Netflix: Wachstum an allen Ecken und wenig Angst vor Konkurrenz

Netflix hat Jahreszahlen zu verkünden. Die aus 2017, neu sind hier jenige aus dem vierten Quartal. Insgesamt war das abgelaufene Jahr sehr erfolgreich für Netflix. 24 Millionen neue Kunden und 11 Milliarden Dollar Umsatz im Gesamtjahr lassen auf ein erfolgreiches viertes Quartal schließen und so sieht es dann auch aus. 3,29 Milliarden Dollar Umsatz wurden im letzten Quartal erwirtschaftet, das übertrifft nicht nur die Erwartungen, sondern bedeutet auch 36 Prozent mehr Umsatz als noch 2016.

So kommt es auch, dass trotz der zahlreichen Eigenproduktionen, die sich ebenfalls weiterhin sehr erfolgreich zeigen, eben auch ein ordentlicher Gewinn übrig bleibt, was wiederum nicht zuletzt den steigenden Nutzerzahlen geschuldet ist. Die hat Netflix auch in den USA, statt prophezeiter 1,25 Millionen Neukunden wurden ganze 2 Millionen Kunden im letzten Quartal hinzugefügt. Das war allerdings teuer, sodass Netflix hier zwar immer noch mit einem Gewinn dabei ist, die Marge aber in den USA deutlich gesunken ist.

International konnten 6,3 Millionen zahlende Kunden hinzugewonnen werden, ein neuer Rekord und ebenfalls eine übertroffene Erwartung. Außerdem handelt es sich um das erste Mal, dass der internationale Markt ein volles Jahr profitabel war. Da kann man dann auch einmal 39 Millionen Dollar für Produktionen abschreiben, die man bei Netflix nicht mehr weiter verfolgt.

Apropos Produktionen, auch über diese berichtet Netflix. Auch im Zusammenhang mit der Konkurrenz. Amazon sieht man hier als stärksten Konkurrenten, was an der guten Finanzierungsmöglichkeit der Eigenproduktionen liegt. Aber da braucht Netflix sich bekanntlich nicht verstecken, 3 der 5 am häufigsten gesuchten Sendungen stammen von Netflix.

Interessant ist auch ein Hinweis zu Bright, die bislang teuerste Netflix-Produktion. Der Film mit Will Smith war sehr erfolgreich und sorgte laut Netflix für einen spürbaren Nutzerzuwachs. Grund genug für Netflix, nicht nur einen zweiten Teil des Films zu produzieren, sondern generell das Budget für Filme zu erhöhen.

Dark haben von Euch sicher auch einige gesehen, ein deutsches Netflix-Original. Dark ist aber auch international erfolgreich, in den USA wurde die Serie von Millionen Menschen angeschaut – mehr als in Europa und Lateinamerika.

In Sachen Konkurrenz sieht Netflix aber nicht nur Amazon an der Spitze. Auch Apple bemüht sich bekanntlich um eigene Inhalte, die dazu (aktuell noch) ohne zusätzliches Videostreaming-Abo auskommen. Ob Apple Eigenproduktionen oder eingekaufte Serien als TV-Shows verkauft oder über Apple Music anbietet, muss hier noch abgewartet werden.

Facebook und YouTube werden von Netflix nicht nur als Konkurrenz gesehen. Während die beiden Netzwerke für eine schnelle Verbreitung von Videoinhalten sorgen, können sie für Netflix auch eine tolle Möglichkeit für die Kundengewinnung sein, die beiden Netzwerke sind schließlich werbefinanziert.

Auch zu Disneys Streaming-Ambitionen äußert sich Netflix. Ab 2019 möchte Disney mit einem eigenen Dienst direkt an den Kunden. Während das schade für Netflix (und deren Kunden) ist, sieht Netflix dies nicht allzu problematisch. Der Stremaingmarkt wird als groß genug für mehrere Anbieter gesehen, Netflix erklärt so auch das parallele Wachstum von Netflix und Hulu.

Bedenkt man, dass Netflix weltweit gerade einmal gut 110 Millionen zahlende Kunden hat, ist hier auf jeden Fall noch eine Menge Platz für künftiges Wachstum. Und darauf arbeitet Netflix auch sehr beständig hin.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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8 Kommentare

  1. Na supi, dann warte ich gespannt auf die nächste unnötige Preiserhöhung.

  2. Netflix ist de facto konkurrenzlos, gerade wenn man (wie ich) auf Serien steht. Ich finde € 13,99 eigentlich zu teuer (UHD, 4 Famliienmitglieder), aber bei Amazon ist so DERART viel weniger sehenswert bzw. kostenfrei mit drin, dass wir damit alleine nicht mehr klarkommen.

    Da hat Netflix schon einiges richtig gemacht…

  3. chris1977ce says:

    Ich hab bei mir grad extra von FireTV auf AppleTV(3) gewechselt, da mir die Oberfläche von Amazon Prime so gehörig gegen den Strich ging.
    Primebanderole fehlt noch immer auf den eigenen Amazongeräten (FireTVs), was jedoch auf allen anderen Playern/Konsolen weiterhin besteht.
    Aus diesem Grund ist es außerst unübersichtlich zu erkennen, was Primeinhalte und was „Kaufinhalte“ sind.
    Auf dem Apple TV gibt es NUR Primeinhalte und es ist quasi wie bei Netflix: Was angezeigt wird ist inklusive! *TOP“!!!

  4. Netflix ist meiner Meinung nach auch immer noch zu günstig, v.a. im Vergleich zur ganzen „Konkurrenz“.
    Und jetzt hasst mich dafür. 🙂

  5. Netflix hat meines Erachtens nach das beste Angebot. Amazon Prime Video bietet auf Android Tablets nicht mal HD. Das ist mehr als peinlich.

  6. Dann kommt ja bald wieder eine 10%ige Preiserhöhung.

  7. @Matze
    Ja, Amazon hat gerade für Serien Fans schon ein erheblich schlechteres Angebot. Ohne die Versandkosten Flatrate hätte ich Prime schon gekündigt.

  8. Bin auch Netflix Nutzer, Preise sind aktuell in Ordnung.

    Aber ich frage mich, was passiert wenn das Wachstum stockt? Nutzerzahlen sind ja endlich.

    Dann müssen neue Preismodelle her. Und ich weiß schon wie das aussehen wird:

    Bezahlte Liveshows
    Blockbuster, extra zu bezahlen
    Serienpässe
    Werbeeinblendungen

    Ich denke darauf läuft es bei alle Streaminganbietern hinaus.
    Einzige Alternative dazu? Dauernde Preiserhöhungen oder weniger Wachstum. Aber das wird eher nicht passieren 😉

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