Synology DSM 6.0: Cloud Sync eines Ordners zu unterschiedlichen Anbietern

Artikel_SynologyDer Synology DiskStation Manager kommt in großen Schritten in Version 6.0 auf uns zu. Für mich Zeit, schon einmal einen Blick in die neuen Funktionen zu werfen, die für mich als Anwender interessant sind. Ich selber setze seit Jahren auf meine private Cloud in den eigenen vier Wänden, betreibe diese aber ausschließlich lokal, mein NAS ist also nicht von Außen zu erreichen. Natürlich ist das ein Komfortverlust, lässt mich aber ruhiger schlafen. Sofern ich Daten vom NAS auf dem Smartphone, dem Tablet oder Rechner benötige, dann synchronisiere ich diese im WLAN. 

Das NAS ist Lager für Daten, die ich eigentlich für gewöhnlich nicht unterwegs benötige. Für solche kurzfristigen Daten ohne großartige Sicherheitsrelevanz gibt es dann Dropbox oder auch den Google Drive.

Mit dem DiskStation Manager 6.0 gibt es dann auch eine Neuerung bezüglich der Cloud-Anbieter. Bekanntlich kann man einen Ordner auf dem NAS mit einer Cloud synchronisieren. Heißt: Ich kann meine komplette Dropbox in einem Ordner auf dem NAS sichern, aber auch Google Drive und weitere zahlreiche Anbieter werden unterstützt. Alles was unterwegs in Dropbox und Co geschoben wird, landet auch auf dem NAS – und alles, was ich in diesen Ordner auf dem NAS schiebe, landet auch in der Cloud, das NAS besorgt dabei den Upload.

DS216play - Synology DiskStation

Was in der Vergangenheit nicht machbar war, das war der Upload eines Cloud-Ordners zu diversen Anbietern. Dieses Versäumnis hat man mit dem DiskStation Manager 6.0 ausgemerzt. In Kurzform bedeutet dies, dass ich identische NAS-Ordner zeitgleich zu Dropbox und Google Drive schicken könnte, sofern ich aus irgendeinem Grunde dazu Bedarf habe.

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Das entsprechende Modul heißt Cloud Sync und muss – sofern noch nicht geschehen – über das Paketzentrum installiert werden. Öffnet man Cloud Sync ein erstes Mal, so hat man die Möglichkeit, diverse Konten bei den Anbietern einzurichten. Da ist für jeden was dabei, ob OneDrive, Google Drive, Dropbox, Box, Amazon Cloud Drive, HiDrive oder auch der eigene WebDAV-Server. Im konkreten Beispiel zeige ich, wie man einen Ordner zu Dropbox und Google Drive sichert.

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Das Authentifizieren der einzelnen Konten ist einfach, hierfür wird das API genutzt, sofern ihr im Browser auch bei Dropbox und Google Drive eingeloggt seid, müsst ihr einfach nur den Zugriff durch Dropbox und Co erlauben. Ist der Account authentifiziert, so kann erst einmal eingestellt werden, was gesichert werden soll.

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Der lokale Pfad ist der Ordner, in dem eure Dropbox-Daten laden, der Remote-Pfad der, was aus Dropbox gesichert werden soll. Sichert ihr den Root-Ordner, so wird alles gesichert. Gebt ihr einen einzelnen Ordner an, so wird nur dieser gesichert – oder synchronisiert. Wichtig für unsere spätere Aufgabe: nicht den Root-Ordner sichern, denn sonst lassen sich keine weiteren Ordner hinzufügen!

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Die Synchronisierung kann bidirektional erfolgen, heißt, dass Änderungen in der Cloud und auf dem NAS abgeglichen werden. Man kann aber auch nur Änderungen in der Cloud oder auf dem NAS abgleichen. Nutzt man die Cloud als Backuplösung, so empfiehlt sich vielleicht die Datenverschlüsselung. Daten werden vor dem Upload verschlüssselt, bleiben aber auf dem NAS unverschlüsselt liegen.

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Mit dieser Anleitung schlagt ihr gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, ihr lernt – falls nicht eh bekannt – die Möglichkeiten kennen, die der DiskStation Manager 5 schon bot (nämlich das bisher beschriebene) – und ihr seht gleich die neue Möglichkeit von DSM 6.0. So, die erste Cloud steht, richtet eure nächste ein, wie bereits beschrieben.

