Number26: Das ist die Fair Use Policy für Bargeldabhebungen in Deutschland

artikel_number26Number26 fing sich neulich einen kleinen Shitstorm ein, weil Nutzer gekündigt wurden, die offenbar nicht in das Konzept passten. Number26 äußerte sich (viel zu spät) und erklärte, dass es erstens nur wenige Kunden beträfe und zweitens diese das Konto nicht in vorgesehener Form nutzten. Da tat sich natürlich die Frage auf, welche Art der Kontonutzung nicht vorgesehen ist. Konkret ging es wohl um Bargeldabhebungen, die Number26 Kosten verursachen. Das kann sich für Number26 natürlich nur rechnen, wenn das Konto auch anderweitig genutzt wird und so auch Gebühren an Number26 fließen. Nach dem ganzen Heckmeck versprach Number26 mehr Transparenz und eine Fair Use Policy. Letztere wurde nun veröffentlicht, sie bezieht sich nur auf Bargeldabhebungen.

Da braucht man gar nicht viel herumreden, sie ist deutlich formuliert:
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  • Die neue Fair Use Policy für Bargeldabhebungen für Nutzer aus Deutschland
    • Was?
      • Unbegrenzte und kostenfreie Abhebungen bei über 6000 Einzelhändlern unseres CASH26 Netzwerks. Mit wenigen Klicks auf eurem Smartphone könnt ihr so kostenlos Geld abheben.
  • Monatlich 5 kostenfreie Bargeldabhebungen in Deutschland für:
    • Alle Nutzer mit einer Frist von 3 Monaten zu Beginn der Einführung
    • Alle Nutzer, die unter 26 Jahre alt sind
    • Alle Nutzer, die das Konto als Hauptkonto nutzen, bedeutet:
      • Nutzer, die ein regelmäßiges Einkommen oder monatlich Sozialleistungen jeglicher Art innerhalb von zwei aufeinander folgenden Monaten auf ihrem N26 Konto erhalten
      • Nutzer die innerhalb von zwei aufeinander folgenden Monaten jegliche Art von Gutschriften erhalten, die sich in der Summe auf 1000 € oder mehr belaufen
  • Monatlich 3 kostenfreie Bargeldabhebungen in Deutschland für Nutzer aus Deutschland, die keine der oben genannten Kriterien erfüllen (nach Vollendung der 3-monatigen Frist zu Beginn)
  • Ist das Kontingent überschritten, fällt für jede weitere Abhebung eine Gebühr von 2 € an
  • Sobald du das Limit für kostenfreie Abhebungen erreicht hast, wirst du per Push-Mitteilung benachrichtigt. Zusätzlich wird dir in der App in der aktuelle Status angezeigt.
  • Warum:
    • Bargeldabhebungen sind insbesondere in Deutschland sehr kostspielig. Wie eingangs bereits erwähnt, haben wir nach euren Vorschlägen für eine Lösung gefragt und gemeinsam beschlossen, dass diese Regelung die fairste Lösung für diejenigen ist, die mehr als 3 oder 5 Abhebungen monatlich vornehmen möchten. Und nicht vergessen: CASH26 Abhebungen bleiben kostenfrei. Zusätzlich möchten wir unsere jüngeren Nutzer, die womöglich studieren oder gerade erst in das Arbeitsleben eingestiegen sind, etwas unterstützen.
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    Grundsätzlich bleibt also auch künftig das Konto kostenlos und selbst wenn man das Konto nicht weiter nutzt, sind drei Bargeldabhebungen pro Monat kostenlos. Die neuen Regeln treten ab dem 7. September in Kraft. Während ich die Fair Use Policy nachvollziehen kann und Number26 auch weiterhin nutzen werden, muss man sich doch fragen, was aus dem Claim des kostenlosen Girokontos wurde. Wenn es jetzt an jeder Ecke Einschränkungen gibt, Bargeldabhebungen sind hier sicher nur der Anfang, kann ich das auch als modernes Unternehmen nicht als kostenlos bewerben. Wie die Fair Use Policy entstanden ist, erklärt Number26 in diesem Artikel.

    Was sagt Ihr zum neuen Umgang mit Bargeldabhebungen und die eventuell anfallenden Gebühren? Für Euch ein Grund zum Wechsel?

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    49 Kommentare

    1. och komm. muss sowas denn sein.

      Kann man nicht einfach sagen 5 Abhebungen im Monat danach kostet es. Was sind denn das für bescheuerte Regeln 3 mal drüber muss man Geld drauf tun etc etc etc.

    2. Hallo DKB ich komme!

    3. Ganz ehrlich? Nach dem Rausschmiss vieler Kunden haben sich die für mich erledigt. Hatte überlegt da mein Gehaltskonto hinzuziehen, aber nun nicht mehr.

    4. Absolut nachvollziehbar, bloß leider etwas spät in dieser Eindeutigkeit. Diese Kostenlosmentalität wird in absehbarer Zeit eh zu Ende sein.

