NRW-Hochschulen nehmen Campus-Cloud in Betrieb

Seit letztem Jahr gibt es an der TU Berlin 100 GB Cloudpeicher kostenlos für Studenten. Das Projekt, das vom Rechenzentrum der technischen Universität Berlin “tubIT” realisiert wurde, greift auf das Open Source-Projekt ownCloud zurück. Rund 20 nordrhein-westfälische Universitäten und Fachhochschulen setzen ab dem 02. Februar  auf ein System, welches auf den Namen Sciebo hört.

sciebo

Die beteiligten Hochschulen betreiben Sciebo laut eigenen Aussagen in Eigenregie. Die Daten werden ausschließlich an drei Universitäten in NRW verarbeitet, und zwar in Münster, sowie in Bonn und Duisburg-Essen.

Sciebo ermöglicht die automatische Synchronisation von Daten mit verschiedenen Geräten, beispielsweise PC und Smartphone. Auch Kollaboration, also die gemeinsame Arbeit an Dokumenten, ist möglich. Jedem Teilnehmer stehen 30 Gigabyte  Speicherplatz zur Verfügung, für Forschungsprojekte nach Bedarf auch mehr.

Der Clouddienst steht exklusiv den Mitgliedern der Teilnehmerhochschulen zur Verfügung, das Land NRW hat das Projekt mit 2,8 Millionen Euro gefördert. Als Grund für die eigene Cloud wird das deutsche Datenschutzgesetz angeführt, welches als eines der strengsten der Welt gilt.

Folgende Institutionen nehmen teil:

Universitäten:

Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Projektleitung), Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutsche Sporthochschule Köln, Universität zu Köln, Universität Duisburg-Essen, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universität Siegen, Universität Paderborn, Bergische Universität Wuppertal

Fachhochschulen:

Hochschule Bochum, Fachhochschule Dortmund, Hochschule für Gesundheit, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Fachhochschule Köln, Fachhochschule Münster, Hochschule Niederrhein, Hochschule Rhein-Waal, Fachhochschule Südwestfalen, Hochschule Ruhr West

(via Uni Münster, danke Andreas!)

Update: Ich weiss nicht warum, das Ganze scheint auf OwnCloud zu basieren, allerdings spricht man davon mit keiner Silbe, lediglich auf den Seiten zum Vorgänger Sync & Share sind diesbezüglich Verweise zu fidnen

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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31 Kommentare

  1. Schöne Idee, aber ich sehe einige Schwächen: Vor allem der Hochschulwechsel ist ein echtes Problem, da die Zugänge sicher an den Uni-Login gekoppelt sind. Spätestens bei einem Verlassen NRWs aber ist es wohl vorbei.
    Ich denke es wäre wichtig dass es eine Lösung für alle deutschen Hochschulen mit einer Zugangsberechtigung zumindest für die gesamte Länge des Studiums inkl. Studienortwechsel und Auslandssemester. Nur dann ist so etwas wirklich sinnvoll.
    Sinnvoll wäre auch eine optionale Verlängerung als Bezahllösung für die Zeit nach dem Studium. Ich habe bisher vier verschiedene Universitäten besucht – wenn ich mir vorstelle da jedes mal meinen gesamten Clouddatenbestand umziehen zu müssen, das hätte echt genervt. Dann lieber Dropbox.

  2. Die benutzen doch auch OwnCloud – Enterprise Edition. Damit ist die Aussage falsch, dass sie auf ein anderes System setzen…

  3. Ich habe mal ein Update geschrieben.

  4. Sehe auch keinen Sinn darin. Was geht die Uni meine privaten Daten an? Bei uns an der Uni in Göttingen hat jeder seinen Studierendenaccount. Loggt man sich mit diesem an einem Rechner ein, hat man Zugriff auf den persönlichen Desktop mit allen Daten.

  5. Schönes Konzept. Ich vertraue meiner Hochschule mehr als irgendwelchen amerikanischen Unternehmen wie Dropbox. Und der Umzug von 30gB Daten ist jetzt auch kein Weltuntergang, wie von vielem hier beschrieben. Runterladen und auf dem anderen Server hochladen. Dauert halt ein wenig. Aber in der Uni hat man ja eine schnelle Anbindung 😉

  6. ich bin an einer der beteiligten hochschulen. Kann jemand, der es genutzt hat sagen, ob ich per mail benachrichtigt werde oder ob ich mich irgendwo einloggen kann?

  7. Ja scheint tatsächlich auf owncloud zu basieren, sieht man auf dem Login-Screen:
    z.B.: https://uni-muenster.sciebo.de/

    Ich weiß, dass das Ganze vor ein paar Jahren schon einmal aufkam als ich noch Uni-Admin war. Es sollte unter anderem deshalb kommen, da einige Mitarbeiter auf die Idee gekommen sind, Studentenlisten und Forschungsergebnisse über Dropbox auszutauschen.

  8. Bin auch an einer beteiligten Hochschule 🙂 Das ganze geht unter der URL http://www.sciebo.de ab Montag 02.02. los. Man kann sich dann mit seiner jeweiligen Uni-Kennung einloggen und damit einen Account auf sciebo erzeugen.

