Outlook.com: Facebook Chat und Google Talk werden entfernt

Microsofts E-Mail-Service Outlook.com bot bisher neben Skype auch die Nutzung von Google Talk und Facebook Chat an. Künftig wird es dann nur noch Skype geben, Microsoft entfernt die Unterstützung der beiden anderen Dienste. Bei Google Talk hat dies einen technischen Grund, hierfür wurde die Unterstützung für das XMPP-Protokoll eingestellt. Bei Outlook.com wird allerdings nur der Chat eingestellt, Kontakte lassen sich weiterhin bei Verknüpfung aktuell halten.

Outlook_iOS

Ähnlich dürfte es auch bei Facebook aussehen. Die Open Graph API v1 wird dieses Jahr eingestellt und Version 2 unterstützt ebenfalls kein XMPP mehr. Microsoft wird sicher nicht allzu traurig darüber sein, steigt so doch die Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Skype-Dienst genutzt wird. Diesen hat man nämlich bei Outlook.com und kann ihn auch nicht deaktivieren.

Dennoch ist es eher die Schuld von Google und Facebook, die die offenen Protokolle nicht mehr unterstützen, Microsoft kann man hier schlecht einen Vorwurf machen. Microsoft ist sich auch bewusst, dass man damit Nutzer enttäuschen wird, wie es in einer E-Mail heißt:

“We understand that this may disappoint some of our customers, but we hope that you’ll try Skype for Outlook.com chat, and voice and video calling, so you can take advantage of the more robust ways to keep in touch with friends and family.”

Das ist schon interessant zu beobachten. Während Microsoft sich mittlerweile für andere Plattformen öffnet und am liebsten überall gleichermaßen präsent wäre, gehen die „neuen“ großen Firmen dazu über, ihr eigenes Ding zu machen und keine offenen Protokolle mehr zu unterstützen. Microsoft ging einmal ähnlich vor, das war allerdings im letzten Jahrtausend.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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15 Kommentare

  1. Wann stirbt Google Talk endlich mal?!

  2. naja das Problem bei den neuen Playern ist halt, dass diese mit Werbung Geld verdienen, im Gegensatz zu Microsoft.
    Daher ist es für Google und Facebook eher schlecht, wenn man seine dienste öffnet.

    –> Das ist ja das Problem bei Google und der Grund warum Google immer wieder nach neuen Möglichkeiten sucht Geld zu verdienen und auch das was „Wirtschaftsexperten“ bemängeln und für nicht nachhaltig halten.

  3. Erst kürzlich habe ich noch Google Talk bei Thunderbird eingerichtet, damit ich darin Hangouts verwenden kann. Ich meine, das ging mit XMPP. Oder irre ich mich da?

    @Dominik Conrads:
    Nutze es einfach nicht. Oder hast Du Nachteile, daß es das gibt?

  4. Ich heiße den Wegfall von XMPP auch nicht gut, aber beim Fazit des Artikels muss ich schon sehr schmunzeln. Das klingt schon sehr nach Pressetext. Wo bietet Skype denn eine solche offene, standardisierte Schnittstelle? Letztlich begeben sich Google und Facebook im Wesentlichen auf das Niveau von Microsoft/Skype.

  5. Ich finde das absolut beunruhigend, wie die global Player alles dicht machen. Offene Standards haben den Wettbewerb immer gut belebt und auch kleinere Firmen konnten am Markt gut überleben. An der Mail sieht man das gerade noch, aber selbst da versuchen die großen Firmen ja, sie langsam auszurotten und durch proprietäre Lösungen zu ersetzen. XMPP ist eigentlich ein guter Standard für Instant Messanging, wird aber von den Großen kaum noch unterstützt, CardDAV und CalDAV hatten es leider generell noch nie wirklich geschafft (hier scheint das komplizierte Protokoll aber auch ein Grund zu sein).
    Ich wünsche mir dringend groß-verbreitete und auch von den „Großen“ unterstützte Protokolle für Dinge wie Instant Messanging und die Synchronisation im PIM-Bereich (Kalender, Kontakte, Tasks, Dateien, …), die sich auch über mehrere Server verstehen (z.B. GMX-Nutzer A teilt seinen Kalender mit Google-Nutzer B). Oder dass zumindest die bestehenden Protokolle dafür genutzt oder erweitert werden.
    Kann sich die Politik nicht auch mal um so was kümmern? Das würde den Markt, gerade auch in Europa, extrem stärken.

  6. Irgendwo schon witzig, früher war Microsoft der grobe Bösewicht – jetzt hat man sich – vor allem auf Seiten der Politik – auf Google eingeschossen. Und dies zieht sich auch so langsam durch die Gesellschaft. Angefangen hat dies irgendwann mit StreetView …

  7. @Fraggle ich habe es auch noch nie verwendet, dachte immer nur Hangouts soll Google Talk vollständig ersetzen. Aber dieses Gespenst lebt immer noch…

  8. Microsoft wurde ein politischer Bösewicht vor zehn plus Jahren weil „das Internet“ und „Digitalisierung“ noch „Neuland“ war und die Politik nicht wußte, wie man damit umgehen soll – nicht, weil Microsoft wirklich etwas falsch gemacht hätte. Es war einfach der prominenteste Vertreter der Digitalisierung.

    Nun wird es zunehmend Google weil man so langsam begreift, dass es größere Probleme als ein Betriebssystem- oder Browsermonopol gibt. Und das Bauchgrimmen ist sicherlich auch nicht fehl am Platz wenn man sich ein wenig intensiver mit big data beschäftigt.

  9. Definiendum says:

    Miranda, Trillian & co benutzen immer noch fleißig XMPP für Google & Facebook. Irgendwelche Infos/Links zum bevorstehenden Ende der XMPP-Unterstützung?

  10. @Definiendum
    XMPP-Unterstützung läuft auf unbestimmte Zeit weiter.
    https://plus.google.com/+MayurKamat/posts/ETBvtp9VYav

  11. @Dominik Conrads
    @Fraggle

    GTalk und Hangouts benutzen die gleiche Kontaktliste sind aber zwei getrennte Dienste.

    GTalk verwendet XMPP, so war es möglich beliebige Clients zu verwenden.
    Bevor Hangouts raus kam, war es bei GTalk so gar noch Server2Server möglich (also mit Leuten Chatten die nicht bei GTalk waren, sondern z. B. bei jabber.org)

    Das war noch eine schöne Zeit, bei Hangouts fehlt mir einfach ein vernünftiger Desktopclient. (Die Chrome-App ist kein Ersatz dafür)

  12. Definiendum says:

    @wa_nachrichten
    Danke. Facebook hingegen schaltet XMPP tatsächlich ab April ab: https://developers.facebook.com/docs/apps/changelog – ich bin mal gespannt wie da die Multimessenger mit umgehen (meine Vermutung: gar nicht)

  13. @Definiendum
    Was sollen sie auch schon groß machen. Außer (leider) weiter an Bedeutung zu verlieren.

  14. Das Hangouts keinen Desktopklient hat sondern auf Chrome(OS) setzt ist ja ähnlich wie mit dem Boykott von Google für Windowsphone und 8.1 ! Facebook will auch immer mehr „Browser & Mobile“ statt Desktop nutzen…

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