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Nun steht man also da, hat zwei synchronisierte Cloud-Ordner auf dem NAS – aber man will doch was anderes? Richtig, nun wollen wir einen NAS-Ordner zeitgleich in zwei unterschiedliche Cloud-Ordner sichern, denn das ist ja die Neuerung des DiskStation Managers 6.0. Begeben wir uns nun in unsere Cloud Sync-Einstellungen und besuchen den Reiter „Aufgabenliste“. Hier kann ich nun weitere Aufgaben hinzufügen. Man kann eine neue Sync-Aufgabe erstellen und eben jene soll einen weiteren Ordner in Google Drive und Dropbox sichern.

DS216play - Synology DiskStation

 

Hier wähle ich wieder einmal den Ordner auf dem NAS aus – und den in der Cloud. Ich wünsche in meinem Beispiel die bidirektionale Synchronisation. Das richte ich dann also zwei Mal ein – einmal in den Einstellungen von Dropbox – und einmal im Google Drive.

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Ist dies erledigt, so ist der lokale NAS-Ordner mit zwei Cloud-Systemen verbunden, im konkreten Beispiel mit dem Google Drive und der Dropbox. Durch die hier eingestellte bidirektionale Synchronisation landen Daten, die in den Ordner in der Dropbox geschoben wurden in der Dropbox, aber auch im Google Drive – und vice versa läuft das Ganze auch ab. Zur Visualisierung ein Bild des Verlaufs: ich schob eine Datei mit dem Namen Dropbox Datei!.jpg in den Ordner in der Dropbox, der dann auf das NAS heruntergeladen und in den Google Drive hochgeladen wurde – so ist der Ordner an zwei Orten synchron.

DS216play - Synology DiskStation

In diesem Sinne: schaut euch DSM 6.0 bei Erscheinen ruhig einmal an, viele Neuerungen warten da auf euch. Alternativ gibt es hier im Blog ja auch ein paar Themen zu DSM und Synology.

Auch zum Thema:

Synology DiskStation Manager 6.0: Beliebige Ordner (verschlüsselt) in der Cloud sichern

 

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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25 Kommentare

  1. Gibt es schon einen Termin für die Veröffentlichung?

  2. Offiziell nicht, nein. Aber: sehr bald 😉

  3. Schöne Änderung, langsam wird die Cloudsync App eine runde Sache.

    @Caschy, an zwei Orten synchron? Müsste das nicht an 3 Orten heißen? 🙂

  4. Kleine Problem an dem Cloud Service ist, dass die DS danach nicht mehr in den Ruhezustand geht.

  5. Interessanter Artikel, Danke!

    Hoffentlich bringt DSM 6 auch eine deutlich verbesserte Cloud Station.

  6. Eine Frage hinsichtlich Verschlüsselung: kann man die Daten auch ohne eine Synology wieder entschlüsseln? Zum Beispiel, wenn diese defekt ist oder mal gerade nicht zu Hand ist?

  7. @Christoph: Schreibe gerade den Artikel.

  8. @Cashy: auf den Artikel freue ich mich jetzt schon. Dein Blog ist wirklich eine Fundgrube an Wissen. Danke!

  9. Vielleicht kann man die Synchronisation mit ein paar Handgriffen nicht dauerhaft machen, sondern zu bestimmten Zeiten, z. B. Nachts. Vorteile:
    – Die DSM nimmt keine Internetbandbreite weg.
    – Die Platten gehen zu Zeiten, in denen nicht synchronisiert wird, in den Ruhezustand.
    Evt. geht das über ein Script oder eine Aufgabe? Caschy, was meinst du?

  10. Hab hier einen headless Mac Mini als Server, aber irgendwie interessiere ich mich doch immer wieder für Ein Synology NAS, nur fehlt mir der konkrete Vorteil, gegenüber einen Server. Sprich, was kann ich mit so einem NAS machen, was mein Mac Mini nicht kann?

  11. Hey,

    da ich ja Google Apps for Work nutze wäre es für mich interessant mein TimeMachine Backup zusätzlich in die Cloud zu sichern. GIbt es die Möglichkeit den Upload nur Nachts machen zu lassen sagen wir in der Woche von 00:00 – 17:00 Uhr wo ich entweder schlafe, oder auf der Arbeit bin.

