mydbell: Smart Home für die Türklingel

mydbell_kickSchaut man sich auf dem Markt um, dann findet man mittlerweile einen ganzen Schwung smarter Türklingeln und -schlösser. Sie alle arbeiten meistens nach dem Prinzip: Umbau, Einbau einer Bluetooth- oder Funklösung in Verbindung mit einer App. Ein aus der Rheinischen Fachhochschule Köln ausgegründetes Start-up-Unternehmen will es nun via Kickstarter versuchen und behauptet, eine Smart Home-Erweiterung für nahezu jede Türklingel zu entwickeln, die jeder nutzen kann. Nach der Installation des mydbell-Systems klingelt dein Besuch an der Tür und auf dem Smartphone und/oder dem PC rappelt es auch.

mydbell

Hier kann man zwischen dem Single- und Voting-Mode wählen. Wenn man nur über ein Klingeln an der Haustür informiert werden möchten, nutzt man den Single-Mode. Mit dem Voting-Mode können alle Mitbewohner gemeinsam entscheiden wer zur Haustür geht. Wo die Vorteile einer Türklingel liegen könnten, die man nachträglich smart umrüstet? Sitze ich beispielsweise im Garten oder auf der Terrasse, dann höre ich die Klingel nicht, hier wäre es tatsächlich schön, würde ich direkt das Klingeln auf dem Smartphone oder dem Rechner mitbekommen.

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Auch soll es Menschen geben, die die Klingel abschalten, wenn ein Baby nen Schlummer hält – hier würde man dann trotz deaktiviertem Gong mitbekommen, wenn jemand an der Tür schellt. mydbell möchte laut eigenen Aussagen jedem Heimwerker oder Bastler die Möglichkeit einer echten Open-Source-Lösung in der Hausautomatisierung bieten. Wer mag, der kann sogar über die App seine Klingel Freunden freigeben. So könnt ihr gute Nachbarn schon einmal vorwarnen, wenn ein Paket kommt. Die wissen dann halt, wann es bei euch klingelt.

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Die Technik dahinter? Ein Sender wird praktisch auf den Klingeldraht gesteckt und über diesen gespeist. Ein zusätzliches Gateway empfängt etwaige Meldungen und leitet diese an eine App weiter, die für Android, Windows und iOS zu haben sein soll. Die Sache ist natürlich: Funklösungen gibt es ohne Ende und auch Türklingeln mit App-Lösung. Sympathisch finde ich mydbell dennoch, muss man offenbar nicht großartig umbauen.

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230.000 Euro suchen die Macher aus Deutschland bei Kickstarter, während ich diese Zeilen schreibe, haben sie lediglich 4.300 Euro gesammelt. 54 Tage haben sie noch, um ihr Ziel zu erreichen. Komplett soll die Lösung später mal 179 Euro kosten. Als Early Bird kann man sich die Lösung momentan für 99 Euro schnappen, für 112 Euro bekommt man als Frühbucher die LED-Variante, sie hat noch LEDs, um die Klingel zu visualisieren.

Sollte alles glatt laufen, dann will man im Dezember 2016 ausliefern.

Was sagt ihr zu diesen Lösungen? Vielleicht selber etwas im Einsatz? Lasst es uns wissen!

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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19 Kommentare

  1. Karl Kurzschluss says:

    Tür zu. Klingel aus. Wer vorbeikommen will, muß sich vorher anmelden. Kostet nichts, ist unproblematisch und sorgt für behagliche Ruhe im eigenen Heim. Pakete landen sowieso in der Packstation.

  2. Ich finde das Prinzip sehr gut. Gerade den Punkt mit dem schlafenden Kind kann ich nachvollziehen, während man z.B. auf den DHL-Boten wartet der einem Pampers nachliefert. Der kündigt sich natürlich nicht vorher telefonisch an, wäre auch Blödsinn.

  3. Der wahre Hannes says:

    Hast du keine Freunde oder eine Sozialphobie?

  4. Meine smarte Türklingel hat 4 Kurze Beine und einen Dackelblick 😉

  5. Sparbrötchen says:

    Für 200 US$ kann man jetzt bereits das gleiche bei Ring mit Videokamera, Bewegungsmelder und Audiorückkanal bekommen https://ring.com/ , da halte ich die 179€ für zu teuer.

  6. > „The mydbell gateway is connected to the router by a LAN cable. It receives the bell signal and transmits it via the router to the **mydbell server**.“
    Wenn ich eh zuhause bin, würde ich gerne alles lokal abwickeln – ohne den Umweg über den dbell Server.

  7. a) 179 ,- wäre mir zu teuer und als Beta-Tester sind mir 99,- auch zuviel
    b) warum über deren Server? Wenn der Laden dicht macht, kann ich das System in den Müll werfen.

