Starbucks filtert nicht nur Kaffee: Schwulen-Magazine lassen sich nicht über WLAN-Zugang abrufen

Eine interessante Meldung macht gerade die Runde. Der hippe Kaffeeröster Starbucks hat diverse Internet-Magazine gesperrt, die sich mit der Schwulen-Szene beschäftigen. Nun wird versucht, Starbucks Homophobie anzudichten, schließlich zeigen die betroffenen Seiten kein pornographisches Material. Dass es sich schlichtweg um einen Filter-Fehler handeln könnte, zieht „Siegessäule“-Chefredakteur Jan Noll (eine der betroffenen Seiten), nicht in Erwägung. Aber anscheinend ist Starbucks lesbischen Magazinen gegenüber weniger homophob eingestellt, so mutmaßt Noll nämlich: „Offenbar werden lesbische Inhalte als weniger bedrohlich angesehen.“

starbucks_paris

Richtig ist, dass in Starbucks-Filialen (genauso wie bei anderen großen Ketten mit WLAN-Zugang) eine Filter-Software eingesetzt wird. So sollen Kinder vor nicht geeigneten Inhalten geschützt werden, wenn sie die Internetverbindung von Starbucks nutzen. Dass es bei solchen Filtern auch immer wieder Fehler gibt, kann nicht ausgeschlossen werden. Das erklärt vielleicht auch, warum es tatsächlich mehrere zugängliche Seiten mit „schwulen“ Inhalten gibt, während ein paar wenige eben nicht aufgerufen werden können.

Eine Starbucks-Sprecherin erklärt dies ebenso. In solchen Fällen können sich Kunden auch an Starbucks wenden. Es werde dann überprüft, ob eine entsprechende Seite daraufhin freigegeben wird oder nicht. Hätte Noll vielleicht auch einmal probieren sollen, anstatt direkt die Homophobie-Keule zu schwingen und von Zensur zu reden.

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37 Kommentare

  1. Menschenskinner, immer diese Filterei. Die Leute sollen sich mal schön selbst um ihre Kinder bzw. deren Geräte kümmern, alles andere bringt doch eh nix, wenn’s überall ungefiltertes Netz gibt.

    Erziehung ist Elternsache (bzw. der Fürsorgepflichtigen), warum müssen denn da immer gleich alle volljährigen drunter leiden?

    Selbst wenn nicht, sind bestimmt genausoviele Leute wegen einer Website schwul geworden, wie wegen dem South Park Spiel zu Nazis werden, man man, Weltbilder gibt’s.

  2. Anno Nüm says:

    Watt wichtig.

  3. Recht so!

  4. Michael_cgn says:

    Ähh, na ja, Amis und SEX. Und dann auch noch Homos.
    Und die armen Kinder.

    Ich kann nur sagen, Leute erzieht die Blagen richtig, dann haben die auch mit all dem Zeug im Internet keine großen Probleme.

    Und Starbucks, wenn ihr Seiten blockiert, wie wäre es, die der Waffenfans zu blockieren? Vielleicht sinnvoller.

    Aber am Besten gar keine Filter, ich fühle mich reif genug.

  5. Ich sehe da absolut kein Problem dabei…

  6. BigRavler says:

    Öffentliches W-Lan —> VPN/TOR/vertrauenswürdiger Proxy …

  7. @Sascha:
    Ergänze doch bitte den Titel mit dem Wort „Manche“. Denn wie Du am Ende schön sagst, sind ja nicht generell Schwulenmagazine betroffen. Vielmehr, und das ist meine persönliche Meinung, versucht da jemand die Situation zu nutzen um kostenlose Werbung für sein Magazin zu machen. Fehlt nur noch die Berufsbetroffene Roth.

    @Michael_cgn:
    Es geht offensichtlich um Starbucks in Deutschland, zumindest liefert Google für Jan Noll und Siegessäule ein Magazin in Deutschland. Paßt hierzulande auch viel besser, denn Phobiekeulen dieser Art sind wie Nazivorwürfe, das Urteil ist bereits mit dem Vorwurf gefällt.

    PS: Bevor mir jemand Homophobie vorwirft, ich bin für gleiche Rechte, ich denke halt nur, daß Randgruppen manchmal auch diffamierend und ausnutzend vorgehen basierend auf nicht immer wahren Dingen.

  8. unbenannt says:

    Der eigentliche Skandal ist, dass so viele Menschen dort noch hingehen.

    Aber was das Filtern angeht – Google ist da nicht viel besser. Der Anhaftung der Homophobie hat man sich schon vor einiger Zeit entgegengesetzt und einige Begriffe wieder freigegeben. Aber viele Dinge, die ein moralisiertes Hirn zur Selbstgeißelung und hundert Ave Marias zwingt, müssen weiterhin erst komplett ausgeschrieben werden oder tauchen gar nicht erst auf. Man kann nicht mal nach einem Album suchen dass sich „Sex with the machines“ nennt, obwohl solche Sachen sofort erscheinen würden und vieles erleichtern würde.

    Kann mir gut vorstellen, dass die Starbucks-Filter-Algorithmen einfach viele Sexbegriffe enthalten. Und da Schwulen- und Lesbenblogs sich oft mit dem Thema befassen…

  9. Warum immer gleich die [xPhobie/Rassismus/Zensur]-Keule ausgepackt wird sollte eigentlich klar sein.
    „Starbucks sperrt wegen Homophobie Schwulenseiten“ erzeugt schlichtweg mehr Aufmerksamkeit als „Fehlerhafter WLAN-Filter bei Starbucks, einige Schwulen-Magazine betroffen“ und mittlerweile geht es einem Großteil unserer Medienlandschaft bedauerlicherweise nur noch darum.
    Hauptsache man macht mal von sich reden, und offensichtlich funktioniert es ja auch.
    Waren mir vor 10 Minuten noch keinerlei solcher Magazine bekannt kenne ich eines inklusive Chefredakteur jetzt mit Namen.

