Nokia: Here Maps geht in Deutschland auf Kamerafahrt

Nach Google (Google Streetview) und Microsoft (Bing Maps Streetside) fährt nun auch die Firma Nokia mit Kamerafahrzeugen durch die Lande und nimmt Straßenansichten auf. Wir alle erinnern uns noch an den „Street View-Skandal“, weil es eben Menschen gibt, die ihre Häuser verpixeln haben lassen. Zwar meiner Ansicht nach absolut lächerlich, aber so ticken einige Menschen in Blurmany eben. Microsoft selber hatte Streetside stillschweigend in Deutschland eingestellt, Nokia will es aber noch einmal wissen, schließlich will man das beste Kartenmaterial anbieten.

Bildschirmfoto 2014-06-10 um 21.06.40

Im Juni ist man – sofern alles glatt läuft – in Baden-Baden, Bamberg, Berlin, Freiburg, Ingolstadt, Karlsruhe, Nürnberg, Stuttgart und Ulm unterwegs, während man im Juli hier unterwegs ist: Baden-Baden, Berlin, Darmstadt, Frankfurt, Hanau, Kassel, Mainz, Mannheim, Offenbach am Main, Pforzheim, Reutlingen, Saarbrücken, Stuttgart, Tübingen und Wiesbaden.

Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht hat sich natürlich auch bereits auf den Plan gerufen gefühlt und informiert die Bürger und Bürgerinnen umfassend über die Thematik, was ja nur legitim ist. Auch wird im Falle eines Widerspruch-Interesses die Vorgehensweise kommuniziert: „Darüber hinaus bietet das Unternehmen betroffenen Bürgern, die einer Veröffentlichung ihrer Hausfassade widersprechen oder sonstige Fragen und Beschwerden vortragen möchten, eine direkte Kontaktaufnahme in deutscher Sprache per E-Mail unter privacy@here.com oder per Briefpost, die an die Nokia Corporation, c/o Privacy, Karakaari 7, 02610, Espoo, Finnland, zu richten ist, an“.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. LOLametro says:

    Wenn das die Deutschen erfahren…
    NSA späht meine komplette Internetaktivität aus – ist mir egal, Google fotografiert meine Mauer – das geht zu weit!!

  2. Gut, dann kommt hoffentlich mal wieder eine aktuellere Ansicht. Bei Google fehlen ja zwischenzeitlich ganze Städte in Streetview, so alt ist das Material.

  3. Ich finde es leider auch lächerlich, dass manche Leute ihre Häuserfronten an öffentlichen und vielbefahrenen Straßen haben verpixeln lassen und auf der anderen Seite aber freizügig Daten an bspw. Facebook und Co. preisgeben.

    Streetview ist so ein hilfreicher Dienst, u.a. wenn man nur mal zu einer Adresse fahren muss und vorher gucken möchte, wo man gut parken könnte oder einfach um zu sehen, auf was man bei der Fahrt achten sollte.

    Deutschland wird wegen solchen Spinnereien ewig hinterherhinken und große Internetkonzerne sich mehrmals überlegen hier etwas zu investieren oder zu riskieren, oder werden einfach „keinen Bock“ haben Zeit mit deutschen Wichtigtuern / Medienpanikmachern, Beamtenkram etc zu verschwenden und nehmen Dienste einfach offline, siehe Bing 🙂

    Nunja, was der Kartoffelbauer nicht kennt… zum Glück gibt’s heir im Land noch genug mündige Menschen, die nicht so leicht manipulierbar sind, was dieser Blog meistens auch unter Beweis stellt.

    Solange lässts sich hier noch aushalten 🙂

  4. Ich weiß nicht, ob man den ängstlichen Bürgern mitleidig entgegen blicken sollte, weil sie keinerlei Verständnis für aktuelle Entwicklungen aufbringen können, oder ob man sie als Idioten betiteln sollte.
    Ich hoffe, dass Nokia weniger Aufmerksamkeit erregt und flächendeckend die Pläne umsetzen kann. Weiter hoffe ich, dass Google so in nicht allzu ferner Zukunft einen neuen Versuch startet.

