Samsung Serif TVs sollen Fernseher-Designs aufpeppen

SerifTV_Main_2.1Manch einer fragt sich bereits, ob Curved-Fernseher in der Praxis bis auf ihren Knick in der Optik auch wirklich den TV-Genuss selbst verbessern. Einen Schritt weiter geht Samsung nun mit seinem Serif TV, bei dem es wirklich ausschließlich um die Mehrwerte eines neuen Designs geht. Zu diesem Zweck hat der südkoreanische Hersteller mit  den franzözischen Designern Ronan und Erwan Bourullec kooperiert. Seinen Namen zieht der Serif TV daraus, dass er im Profil wie ein „I“ in der Serif-Schriftart geformt ist.

Vorgestellt hat Samsung den Serif TV auf dem London Design Festival, welches gestern begonnen hat. Es erstreckt sich noch bis zum 27. September 2015. Um seine I-Form zu erreichen, ist der TV zwangsweise an der Ober- sowie der Unterseite breiter. Laut Samsung stehe der Fernseher dadurch nicht nur stabiler, „er wird zu einem Teil des Raumes, statt in der Wand zu verschwinden“. Samsung überschlägt sich geradezu vor Begeisterung über die revolutionäre Neuerung, dass man nun beispielsweise Vasen und andere Objekte auf den TV stellen könne. Verbesserte Kontraste, optimierter Schwarzwert, erweiterte Farbräume? Das alles ist nichts gegen die Revolution eine Petunie auf dem TV platzieren zu können.

SerifTV_Main_1.1Für diejenigen, die nicht bereits vom Stuhl gefallen sind: Man kann außerdem noch optional zusätzliche Beine am Samsung Serif TV anbringen. Jedenfalls kriegen sich auch die Bourullec-Brüder vor Begeisterung kaum ein: „Von Anfang an war es unser Ziel bei der Gestaltung des Serif TVs, ein Gerät zu kreieren, das Technologie mit unserem eigenen Wissen über die Möbel-Gestaltung vereint. Wir wollten eine starke Präsenz erschaffen, die sich zugleich natürlich in jede Umgebung integriert“, so Erwan Bourullec. Das wird durch die nächste, atemberaubende Revolution betont: An der Rückseite überzieht gewebter Stoff das Gehäuse und verdeckt so Anschlüsse und Kabel.

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Zudem haben die Brüder auch die Software-Oberfläche mitgestaltet: Vergesst Rauschfilter und Weichzeichner oder die Möglichkeit den TV einfach auszuknipsen: Der Serif TV bietet den „Curtain Mode“, der die aktuellen Bildschirminhalte zu einem verschwommenen digitalen Vorhang umwandelt, während man die Menüs navigiert. Immerhin: Design-Websites beschreiben den Samsung Serif TV bereits als „Meisterleistung„. Im Handel soll der ungewöhnlich gestaltete TV ab dem zweiten November zu haben sein. Vorerst gilt das Angebot aber nur für Dänemark, Frankreich, Schweden und das Vereinigte Königreich. Ob und wann der Serif TV auch Deutschland beehren könnte, ist offen. Auch zu den Preisen schweigt Samsung noch. Es werden Varianten in den Farben Blau, Rot und Weiß sowie mit Diagonalen von 24, 32 und 40 Zoll zu haben sein.

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Spannend wäre ja noch, mit welchem Aufschlag sich Samsung das Design des Serif TV versilbern lässt. Auch zu den technischen Daten dieses revolutionären Produkts schweigt der Hersteller noch. Na ja, mal ehrlich: Die Idee einen Fernseher mit ansprechendem Design in die Wohnraumumgebung zu integrieren ist per se sicherlich super. Doch zugleich ist das kein neuer Ansatz. Denn auch Bang & Olufsen gehen auf diese Weise seit Jahren vor und verkaufen beispielsweise neben TVs und Audio-Anlagen gleich die darauf abgestimmten Möbel mit dazu. Und wenn die technischen Daten möglicherweise nicht stimmen, nutzt es auch nichts, wenn ich auf meinem TV in Zukunft einen Notizblock ablegen kann. Zumal ich vermute, dass der Aufpreis für die Optik derart saftig sein wird, dass sich die Serif TV wirklich nur für absolute Design-Liebhaber lohnen könnten – nicht für Anwender, welche ihren Fokus auf die eigentliche Funktionalität legen: Bildqualität, Bedienbarkeit, Anschlussmöglichkeiten, etc.

Aber warten mir mal ab. Noch schweigt Samsung geflissentlich zu Preis und Spezifikationen der Serif TVs. Große Revolutionen erwarten uns da sicherlich nicht, aber vielleicht überrascht und Samsung ja auch positiv.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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18 Kommentare

  1. Die Ironie im Artikel ist nicht zu überhören.

    Ich persönlich halte diese Entwicklung tatsächlich für sehr begrüßenswert. Nicht, weil sie technisch so fortschrittlich wäre, sondern weil bisher alle Hersteller hässliche, bestenfalls unauffällige Technikkisten bauen, die im ausgeschalteten Zustand keinerlei Ästhetik besitzen. Und mit technischen Daten überbieten sich bisher alle Hersteller.

