Signal: Finale Version des Messengers unterstützt nun auch Videogespräche (Android und iOS)

Der anonym gehaltene Messenger Signal aus dem Hause Open Whisper Systems hat zuletzt in seiner Beta-Ausführung das neue Feature der Videogespräche spendiert bekommen. Für diejenigen Nutzer mit Sorge um ihre Anonymität beim Verwenden des Messengers mit dieser Funktion hat man sich bei OWS aber auch etwas einfallen lassen. Immerhin bleibt bei vielen Nutzern aktuell die Sorge, dass es so zur Speicherung von Daten kommen könnte, von denen man sich dies eigentlich nicht wünscht.

Man habe sich auf zahlreiche Rückmeldungen aus der Community besonnen und so versucht, das neue Feature noch komfortabler aber vor allem auch sicherer zu gestalten. Anders als noch in der Beta sind die Ende-zu-Ende-verschlüsselten Videogespräche per Default aktiviert, was wie bereits im Vorfeld erwähnt auch für eine bessere Gesprächsqualität bei den einfachen Sprachanrufen über die App sorgen soll.

Ein großes Manko sahen wohl viele Nutzer in der Anbindung vom iOS 10-Service CallKit, der immerhin gewisse Nutzerdaten mit der iCloud synchronisiert und somit nicht unbedingt dem Anonymitäts-Gedanken der Anwender entspricht. Sinn der Integration war es, Signal deutlich tiefer ins System integrieren zu können, um einige Komfortfunktionen zu ermöglichen. Zu den mit iCloud synchronisierten Daten gehören unter anderem die „Recent calls“, also die Liste der vergangenen Telefonate.

Um der Problematik hier entgegen zu wirken, ist CallKit zwar per Default aktiviert, jedoch werden sämtliche über Signal geführten Telefonate lediglich mit „von/an Signal Benutzer“ gelistet, um keine persönlichen Daten zu verraten. CallKit lässt sich weiterhin komplett für Signal deaktivieren – wem das alles zu anonym ist, der kann die Anzeige von Namen und Nummer in den Recent calls aber auch aktivieren.

Des Weiteren erlaubt Signal nun auch das Erstellen von Peer-to-Peer-Verbindungen, welche leider auch den Nachteil bieten, dass die damit beim User verwendete IP-Adresse ausgelesen werden kann und darüber eventuell eine etwaige Lokalisierung des Nutzers möglich wird. Signal will dem entgegenwirken, indem der Messenger lediglich P2P-Verbindungen für Anrufe von Kontakten aus der persönlichen Kontaktliste erlaubt, nicht aber jene von unbekannten Nummern. In diesem Falle würde die Verbindung nicht via P2P zustande kommen, sondern auf dem üblichen Wege.

(via Open Whisper Systems)

https://play.google.com/store/apps/details?id=org.thoughtcrime.securesms&hl=de

https://itunes.apple.com/de/app/signal-private-messenger/id874139669?mt=8

 

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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7 Kommentare

  1. „Für diejenigen Nutzer mit Sorge um ihre Anonymität „… dies könnte auch auslassen und stattdessen bei der nächsten Erwähnung von Whatsapp und Konsorten erwähnen „Für diejenigen Nutzer die sich nicht um… scheren“
    Ganz abgesehen davon geht es primär nicht um Anonymität – dies ist bei einem Messenger sowieso kaum machbar – sondern um „privacy“. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge die gerne in einen Topf geworfen werden.

  2. ein bisschen OT:
    Seit dem update auf Oxygen 4.0.3 (Android 7.0) aufmeinem Oneplus 3t, schmiert Signal immer ab, sobald ich ne SMS schreiben will. Hat das noch jemand? (also selbst nach heutigem Update von Signal)

  3. Videotelefonie via p2p? Geil! Jetzt braucht es vollwertige Desktop Clients mit Key Sync. Skype war einmal.

  4. Signal=Freakanwendung ohne jeden Realitätsbezug

  5. Signal ist eindeutig vorn. Weiter so!

  6. Go Signal! (37 geworbene Bekannte)

  7. Also wenn Chairman Meow anruft, dann wird haarig 🙂

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