  8. Markus Maier says:

    Hmmm… ich hätte schwören können, mal was in Verbindung mit einem Raspberry Pi eine deutlich kosten-freundlichere Lösung gesehen zu haben. Und die funktioniert, da rein lokal, auch dann, wenn der Bagger 2 Straßen weiter das Telekomkabelwarnband ignoriert und das Internet großflächig ausgeknipst hat. Und nein, in der Freigabe für Nachbarn sehe ich keinerlei Vorteil, da bin ich die ganz falsche Zielgruppe.

  9. Schon überholt bevor es überhaupt entwickelt wurde … und zu teuer!
    Siehe auch: https://www.doorpi.org/

  10. Sam Sung says:

    Mir würde es ja schon reichen, eine Visualisierung zu bekommen, wenn es klingelt. Denn oft höre ich die Klingel nicht, obwohl sie eingeschaltet ist, weil TV/Audio gerade zu laut rappeln. Aber selbst da habe ich bisher nur dieses sündhaft teuere BELL 200-System finden können, das etwas overload für diese Anwendung ist.

  11. @Sam Sung

    Türklingeln mit Licht gibts schon für unter 20 Euro… Unsere hat Blaulicht, das sieht man gut, ganz ohne Smart.

  12. Schade. Dachte, da könnte und evtl helfen. Interessant ist so was auf jeden Fall.
    Ich wäre schon froh, wenn wir eine kabelgebundene Klingel hätten und unsere Funkklingel zumindest vorne am Hofeingang bei den anderen Klingeln montiert werden könnte.
    Von daher unbrauchbar für uns. Vielleicht gibt’s da ja andere Lösungen

  13. Silvio Jutta Rehmosch says:

    Das setze ich sogesehen kostenlos mit der App „Braci“ + Tasker (für Behinderte eigentlich gedacht. die Festnetztelefon, Türklingel, Feuermelder erlernt) um. Es lässt Philips hue in der gewünschten Farbe blinken und Sonos einen individuellen Sound abspielen.

  14. Christian says:

    @Sparbrötchen Ring ist glaube ich wirklich mehr das was ich suche. Hast du Erfahrung mit denen?

  15. Zu teuer! Und obwohl ich die Cloud gern verwende, sehe ich es kritisch wenn jeder Mist über irgendwelche Server läuft. Was passiert in 2 Jahren wenn der Dienst eingestellt wird? Besonders bei Smart Home und den häufig nicht ganz so günstigen nötigen Boxen…

  16. Naja Ring.com ist auch cloud-only, wirkt eher unseriös, da weder LAN recording noch APIs.. Ich würde mir sowas nicht antun, obwohl es im Vergleich zu den richtigen TKS unschlagbar günstig ist.

  17. Sparbrötchen says:

    @Christian
    Ich habe damit keine eigene Erfahrung. Ich kenne Ring nur weil die als Werbepartner im Security Now Podcast waren und die Moderatoren davon völlig begeistert waren, aber Amis würden auch bei der Vorstellung von Zahnstochern von der technischen Sensation des Jahrtausends sprechen.

    Ich fand das immer zu teuer, aber verglichen mit mydbell scheint das fast ein Schnäppchen zu sein, in D ca. 250 €.
    Ein schneller Blick auf Amazon zeigt, daß es einige Anbieter für so etwas im Bereich 100-200 € gibt.
    http://www.amazon.de/gp/search/ref=sr_gnr_aps?rh=i%3Aaps%2Ck%3AWiFi++Tuersprechanlage

    Wichtig ist, daß die Daten nicht über einen Anbieterserver laufen, sonst macht der Anbieter die Grätsche und man hat teuren Elektroschrott an der Haustür und außerdem reduziert das die Gefahr eines Abomodells für die Nutzung von deren Cloudspeicher,

  18. Ich habe bisher nur mobotix cams ausprobiert. Aber mybell sieht sehr interessant fuer mich aus. Voallem mit den apps die jeder nutzen kann und bedienen kann.

  19. mybell hat eine Besopnderheit und ist daher für mich sehr interessant. Ich habe eine Mietwohnung mit einer Klingel an der Haus tür und eine Klingel am Grundstückseingang. Beide Signale kommen in der Wohnung an. Und da greift mybell einfach das Signal auf, ohne dass ich umständlich etwwas verbauen und installieren muss. Alle anderen hier erwähnten Lösungen benötigen die Funkklingeln, die ich nicht ohne weiteres installieren kann außerhalb meiner Wohnung. So hat mybell doch den besten Lösungsansatz… Das wäre mir auch die knapp 200€ wert.

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