Snapchat einigt sich mit FTC wegen Privatsphäre-Schummeleien

Snapchat hat sich mit der FTC geeinigt, oder besser Snapchat hat Auflagen der FTC akzeptiert. Auslöser der Untersuchung waren mehrere falsche Angaben zum Datenschutz der Nutzer. Snapchat versprach ursprünglich, dass Bilder, die über die App gesendet werden, automatisch gelöscht werden. Ebenso gab Snapchat an, keine Positionsdaten zu erfassen. Beides entsprach nicht der Wahrheit. Als dritten Stein des Anstoßes sah die FTC noch, dass Snapchat die Offenlegung von 4,6 Millionen Nutzerdaten (Nutzername + Mobilnummer) hätte verhindern können.

Snapchat

Nun muss Snapchat für die nächsten 20 Jahre (ob es den Dienst dann überhaupt noch gibt?) Privacy Audits bei der FTC einreichen und befindet sich damit in guter Gesellschaft mit Google und Facebook, die dies ebenfalls machen müssen. Christopher Olsen von der FTC sagt dazu: „Wenn man Privatsphäre-Versprechen gibt, muss man diese auch einhalten.“ Schließlich würden diese Versprechen erst dafür sorgen, dass die Nutzer einen Dienst verwenden.

Auch dass Snapchat es versäumt hat, auf Sicherheitslücken zu reagieren, obwohl die Firma darüber informiert wurde, lässt Snapchat nicht gerade in einem guten Licht dastehen. Immerhin hat man bei Snapchat mittlerweile eingesehen, dass man in der Vergangenheit Fehler machte, weil man zu sehr auf Wachstum bedacht war. Die Nutzungsbedingungen wurden den Tatsachen angepasst.

Eine finanzielle Strafe erhielt Snapchat nicht. Für den Nutzer ist das Einschalten der FTC und die jetzt daraus resultierende Überprüfung des Unternehmens über einen langen Zeitraum natürlich eine gute Sache.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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3 Kommentare

  1. Und was sind bitte schön privacy audits? Kann man das nicht übersetzen?

  2. @sina:

    Audit ist sonst auch deutsch.

  3. Also ist die Federal Trade Commission FTC ein zahnloser Tiger, denn wenn man gegen Auflagen der FTC verstößt ist das ja offensichtlich mal sanktionslos.

    Die Firma bekommt zwar den erhobenen Zeigefinger gezeigt und muss ein paar Jahre lang mal den einen oder anderen Bericht abliefern, aber das war es dann auch schon. Das ist ja nun wirklich nur Kosmetik.

    In einem Fall wie SnapChat hätte ich schon beim ersten Mal eine Geldstrafe in wirklich schmerzhafter Höhe erwartet.

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