RIM: BlackBerry 10 erst 2013 – Gehen hier langsam die Lichter aus?

BlackBerry- und Nokia-Smartphones haben den Markt bestimmt, als die breite Masse noch gar nicht wusste, dass es Smartphones gibt. Heute ist es anders und jeder möchte ein solches Smartphone mit schrecklich vielen Apps besitzen. Dumm nur für Nokia und RIM, dass die Käufer auf iOS- und Android-Devices setzen. Während Nokia einen wichtigen Deal mit Microsoft eingestielt hat und darauf hoffen darf, mit Windows Phone 8 wieder ein wenig durchzustarten, ist RIM komplett auf sich allein gestellt. Wie sich das äußert, kann man an den aktuellen Quartalszahlen des Unternehmens ablesen.

RIM hat auch einen Strohhalm, an den es sich klammert: das neue Betriebssystem BlackBerry 10 soll die User Experience so signifikant verbessern, dass die Käufer förmlich auf RIM-Smartphones fliegen werden  – so die Hoffnung. Die Realität sieht allerdings eher aus wie ein regnerischer grauer Tag an der Küste Kanadas. Faktisch werden wir nämlich dieses Betriebssystem nicht mehr im Handel vorfinden. Erst im ersten Quartal 2013 werden die ersten Smartphones vorliegen, wie RIM jetzt einräumen musste. Das wird eine Zeit sein, in der Galaxy S3 und iPhone 5 absolute Millionen-Seller sind und ein Galaxy S4 bereits einigermaßen nah vor einem Release stehen könnte.

Nicht viel besser sehen die Zahlen aus, die man abliefern konnte/musste: 33 Prozent weniger Umsatz zum letzten Quartal, sogar 43 Prozent weniger als im selben Quartal des Vorjahres – da gibt es wenig zu beschönigen. Konsequenz der Geschichte: man muss ordentlich Kohle sparen, um weiter darauf hoffen zu dürfen, über die Runden zu kommen. Wie spart man Kohle? Klar – Leute rauswerfen! Tut RIM und lässt noch einmal 5.000 Menschen gehen. Selbst, wenn wir irgendwann in 8,9 Monaten ein phänomenales OS mit einem bahnbrechenden Smartphone präsentiert bekämen: Die Zeit ist nicht gerade der beste Kumpel des kanadischen Unternehmens, welches jetzt schon am Stock geht.

Kennt ihr noch Leute, die sich ein Smartphone zulegen möchten und ausdrücklich ein BlackBerry verlangen? Ich persönlich nicht und ich fürchte, dass es hier auch nicht wirklich viel Aussichten auf einen bald wieder eintretenden Erfolg gibt. Eher denke ich, dass RIM das Rennen verliert und in Kanada schon bald die Lichter ausgehen können, wenn nicht noch schnell ein großer Partner/Retter präsentiert werden kann. Wie seht ihr das?

RIM via Mashable

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15 Kommentare

  1. Ich denke das die Lichter da ausgehen werden.
    Es sei den das die sich auf eine bestimmte Randgruppe Spezialisieren werden und jede menge Leute entlassen.

  2. Rim bzw Blackberrys haben nur ein grosses Problem warum es nicht Massen tauglich ist.
    Der Zwang das es nur mit BB Dienst vernünftigt läuft. Na klar mit Anworm Servicebüchern
    kann man alles zu sagen wir mal 70% nutzen.
    Aber was will der User? Eine Sim mit einer Flat die er in jedes Smartphone packen kann

    und sofort loslegen kann…

  3. SGS4? Na, ich hoffe, davor kommt noch ein Lebenszeichen vom SG-Nexus2. 😉

  4. Sebastian says:

    Ich war dieses Jahr in der dominikanischen Republik im Urlaub.
    Was meint Ihr wohl, was dort das ultimative Smartphone ist?
    Kein iPhone, auch kein Android, sondern Blackberry!
    Wir hatten engen Kontakt mit vielen Einheimischen und da hat wirklich jeder eins. Manche sogar zwei oder gar nochmehr. Die wollen auch nichts anderes.
    Erstaunlich ist – und das habe ich auch schon in anderen Ländern beobachten können – egal wie arm die Leute sind, für ein topaktuelles Handy reichts scheinbar immer.

