Noch nicht überzeugend: Everalbum will alle eure Fotos sichern

everalbumDerzeit wird eine neue App durch die Medien getrieben: Everalbum. Everalbum will eure Fotos sichern. Alle – und das sehr bequem. Nachdem unser Leser Alex mich auf die App hinwies, schaute ich mir den Spaß an. Ich besitze viele Fotos und mache auch viele Fotos. Im Laufe der Jahre habe ich eine Unmenge von Diensten ausprobiert – von kleinen bis großen Anbietern war alles dabei. Keiner konnte mich ganz zufriedenstellen, nicht einmal Flickr, Google Fotos oder Apples iCloud.

Was Everalbum macht: Everalbum sucht auf Wunsch die Bilder auf eurem Gerät, in Google, Facebook, Instagram und sogar Dropbox und sichert diese. Steile Ansage: Es werden kostenlos unbegrenzt Bilder gespeichert. Klingt toll? Klar – aber umsonst ist der Tod. Entweder gibt es Dienst gegen Daten, gegen Bezahlung oder die Everalbum-Betreiber legen es wie Dropbox und Evernote auf eine mutige Mischkalkulation an.

Ist aber nicht ganz so, denn die Kostenlos-Nutzer bekommen zwar Speicher für eine unbegrenzte Anzahl von Fotos, diese werden aber – in meinem Test – auf eine deutlich geringe Auflösung gebracht. 1500 Pixel Kantenlänge ist da offenbar das Maximum. Nicht wirklich etwas, was man für Erinnerungen nutzen will, die man später vielleicht am großen Screen anschauen will. Wer mehr will, der zahlt. 9,99 Dollar für das unbegrenzte Speichern von Videos und Bildern in höchster Auflösung – die Summe gilt monatlich.

Weiter im Text. Ich schob also Fotos vom Gerät in die Everalbum-Wolke. Auf Basis des Aviary-Editors kann man in der App oder online seine Bilder bearbeiten (Filter, Beschneiden, usw.), das Sortieren in Alben ist auch möglich. Everalbum agiert ähnlich clever wie Google Fotos und zeigt schnell hintereinander geschossene Fotos mit gleichem Motiv animiert an, auch werden auf Wunsch automatisch Alben erstellt, die auf Basis der Fotoinformation erstellt werden. Schick.

everalbum

Sharing mit anderen: Während ich über den Browser nur andere Nutzer anmailen kann, die ein grotesk kleines Vorschaubild erhalten, kann ich mobil alle möglichen Sharingarten nutzen. Andere Everalbum-Nutzer können die Bilder direkt in ihre Alben packen, auch gemeinsame Alben sind möglich. Ungeil: ich habe keine Info gefunden, mit wem ich Bilder über Links geteilt habe. Das sehe ich bei Google Fotos schon und bei einem geteilten iCloud-Stream ist das auch klar.

Wer mag, der kann auch nach dem Sichern die lokal vorhandenen Fotos von der App löschen lassen. Die sind dann halt nur online vorhanden und nehmen auf dem Smartphone oder Tablet keinen Platz weg. Was aber, wenn ich meine Fotos herunterladen will? Eine bequeme Massenauswahl wie die Fotos-App von Google oder Apple bietet Everalbum derzeit nicht an.

Man müsste jedes Foto einzeln herunterladen, was natürlich Bullshit ist. Aber: es gibt in der App auch einen Button, der offenbar ähnlich Google Takeout funktionieren soll. Ihn klickt man an und irgendwann soll zeitnah eine E-Mail mit Download-Link zu den Fotos kommen. Das klingt klasse, doch wenn in meinem Test nach über 12 Stunden keine Mail mit Downloadlink da ist, da werde ich als Kunde doch nachdenklich.

Alles in allem bleibt festzuhalten: Die Funktionen und das übergreifende Sichern von Fotos ist nett. Der Preis von 10 Dollar ist mir persönlich viel zu hoch, da bekomme ich bei großen Anbietern wesentlich günstiger meine Fotos weggesichert.

