Spotify: das soll hinter den neuen Datenschutzrichtlinien stecken

artikel_spotifyHeute morgen berichteten wir über die Änderungen der Spotify Datenschutzrichtlinien. Gerade heutzutage ein sehr sensibles Thema. Zwar geben Menschen an sich gerne ihre Daten weiter, das sieht man der doch recht ausgedehnten Nutzung von Google-Diensten oder Social-Networks wie Facebook. Auch der Klassiker WhatsApp darf hier nicht vergessen werden. Zwar brüsten sich die Unternehmen gerne damit, dass sie nur die Daten sammeln, die sie für den Betrieb des Dienstes benötigen, letztendlich weiß aber keiner so genau, ob die Daten tatsächlich nur anonymisiert gespeichert werden (wie von vielen so angegeben) oder diese auch wirklich nur vom sammelnden Unternehmen genutzt werden. Akzeptiert sind solche Datenschutzrichtlinien vom Nutzer schnell, meistens sogar, ohne diese zu lesen.

Spotify Logo

Die Änderungen bei Spotify schlagen große Wellen, Grund genug für Spotify CEO Daniel Ek sich via Twitter in die Diskussion einzumischen. Genauer gesagt reagierte er auf Tweets des Minecraft-Erschaffers @notch (Markus Persson), der seinen 2,4 Millionen Followern verkündete, dass er seine Spotify-Mitgliedschaft aufgrund der AGB gekündigt hat.

Daniel Ek erklärt deshalb ein wenig, warum Spotify den Zugriff auf Kontakte und Bilder überhaupt benötigt. Dies sei nicht, weil man die Nutzer ausspionieren möchte, sondern weil es für das Angebot und kommende Features benötigt wird. Kontakte werden zum Beispiel deshalb benötigt, weil Spotify ein „Freunde finden“-Feature erhalten soll. Und der Zugriff auf die Bilder wird benötigt, damit Nutzer das Bild für eine Playlist ändern können. GPS wird für das Running-Feature benötigt.

Ek betont auch, dass Spotify den Nutzer vor der Nutzung noch einmal fragt, die Daten also nicht heimlich sammelt (Zugriff auf Kamera, GPS, etc.). Wer die Features nicht nutzen will, muss auch die Daten nicht freigeben. Warum dies allerdings so unglücklich kommuniziert wird, lässt der Spotify CEO offen.

Tom Warren trifft mit seinem Einmischungs-Tweet ebenfalls voll ins Schwarze:

Als Überreaktion auf das Lesen einer Datenschutzerklärung bezeichnet er das Verhalten, man würde wohl das Internet nicht mehr nutzen können, wenn man ein paar gelesen hat. Spotify hätte sich dennoch wohl einige Überreaktionen ersparen können, wenn man direkt aufgeklärt hätte, wozu genau welche Daten benötigt werden. Ob man so nun den bereits entstandenen Schaden wieder beheben kann, ist fraglich.

Update: Auch in einem ausführlichen Blogpost erklärt Spotify nun noch einmal, wann welche Daten erhoben werden und wofür dies nötig ist.

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35 Kommentare

  1. Ganz schön dumm, in dieser Form damit rauszukommen, nachdem Apple Music ihnen schon reingegrätscht ist.

  2. Es geht nicht um Privacy, es geht um die Verwendung meiner Kontakte. Da ist es mir egal, was ein CEO sagt, um das Desaster abzuwenden. Ich bin bereit, ein Teil meiner Privatsphäre aufzugeben, um die Bequemlichkeit der unterschiedlichen Dienste zu nutzen. Ich bin aber nicht bereit, die Privatsphäre meiner Kontakte aufzugeben. Alles, was als Drittanbieter auf meine Kontakte zugreift oder zugreifen will, wird gelöscht oder nicht installiert. Ich nutze aus diesem Grund auch kein WhatsAp und ich habe deswegen meinen Premium Account gekündigt, inkl. Konto.

  3. Apple und Deezer sollten dem Spotify Heinzel ein paar Blumen schicken oder den nächsten (wahrscheinlich langen) Urlaub zahlen.

    So als kleines Dankeschön für die vielen neuen Kunden die er denen besorgt hat. Der hat ganze Arbeit geleistet und sowas soll sich doch lohnen.

    Das wäre nur fair.