  5. Herbert aus München says:

    Google war da für Deutschland wohl zu früh dran. Außerdem war das verpixeln lassen fast zu einfach. Mein Haus ist verpixelt, weil einer meiner Mieter das damals so bei Google forderte – ohne mich zu fragen. Die beiden Büros sieht jetzt auch verpixelt seit einigen Jahren. Dabei regt das speziell die eine Agenut auf, weil die für Offentlichkeitsarbeit aktiv sind und schon öfters darauf angesprochen wurden, dass sie ja selber verpixelt und daher quasi intransparent wären.
    Zum heulen, zumal der damalige Mieter zum damaligen Zeitpunkt eigtl. sogar schon gekündigt hatte. Bis es freigeschalten wurde (also verpixelt) war der schon lange ausgezogen,

  6. so blödsinnig das verpixeln ist, sich als unternehmen zu beschweren, dass die Bürofassade auf jahrealten Streetview Bildern nicht zu sehen ist, ist ja noch dämlicher.

  7. Dicky Smith says:

    Da bin ich ja mal sehr gespannt, insbesondere, weil meine Stadt auch auf der Liste steht. 🙂
    Google war auch schon hier, aber die Aufnahmen wurden leider nie veröffentlicht, wahrscheinlich weil man keinen Bock mehr auf den Pixelwahn hatte…

  8. Herbert aus München says:

    @Dicky:
    Bamberg? 😉

  9. Da wählen die Deutschen eine Kanzlerin, die für Vorratsdatenspeicherung ist und schulterzuckend zulässt, dass die NSA die komplette Bevölkerung bis in jedes Detail total überwacht und ausspioniert.

    Und dann regen sie sich plötzlich auf, wenn ein paar Autos auf öffentlichen Straßen Fotos von öffentlich sichtbaren Fassaden machen.

    Typisch deutsche Spießer.

  10. Immer wieder schön, diesen Beißreflex zu beobachten, sobald es um Streetview geht.

    Fällt euch eigentlich irgendein Unterschied zwischen den Google-Autos und dem Nokia-Auto auf?

  11. @Tchooe
    Klar da steht here.com drauf – nicht Google. 😉
    Wenn du auf den halben Meter weniger Gestänge auf dem Dach hinaus willst:
    Ändere das Gesetz zur Panoramafreiheit (oder setz dich zumindest dafür ein) – rechtlich ist beides Panoramafreiheit, und die Verpixelungsfunktion Kulanz.
    @LOLametro
    Die NSA, das sind doch die Guten! Die beschützen uns doch nur vor bösen Muslimen, die nicht damit einverstanden sind, dass wir just4fun in ihr Land einmarschiert sind. Denen sollte man Geld spenden, damit sie ihre großartige Arbeit weiterführen, und vielleicht sogar noch perfektionieren können. Danke Keith Alexander!

  12. Habe in Waiblingen ein Auto mit höherem Aufbau gesehen.

  13. @Dominik
    Leider sind auch die Satellitenaufnahmen bei Google Maps mittlerweile teilweise stark veraltet.

  14. Der Nutzen aus diesen Straßenansichten, die – insbesondere in Großstädten – nach kürzester Zeit wieder überholt sind (und damit null Informationswert haben), ist mir auch Jahre nach der Street-View-Debatte immer noch ein Rätsel.

  15. Puh, ich will mich VERTEIDIGEN!
    Wir sind eine ziemliche Tekki-Familie, mit Nutzung von Cloud-Diensten noch und nöcher.Facebook wird partiell genutzt, aber sowohl Erwachsene wie Kids nehmen zusehends Abstand und es wurde eh nie ohne modifizierte Privat-Einstellungen genutzt. NSA nervt. Massiv! Aber nur weil ich es nicht ändern kann, heißt es doch nicht, dass ich dann alle Möglichkeiten unangefochten stehen lasse.
    Street-View ist toll. Aber zur Orientierung reicht mir persönlich auch ein verpixeltes Haus.