Die Freemium-Funktionen, die man bei Everalbum hat, sind natürlich nett, doch die geringe Auflösung der gesicherten Fotos schreckt ab – und der bis dato bei mir nicht funktionierende Export ist ein No Go. Dennoch traue ich Everalbum einiges zu, wenn man seine Hausaufgaben weiterhin macht – zumindest ist man im jetzigen Stadium schon ein sicherer Übernahmekandidat für die größeren Anbieter. Denn auch bei denen fehlt noch ganz viel…

Everalbum gibt es derzeit für iOS, ein Desktop-Uploader für OS X ist ebenfalls in einer Beta zu haben und Android soll folgen. Kann man sicher beobachten den Dienst, da muss dann aber noch einiges passieren.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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9 Kommentare

  1. Karl Kurzschluss says:

    Hat da jemand geglaubt, er könne mit dem Namen „Everalbum“ an „Evernote“ erinnern? Ziemlich schräg, finde ich. Grundsätzlich kann ich wirklich nicht empfehlen, einen Cloud-Service außer dem zu verwenden, den man selbst schon für seine anderen Zwecke nutzt.

  2. Ich sicher meine Fotos selber und zwar ohne einen externe Cloudlösung – warum wollen die das wohl für einen machen und das noch umsonst, denkt doch mal nach.

  3. Von solchen Anbietern hat man schon viele kommen und auch schnell wieder gehen sehen. Ob man da nun seine Bilder für lange Zeit „archivieren“ möchte?

  4. Manche Bilder teile ich ganz gerne mit Freunden / Familie. Aber bis heute hat mich halt nichts zufrieden gemacht. Deswegen – wie seit Jahren – NAS ohne direkte Anbindung ans Netz, Ordnerstruktur Jahr -> Event.

  5. ok, jedem das seine, aber ich könnte gar nicht so viel trinken um auf die idee zu kommen meine (persönlichsten) daten irgendeiner cloud anzuvertrauen. bilder, dokumente, … sind so weit von meinem rechner entfernt, wie das kabel lang ist.

    die firmen haben über die letzten jahre gezeigt, dass sie nur an unseren daten interessiert sind, um diese dann mit höchstmöglichen gewinn weiterzugeben oder weiterzuverarbeiten.
    dazu kommt, dass die firmen unfähig sind, unsere daten zu schützen bzw. das geld nicht ausgeben wollen, um unsere daten (besser, überhaupt, …?) zu schützen.

    daher: cloud – nein danke!

  6. Dieses iOS/Apple first schon wieder?!? Klar ich weiß weshalb aber kommt einfach peinlich und unprofessionell wieder… Im ernst: Ich hätte auf den Dienst auch noch 6 Monate länger warten können und dann mit allen Apps und Programmen parallel (Win8, Mac, iOS, Android, ChromeOS, Windowsphone10) und das wäre direkt überzeugend gewesen… verdammt das wiederhole ich jedesmal aber es nervt einfach nur noch…

    ES IST NICHT ZEITGEMÄß und das war es schon nichmehr beim letzen Neuland Podcast 2013!

  7. Ich dachte auch erst, hey cool, aber schon nach dem Lesen der Beschreibung hab ich weggeblättert.

    Ich bin auch noch auf der Suche nach der Foto App schlechthin, die sich außerhalb von Google & Co. bewegt. Die Foto App von Apple ist nicht schlecht, brauchbar, aber es fehlt halt einiges an Funktionen. Apple hat generell schwer bei UI und Funktionen seiner Apps nachgelassen.

    Vielleicht aber auch gut für das Ecosystem, denn so spornt Apple App-Entwickler an, deutlich bessere Apps zu entwickeln und damit entwickelt sich ein Markt wo alle etwas von haben.

  8. @catopuma
    Sieh dir mal SmugMug an. Für mich der beste Dienst, bis Apple um die Ecke kam. denn wichtig ist mir vor allem eine nahtlose Synchronisation. Ich editiere auch viel (Hobby), aber dafür gibt es auch noch andere gute Apps (Acorn, Pixelmator, Photoshop, etc). Der Roundtrip zu externen Programmen funktioniert wie schon bei Aperture sehr gut.
    Die Fotos App deckt für mich die Basics ab und gerade Tools für simple Anpassungen sind sehr gelungen imo. Grosser Vorteil ist auch dass die App super schnell ist. Selbst mit einer 40 GB Datenbank ist sie sofort offen.

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