  4. Jetzt habe ich noch mal drübergelesen: Diese Aussage ist ein echter Witz:

    „Wer die Features nicht nutzen will, muss auch die Daten nicht freigeben. Warum dies allerdings so unglücklich kommuniziert wird, lässt der Spotify CEO offen.“

    Das ist kompletter Schwachsinn.

    1.
    also SPEICHERN und SAMMELN die ALLES JETZT SCHON. Lediglich beim FREIGEBEN wollen die noch mal fragen.

    2.
    Es steht in der AGB !! Also kann Spotify das JEDERZEIT EINFACH ÄNDERN und das auch OHNE ZU FRAGEN und NACHTRÄGLICH.

    Dann nutzen Sie die Daten die sie schon die ganze Zeit gesammelt haben halt auch OIHNE FREIGABE. Es hat ja jeder bereits mit der AGB zugestimmt.

    Nicht nur MEINE Daten sondern auch die von Freunden/Kontakten!

    Für mich sind diese Kapaiken gestorben,

  5. @kukiduck: Ich hoffe deine Kontakte ebenfalls so sorgsam mit ihren Kontaktdaten (und somit auch mit deinen) um…

    @Nobert: Und was sagt uns das? Wie soll man sich weiter in dieser digitalisiert Web-Welt verhalten? Funktionsintegration und -Erweiterung wird weiter vonstatten gehen. Wettberwerber und andere Dienste tun es gleich… Also lieber mehr Offlinerealität und CDs kaufen sowie mehr Radio hören (normales Webradio schließe ich da mit ein…) um neues zu entdecken und Künstler zu entlohnen?

    Ich finde die kommenden Funktionen interessant und dass dazu die nötige Berechtigungen erfoderlich sind ist logisch… Gläsern sind wir in geweisserweise doch schon längst…

    VG
    taco3000

  6. @kukiduck dann hast du hoffentlich keine einzige App installiert die gleichzeitig Zugriff auf deine Kontakte und aufs Internet hat oder? Denn sonst wiedersprichst du dir selbst. Sobald eine App diese beiden Zugriffe hat, kann sie mit den Kontakten machen was sie will, ganz egal was in den AGBs steht, denn keiner wird es erfahren ausser das Portal wird gehackt.

  7. an alle die finden dass es bei Apple Music besser sein, falsch gedacht, denn Apple hat eure Kontakte und Bilder ja sowieso schon längst.

  8. Oh mann, hier machen die User ein rieeeeesen Geschiss darum („mein Daten, oh Gott meine Daten…“), laden dann aber in Facebook ihr gesamtes Leben hoch („hier Bilder meines Mittagessens und hier ein Selfie von mir aufm Klo“) und protestieren natürlich überhaupt nicht öffentlich, dass die NSA mit Billigung der Bundesregierung jeden einzelnen von uns bis aufs letzte ausschnüffelt. Verhältnismäßigkeit anyone?

  9. Bin ja immer noch der Meinung, dass diese neuen Features in Spotify nichts verloren haben. Ich will einfach nur Musik streamen und keine eierlegende Wollmilchsau, bei der ich dann 3/4 der Features nicht nutze, die aber trotzdem das UI „vollmüllen“.

  10. Gekündigt und gelöscht…..nun langt es auch mal…..

  11. @amyristom
    du verwechselst da was.

    Facebook ist kostenlos, und da zahlt man immer mit Daten. Wer bei Facebook Fotos hochlädt macht das FREIWILLIG und er weiss was damit passiert.

    Soptify will mein Handy durchsuchen und meine Fotos nutzen. Meine Geodaten speichern. etc. Eigentlich ist das falsch, die tun das jetzt schon. Es geht nur noch darum das Sie die ganzen Daten nutzen wollen.

    Das ist das gleiche wie die Taschenlampen App die auch die Kontakte lesen will.

    Ich will aber nur Musik hören. Dafür braucht man das nicht. Und ich will das nicht. Auch diese ganzen tollen Features brauche ich dafür nicht.

    Wenn Spotify das als Feature für Kunden anbietet und die können das selbst entscheiden ob die diese ganzen ach-so-tollen Feautures nutzen wollen: dann ist es OK.

    Aber Sie machen das für alle. Zwangsweise und per AGB. Und natürlich um Kohle damit zu verdienen. Jeder der das toll findet, kann das tun. No problem. Aber bei zahlenden Kunden und ohne Option das abzuschalten ist das einfach nur dreist.