    Ich kenne einige Firmen, bei denen iPhone oder Android-Telefone nicht erlaubt sind. Die setzen weiterhin auf Blackberry. Eine hatte sogar zeitweise mal iPhones und ist nun auch wieder zurück gekehrt. Und Unternehmen sind doch auch ein Markt, wenn nicht sogar seit jeher der wichtigste. Den meisten wird es auch ziemlich egal sein, ob da jetzt Version 10 oder 9 drauf ist. Funktionell muss es sein.

    Auch wenns bei RIM derzeit nicht so gut läuft und der Markt etwas einbricht, ich denke dass die nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden.

    Um ehrlich zu sein, stand ich kurz davor, mir ein BB zu kaufen. Abgehalten hatten mich lediglich die monatlichen Fixkosten, die mir mit einer Prepaidkarte entstanden wären. Bei einem Vodafone-Vertrag wären diese Kosten übrigens in der monatlichen Grundgebühr enthalten gewesen.

  5. Nach 10 Jahren (!) mit diversen Blackberry Geraeten habe ich vorletzte Woche final auf ein Samsung Galaxy S3 gewechselt (hatte spasseshalber immer wieder Android Geraete + iPhone zum Testen, die mich aber bis dato nie ganz überzeugten) … finde das SGS3 fuer meine Nutzung einfach genial … speziell mit dem neuen SwiftKey 3 ersetzt es bereits meine geliebte Blackberry Tastatur … diese Q1 2013 Nachricht ist leider fuer mich „the final nail on RIM’s coffin“ …

  6. Peter Marder says:

    Das größte Manko dabei ist aber auch, das einige Prepaid-Anbieter gar nicht erst die Möglichkeit der BB-Option anbieten.

    Ich habe auch ein BB, und mit meiner Karte von blau.de komme ich gar nicht ins mobile Netz rein, mal von der BB-Option zu schweigen. Mit meiner anderen Karte von Netzclub läuft das normale Netz zumindest, aber leider ohne BB-Option. So nutze ich das BB hauptsächlich als e-Book-Reader und ansonsten als Handy.

    Andererseits sollte man BB auch nicht als das typische User-Handy verstehen, diese Geräte sind meiner Meinung nach eher für den Business-Gebrauch! Andererseits fehlt für den ambitionierten User hier auch einfach die Verspieltheit, ein BB IST einfach, andere Geräte (schon mit Symbian kann man ne menge Verändern) bieten da Bastlern und Spielkindern doch viel mehr Möglichkeiten.

    Ich würde mir wahrscheinlich kein BB mehr kaufen, obwohl ich doch zufrieden bin, das Gerät an sich ist robust, auch das Design weiß durchaus zu gefallen, aber die Sache mit der BB-Option ist einfach *m-urks*!

  7. Jo, Blackberry geht gerade den Weg, der in ein paar Jahren crApple bevorsteht, nämlich den in die Bedeutungslosigkeit.

  8. Ich nutze eine Blackberry beruflich und ich halte den immer noch für die beste Wahl für eine Unternehmensinterne Kommunikations – unschlagbar ist vor allem die Akkulaufzeit – da kommt kein Android oder iOS Gerät ran.

  9. Ja, vielleicht bleibt für Blackberry wirklich noch die Hoffnung, sich weiterhin auf dem Unternehmenssektor durchzusetzen. Dort sind sie ja schon seit einigen Jahren recht etabliert. Und ich denke, dass die iOS und Android-Geräte immer mehr zum „Spielen“ verleiten. Das dürfte dann nicht gerade im Sinne der jeweiligen Unternehmensleitung sein.