  12. Hallo Florian, ich habe gerade mal gegoogled zu Cloud Sync abschalten. Es geht wohl sehr einfach mit Bordmitteln der Synology. Ich denke, ich werde mal versuchen, den Cloud-Service nur ein paar Stunden Nachts laufen zu lassen. Das müsste wahrscheinlich reichen, um alles zu synchronisieren. Eine englische Anleitung ist hier:
    https://forum.synology.com/enu/viewtopic.php?t=95444

    Vielleicht mag ja caschy mal einen Blog-Eintrag schreiben.

  13. @Florian: Du kannst in der Cloud Sync App auch die Bandbreiten festlegen, welche zum Up-/Download genutzt werden sollen. Somit ergibt sich quasi kaum eine merkliche Einschränkung der Internetleitung, während die Daten im Hintergrund synchronisiert werden. Über den Aufgabenplaner in der Systemsteuerung kann man weiterhin den „Cloud Sync“ Dienst zu einer beliebigen Uhrzeit stoppen/starten.

    @Caschy: Bist du dir sicher, dass dies alles eine neue Funktion des „DiskStation Managers 6.0“ ist und nicht etwa in der Cloud Sync App integriert wurde? Anders gefragt, kann man nicht auch die aktuelle Beta-Version von Cloud Sync installieren und die neuen Vorteile bereits nutzen, ohne die gesamte DSM auf die 6.0 Beta upgraden zu müssen?

  14. @Bernd: Das ganze ist recht simpel: „Systemsteuerung“ -> „Aufgabenplaner“. Dort den Zeitplan definieren und bei den Aufgabeneinstellungen den jeweiligen Dienst mit Aktion auswählen:

    http://fs5.directupload.net/images/160217/h3l7cec9.png

    Ob dafür ein eigener Artikel notwendig ist? Eventuell im bestehenden Artikel als Hinweis ergänzen 🙂

  15. @Michael: Kann es dir nicht sagen, kannst es ja ausprobieren. Hab im Produktiv-NAS 5.x, das andere ist komplett 6.0

    @Michael: Der Artikel kommt in der Tat, weil das zu meiner Reihe gehört

  16. @Christoph @Cashy Wurde diese Frage nicht schon in dem Artikel hier (http://stadt-bremerhaven.de/anleitung-synology-nas-cloud/) gestellt und auch dort beantwortet:

    https://www.synology.com/de-de/knowledgebase/DSM/tutorial/Application/What_is_Synology_Cloud_Sync_Decryption_Tool

    Ungeklärt blieb aber auch in dem Artikel: Ist das eine proprietäre Verschlüsselung aus der Synology-Küche oder etwas offenes.

  17. @Ferique: Das ist eine proprietäre Verschlüsselung, daher gibt es das Kommandozeilentool auch zusätzlich.

  18. Ich bin Syno NAS Anwender, muss aber zugeben, dass ich für den hier beschriebene Workflow überhaupt keine Verwendung habe.

    ABER: Ich habe aufwendig ein verschlüsseltes Backup meiner Daten auf das NAS eines Freundes eingerichtet. Das war schon ein wenig tricky, denn man muss z.B. die Daten zusätzlich in einen verschlüsselten Ordner sichern.

    Leider bietet dieses Backup keinen Verlauf an (wie eine Timemachine). Löscht man versehentlich Daten, sind sie einen Tag später auch im Backup verschwunden. Also habe ich hierfür noch zusätzlich das TimeBackup auf eine externe USB Platte.

    Und hier kommt dann DSM 6 ins Spiel: Damit sollte es nun möglich sein, einfach und mit Boardmitteln eine Sicherungsaufgabe auf ein Remote NAS automatisch verschlüsselt und MIT Verlauf(!) zu machen!!! DAS ist dann geil! (Hat aber glaubich nix mit der Cloudsync App zu tun sondern geht über die Sicherungsaufgaben im DSM)

    Da freu ich mich drauf ™

  19. Jetzt habe ich schon bei Amazon UNBEGRENZT Speicherplatz für 60 Dollar, aber die Verschlüsselung vom NAS klappt nicht: Der Schlüssel kann nicht hochgeladen werden. Kennt jemand die Fehlermeldung? Klappt das bei euch mit der Amazon-Cloud und Verschlüsselung?

  20. Moin.

    Hat jmd zufällig ne Ahnung wann bzw. ob überhaupt jemals auch OwnCloud als Ziel bei Cloud Sync hinzugefügt wird?!

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