  9. @l37: Ich nutze aktuell schon einen Test-Account, mir wurde ein spezieller Link und ein Losungswort für den Login genannt (damit ich vorzeitig reinkomme). Dann muss die Uni ausgewählt werden, sodass man an diese zwecks Authentifizierung und Autorisierung (Shibboleth, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Shibboleth_(Internet)) weiter geleitet wird. Danach kann man ein Passwort für Sciebo definieren und erhält den Link zum Web-Login. Nutzerkennung ist die lokale Kennung erweitert um „@UNI-DOMAIN.de“. Aktuell ist nur die Dateiablage enthalten, die kollaborative Zusammenarbeit an Dokumenten folgt, sobald dies in der EE angekommen ist. Vorkonfigurierte Apps (Android, iOS) und Clients (Win, MaxOS, Linux) sollen auch „in Kürze“ kostenlos bereitstehen.
    @Xani: Das war auch eins der Hauptargumente, mir dem ich meinen Antrag zur Einführung begründet habe. Ich hatte ursprünglich nur ein System für meine Uni im Sinn, dass es jetzt für NRW angewachsen ist, finde ich umso besser. Wichtig war auch, dass die Zusammenarbeit (auch mir Externen außerhalb der Uni/FH und außerhalb von NRW) technisch machbar ist.
    @Jan: Der Speicher ist nicht für private Daten gedacht, sondern für Forschung und Lehre/Studium. Und Dateien dort abzulegen ist angenehmer als sie immer per Mail zu versenden. Remote-Desktops gibt es aber immer noch.
    @Sebastian: Hochschulwechsel innerhalb NRW ist an sich unproblematisch. Wenn es weiter (und länger!) weg geht, dann verfällt der Nutzungsanspruch (Deprovisionierung) nach spätestens 12 Monaten. Ist für Uni-Daten aber okay. Auslandssemester sind abgedeckt über die lange Nutzung und dann bleibt oft auch die Kennung aktiv. Optionale Verlängerung nach Ende des Studiums etc. ist rechtlich nicht machbar. Eine D-weite Lösung wäre schön, aber dank Föderalismus (wer zahlt?, wer betreibt?) wohl in weiter Ferne.

    Ich freue mich sehr auf das System, in meinem Studium hätte ich das früher oft dringend gebraucht und habe wäre der Test- und Evaluierungsphase das System ausgiebig (auch für meine Diplomarbeit) genutzt.

  10. @Jan: Nichts geht die Uni das an (abgesehen davon interessiert sich die Uni auch nicht für deine Daten. Warum denken die Leute immer, sie wären der Mittelpunkt der Welt?!). Abgesehen davon darf die Uni auch nicht deine Daten durchstöbern. Das ist das gute an unserem strengen Datenschutzgesetz.

  11. Owncloud.. wer es mal ausprobiert hat…. ist das Interface EXTREM langsam !

    Da ohne erklärlichen System -Resourcen des Webservers abhängigen Faktoren..

  12. @Chris: Richtig, aber da kannst du aber auch einen deutschen Hoster nehmen. Ich finde nur, dass es nicht Aufgabe der Uni ist einen solchen Dienst für den privaten Gebrauch zur Verfügung zu stellen. Da sollten die Gelder, jetzt wo es fast überall keine Studiengebühren mehr gibt, sinnvoller eigesetzt werden. Nämlich zu Lehrzwecken.
    Nachdem mir OneDrive mal meine Hausarbeit geklaut hat, setze ich eh nur noch auf n USB-Stick am Schlüssel. Ist sicherer, auch immer verfügbar und wie ich finde komfortabler.

  13. @Jan: Und noch mal: die ist nicht für private Daten gedacht. Es geht um Zusammenarbeit zwischen Studierenden, zwischen Studis und Lehrenden und unter den Wissenschaftlern. Und darum, dass u. a. vertrauliche Forschungsdaten nicht immer bei Dropbox und Co. liegen. Mal dazu: die meisten Unis bieten Ihren Studis/Mitarbeitern eh schon Speicherplatz an, der ist jetzt nur bequemer zu nutzen… Und wenn man sich Nutzerbefragungen ansieht, dann erkennt man schnell den Bedarf und das Interesse und in Summe (bezogen auf alle aktuellen und die potenziellen Nutzer) sind die Kosten nicht hoch…

  14. Hier steht es dass es auf OwnCloud basiert. http://www.sciebo.de/projekt.html

  15. schade die FH Düsseldorf hängt mal wieder hinterher.

    Aber bei uns gibt man seinen Schein noch einen echten Stück Papier ab um seine Note zu bekommen.

    Wenn das System gut läuft finde ich das ein gutes Projekt, man könnte es mit Kursen und ähnlichen dingen verknüpfen zudem freut es die Datenschützer mal nicht in der USA gelagerte Daten.

  16. Da ist ein kleiner Tippfehler. Ihr schreibt ganz am Anfang, dass TUB Studenten 100 GB bekäme. Das ist falsch. Es sind 20GB (wurde seit eurem Post noch mal erweitert)

  17. Viele missachten, dass man im Hochschulnetz selbst eine „direkte Leitung“ zu den Hochschulservern hat und entsprechend schnell hochladen kann, da es ja (hoffentlich) nicht über das öffentliche Netz geroutet wird.
    Allesdings ist das nicht unbedingt was neues. An meiner Hochschule kann ich mir mein Laufwerk mappen (oder via RDP, NX, PCpool, whatever) und alles draufbügeln was ich will. Eine Begrenzung ist mir jedoch nicht bekannt und klar hat man nicht den Cloud-„Komfort“, sehe aber auch keinen großen Sinn darin, das Mapping reicht für die HS-Date(i)n

  18. @Nico: Politische Vertretung ansprechen und solange bearbeiten, bis die Hochschulleitung einlenkt 😉 Zumindest in Münster wird das System in unser e-Learning-Portal eingebunden (ich weiß nur nicht, zu wann). Mit ownCloud bzw. der WebDAV-Schnittstelle ist viel machbar.
    @Niranda: kannst du auch sharen?

  19. Ein ähnliches System gibt es auch bei uns in Baden-Württemberg bereitgestellt durchs KIT: http://www.kit.edu/kit/pi_2014_14585.php
    Dies basiert allerdings auf Powerfolder. (https://bwsyncandshare.lsdf.kit.edu/login)

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