Porno-Filter auch in Deutschland? Ein alter G(r)eis sagt „Ja“

England wird einen Internet-Porno-Filter bekommen, das sagte Premierminister David Cameron kürzlich. Und nun denkt plötzlich auch Deutschland über so einen Filter nach. Zumindest ein Herr aus den Kreisen der CSU, Norbert Geis, möchte diesen Filter zum Schutz der Jugend auch hierzulande haben.

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Mit dieser Meinung steht er aber ziemlich allein da. Selbst die CSU-Pressestelle distanziert sich von den Aussagen: „Ich gehe davon aus, dass die Zitate so stimmen, das lief nicht über die Pressestelle der Landesgruppe, das ist über Herrn Geis direkt gelaufen. Er ist eher ein Rechtspolitiker. Es ist ein Vorschlag von Cameron, ich nehme an, die Bild-Zeitung hat sich gedacht, wer sagt uns etwas dazu, und dann hat sich Herr Geis angeboten.

[werbung] Noch einmal zurück zu Herrn Geis. Der 74-jährige ist Jugendschutzbeauftragter. Passt sicher gut, vor 60 Jahren war er schließlich auch schon einmal Jugendlicher. Dass die Aussage von Herrn Geis in der BILD veröffentlicht wurde, spielt da schon fast keine Rolle mehr. Die Aussage von Herrn Geis dazu: „Kinder und Jugendliche müssen vor der Pornografie im Internet besser geschützt werden. Dafür brauchen wir jetzt dringend spezielle Filter und verbindliche Altersbeschränkungen, sodass man sich für die Nutzung von pornografischen Inhalten im Netz persönlich anmelden muss.

Herr Geis ist übrigens auch die gleiche Person, die homosexuelle Eltern für „nicht naturgemäß“ hält oder Joachim Gauck riet, „seine Lebensverhältnisse zu ordnen“. Der Wikipedia-Eintrag des Politikers liest sich teilweise wie pure Comedy. Gut, dass so einer dafür sorgen möchte, die Jugend vor dem pornografischen Internet zu schützen.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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40 Kommentare

  1. Schützt uns er auch vor der Verg(r)eisung der Bevölkerung?

  2. Bester Mann! Ich denke wir haben einen Internetminister gefunden. Der Kann im Neuland mal richtig aufräumen!

  3. Finde ich auch echt lächerlich. Sowas ist als Option der Eltern ja sowieso über diverse Router möglich, aber ein Generalverbot? Müll. Wäre für den Staat aber wohl eine gute Möglichkeit, URLs zu sperren, die „nicht genehmen“ Content verbreitet, wie politische Websites in England.

  4. Der Mann ist doch nur sauer, weil er selbst im Internet nicht klar kommt.

  5. Erst wollen uns die Grünen das Fleisch wegnehmen und jetzt wollen sie uns auch noch „das Fleisch“ wegnehmen?

  6. Da fällt mir gleich folgendes ein: http://youtu.be/JpdCJKPHzh8

  7. So wir haben jetzt alle mal gelact, und wo ist nun der eigentliche Beitrag.? 🙂

  8. aktiv werden zu müssen um sich aus einem Filter austragen zu lassen kann’s ja wohl nicht sein, umgekehrt könnten ISPs ja sowas interessierten Leuiten als Service-Option per Opt-In anbieten…

    … wobei sowas vermutlich von etwas geschickteren Jugendlichen per Proxys/Tunneling aushebeln lässt… oder einfach auffem Schulhof/Smartphone bzw. beim ungefilterten Nachbarn schauen.

  9. So einen Vorschlag hätte ich eher von unseren grünen Tugendwächtern erwartet, aber die müssen wohl erst mal ihre pädophile Vergangenheit aufarbeiten. Bis dahin begnügen sie sich mit der Forderung nach einem Veggie Day, ist ja auch eine Art von Fleischverbot.

  10. Ich hätte gern nen CSU Filter um sone Leute nicht mehr ertragen zu müssen. Wäre mir auch etwas Geld wert im Monat 🙂

  11. Ach, das Stop-Schild mal wieder? ^^

  12. Es ist Sommerzeit. Da drängeln sich die Politiker aus den hinteren Reihen mal nach vorne. Wundert mich, dass man diesen Sommer noch nichts über die PKW Maut gehört hat. Beliebtes Sommerthema.

    – Wer schützt ‚uns‘ eigentlich vor solchen Politikern??
    😀

  13. Das ist doch der Typ, der schon vor 20 Jahren (im letzten Jahrtausend) den Tourneeauftritt von Madonna verbieten lassen wollte. Wer hat dem alten Mann vom Internet erzählt?

  14. Solche Zensurphantasien gibt’s ja übrigens nicht nur bei rechtskonservativen CSU-Rentnern. Praktisch durchgeführt wird eine entsprechende Zensur aber tatsächlich von Apple, siehe iOS-Apps für iPad und iPhone.

    Komisch, dass sich darüber nicht mehr Benutzer aufregen. Gegen Apple’s Zensurpraxis sind doch die Kommentare eines unbedeutenden Polit-Rentners im Sommerloch harmlos und vergleichsweise irrelevant.

  15. Beim Mobilfunk wird das Internet auch „zensiert“ durch die aktive Störung von z.B. VoIP wie Skype durch die Telekom. Stört aber komischerweise auch niemanden, Netzneutralität fängt wohl erst beim Festnetz an 😀

  16. Bernd Bayreuth says:

    Der Einwurf ist auch meiner Meinung nach Quatsch.

    Aber bitte: Wikipedia als Quelle von politischen Fragen zu nehmen, ist an sich Comedy – wenn es nicht so traurig wäre.
    ALLE politischen Artikel auf Wikipedia (heißt ja nicht umsonst „Bolschewikipedia“) werden von Admins mit viel Zeit und stark linker politischen Haltung redigiert.
    Ich habe schon ein paar Lügen dort korrigiert – tatsächlich geschichtlich falsche Verdrehungen, die z.B. bewusst so gewählt wurden, um bei USA Artikeln mit Unwahrheiten Hass zu schüren – sie mussten es dann ändern, weil ich als Quelle die Encylopedia Britannica anbringen konnte und auch den USA Ableger von Wikipedia – aber ansonsten ist Wikipedia natürlich hochgefährlich im politischen Bereich, weil diese Artikel von vielen für „seriös“ gehalten werden.

  17. Ich verstehe nicht ganz was verwerflich daran sein soll?
    Möchtet ihr etwa, dass beispielsweise eure neun Jahre alte Tochter pornographische Inhalte sieht?
    Habt ihr denn schonmal selbst bei der Politik mitgemacht? Nein? Dann beschwert euch doch nicht.

  18. @Lars:
    Naja es ist nicht so, dass wenn ich das Internet benutzte, mir sofort 20 Seiten entgegen springen, mit nackten Frauen, die nur das eine wollen? man muss es schon wollen, um so etwas zu finden.

  19. *Zensur-Keule schwing*

  20. @Lars: Dann gehörst Du wohl zu denjenigen Eltern, die die Erziehung dem Staat überlassen wollen?
    Das kann jetzt aber nicht Dein voller Ernst sein?!
    IMHO stehen die Eltern in der Aufsichts-/Erziehungs-Pflicht!
    Jeder mittelprächtige Internet-Router bietet heutzutage die Möglichkeit, Sperrlisten zu pflegen. So einfach ist das nämlich!

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