  10. Selber habe ich lange BBs genutzt bin jedoch beim iPhone gelandet. Ich kenne jedoch noch einige Leute, die dermaßen heiß auf das Bold 9900 sind und das vorallem wegen der Tastatur. Zudem dürfen wir nicht nur unseren Horizont betrachten, sondern sollten auch ein wenig weiter blicken.

    In England gibt es Blackberry on mass, sogut wie jeder Schüler hat eins, Eltern nutzen es, man sieht es in der Stadt jeden Tag und das in unterschiedlichen Formen: Sei es die günstige Curve Variante, die für Mails etc mehr als ausreichend ist, die teuren Bolds oder auch die Touch Devices. Wenn man dort jemanden fragt was so toll an den Dingern ist: Blackberry Messenger! Die haben sich dort in Gruppen organisiert, besprechen dort alles mögliche – ähnlich wie bei uns das Whatsapp vllt., nur das dort eben der BBM sich durchgesetzt hat.
    Wäre bei uns BB weiter verbreitet würden viele Leute einfach ein BB haben wollen, damit sie mit ihren Leuten via BBM in Kontakt stehen können.

    Ich glaube nicht, dass dort die Lichter ausgehen. Es wird eine umstrukturierung stattfinden, Bereiche werden verkauft, aber BB wird in der einen oder anderen Form erhalten bleiben.

  11. Ich selber benutze auch noch ein BB und würde es weiter tun. Vor einiger Zeit hatte ich ein Galaxy S I und habe es verkauft, weil es so toll war 😉 Funktionell können die Geräte alle dasselbe, decken es nur anders ab. Rim muss mit BB 10 die Push Option kostenlos anbieten, um die Kurve noch zu bekommen. Die Geräte selber sind sehr robust und super in der Bedienung…

  12. Seibert Klaus says:

    Ich will seit fast 6 Monaten mir ein BB zulegen, warte aber seit dem klar ist, dass BB 10 nicht auf den alten Geräten laufen wird und auch nicht absolut App kompatibel sind. Somit will ich nicht auf einem toten Gleis sitzen. Jetzt wo es sich nochmal verzögert, sollte ja jetzt raus kommen, hätte ich mir eins kaufen können. Jetzt wieder die Frage warten oder kaufen.

  13. Wer ein Blackberry verlangt? Jeder der auf dem Betriebsgelände ein Kameraverbot hat. Weder iPhone noch sämtliche Androiden sind ohne Kamera erhältlich.

    Gut sicherlich, man kann sich die Kamera aufbohren lassen… aber das doch auch nicht das wahre

  14. Christian says:

    Ich habe privat ein Android und geschäftlich ein neues BlackBerry. Und ich bin eigentlich vom BB nur enttäuscht. Um es auf einen Punkt zu bringen: es ist einfach nicht sexy. (Und wer findet es schon toll, wenn man das Gerät nach einem App-Update neu starten muss…)
    Des weiteren kann man es – meines Wissens – nicht mit meinem Google-Account synchronieren. Somit bleibt es abends zuhause und ich nehme nur das Android mit.
    Im geschäftlichen Umfeld sind so Features wie Policies und Remote-Wipe super. Aber ob das auf Dauer ausreicht um weiterhin zu überleben, bezweifle ich.
    Wenn es irgendwann RIM nicht mehr gibt, werde ich darüber nicht sonderlich traurig sein…

  15. In Indien kann man mit einer Pre-Paid-Karte auch die BB-Dienste nutzen – man zahlt wochentlich ein kleines Gebühr. Easy. Und außerhalb der Großstädte mit ihrem 3G-Netz ist die Daten-Komprimierung und Vorab-Bearbeitung der Anhänge auf dem BB-Server SEHR nützlich. Wenn ein Kunde mir einen Brief mit einem tollen 2MB-Briefkopf-Bild schickt, kann ich mit dem BB nur den Text bzw eine verkleinerte Version des Bildes mit herunterladen – mir geht’s um Inhalt, nicht um tolle Bilder.

    Gibt es so etwas beim Push-E-Mail für Android-Geräte?

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