Neue Abofalle: Streaming-Anbieter locken mit Gratis-Test und erheben dann Jahresgebühr

Aktuell sorgt offenbar eine neue Abzockmasche für Aufsehen: Vermeintliche Streaming-Anbieter locken mit Testangeboten. So könnt ihr fünf Tage kostenlos den jeweiligen Dienst testen. Klingt erstmal risikolos. Denn wenn es nichts kostet, kann man es ja mal ausprobieren – auch wenn es nicht Amazon Prime Video oder Netflix ist. Dachten sich dann wohl auch einige Nutzer und erlebten anschließend ein böses Erwachen. Denn es wartete eine Abofalle, und die jeweiligen Schein-Anbieter forderten direkt nach der Testphase exorbitante Jahresgebühren. Jene sollen sich bei bis zu 359 Euro einpendeln. Da wird selbst Netflix nach der Preiserhöhung neidisch.

Laut Marktwächter Digitale Welt bzw. dessen Redakteur Manfred Schwarzenberg habe man bereits viele Verbraucherbeschwerden zu diesem Thema erhalten. Dabei liegt nahe, dass dieselben Betrüger hinter zahlreichen Angeboten stecken. So konnte man zwischenzeitlich 42 URLs mit derartigen Angeboten aufstöbern. Bis auf Unterschiede in den Domain-Namen und den Logos war der Aufbau immer nahezu 1:1 identisch.

Gelockt wurden die Geprellten auf die Websites wohl teilweise über Pop-Up-Werbung auf anderen Websites. Im vermeintlichen Angebot sollten dann Filme und Serien auf die Nutzer warten. Nach der Registrierung via E-Mail sowie Telefonnummer und persönlicher Adresse war aber kein tatsächlich verfügbares Angebot vorzufinden. Trotzdem wurden die getäuschten Nutzer aber nach Ablauf der Testphase wahlweise per E-Mail oder auch telefonisch aggressiv zur angeblich fälligen Zahlung der Jahresgebühr gedrängt. Hier wurden dann Summen von bis zu 359 Euro verlangt.

Dass so eine Forderung kaum haltbar ist, wenn auch gar keine Dienstleistung erbracht wurde, dürfte vielen Anwendern klar sein. Man versuchte dann aber die Täuschung weiter auf die Spitze zu treiben, indem etwa auf YouTube-Videos von vermeintlichen Anwälten zum Thema verwiesen wurde. Mittlerweile hat das Marktwächter-Team seine Ergebnisse auch an die Behörden weitergeleitet. Bleibt also zu hoffen, dass das Spielchen bald ein Ende hat und die Betrüger auffliegen.

Es sollte zwar für die meisten Leser hier ohnehin klar sein, dass man vorsichtig sein sollte, wenn ach so verlockende Angebote auf unbekannten Websites winken. Allerdings gibt es eben auch Menschen, die nicht so firm in der großen, weiten Welt des Internets sind. Macht jene also eventuell auf diese Masche aufmerksam, vielleicht bewahrt ihr ja doch den ein oder anderen vor Schaden.

(via Welt)

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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9 Kommentare

  1. Ich glaube nicht, daß Viele darauf reinfallen. Die meisten Jüngeren – das ist ja auch die Zielgruppe von Videoportalen – haben ein dickes Fell, wenn es um Mahnungen und Zahlungsaufforderungen geht. Zurecht. Die Älteren kuschen doch schon, sobald in einem Schreiben was von „Gericht“ oder „Anwalt“ zu lesen ist.

  2. @fakeram
    Mahnungen kann man getrost ignorieren, einem Mahnbescheid sollte man aber tunlichst fristgerecht widersprechen.

  3. Das hat doch nichts mit dem Alter zu tun. Ich denke, dass sich die Älteren genauer mit der Rechtslage auseinandersetzen als auf Ignoranz zu setzen, wie es hier bei manchen Jungen beschrieben wird. So kommt mir die heutige Jugend echt zeitweise vor, dass eh alles durchgeht und wurscht ist –> da wird es noch ein böses Erwachen für manche geben, wenn Sie nämlich in die Realität des Lebens kommen und auch älter werden!

  4. @Superwolf Wer fällt auf den ganzen Quatsch wie Enkeltrick und Trickbetrüger („Kann ich mal ein Glas Wasser haben?“ bzw. „Wir kommen von den Stadtwerken und wollen den Anschluss kontrollieren“) immer wieder rein? Die Älteren. Übrigens – ich bin selbst 54. Über Zahlungsaufforderungen lache ich herzlich – ich weiß nämlich, was ich bestelle und was nicht.

  5. Is eh wurscht.. 5 tage testen.. haha man hat bei allem was man im Internet macht 14 tage widerufsrecht!
    >>> Fernabgabegesetzt

  6. @Michel Ehlert
    Dann kommt die Zahlungsaufforderung eben nach 15 Tagen….
    @fakeram
    Und wer fällt auf den Quatsch wie eben solche „kostenlosen“ Seiten (mit Abos), „kostenlosen Apps“ (mit Viren) etc. rein? Die Jungen.

  7. @WK Die Jüngeren klicken das an und pfeifen auf die Mails mit den Bedrohungen. Weil sie wissen, daß ihnen nichts passiert.

  8. @fakeram
    ich gebe dir uneingeschränkt recht, und auch ich bin in deinem Alter. Die Jungen pfeifen drauf und die Älteren sind zu gut erzogen

  9. Wieder ein Grund FÜR Werbeblocker 😉

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