    5. @filesharer123:

      Steht da doch: „Ist das Kontingent überschritten, fällt für jede weitere Abhebung eine Gebühr von 2 € an“

    6. Die Bankgebühren für Abhebungen, die in Deutschland erhoben werden, sind grundsätzlich zu hoch, man sieht das an diesem Beispiel sehr schön. Nicht umsonst bieten wohl die meisten Banken diese kostenlosen „Gehaltskonten“ an, um auch einen gewissen Umsatz damit zu erzielen. Vielleicht möchte Number26 hierdurch auch mehr Nutzer dazu animieren, höhere Beträge einzuzahlen. Es kann kaum rentabel sein, Tausende Kleinkonten zu führen, die nur wenige Euro Guthaben aufweisen, diesen aber kostenlose Features anzubieten. Kostenlos mag am Anfang gut klingen, wenn der erste Startup-Businessplan entwickelt wird. Später stellt sich dann die Realität ein.

    7. Ich kann die neue Fair Use-Policy nachvollziehen. Allerdings: wer braucht heutzutage wirklich noch zwingend Bargeld, wo man immer öfters auch im lokalen Handel bargeldlos zahlen kann?

      Ich habe in den letzten fünf Wochen genau zweimal Bargeld ausgegeben: einmal 3 € für nen Döner und einmal 38 Cent für zwei Brötchen. Alles andere wird bei mir mit Karte bezahlt.

      Selbst fünf Bargeldabhebungen pro Monat bedeutet übrigens, daß man einmal pro Woche Bargeld kostenlos ziehen kann. Wer damit nicht auskommt, dem ist normalerweise eh nicht zu helfen, denn normalerweise dürfte man schon den Überblick haben was man in den kommenden 7 Tagen an Bargeld benötigt.

    8. Wer in direkter Nähe zu einer Grenze wohnt, kann weiterhin kostenlos im Ausland abheben 🙂

    9. Die Bedingungen finde ich korrekt und nachvollziehbar.
      Allerdings, hätten sie das Konto doch gleich von Beginn an so einführen können.
      Man darf doch auch von einem Startup, mit einer erfahrenen Bank im Hintergrund, erwarten, richtig zu kalkulieren. Das hätte denen eine Menge verärgerter Kunden erspart, als auch dem „Markenansehen“ gut getan und nicht geschadet.

    10. @Torsten Maue – Das sehe ich auch so. Es wurde berichtet, dass einige Kunden 13x oder gar 30x pro Monat Geld abgehoben haben sollen o.O Ich bin immer vorsichtig von mir auf andere zu schließen – hier habe ich aber wirklich gestutzt.

      @BeardMan – Ich gehe davon aus, dass die etwas „blauäugig“ gestartet sind. Es war klar, dass das ein hippes Konto/Produkt werden sollte, coole App, nur online etc. Da ging vermutlich niemand davon aus, dass sich jemand das Konto klickt um dann jeden Tag (oder jeden zweiten) zum Automaten zu rennen (ich wäre da auch nicht drauf gekommen)

      @filesharer123 – Das sehe ich auch so. Statt vieler langer Sätze und Bedingungen einfach klare und simple Regel. Man könnte auch die Mitte nehmen: 4x frei, danach kostet x,- Euro. Punkt. Aber mei, sie üben noch und nun ist überhaupt mal eine Regel klar – ein Anfang 😉

    11. Eine Ersatzkarte kostet jetzt 10€. Für mich die größte Unverschämtheit.

    12. @Torsten: prinzipiell stimme ich dir zu. Da man bei Number26 aber nie vorher weiß, ob das Terminal die Karte akzeptiert oder nicht, zahlt mandannfoch lieber Bar. Wer achter schon darauf, ob am Eingang ein „Maestro“-Aufkleber ist??

    13. Prinz1992 says:

      Völlig korrekt. Wenn man sich mal ansieht, wie bei anderen Banken in den letzten Monaten zum Teil die Gebühren gestiegen sind, ist klar, daß N26 nicht noch draufzahlen möchte bei Kunden, die ständig zum Automaten rennen. Ich komme mit 1 bis 2 Abhebungen pro Monat aus.

    14. Eine faire Lösung die in der Regel auch locker ausreicht.

    15. Ihr immer mit Euern „Bargeld braucht man nicht mehr“…

      Geht mal in die Kneipe umme Ecke und zahlt mit Karte.
      Geh mal zu Edeka und versuche mit der Number 26 Kreditkarte zu zahlen
      Geh mal zu Franchise McDonalds Läden und versuche mit der Karte zu zahlen.
      Ohne Bargeld wäre ich allein bei diesen Beispielen schon längst verhungert.

      Ansonsten ist das mit der Fair Use Policy in meinen Augen aber okay.
      Damit kann man planen – auch wenn es für die verprellten Leute zu spät kommt.

    16. Bei einem Konto, in welches man nur 100€ monatlich kostenfrei bar einzahlen kann, benötigt man ein zweites Konto zum Überweisen. Denn als Gehaltskonto taugt es für mich auch nicht, da man nur max. 5x kostenfrei abheben darf.