  10. Wer bei Starbucks Kaffee säuft, gehört sowieso verschossen 😀

  11. Michael_cgn says:

    Die Homophobiesache mal Beiseite:
    aber der Umgang mit Sex wird doch derzeit eher wieder prüder, oder?
    Überall will man Filter und das schafft doch hier erst die Gelegenheit für mediengeile Berichterstattung.

    Und diese Dame will sogar wieder eine Onanieverbot:
    http://www.spiegel.de/kultur/literatur/lewitscharoff-rede-buechner-preistraegerin-zu-befruchtung-und-onanie-a-957254.html
    Da hört der Spaß aber nun wirklich ganz auf: Hände weg von mir, Frau Lewtrchhhh … wie auch immer!

    Und was die Keulen angeht, stimmt, da wird schnell geschwungen.

    Aber genauso versuchen Einige, ihre kruden Thesen mit dem Hinweis, sie würden sich damit den Keulen aussetzen, in die Öffentlichkeit zu drücken.

  12. Sysadmin Margarethe says:

    Ich dachte die ganzen Freelancer-Hipster arbeiten fleißig an ihren Macbooks, während sie um 13 Uhr ihren dritten Hazelnut flavoured Frappucino schlürfen. Nein? Sie prüfen nebenbei ihre neuesten Tapsen? Shocking moments! 😉

    Natürlich ist das keine Zensur oder Diskriminierung, man will einfach nur keinen Schmuddelkram durchschleusen im hauseigenen Wlan, der Möglicherweise Schadcode enthält und irgendwas durcheinanderbringt oder Starbucks davor bewahrt für irgendwas zu haften. Aber witzig stelle ich es mir vor, sich tatsächlich an das Personal zu wenden, wie von SB vorgeschlagen, am besten quer aus der Schlange raus vorne: “ Entschuldigen Sie bitte, schalten Sie GR frei? Ich muss dringend die News im Club Scatparty lesen; danke!“

  13. Was für Idioten hier wieder kommentieren. Sorry. Aber Schwulenmagazin=vermeintlich „pervers“.
    Davon abgesehen sit das natürlich homophob wenn explizit schwule Magazine geblockt werden, der User aber auf Hetero-Sexmagazine zugreifen kann.
    http://www.tagesspiegel.de/medien/angeblich-wegen-kinderschutz-starbucks-blockiert-schwulen-magazine/9575194.html
    Es wurde nicht nur Siegessäule, auch Queer.de wurde geblockt. Aber ist natürlich nicht homophob. Ist ja nur ein Filter.

  14. Sysadmin Margarethe says:

    Auch wenn man sich als „Betroffen“ bezeichnen würde, wozu trägt denn jeder sein eigenes Internet mit sich rum? Ist doch kostenfrei bei SB zu surfen, das dürfen die schon reglementieren. Allerdings ist das bei der Zielgruppe auf jeden Fall Marketing Fail par excellance.

  15. qwertzman says:

    @Michael_cgn Bei Amis und Sex, denk ich immer an Gaga Paris und Alize Schwarzer ;DDD Wobei ich auch finde, dass der Umgang mit Sex prüder wird :\ Aber Lewitscharoff vertritt dann wohl doch eher eine Minderheitenmeinung 😀

    Ich find übrigens auch, dass Starbucks sein Internet so vermurksen kann, wie sie es wollen. Mit dem Marketingfail müssen sie dann nur eben auch leben 🙂 Unsere Schule hatte einen tollen Filter, da wurden Zeitungsartikel geblockt, weil in der Überschrift das pöse Wort k*ll stand :O

  16. Verstehe den ganzen Terror garnicht.

    Leute, wenn ihr irgendwelche gesperrten Inhalte schauen wollt, nutzt doch euer eigenes internet.
    Ich mein, es ist doch schon toll, wenn ein WLAN Service kostenfrei angeboten wird. Da dürfen die sperren was die wollen. Whatever..

    Hauptsache erstmal ordentlich auf den Tisch hauen und Stress machen, statt sich über ein freies WLAN zu freuen
    Senseless…

  17. @cool: Ich glaub da hast Du wohl das eine oder andere Bierchen intus heut Abend, oder? Antidiskriminierung ist nicht abhängig von „bezahlt“ und „kostenlos“, zumal hier das WLAN ein Teil des Geschäftsmodells ist. Falls Du Deinen Gästen im heimischen Wohnzimmer freies WLAN bietest, kannst Du gern alles außer Frauenmagazine sperren, wenn du es magst. Wenn du gewerblich Kunden bedienst, sind unsere Gesetze nunmal bindend.

  18. AliColofne says:

    Sorry, aber bei McDonalds werden die gleichen Seiten auch ausgefiltert. Ich glaube da nicht an „Fehler“ oder „Zufälle“. Übrigens: Homophobe Kommentare bleiben Homophob.

  19. +1 für den Titel des Artikel.

  20. Naja … Kaffee Liebhaber werden sicherlich nicht zum McDonalds der Kaffeeketten gehen 😀 [IRONIE] Vielleicht liegts am Geschmack [/IRONIE]

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