    Wir hatten in der Vergangenheit mal einen „privaten Feind“, der wirklich jeden ihm zugänglichen Hinweis genutzt hat, um Dinge über uns heraus zu finden. Wir selber finden es erschreckend, wieviel man via Internet/Facebook an Dingen über Leute lernen kann. Wie vollständig ein Bild werden kann mit ein wenig Googlen. Das sind dann gar nicht mal die explizit erzählten Sachen, sondern etwas im Hintergrund auf einem Foto, Likes bei bestimmten Sätzen, überhaupt halt der große rote Faden, den man erkennt, wenn man da Meinungsäußerungen, Frisuren, Mode und Job etc über einen weiß. Klar, kann jeder an meinem Haus vorbei gehen und viel sehen. Aber so ist es nur ein Haus – viele wissen nicht, wer da wohnt. Manche schon, aber die kennen nicht meine Urlaubsbilder und welche Konzerte ich besuche. Wenn jemand hier reinspähen will, kann er das. Aber dafür muss er vorbei kommen. Und wir wollen nicht (interessanterweise eben auch die Teenie-Kids!), dass es jeder kann, ohne sich die Mühe zu machen, her zu kommen und ggf dumm aufzufallen, weil er starrt. Privatsphäre beginnt halt schon an der Haustür. Da muss nicht jeder von überall auf der Welt schauen, wie schick oder unschick mein Haus, mein Auto, mein Gartenzaun ist, ob ich mal einen Pool im Garten stehen hatte, was das für eine Wohngegend ist, in der ich wohne usw. Und schon gar nicht muss das für jeden zugänglich dokumentiert werden.

    Und meine erste Reaktion auf diese Meldung war: au man, wieviele gibt es denn schon von diesen Diensten, wo ich noch keine Pixel-Anträge gestellt habe…. stattdessen lese ich hier, dass ich peinlich bin und Leute die Orientierungsmöglichkeiten nehme. Argumente: „Ihr werdet eh überwacht, warum stört ihr euch noch dran.“ Im Ernst, Leute? Gerade drum!

  16. Im Ausland verwende ich Streetview sehr gern. Auch wenn es nicht immer top aktuell ist, reicht es immer um sich einen Überblick zu verschaffen da sich Gebäude und Strasse selten in Luft auflösen.
    Hoffentlich meckert nicht gleich wieder jemand wegen den Here-Autos und Google überlegt es sich nochmal… Die neue Funktion von denen mit der Zeitreise finde ich nämlich sehr cool!

  17. @ichso

    „Ihr werdet eh überwacht, warum stört ihr euch noch dran.”

    Wer sagt denn, dass ihr euch nicht dran stören und verteidigen solltet. Ich finde es geradezu gut, dass man es tut und rate auch jedem meiner Mitmenschen seine privaten Daten zu schützen und zusätzlich zu verschlüsseln, die gehen wirklich niemanden etwas an.

    Aber in deinem Fall bzw. generell Streetview? Ganz ehrlich, wenn ihr einen „privaten Feind“ habt, der es auf euch abgesehen hat, kauft er ein Bahnticket zum Spartarif innerhalb Deutschlands, fährt zu euch, macht ein paar aktuelle Fotos (statt den mittlerweile bis zu 7 Jahre alten Streetview-Aufnahmen) eures Hauses, aber dann richtig: nämlich von allen Seiten und schaut dann kurz über den Zaun und macht da noch ein paar intimere Fotos. Klar muss euer „Feind“ vor Ort sein, aber wie gesagt, wenn er es so gezielt auf euch abgesehen hat, interessiert ihn Streetview sicher herzlich wenig und der erste Gedanke wäre doch eher – je nachdem wie extrem diese „feindliche“ Person ist – wegzuziehen anstatt eure Häuserfront zu verpixeln 🙂