      Also entweder man bekommt sein Geld nicht rauf, oder man bekommt es nicht runter. Oder man zahlt Gebühren, aber dann kann man je gleich bei seiner bisherigen Bank bleiben.

      Ich nutze es als Zweitkonto, um per RFID ohne Pin kontaktlos an der Kasse bezahlen zu können und um im Ausland kostenfrei und gebührenfrei abheben zu können. Dafür ist es (noch) perfekt. Dass ich mein anderes Konto kündigen und komplett zu Number26 wechseln werde, ist seit heute noch unwahrscheinlicher. Ein Finanzdienstleister, der noch im Experimentierstadium ist und seine Konditionen immer mal wieder ändert, wird mein Gehalt nicht sehen.

    17. Wie schaut das eigentlich aus wenn man mal im Lotto gewinnt. Bei Number26 werden ja nur täglich bis zu maximal 25000€ gutgeschrieben…

    18. Faktisch hat sich das vielversprechende FinTech Startup Number26 völlig diskreditiert.

      Eine Bank lebt von den Kunden.
      Kunden kommen zu einer Bank, wenn diese vertrauenswürdig erscheint oder die Dienste besonders lukrativ einzustufen sind.

      Aber wenn ich in dieser kurzen Geschichte von Number26 das letzte Jahr resümiere, ist die Bilanz vernichtend.

      1. Bilder für die erste Kampagne genutzt, welche angebliche Mitarbeiter zeigten – stellten sich als Platzhalter heraus, welche aus Versehen implementiert wurden (??!?!). Ich kann doch von einem Unternehmen, welches um das Vertrauen seiner Kunden bemüht ist, soviel Sorgfalt erwarten, dass solch ein Fauxpas nicht passiert.
      2. Erst heißt es – unbegrenzt Bargeld abheben & einzahlen! Überall (bei Einzahlungen -> Partnerunternehmen wie Barzahlen…)! Immer! -> Nun heißt es – stark begrenzt Einzahlen (100€ montl. ? -> ansonsten Gebühren) & bis zu 5x kostenlos abheben (für „Hauptkonto Nutzungsverhalten“… Ansonsten nur 3x).
      3. Ohne Richtlinien, Kunden geprellt durch Kündigung (ich will mir gar nicht ausmahlen, wie aufgeschmissen man ist, wenn man die N26 Karte als alleinige Geldquelle auf 6 Monatige Rucksacktour mitnimmt & mittendrin wird man gekündigt).

      Klar, die Fair Use Policy macht vielleicht Sinn. Allerdings habe (zumindest) ich mir das Konto genau aus zwei Gründen eingerichtet: Bargeld einzahlen und auf mein Hauptkonto überweisen oder im Ausland wieder abheben.

      Letztlich bin ich nicht besonders traurig, da ich mit meinem Giro bei der DKB durchweg zufrieden bin & mir künftig halt die paar Minuten zum nächsten DKB Automaten aufbürgen muss, wenn ich mal wieder etwas (mehr als 100€…) einzahlen will.

      Allerdings sollte man doch einfach das Konzept genau durchplanen um solch ein Straucheln zu vermeiden. Auf die Kunden wirft das kein gutes Bild & ich kann mir gut vorstellen, dass nun noch weniger Menschen ihr Hauptkonto bei Number26 führen werden.

      Grüße aus Berlin

    19. derlinzer says:

      Ich verstehe das ganze Gezetere nicht:

      1) Kunden missbrauchen ein Produkt, tauschen sich in Foren auch noch rege darüber aus, oder nutzen es fernab von ‚allgemein üblich‘ und sind dann überrascht, dass sie gekündigt werden?

      2) Automatenbehebungen kosten – besonders in DE – viel Geld. Wer nun glaubt, dass dies mit einem kostenlosen Konto unbeschränkt, dauerhaft und kostenlos bleiben wird, ist grenzenlos naiv. Das wird bei keiner Bank so bleiben, aber ‚flüchtet‘ ruhig dorthin, wo es noch geht.

      3) Leistungen der Banken werden sich zunehmend danach richten, wieviel Gebühren dafür gezahlt werden, bzw. welche regelmäßigen Zahlungseingang in welcher Höhe es gibt. Umfangreiche kostenlose ‚Taschengeldkonten‘ werden völlig wegfallen.

      4) Oh mein Gott, eine Ersatzkarte kostet was? Verlorener Führerschein, etc. wird ja kostenlos ersetzt, richtig?

    20. Modernes Banking trifft auf Kostenlos- und Planlos-Mentalität. Mehr als fünfmal im Monat zum Automaten rennen und dann beschweren. Außer man ist objekitophil und in den Geldautomaten verliebt. Dann sollte das Vergnügen auch zwei Euro wert sein.

      Ich zahle kaum mit Karte, aber irgendwie komme ich mit dreimal Geldziehen im Monat problemlos hin.

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