Snapchat Crowd Surf: Künstliche Intelligenz sorgt für lückenlose Konzertmitschnitte

Snapchat hat es aktuell nicht allzu leicht. Geringes Nutzerwachstum, hohe Verluste – da heißt es am Ball bleiben und Nutzer mit neuen Funktionen locken. Crowd Surf ist eine solche neue Funktion, die gestern erstmals von Snapchat getestet wurde. Die Idee ist eigentlich genial, die Ausführung aber bestimmt gar nicht so einfach. Denn Snapchat schneidet aus von Nutzern veröffentlichten Clips ein komplettes Video zusammen – von einem Konzert.

Da sitzt nun natürlich kein armer Praktikant bei Snapchat und schneidet die Videos zusammen, das Ganze wird via Machine Learning erledigt. Heraus kommt dann quasi ein Konzertmitschnitt aus verschiedenen Betrachtungswinkeln, aber mit durchgängigem Sound. Das muss allerdings nicht nur auf Konzerte beschränkt sein, Snapchat möchte automatisch erkennen, wenn von einem Ort oder Ereignis viele Snaps hochgeladen werden und diese dann entsprechend zusammenpacken.

Snap Inc. teilte gegenüber TechCrunch mit, dass man Crowd Surf langsam auf mehr Veranstaltungen testen wolle, allerdings benötigt die Funktion eben auch jede Menge Snaps vom selben Moment. Theoretisch sollte man die Crowd Surf Story bei Snapchat noch betrachten können, praktisch konnte ich sie in der App nicht finden (aber hey, habt Ihr gesehen, dass es nun auch einen coolen Pikachu-Filter gibt?). Oben ist ein kurzes Video eingebunden, das die Funktion ein bisschen zeigt, bei Snapchat selbst sollte es aber noch einmal beeindruckender sein.

Ist Cord Surf eine Funktion, die Ihr nutzen würdet? In beide Richtungen? Also selbst mehr Snaps beitragen und dann auch die fertigen Crowd Surf-Videos konsumieren? Für mich persönlich relativ unattraktiv.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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7 Kommentare

  1. Das grosse Problem bei diesen ganzen Mobiltelefon-Mitschnitten ist die miserable Soundqualität. Von dem her ist das Ganze für mich sicher kein Thema.

  2. Ich war dieses Jahr auf 2 Depeche Mode-Konzerten. Von der Zielgruppe her also nicht unbedingt die Teenies die pausenlos per Snapchat, Instagram und Co. hochladen.

    Und trotzdem fand ich es erschreckend, wie viele Besucher Ihre Handys quasi dauerhaft hochgehalten haben. Ein Gast vor mir hat fast eine halbe Stunde einen Livestream via Facebook gemacht… Ich frage mich dann immer, ob die Leute die Auftritte der Bands wirklich noch genießen, oder ob das mehr in Richtung Status-Symbol geht.

    Kurz: Nein, ich werde bestimmt keine Snaps oder Ähnliches von Konzerten beitragen, die Funktion des nahtlosen Zusammenschneidens finde ich allerdings ziemlich cool.

  3. Das ist tatsächlich eine der dümmsten Funktionen, die man entwickeln kann. Es ist sowieso schon ein Drama auf Konzerten, weil jeder Eumel nur noch das Handy oder sogar Tablet hoch hält und einem die Sicht versperrt und blendet. Fehlte nur noch so eine Funktion, obwohl auf den meisten Konzerten generell ein Foto- und Filmverbot herrscht. Packt die Dinger weg und genießt ein Konzert so, wie es gedacht ist, die verwackelten Aufnahmen mit hundsmiserablem Ton will eh keiner sehen.

  4. 95% dieser Mitschnitte werden auf einem Handy konsumiert und nicht auf einer 1000 Euro Soundanlage, da spielt der Ton weniger eine Rolle.

    Für Leute die während dem Konzert arbeiten mussten, aber trotzdem gerne da gewesen wären, finde ich die Idee genial.

  5. @Joe
    Dann aber lieber eine Konzert-DVD bzw. -BluRay. Da habe ich zumindest exzellente Tonqualität.

  6. 1-2 Erinnerungsfoto oder auch von mir aus ein Video in der von Snapchat vorgegebenen Länge finde ich ok. Längere Mitschnitte zerstören die Atmosphäre und will aufgrund der miserablen Qualität eh niemand sehen.

  7. @Bernd

    +100 !

    Es nervt wirklich nur noch mit diesen Handy-Süchtigen. Anstatt das Live-Konzert zu genießen, gucken die sich dann später ihr eigenes Wackelvideo mit Zerrsound auf Youtube an. Einfach nur dämlich.

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