    Wenn überhaupt, sollte man sich vielleicht eher über die Satelliten-Aufnahmen Gedanken machen, die jedes Jahr detaillierter werden, da sieht man dann das komplette Grundstück und potenzielle Einfallstore für Diebe… und das nicht nur von oben: Microsoft bietet auch noch die Vogelperspektive aus mehreren Himmelsrichtungen an. Dahingegen wirken die Gefahren, dass fremde Leute herausfinden könnten, welche Farbe meine Häuserfront hat, welche Gardinen ich nutze oder ob ich vor 5 Jahren mal meine Hecke geschnitten habe, ein bisschen übertrieben und dient Dieben eher dazu, erst recht ein Auge drauf zu werfen.

    Streetview hat für mich einen allgemeinen Nutzen für die Öffentlichkeit und diesen Dienst zu verpixeln ist für mich persönlich Schlangenöl. Ich sehe die Nokia Here-Meldungen bereits in den kommenden Abendnachrichten, von wegen Aufklärungsarbeit:

    Die Medien (und Regierung) haben mit der Streetview-Panikmacherei eher noch mehr zur Verblödung der Gesellschaft beigetragen (ich rede jetzt nicht von dir) und die Leute rennen dann Löschaufträgen hinterher, denn da kann man ja noch selbst was wichtiges tun während man dann aber später bei den eigentlich großen „Lauschaktionen“ eher resigniert, weil man ja „eh nichts dagegen machen kann“.

    Yep, was macht die Regierung dagegen? „Oh toll, investieren wir doch mal 300 Mio. EUR für unseren eigenen Geheimdienst, unsere Freunde (die Amis) machen das doch auch, und da gabs bisher auch keine Löschanträge. Wir müssen das ganze einfach nur groß genug aufziehen, dann wird sich unser Volk nicht mehr die Mühe machen, etwas dagegen zu tun. Ab und zu geben wir unserem Volk einfach ein paar kleine Skandale und Möglichkeiten sich zu schützen, dann hat es uns wieder lieb. Ob guck mal, da kommt Nokia mit Here… wie gerufen“ 🙂

    Wie immer wird nur gezielte Ablenkung und Manipulation der Gesellschaft betrieben werden, deshalb rate ich auch jedem, was eh längst in den Köpfen eingebrannt sein sollte: glaubt nicht alles was ihr im Fernsehen/Zeitungen seht/lest oder mal in irgendwelchen Beiträgen in Foren glaubt, gelesen zu haben.

  18. Also ich mag Nokia nach wie vor aber die Apps sind im Gegensatz zum iPhone kaum brauchbar oder fehlen einfach mal. Da sollten sie mal lieber was machen, dann würde ich vielleicht auch mal wieder umsteigen, sonst bleib ich halt beim iPhone. 😀

    Aber die Navigation gefiel mir auf dem Nokia sehr gut, besser als die IOS und Google MAPS Version, zeigte mir sogar die Geschwindigkeit und aktuelle Geschwindigkeit an. Das hatte ich nur beim Nokia und war echt cool, besonders wenn man sich ni auskannte. So gab es immer einen Hinweis-Ton, wenn ich mal zu schnell unterwegs war.

    Aber es fehlen halt die guten Apps.

  19. Gibt es hier nur dummies? Wie bescheuert kann man sein, so etwas zuzulassen? Es heist meine Daten gehören mir und dazu gehört auch das Bild von meinem Haus.

  20. @Gggg
    Nein – und das ist auch gut so.
    ((Schau mal deine Urlaubsfotos durch: Wie viele Häuser hast du photographiert ohne den Eigentümer um Erlaubnis zu bitten?))

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