    Aber ich stelle mir ja auch kein Schwerlastregal ins Wohnzimmer, weil das so tolle technische Daten hat. 😉

  2. Das Design könnte auch von IKEA sein. Das Teil würde dann wahrscheinlich „Glotze“ oder „Dumme“ heißen.

  3. Nachtrag: Nur bis 40 Zoll. Damit leidet doch uninteressant.

  4. B&O Geräte sehen wenigstens wirklich gut aus, nicht wie diese schlechte Variante von Samsung. Allerdings passt sowas zu Samsung. Die sollen mal lieber bei Ihrem Trockenfisch bleiben und fertig.

  5. André Westphal says:

    @ Joe

    Ich bin selbst einfach ein Typ, der bei nem technischen Gerät in erster Linie Funktionalität erwartet. Das Design ist auch wichtig, aber steht nicht an erster Stelle. Und bei den Serif TVs scheint es umgekehrt zu sein – merkt man schon daran, dass Samsung leider mit handfesten Daten geizt :-(. Wenn die Daten beeindruckend sind UND dann noch tolles Design dazu kommt: Dann klatsche ich :-). Wenn man aber nicht besonders beeindruckende Technik nur mit tollem Design zu hohem Preis unter die Leute bringen will – dann finde ich das eher unspannend ^^. Gibt aber viele Leute die es anders sehen und das ist auch legitim :-).

  6. So ziemlich das hässlichste Produkt seit Jahren. Erst recht mit diesen lächerlichen Beinen noch unten dran.

  7. Ich habe über ein „Möbel-Design“ für Technik bisher nicht wirklich nachgedacht. Aber ich finde den Ansatz durchaus interessant – wenn man den Fernseher so integrieren kann, dass er nicht einfach „nur Platz“ braucht, sondern schon alleine durch die Präsenz irgendwie dazu passt, dann finde ich das durchaus gut.

    Bisher ist es eben so, dass man den Fernseher dann in eine passende Wohnwand integrieren muss oder er hängt eben platt an der Wand.

    Allerdings sehe ich wie im Artikel auch das Problem, dass der Aufpreis für das „tolle Design“ dann sicherlich wieder unglaublich hoch ist. Wenn es einfach so viel kosten würde wie ein traditioneller Fernseher, dann hätte das sicherlich eine Chance.

    Auch wenn man dann natürlich unpraktischerweise nicht nur nach Größe, Qualität und so schauen muss, sondern auch ob der Rahmen im richtigen Farbton ist. Da passt schwarz natürlich schon gar nicht so schlecht zu fast allem …

  8. Früher (50er, 60er..) gab es doch auch schon Röhrenfernseher, die in Kommoden eingebaut waren. Manche TVs hatten auch einen elektrischen „Vorhang“, ähnlich wie im Kinosaal. Die Idee, den Fernseher ans Zimmer anzupassen ist also auch nicht wirklich revolutionär.

  9. Rein theoretisch nimmt man sich entsprechendes Material und baut sich seinen Serif TV selbst, so schwer sieht die Form ja nun nicht aus!

  10. André Westphal says:

    Ja, neu ist die Idee nicht. Der Gründer von Bang & Olufsen sprach z. B. generell mal in einem uralten TV davon seine Firma würde „Möbel mit Zusatzfunktionen“ anbieten. Also die beiden Bereiche zusammenzuziehen ist ne sehr alte Idee.

  11. Endlich kann meine Mutter wieder etwas auf den Fernseher draufstellen! Yeah!

  12. „dass man nun beispielsweise Vasen und andere Objekte auf den TV stellen könne. “

    Denkt denn hierbei niemand an das Wohl der Katzen, die nach der Einführung von Flachbild-TVs nicht mehr bequem auf dem TV liegen konnten? Dank Samsung könnten die Katzen es künftig wieder bequemer auf dem TV haben 😀

  13. Wirklich klasse wäre es, wenn Samsung sozusagen „Fernseh-Rohlinge“ anbieten würde, die modular mit Befestigungspunkten versehen werden können. Die könnte man dann vom Tischler seiner Wahl ins eigene Möbelstück einbauen lassen.

  14. André Westphal says:

    Ein bißchen lustig finde ich übrigens dazu auch das Pressebild. Da dachte ich mir beim Schreiben „Der Designer sieht da irgendwie selbst ratlos aus.“ So mit diesen ausgestreckten Armen, als müsste man da nur noch das Caption einfügen: „Sorry, Leute! Uns ist nix Besseres eingefallen“ ^^.

  15. Tolle Idee, aber es gibt nur EIN relativ schlichtes Design? Und das wir dann schon als Meisterleistung bezeichnet? In Größen bis zu 40 … Das klingt irgirgendwie eher traurig.

    Meiner Meinung nach sieht das Teil sogar eher billig aus. Aber das Gefühl habe ich häufig.

    Leute geben 300€ für einen „Designerstuhl“ aus, der billig aussieht und auf dem man nicht gut sitzen . Warum soll das also nicht auch bei Fernsehern klappen…

  16. Samsung sollte erstmal die Hardware und vor allen Dingen den Kundenservice auf Vordermann bringen, bevor die über Design nachdenken. Ich hab selten einen Kauf so bereut wie den HU7200…

  17. Ist das Kunst, oder kann das weg?

    Brainfart meets Design….

  18. Viernes 24. September 2015 um 11:00 Uhr
    B&O Geräte sehen wenigstens wirklich gut aus,……………

    der war gut , ich schmeiße mich weg hahahhah

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