Nokia verkauft Hauptsitz in Espoo

Sehen so Erfolgsmeldungen eines Unternehmens aus? In einer Pressemitteilung gab Nokia bekannt, dass man den Hauptsitz im finnischen Espoo an eine Investorengruppe verkaufen wird. Der Deal soll bereits Ende des Jahres über die Bühne gehen und dem ehemaligen Handy-Giganten 170 Millionen Euro in die Kasse spülen. Der Komplex, der Nokia House genannt wird, verfügt über eine Fläche von 48.000 Quadratmetern und ist seit 1997 von Nokia bewohnt.

Nokia sitzt jetzt natürlich nicht auf der Straße, man verkauft das Gebäude, um es direkt wieder zu mieten. Nokia teilt mit, dass es nicht Kerngeschäft sei, Immobilien zu besitzen. Man wolle sich von Nicht-Kerngeschäften trennen. Zuviel Schwarzmalerei? Sale & Lease Back ist im Bereich der Immobilien ja nicht unüblich.

Offiziell sagt Timo Ihamuotila, CFO von Nokia:

We had a comprehensive sales process with both Finnish and foreign investors and we are very pleased with this outcome. As we have said before, owning real estate is not part of Nokia’s core business and when good opportunities arise we are willing to exit these types of non-core assets. We are naturally continuing to operate in our head office building on a long-term basis“.

Könnte steuerliche Gründe haben. Gebäude ist abgeschrieben und durch zukünftige Mietzahlungen werden neue Kosten generiert.

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18 Kommentare

  1. Das war schon länger bekannt und solch eine vorgehensweise ist nicht ungewöhnlich (machen viele, DAX Konzerne, Mittelständler usw)

  2. Machen wir uns nix vor. Die Kasse ist leer. Und so ist man kurzfristig wieder liquide, aber nicht selten langfristig pleite.

  3. @Bulli, dann müsste ja auch die Deutsche Bank auf die Pleite zugehen, haben dieses oder letztes Jahr ihren Turm verkauft und mieten Ihn nun. Und all die Mittelständler, welche man über Google findet, wären demnach nun auch Pleite ?

  4. caschy sagt es ja schon selbst. die Meldung allein hat NULL Aussagekraft wie gut es einem Unternehmen geht. Selbst wenn Nokia immer noch Weltmarktführer wäre, hätten sie diesen Schritt wahrscheinlich gemacht…

  5. @mo.deluxe: so isses.

  6. in Berlin… der reichsten Stadt Deutschlands… hust… machen sie sowas auch….
    alles im grünen Bereich…..

  7. @ Caschy: Kleine Korrektur hinsichtlich des Terminus Technikus… Sale & Lease „Back“ ist im Bereich der Immobilien ja nicht unüblich.

  8. Immobilienbesitz lohnt sich finanziell häufig eben nicht. Das gilt sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen.

  9. Zum Vergleich Bank Nokia: Banken handeln mit Geld. Da macht es Sinn sich so weit wie möglich liquide zu halten.

    Zu Nokia: Nokia hat dieses Jahr fast 4 Milliarden Miese gemacht. Man lasse sich diese Summe mal auf dem Mund zergehen. Jeden Arbeitstag hat man 16 Millionen Minus gemacht. Die Bewertung von Rating-Agenturen steht auf Ramschniveau, sprich sie haben es sehr schwer Kredite zu bekommen.

    Es sollen noch 3 bis 4 Milliarden Reserve vorhanden sein (da hege ich Zweifel). Aber sollte es wirklich noch so sein und die Talfahrt aber in gleicher Geschwindigkeit weiter geht, hat es sich bald auch ausgeschleckert. Der Anton kann ein Lied davon singen, wie schnell das schwere Schiff sinken kann.

    Wer beim Verkauf des Gebäudes und diesen Eckdaten an eine normale wirtschaftliche Entscheidung glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

    Schon alleine der Blick auf die Erlössumme (170 Mio.) lässt es mir kalt den Rücken runterlaufen. Bei 4 Milliarden sind 170 Mios nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wie sehr steht man da schon mit dem Rücken an der Wand?

    Aber na ja, vielleicht habt ihr alle Recht und ich bin der Schwarzmaler. Ich wünsche es mir ja auch, dass es besser ausschaut. Ich hatte früher fast nur Nokiahandys, ich mochte Nokia und mag die Firma immer noch. Aber irgendwie haben sie völlig falsch gesattelt und viel geschlafen die letzten Jahre. 🙁

    Alle beiden Daumen festdrückend => für Nokia.

  10. Was ist denn der wirtschaftliche Vorteil von „Sale & Lease Back“?

  11. @bulli:
    Aha hat nokia seine zahlen schon prädentiert, dachte das kommt erst im januar.^^

  12. @Mysteriously Unnamed (@localhosttweet)

    das wüßte ich auch gern. kurzfristig kommt etwas Geld in die Kasse und man mietet (scheinbar?) günstig zurück. Soll aber auch schon Mieter gegeben haben, die dann böse aufgewscht sind von wegen Kostensteigerungen, erneuten Eigentümerwechsel usw. Es ist so lange eine gute entscheidung, wie das Management sagt, dass es gut ist. Wechselt das Management und beschließt, dass eigentum besser ist, dann ist eben Eigentum besser.
    Man kann „Management“ auch gegen „Bürgermeister“ oder „Stadtparlament“ austauschen.
    Dazu kommen evtl. noch steuerlich Gründe.

  13. San, diesen Status hat leider Hamburg, leider weil wir ständig für Berlin blechen dürfen. Und Berlin „klaut“ fleissig Firmen von Hamburg (besonders Medienbranche) mit anreizen welche Hamburg nicht bietet aber Berlin lebt ja vom Bund-Länder-Ausgleich welchen Hamburg seit Ewigkeiten mit bezahlt. Dann wenn mal eine Firma von Berlin nach Hamburg ziehen will, Deutsche Bahn, dann fängt das gejaule an. Manchmal bekommt man wirklich einen Hass auf Berlin….

  14. Ich würde es als den Anfang vom Ende beschreiben…

  15. @Mysteriously Unnamed

    Naja im Grunde hat es schon mit Liquidität zu tun. Jetzt hat Nokia 170Millionen in toten Steinen, nach dem Verkauf haben sie 170Millionen in Bar und können die Leasingrate für die Bude als Ausgaben absetzen.

    Für Nokia ändert sich also nix ausser das die Bilanz was schicker aussieht…

    Wie schon gesagt was wollen die mit 170Millionen, das reicht für 10 Tage..

  16. Steuerlich kommen dann aber auf einen Schlag 170 Millionen Gewinn, die es zu versteuern gibt dazu. Also der Schritt hatte ganz sicher keine steuerlichen Gründe :p.

  17. @sharbat
    das verrechnest du einfach mit den verlusten 😉

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