    Gehe ich halt woanders hin. Gibt ja genug Alternativen. Der Kundensupport ist schon zusammengebrochen in Deutschland. Sind wohl viele die so denken.

  12. @Norbert, auch bei Spotify wirst du deine Bilder FREIWILLIG hochladen müssen, Spotify wird nicht automatisch deine Bilder hochladen, man man man. Trotzdem müssen sie die AGB so schreiben und die Rechte in der App haben, da es sonst ganz einfach nicht geht! Aber das kapiert keiner, lieber einfach mal die Sau rauslassen und sofort kündigen, Internet wird immer schlimmer.

  13. Hier eine Pressemitteilung : https://news.spotify.com/us/2015/08/21/sorry-2/

    Wie ein Haufen Amateure ! Jetzt bin ich weg und bleibe es auch

  14. Schön blöd, leider bietet momentan in meinen Augen, die beste App

  15. Es ist wirklich erschreckend, wie radikal und emotional das ganze Thema hier kommentiert wird. Ich war heute Morgen auch etwas erstaunt über den Zugriff auf Kontaktdaten und Fotos. Unglücklich kommuniziert wurde er auch. Aber legt die Fackeln und Mistgabeln wieder aus der Hand. Und nehmt den Finger von der Umschalt-Taste.

    Unter iOS beispielsweise kann der Zugriff auf Fotos und Kontakte nicht erfolgen. Er ist bisher nicht erfolgt. Und ihr könnt ihn unterbinden. Oder zu anderen Diensten wechseln. Beispielsweise Deezer. Von denen bekomme ich seit Wochen und trotz schriftlichem Widerspruch jeden zweiten Tag SPAM-Mails, obwohl ich keinen Account dort habe.

    Kein Mensch will eure Nacktfotos und Katzenbilder an Werbefirmen verkaufen. Auch Spotify nicht.

  16. @sören
    „Und ihr könnt ihn unterbinden. “

    Das ist falsch. DU kannst das, Ich nicht und die meisten anderen auch nicht (Android). Aber kündigen geht, auch wenn die nicht mal einen Button dafür hatten.

    Das wars für mich.

  17. Warum muss sich der Kunde denn einem Unternehmen anpassen und nicht umgedreht? Wären die Kundenorientiert würde es zwei Apps geben. Eine mit tollen neuen magic features und eine mit simplem streaming.

  18. Obama Bundesferkel says:

    Man benötigt den Zugriff auf Fotos und Kontakte für „neue Features, unter Anderem Freunde finden“…

    Ich nehme mal ganz stark an, dass trotz sozialem Irrsinns vieler Leute heutzutage, die bereitwillig WhatsApp und Facebook nutzen, irgendwann mal der Social-Wahn auch genügt.
    Spotify Kunden wollen eines: Musik hören. Wenn sie Freunde finde wollen, besuchen sie knuddels, facebook, ***vz oder andere einschlägige Plattformen – vielleicht sogar Steam / Origin etc.

    Himmel Herrschaftszeiten, noch nie bin ich beim hören von Musik oder dem ansehen von Filmen mit einem beliebigen Player auf die Idee gekommen, jetzt unbedingt Freunde kennenlernen zu müssen, oder ihnen sinnfreie Links und Empfehlungen zukommen lassen zu müssen.
    Irgendwann muss auch mal bei raffgierigen Anbietern, die solche Funktionen nur all zu gerne an die Medien- und Contentmafia „untervermieten“ (virales marketing ftw!) Schluss sein.

    „Als Überreaktion auf das Lesen einer Datenschutzerklärung bezeichnet er das Verhalten, man würde wohl das Internet nicht mehr nutzen können, wenn man ein paar gelesen hat.“
    Da hat Tom Warren gar nicht mal so Unrecht, wenn man unter Anderem berücksichtigt, dass uns der werthe Herr Öttinger für ’n Appel und ’n Ei an Unternehmen verkaufen möchte.

  19. Na ja, entweder die betreiben Schadensbegrenzung und lügen oder sie sollten sich schnell nach einem neuen PR-Chef umsehen.

    Wenn die das ernst meinen würden, dann wären die „Funktionen“ opt-in, ganz einfach.

  20. @Obama Bundesferkel
    Genau: Spotify ist für Musik hören. Dafür habe ich auch gerne gezahlt …

    Wichtiger ist das: wie heisst das Zeug was du geraucht hast, als dir dieser Name eingefallen ist 😉

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