Samsung Pay startet als Testlauf in Südkorea

Samsung Pay, Apple Pay, Android Pay. Was haben all diese digitalen Zahlungsmittel (außer dem Namen „Pay“) gemeinsam? Richtig, sie sind bislang in bestimmten Teilen der Welt verfügbar – nur nicht in Deutschland. Daher ist die Meldung, dass Samsung mit Samsung Pay den ersten Testlauf in Seoul, Südkorea gestartet hat, eher als „zur Kenntnis genommen“ zu verbuchen. Ursprünglich wollte Samsung den Test in Südkorea erst im September starten und später auch in anderen Ländern.

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So meldet Ars Technica, dass Samsung logischerweise Seoul als Firmenhauptsitz Samsungs ausgewählt hat, um den Dienst in den lokalen Geschäften austesten zu können. Während Apple mit Apple Pay bereits in den USA und zuletzt Großbritannien gestartet ist und Google so gesehen mit Google Wallet (bald Android Pay) bereits am Markt sind und beide auf eine Zahlung per NFC-Technologie setzen, benutzt Samsung mit Samsung Pay die Magnetic Secure Transmission-Technologie (MST).

Damit hält Samsung einen entscheidenden Vorteil in der Hand, der für den breiten Markt aussichtsreicher erscheint. Für Android Pay, bzw. Google Wallet und Apple Pay müssen sich Unternehmen spezielle NFC-Terminals anschaffen, damit die Zahlung getätigt werden kann.

Die klassische MST-Zahlung läuft bekanntlich hingegen so ab, dass man den Magnetstreifen der Kreditkarte durch ein entsprechendes Terminal zieht und die Daten der Karte über eine magnetischen Lesekopf an das Gerät gesendet werden. Und da Samsung Pay ebenfalls diese Magnetfeld-Technologie einsetzt ist es auch mit älteren Kreditkartenterminals kompatibel.

Das spart Kosten für die lokalen Geschäfte, die vielerorts eben diese MST-Zahlungsterminals bereits seit Jahren einsetzen. Vor allem in den USA, wo die Zahlung per Kreditkarte noch vor dem klassischen Bargeld steht, dürfte Samsung Pay – zumindest in der Theorie – direkt vom Start in den meisten Geschäftsstellen angewendet werden können.

Jedoch bleibt die Praxis erst einmal abzuwarten, denn wie wir wissen, ist Samsung Pay zunächst ein Testlauf in kleinem Rahmen und es bleibt abzuwarten, wann die Zahlungsmöglichkeit in weiteren Ländern verfügbar sein wird.

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10 Kommentare

  1. Hierzulande findet der Magnetstreifen der Karte aber immer weniger bis gar keine Verwendung mehr und Zahlungen setzen zusehends auf den Chip. Warum sollte man dann noch auf die alte Magnettechnologie setzen?

  2. „Für Android Pay, bzw. Google Wallet und Apple Pay müssen sich Unternehmen spezielle NFC-Terminals anschaffen, damit die Zahlung getätigt werden kann.“
    Das stimmt nicht ganz. In den USA bietet Google Wallet eine kostenlose Prepaid-Kreditkarte, die man im Laden usw. ganz normal einsetzen kann.

  3. @erhier:

    Aber dann geht doch der ganze Sinn verloren. In den USA hat man eh meist mindestens schon 1 Kreditkarte dabei, in Deutschland wäre es im Regelfall 1 EC-Karte.
    Warum noch mehr Karten?

  4. Mir egal, wie das Zahlsystem heisst. Hauptsache überall einsetzbar, und leicht einzurichten. Schon haben diese ganzen *Pay und *Wallet verloren. Wer will denn schon im selben Land mit fünf verschiedenen Währungen bezahlen?

    In GB soll es jetzt für die U-Bahn ein Handy Ticketsystem geben, wo man auf die Notwendigkeit seines aufgeladenen Gerätes hingewiesen wird – vielleicht kommen wir so endlich zu Smartphones mit richtig langen Laufzeiten oder einen 2. Wechselakku ab Werk in der Packung.

  5. @Martin
    Samsung Pay setzt auf eine Kombination aus beidem – NFC und wenn dies vom Terminal noch nicht unterstützt wird MST.

  6. Nanometer says:

    Meiner Meinung nach ist Samsung Pay eine Totgeburt. Nur Apple Pay und Google Pay sowie evtl. Paypal werden sich, neben Kredit- und EC-Karten, durchsetzen. In Deutschland wird es aber wahrscheinlich noch eine Weile dauern, da wir noch sehr bargeld- und EC-Kartenbezogen sind. Beispielsweise in der UK oder Irland ist es bereits üblich das meiste, auch Kleinbeträge unter 5 Euro, via Kreditkarte zu bezahlen.

  7. Christian says:

    @Nanometer: Mir ist zwar nicht ganz klar, warum es für uns so viel besser sein soll, künftig nur noch zwischen drei Bezahlverfahren wählen zu können, deren Anbieter die Kundendaten natürlich in den USA speichern, verarbeiten und nutzen. Aber ich bin mir sicher, dass es auch außerhalb von DE noch eine ganze Weile Plastik-Karten geben wird, neben den Smartphone-Lösungen dieser drei. Wenn Samsungs Tests halbwegs erfolgreich sind, dann eben vier.

    Ich würde auch Bargeld und „EC-Karte“ (Girocard) nicht in einen Topf werfen. Nutze Bares nicht mehr allzu häufig, doch zwischen meiner Girocard und meinen Kreditkarten, die ich nicht wirklich für Kredite nutze 😉 , sehe ich keinen signifikanten Unterschied …

  8. @Christian

    Mir ist dagegen nicht ganz klar, weshalb man sich mit mehreren Zahlsystemen herumschlagen muss – die alle von Deinem Geld leben – statt bei den drei gebräuchlichen zu bleiben. Mal ganz abgesehen von den Kosten für das Elektronikzeugs, was man dafür so braucht. Das ist wie beim Buch, wo auch auf Krampf mit gigantischem elektronischen Aufwand plus Kopierschutz eine Simpeltechnik ersetzt werden soll.

  9. Samsung Pay könnte sich im asiatischen Raum behaupten. USA und Europa wird wegen PayPal und Apple Pay sehr schwierig. Samsung Pay wird wie Google Wallet scheitern.

    Man braucht sich nur die Aktzeptanz und Nutzung der Samsung eigenen Apps wie ChatOn Instant-Messenger (welches nach langer Zeit trotz Vorinstallation auf Samsung Smartphones eingestellt wurde), der eigene Samsung App Store (ebenfalls vorinstallliert) ansehen, dann wird man sehen in welche Richtung Samsung Pay gehen wird.

    Es ist dann letztendlich auch immer wieder eine Frage des Vertrauens. Bei Apple wird man in Sachen Geldtransfer Vertrauen schenken, gerade weil Apple so massiv für Datenschutz und Privatsphäre wirbt und auch umsetzt. PayPal hat sich hervorragend mit eBay und später auch außerhalb eBay damals als sicheres Zahlungsmittel über alle Plattformen hinweg etabliert.

    Google hat es hingegen daher schwierig, weil das Unternehmen für Daten sammeln und verwerten bekannt ist.

    Apple hingegen wird den Nachteil haben, sofern man die Strategie hier nicht ändert, dass Apple Pay nur mit iPhone Besitzern funktioniert und damit andere Smartphone Nutzer mit Google Android oder Windows Phone ausschließt.

  10. @Checkit53
    „Aber dann geht doch der ganze Sinn verloren.“
    Man muss es ja nicht nutzen. 😉
    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es diese Möglichkeit gibt.

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