wenn ich an dieses perverse SmartStep denke. Das hört sich an, als wenn ein Nahrungsmittelhersteller, der in seinen Produkten Leichenteile und Gitmüll verarbeitet, behauptet: „Qualität und natürliche, gesunde Zutaten haben bei uns höchste Priorität.“

  9. …Ist natürlich eine sehr dicke Nummer, aber sicherlich nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt da draußen sicherlich Dinge und Geschäftsgebaren, gegen die das Projekt von O2 wie ein Waisenknabe aussieht..

    da kannst aber einen drauf lassen !

    es ist nur gut (??) daß „draußen“ (= im normalen user-volk, d.h. einschl. 99,9% der politik) keiner eine blasse ahnung hat, was heute schon (!) technisch machbar ist – und auch gemacht wird !!…

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